Persönlich oder unpersönlich am Arbeitsplatz sein?
Ich bin gerade in meiner Ausbildung zur Industriekauffrau angefangen und habe somit auch gleich meinen ersten Büroarbeitsplatz in der Firma erhalten, den ich mir vor kurzem nun selbst herrichten sollte. Dazu gehört natürlich die Ausstattung mit sämtlichen Büromaterialien, die ich für meinen Arbeitsalltag im Büro so gebrauchen kann und muss. Natürlich habe ich mich auch dezent bei den anderen Kolleginnen umgesehen, um zu wissen, wie sie sich so eingerichtet haben und habe gesehen, dass zwei ihre Plätze sehr persönlich eingerichtet haben: Fotos und Basteleien ihrer Kinder, Grünpflanzen, eigene Kaffeetasse, etc. Eine weitere Kollegin hat ihren Arbeitsplatz wiederum sehr schlicht gehalten und nur ihre Büromaterialien auf dem Tisch stehen. Mir ist es zu persönlich, Fotos von meiner Familie und Partner oder sonstige persönliche Gegenstände aufzustellen, da ich noch die Einstellung habe, dass ich dort auf der Arbeit zum Arbeiten und nicht in meinem Wohnzimmer bin.
Eine aktuelle Studie aus den USA, die ich gerade gelesen habe, sagt aus, dass die Probanden, die ihren Arbeitsplatz selbstbestimmt mit persönlichen Gegenständen einrichten durften, besser und effizienter arbeiten konnten, als diejenigen mit einem schlichten und eher unpersönlichen Arbeitsplatz. Mir geht es genau andersrum. Ich kann besser an einem Platz arbeiten, den ich zwar selbst strukturiert habe, aber nur mit Büroausstattung und ohne meine eigenen persönlichen Sachen.
Wie geht es euch? In was für einer Atmosphäre könnt ihr besser? Habt ihr Fotos von eurer Familie und Partnern aufgestellt?
Das ganze hat auch etwas mit dem Arbeitgeber zu tun, einige sehen das absolut nicht gerne das sich jemand zu Privat einrichtet und untersagen es dann auch, den kompletten Bürotisch damit zu überladen. Wie du selbst schon sagtest, haben doch einige Kollegen von dir sehr viel an ihrem Arbeitsplatz stehen das nicht beruflicher Natur ist und ich finde auch, dass man es übertreiben kann. Die Studie hat aber auch untersucht wenn die Arbeitsplätze zu überladen mit Privatdingen waren, dann ging die Effizienz der Arbeitnehmer auch wieder zurück.
Mein Arbeitsplatz ist auch recht schlicht gehalten, und ich wüsste auch nicht was Privatfotos am Arbeitsplatz verloren haben oder die Bastelarbeiten der Kinder. So etwas kann man sich Zuhause hinstellen, aber nicht ins Büro meiner Meinung nach. Hingegen finde ich eine persönliche Kaffeetasse oder auch eine Grünpflanze auf dem Schreibtisch in Ordnung, solang sie nicht bei der Arbeit behindert oder den kompletten Platz zum Arbeiten wegnimmt. Zudem sehe ich es auch so, dass es im Büro niemanden mein Privatleben etwas angeht und dazu zähle ich auch Fotos und Bastelarbeiten.
Ich würde auch sagen, es kommt darauf an, ob persönliche Dinge an den Arbeitsplatz passen oder nicht und wie man sich wohler fühlt. Ich habe früher eine Stadtbibliothek geleitet und mein Arbeitsplatz war gleichzeitig die Informations- und Verbuchungstheke. Da wäre privater Kram nur im Weg gewesen. Ich bin auch nicht der Typ, der ständig Fotos von seinen Lieben um sich herum haben muss. Mein Mann hat ein Büro für sich und da hat er eine Grünpflanze, das war´s aber eigentlich fast schon. Vor ein paar Jahren habe ich ihm eine Landschaftsminiatur gemalt, die hat er auch auf seinem Schreibtisch aufgestellt, weil er meinte, er dort würde ihm das Geschenk mehr ins Auge fallen und das sei sein ganz persönlicher Platz, wo das Bildchen nicht im allgemeinen Haushalt unterginge.
Wenn sich aber jemand mit mehr persönlichem Kram wohler fühlt und der nicht die Arbeit behindert, warum nicht. Es wird sich ja nicht im Großraumbüro jemand einen "Röhrenden Hirsch" über den Schreibtisch hängen
Also ich kenne Menschen, die sich einen röhrenden Hirsch über den Schreibtisch gehängt haben. Soviel dazu. Also mein Arbeitsplatz ist recht unpersönlich gehalten. Ich habe ein paar Kleinigkeiten unter meinem Monitor stehen und neben dem Rechner meine Trinkgläser. Ansonsten sind bei mir das einzige Persönliche mein Schulordner und einige Fachbücher.
Mir ist es auch egal, wie die anderen Leute ihre Schreibtische einrichten. Wer ihn persönlich gestalten möchte, soll es meinetwegen tun. Und ich kann es auch nachvollziehen, wenn Leute sich Kinderfotos oder Fotos von der Hochzeit auf den Schreibtisch stellen. Es ist für viele eine persönliche schöne Erinnerung und dadurch wird die Arbeit auch gegebenenfalls entspannter.
In den sozialen Einrichtungen, bei denen ich tätig war und auch bei der darauf folgenden Anstellung als Kinderfrau habe ich nie persönliche Bilder oder dergleichen mit zum Arbeitsplatz genommen. Wir hatten beziehungsweise haben zwar unsere persönliche Ecke, aber da kommen eher Dinge hin, die man im Alltag mal benötigt und nicht unbedingt ein Foto der Familie und solche Sachen. Ich finde ehrlich gesagt, die haben auch an einem Arbeitsplatz, den man sich mit mehreren Kollegen teilt, auch nichts zu suchen. Es mag sein, dass es im Büro gestattet ist, aber ich kenne nun keinen von meinen (ehemaligen) Kollegen, die nun sich da -übertrieben ausgedrückt- häuslich niedergelassen haben.
Ich kenne im Grunde diese persönlichen Bilder auch eher von selbstständigen Berufstätigen oder auch von Ärzten, also Personen, die nun nicht angestellt sind. Auch denke ich, kommt es darauf an, ob man viel mit Kunden zu tun hat oder eher, ob man für sich allein arbeitet. Mir wäre es selbst dann wohl zu persönlich, dort bestimmte Bilder aufzustellen und es wäre mir halt irgendwie unangenehm. Daher würde ich in einem Büro wohl auch eher einen unpersönlichen Arbeitsplatz bevorzugen und gerade bei einer Ausbildung erst Recht.
Ich habe das auch schon mal bei einer Person in unserem Betrieb beobachtet. Die hatte es wirklich ein wenig übertrieben. Sie hatte ein Bild von ihrer Hochzeit und jede Menge Figuren, Uhren und noch irgendwelchen anderen Krempel auf ihren Arbeitsplatz stehen. Das ganze war optisch schon extrem auffällig und dementsprechend wusste nahezu jeder über sie Bescheid. Bei ihr war es vom praktischen Sinne her aber völlig ok. Sie brauchte ihren Arbeitsplatz nur um im Computer etwas zu tippen oder zu gestalten. Andere Sachen brauchte sie nicht am Schreibtisch machen. Von daher kann man das durchgehen lassen.
Ich persönlich finde es ein wenig unpraktisch solche Sachen auf dem Arbeitsplatz aufzustellen. Wenn es andere machen ist mir das dann aber auch egal. Jeder sollte seinen Arbeitsplatz so gestalten, wie er es für richtig empfindet. Da ich öfters mal verschiedene Tätigkeiten ausführen muss und eine Menge Schriftkram habe brauche ich dementsprechend viel Platz. Da kommt dort mal ein Stapel mit Akten hin und dann noch ein Stapel mit diversen anderen Zetteln. Hier braucht man schon Platz um nicht die Übersicht zu verlieren. Hier sehe ich keinen Platz mehr für solche Sachen wie Bilder oder Figuren. Aber ein Bild von der Freundin oder der Frau kann man ruhig an den Computerbildschirm hängen.
Es gibt ja Leute, die sind da völlig dagegen. Der eine oder andere Chef kann dieses denken aus der Studie nicht nachvollziehen. Für die ist ein Arbeitsplatz zum arbeiten da und nicht um sich Bilder aufzuhängen und Sachen zu sammeln. Das mag ja auch auf der einen Seite völlig korrekt sein aber wenn man der Studie glauben schenkt, dass die Leute eben durch solche Sachen besser und effektiver arbeiten, dann sollte man doch noch einmal darüber nachdenken, ob man so etwas verbietet oder nicht. In der einen oder anderen Firma wird so etwas nicht gern gesehen und auch direkt verboten. Das hatte ich mal in einem Praktikum. Da durfte man keine "privaten" Sachen auf dem Schreibtisch liegen oder stehen haben. Man kann es auch übertreiben. Hier sollte man schon dem Arbeitnehmer eine gewisse Freiheit lassen, denn sie müssen ja an dem Platz arbeiten. Wenn es wirklich stört werden sie es schon wegräumen.
Ich kenne nun beide Varianten und habe sowohl an einigen Arbeitsplätzen persönliche Dinge aufgestellt und auch meine eigene Kaffeetasse mitgebracht, was ich allerdings auch musste, und ich kenne das Gegenteil, nämlich einen Arbeitsplatz, der von mehreren Arbeitnehmern genutzt wird, von denen niemand seine persönlichen Gegenstände dort aufstellt. An einem solchen sitze ich übrigens momentan, und ich kann nicht feststellen, dass ich irgendeinen Unterschied zu meinem vorherigen Arbeitsplatz erkennen könnte, was meine eigene Arbeitsmoral, meine Arbeitsweise oder die Arbeitseinstellung angehen würde.
Es ist auch nicht so, dass ich feststellen hätte können, dass ich mich an diesem persönlicheren Arbeitsplatz deutlich wohler gefühlt hätte, denn ob ich mich in einem Unternehmen wohlfühle oder nicht, hängt – genauso wie in meinem privaten Umfeld auch – von den Menschen ab, mit denen ich es zu tun habe, also auch vom Betriebsklima, das mich umgibt. Ich kann mich überall wohlfühlen, wo ich merke, dass ich integriert und angenommen werde, wo ich mich nicht ständig beweisen muss, sondern eben einfach sein darf. Das ist allerdings leider nicht ganz selbstverständlich und meiner Erfahrung nach auch von einem selbst gar nicht beeinflussbar, egal, wie viele Fotos und Pflanzen man sich auf den Tisch stellt.
Insofern kann ich nur sagen, dass ich da tatsächlich keine Präferenz habe. Ich lege Wert auf ein gutes Betriebsklima und kann mich dann auch sehr heimisch in einem Büro fühlen, das keines meiner Wohlfühlmerkmale aufweist, weil das größte Wohlfühlmerkmal für mich eben doch nette Kollegen und ein zugänglicher Vorgesetzter sind.
Ich kenne beides. In der Ausbildung habe ich meine Arbeitsplätze niemals sehr persönlich eingerichtet, da ich in einem großen Unternehmen gelernt habe und alle paar Monate woanders war. Meine Kaffeetasse, die ich überall hin mitgenommen habe, war da das persönlichste, alles andere waren Büromaterialien.
Heute allerdings sehe ich das etwas anders. Ich bin seit 10 Jahren ausgelernt und habe meinen Arbeitsplatz dann natürlich auch entsprechend lange Zeit, da richte ich mich dann schon etwas "häuslich" ein. So habe ich ein Foto meines Mannes auf dem Tisch stehen, zudem ein paar kleine Geschenke, die ich mal von Kollegen bekommen habe und natürlich meine Kaffee- und Teetasse. Das sind Dinge, die mir wichtig sind, die meinen Schreibtisch zu meinem Schreibtisch machen und ein wenig Persönlichkeit hervorbringen. Ich finde so etwas wichtig für mein Wohlbefinden, ich möchte dennoch gewohntes um mich haben und nicht nur die sterilen Arbeitsmaterialien. Ich arbeite auch besser, wenn ich mich wohl fühle und nur mit den Büromaterialien auf dem Tisch würde ich mich nicht so wohl fühlen wie mit einer kleinen persönlichen Note. Man muss den Tisch ja nicht überfüllen mit irgendwelchem Kitsch, aber es schadet nichts, ein paar Dinge hinzustellen, die einen auch daran erinnern, dass man noch ein Privatleben und generell eine Familie hat.
Zudem habe ich auch Erinnerungen an gemeinsame Events mit Kollegen auf dem Tisch stehen. Diese Sachen wechseln immer, weil ich nicht für alles einen Platz habe, aber das eine oder andere stelle ich trotzdem mal hin. Das zeigt ja auch, dass man in der Firma schon einiges erlebt hat und mit gewissen Dingen schöne Erinnerungen verbindet. Ich finde so etwas wichtig und würde mir das auch nicht nehmen lassen.
Zu einem Arbeitsplatz gehören für mich keinesfalls solche privaten Sachen wie verschieden gerahmte Fotos oder Bastelarbeiten. Das was zum Arbeiten benötigt wird, sollte vorhanden sein, sonst nichts, außer einer Kaffeetasse, die gut versteckt ihre Berechtigung haben dürfte. Sieht man einen Arbeitsplatz mit Kundenverkehr – zum Beispiel im Bankenbereich – da wird man keine persönlichen Sachen wie Fotos finden. Jeder Kunde würde wohl nach den Personen auf den Fotos fragen und sich dann mit dem Mitarbeiter über diese unterhalten. Das ist keinesfalls gewollt. Also könnte man solche Dinge nur hinstellen, wenn es sich um abgeschirmte Büroräume handelt. Aber in vielen Firmen wird das auch als überflüssiger Schnick-Schnack angesehen und von der Firmenleitung nicht gerne gesehen. Ein Arbeitsplatz ist eben zum Arbeiten da, nicht zum Träumen.
Ich habe meinen Schreibtisch nie mit persönlichen Dingen ausgestattet. Ich habe Arbeit und Privatleben immer strikt getrennt. Andere Kollegen haben aber oft ein Bild ihrer Familie auf dem Schreibtisch gehabt.
Wenn du gerade erst neu anfängst, würde ich erst einmal noch keine persönlichen Sachen hinstellen, sondern erst einmal mit den Kollegen eine kollegiale Beziehung aufbauen. Wenn man sich einigermaßen vertraut ist, kann man so langsam anfangen, sein Privatleben auf dem Schreibtisch aufzubauen. Ich würde da aber ganz langsam vorgehen. Dann merkt man am ehesten, wann es einem zu viel wird. Ich fand es schön, eine eigene extravagante Kaffeetasse fürs Büro zu haben. An der habe ich sehr gehangen, es hört sich zwar komisch an, aber diese Tasse hat mich manchmal getröstet, wenn ich nicht ganz so glücklich mit der Arbeit oder den Kollegen war.
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