Tüten statt Toilette in niederländischen Zügen
Gelesen habe ich das gestern auch schon irgendwo, und ganz ehrlich ich finde es sehr absurd. Ich fahre mit meinen Kindern öfters mal mit der Bahn, auch längere Strecken. Und wenn ich mir vorstelle das dann keine Toilette mehr vorhanden wären, würde ich glaube ich keine Bahn mehr fahren, zu mindestens keine Langstrecken mehr.
Auch kann ich mir das mit so einer Tüte echt schwer vorstellen. Ich meine die Männer haben es da ja noch relativ einfach, schwerer wird es doch schon bei uns Frauen. Wie sollen wir bitte in so eine Tüte pinkeln? Oder aber auch Kinder, gerade kleinere Kinder, die gerade aus dem Windelalter draußen sind. Auch denke ich das der Geruch doch ziemlich streng dann in den Zügen wäre.
Die nächste Frage wäre natürlich die nach einem Waschraum. Wird es dann wenigstens den noch geben? Ich würde mich in der Öffentlichkeit nicht hinsetzen wollen um in eine Tüte zu pinkeln. Vom Hände waschen und sonstigem mal ganz abgesehen.
Ich habe von der ganzen Geschichte auch gestern im Fernsehen in den Nachrichten gehört und fand diese schon recht skurril. Am skurrilsten daran ist ja wohl die Tatsache, dass diese "Tüten-Methode" nicht etwa zur Debatte steht, sondern, dass die Züge schon lange gebaut wurden und im Einsatz sind. Ich selbst verstehe auch irgendwie überhaupt nicht, was es für einen Nutzen habe soll, wenn man auf die Toiletten-Kabinen im Zug verzichtet. Es ist ja nicht so, als ob diese besonders teurer wären als die Sitzplätze, die man stattdessen verbaut hat, oder etwa doch?
Auch die Möglichkeit des Vorschlages, seine Notdurft in eine Tüte zu verrichten finde ich selbst schon irgendwie eine Frechheit. Ich selbst finde es ja auch vollkommen legitim, wenn man in einem Zug keine Toiletten-Kabinen einbaut, aber den Fahrgästen dann eine solche Lösung anzubieten, finde ich schon extrem unseriös vom Bahnbetreiber und zum andern auch total unverschämt. Man hätte einfach klarstellen können, dass es keine Toiletten an Bord gibt, und fertig.
Ihre Notdurft sollen die niederländischen Bahnkunden im übrigen nicht auf dem Sitzplatz verrichten, sondern, so wurde im Bericht im Fernsehen gesagt, diejenigen, die doch mal müssen sollen ans Ende des Zuges gehen, in das Fahrerhäuschen des Zugführers, dass im Moment nicht genutzt wurde. Ich könnte mir auch sehr gut vorstellen, dass die Zugführer es nicht besonders toll finden, wenn andere Bahnkunden an deren Arbeitsplatz ihre Notdurft verrichten. Ich meine, es kann immer mal was daneben gehen, es riecht nicht besonders toll, es gibt keine Waschbecken um sich zu waschen - Und was zur Hölle sollen Frauen bitte machen, wenn diese mal müssen?
Wie schon erwähnt, gilt das Ganze doch nur für den Nahverkehr und da muss nun wahrlich keine Toilette drin sein oder kennt ihr einen normalen Linienbus oder eine Straßenbahn oder auch U-Bahn, die eine Toilette im Wagen haben? Warum muss man das Geld ausgeben für eine Toilette im Zug, wenn es wirklich nur für den Nahverkehr gilt. Ich finde schon die Tüten ziemlich unnütz, weil es wie gesagt im Bus oder in der Straßenbahn auch nicht möglich ist irgendwo hinzupischern.
Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es nur um die Nahverkehrzüge. Und ganz ehrlich, wo gibt es noch Nahverkehrszüge mit einer Toilette? Zumindest hier gibt es die ganz selten. Ich habe seit Jahren keine mehr gesehen. Nahverkehrzüge sind ja hier vor allem auch die S- Bahnen. Die haben in der Regel gar keine Toilette. Auch wenn die S- Bahnen zum Teil schon längere Strecken abdecken. Deshalb denke ich, in den Niederlanden wird mindestens noch eine Alternative angeboten. Hier hat man nur die Wahl zwischen einhalten oder in die Hose pinkeln oder den Zug unterwegs zu verlassen, die Bahnhofstoilette aufzusuchen und die nächste S- Bahn zu benutzen.
damomo hat geschrieben:Auch die Möglichkeit des Vorschlages, seine Notdurft in eine Tüte zu verrichten finde ich selbst schon irgendwie eine Frechheit. Ich selbst finde es ja auch vollkommen legitim, wenn man in einem Zug keine Toiletten-Kabinen einbaut, aber den Fahrgästen dann eine solche Lösung anzubieten, finde ich schon extrem unseriös vom Bahnbetreiber und zum andern auch total unverschämt. Man hätte einfach klarstellen können, dass es keine Toiletten an Bord gibt, und fertig.
Wieso ist es denn bitteschön eine Frechheit den Fahrgästen eine Möglichkeit zu geben in "Notsituationen" ihr Geschäft machen zu können? Wie LittleSister schon schrieb hat man in Deutschland nur 2 Möglichkeiten: In die Hose machen oder Blasenschmerzen in Kauf zu nehmen, weil man so doll muss. Es geht der niederländischen Bahn doch auch nur um Notsituationen, wie wenn zum Beispiel der Zug stehen bleibt, es zu Verspätungen kommt und die Fahrgäste nicht aussteigen dürfen. Mag sein, dass der Gedanke daran in eine Tüte zu pinkeln nicht der angenehmste ist, aber immerhin ist man so nett und bietet eine Alternative zur nassen Hose an.
Inceptor hat geschrieben: Auch das mit der Verfestigung des Urins klingt ziemlich skurill. Was soll das denn für ein Gel sein, das aus Urin Gelee macht?
Das gibt es schon lange, unter anderem wird es auch im Krankenhaus eingesetzt wenn man jemanden Absaugen muss und der Schleim und das Erbrochene bindet sich dadurch auch zum Gel. Von der Festigkeit her wie Wackelpudding, trotzdem bleibt der Eigengeruch erhalten.
Finde das auch nicht wirklich gut, aber es geht nicht nur um die Anschaffungskosten der Toiletten in den Zügen sondern auch deren Wartung und Reinigung die weit aus aufwendiger und Kostenintensiv sind. Wenn ich hier an manche Zugtoiletten denke wie die ausgesehen haben, da habe ich es mir auch oftmals verkniffen drauf zu gehen, weil an der Reinigung gespart worden ist. Dazu auf den Nahverkehrsstrecken mit vielen Schülern wurden die stillen Örtchen immer dazu genutzt im Zug zu rauchen, Drogen zu konsumieren oder einfach sinnlose Zerstörung auszuüben, dass die Türen ausgerissen worden sind oder die Toilette verstopft wurde. Somit kann ich den Gedankengang der Bahn durchaus nachvollziehen. Würde aber selbst nicht auf eine solche Alternative zurück greifen.
Das ist schon eine außerordentlich seltsame Idee, die unsere Nachbarn da entwickelt haben. Wenn die Fahrgäste in einen extra Raum geführt werden, um sich der Notdurft zu entledigen, konnten sie auch diesen Raum als Toilettenraum ausbauen. Wenn man die Herstellungskosten für die Tüten berechnet, wird die zusätzliche Toilette wohl kaum viel teurer sein. Diese Räume sind zwar nicht zu empfehlen, weil sie doch sehr schmuddelig von den Fahrgästen hinterlassen werden, aber ob die Hygiene bei den Tüten immer gewahrt bleibt, bezweifle ich. Kinder und sehr alte Personen werden wohl kaum die enge Tütenöffnung gezielt finden. Die Meldung beim Zugbegleiter ist schon peinlich, aber bis man diesen gefunden hat, dürfte auch eine Zeit in Anspruch nehmen und dann noch den Extraraum aufsuchen, bis dahin ist die Hose nass, oder man ist am Ziel angekommen.
Also ich war schon oft auf Toilette beim Zugfahren, einfach weil ich öfter einmal mehrere Stunden unterwegs bin und beim Umsteigen keine Zeit habe auf Toilette zu gehen. Wirklich mögen tue ich es nicht. Es wundert mich nicht wirklich, dass eine Zuggesellschaft auf eine solche Idee kam. Man versucht ja Geld zu sparen wo es nur geht. Ich persönlich weiß jetzt nicht, was so eine Zugtoilette beim Einbau und Wartung kostet, weswegen ich mich nicht dazu äußern möchte, ob die kosten sehr hoch sind oder nicht. An sich finde ich es schon komisch keine Toilette mehr zu haben.
Aber ich kenne diese Tüten, die sind wirklich gut und ich habe sie auch selber schon benutzt. Es ist natürlich Gewöhnungsbedürftig, aber dass sind ja viele Sachen im Leben. Nachdem ja klar ist, dass die Leute sich nicht im Abteil neben ihrem Nachbarn erleichtern müssen, fände ich es wahrscheinlich nicht einmal so schlimm. So widerlich wie die meistens Zugtoiletten sind, möchte ich da eh nur im Notfall hingehen und finde da so eine Tüte deutlich Hygienischer, auch ohne Händewaschen. Man will ja einfach mal nicht dran denken, was man sich an einem Zug Klo alles einfangen kann. Ich persönlich weis nur nicht, wie widerlich dann eben dieser Raum sehr schnell aussehen wird.
Wie ist es denn mit Zugbegleitern? Gibt es da in den Niederlanden in jedem Zug einen? In Deutschen Zügen ist dies ja nicht immer der Fall und manchmal nur der Zugfahrer da, und der kann ja schlecht aufstehen, und den Raum aufsperren. Ich persönlich finde es jetzt nicht wirklich prickelnd nach einem Pinkel Beutel zu fragen und mir den Raum aufsperren zu lassen, und würde mich glaub ich Anfangs etwas schämen, finde aber es gibt schlimmeres und würde deswegen nicht auf die Barrikaden gehen.
Man merkt einfach, dass in den meisten Ländern, die Zugunternehmen meistens keine Konkurrenz haben und sich daher Recht viel erlauben können, ohne dass die Kunden abspringen, weil es fehlende Alternativen gibt.
Den Beitrag habe ich auch vor ein paar Tagen im Fernsehen gehört und konnte einfach nur mit dem Kopf schütteln. Ich meine, die Holländer sind ja für einige skurile Sachen bekannt, aber ob sie wirklich solche Tüten in der Zukunft an Fahrgäste verteilen, denn grade den älteren Menschen und kleinen Kindern kann man so etwas doch nicht zumuten. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie das ganze ablaufen sollte, denn man kann ja nicht von den Fahrgästen verlangen, das man sein Geschäft im Abteil, vor den ganzen anderen Fahrgästen absolvieren sollte und das wäre gegenüber den anderen ja auch mehr als ekelig und daher denke ich das es einfach eine Ente ist, um wieder mal die Aufmerksamkeit zu erlangen.
milli23 hat geschrieben:Also ich war schon oft auf Toilette beim Zugfahren, einfach weil ich öfter einmal mehrere Stunden unterwegs bin und beim Umsteigen keine Zeit habe auf Toilette zu gehen. Wirklich mögen tue ich es nicht. Es wundert mich nicht wirklich, dass eine Zuggesellschaft auf eine solche Idee kam. Man versucht ja Geld zu sparen wo es nur geht. Ich persönlich weiß jetzt nicht, was so eine Zugtoilette beim Einbau und Wartung kostet, weswegen ich mich nicht dazu äußern möchte, ob die kosten sehr hoch sind oder nicht. An sich finde ich es schon komisch keine Toilette mehr zu haben.
Es handelt sich dabei auch nur um Züge die den Nahverkehr betreffen, also keine Fahrten die Stundenlang gehen. Die Fernverkehrszüge haben nach wie vor Toiletten in den Zügen, soweit ich informiert bin. Und ich finde irgendwie auch, dass ein erwachsener Mensch es sich schon einmal ein paar Minuten verkneifen kann, da es an jedem größeren Bahnhof die Möglichkeit mit Öffentlichen Toiletten gibt, oder auch vor dem Reiseantritt Zuhause oder eben am Ziel. Die Beutel sind lediglich dafür da, wenn der Zug sich verspätet oder wegen einem Defekt auf der Strecke liegen bleibt und so die Reisenden mehrere Stunden aushalten müssten.
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