Lohnt es sich für eine Ehe zu kämpfen?
Mir geht seit gestern was durch den Kopf, was ich gerne mal los werden würde. Momentan gibt es in meinem weiteren Bekanntenkreis zwei Pärchen, welche sich scheinbar langsam auseinander leben.
Pärchen A ist seit 8 Jahren verheiratet, sie haben einen Sohn. Sie geht im Schichtdienst arbeiten, er ist selbständig mit einem Laden. Wenn sie arbeiten ist und Sohnemann zu Hause, übernimmt er die Betreuung des Sohnes. Das klappt eigentlich auch alles. Allerdings ist es eher so, das sie sich seit ca. 2 Jahren nichts mehr zu sagen haben, außer halt wichtige Dinge, wenn es um den Sohn geht. Gemeinsame Ausflüge oder Zeit zu zweit gibt es schon lange nicht mehr. Es ist eben nur noch ein nebeneinander her leben. Ein weiterer Punkt ist wohl die finanzielle Situation, da sie das Geld heimbringt und er alles in seine Firma steckt. Teilweise sogar noch ihr Geld mit in die Firma steckt. Bei den beiden habe ich das Gefühl, sie sind nur noch wegen dem Kind zusammen. Weil die Betreuung einfacher zu organisieren ist.
Pärchen B seit 15 Jahren verheiratet, 3 Kinder. Er arbeitet im Schichtdienst und sie hat einen Minijob, und ist ansonsten mit Haushalt und Kindern voll ausgelastet. Er fing nun auch vor ein paar Tagen zu ihr an, das er das Gefühl hat das sie sich seit ein paar Wochen nicht mehr viel zu sagen haben, außer Behördenkram und wenn es um die Kinder geht. Gemeinsame Unternehmungen gibt es, auch mal zu zweit. Was aber vielleicht so ein oder zweimal im Monat ist. Ist er abends mal zu Hause, sitzt er meistens am PC bis tief in die Nacht, und sie kümmert sich um die Kinder oder ist am arbeiten, und fällt dann spätestens um 22 Uhr müde ins Bett. Zeit zu zweit gibt es eigentlich nicht mehr wirklich viel, was vielleicht auch daran mit liegen mag, das sie kein Schlafzimmer haben. Die Kinder sind nicht auch schon um 20 Uhr im Bett, da sie auch schon älter sind. Beide sind sich in soweit einig, das sie die Ehe nicht einfach hinwerfen wollen. Und das nicht nur wegen der Kinder. Wobei ihnen die Situation schon sehr zu schaffen macht.
Was würdet ihr den beiden Pärchen raten? Haben beide Pärchen noch eines Chance? Oder sagt ihr beide Pärchen sollten doch eher einen Schlussstrich ziehen, da ist die Luft raus? Würdet ihr um Eure Ehe kämpfen? Oder eher doch sagen, kämpfen lohnt sich nicht?
Ich glaube nicht, dass man hier pauschal ja oder nein sagen kann und habe daher mit "Situationsbedingt" gestimmt. Denn ob es sich lohnt, um eine Ehe zu kämpfen kommt immer auf den Zustand der Ehe an und darauf, ob sich die Eheleute tatsächlich komplett auseinander entwickelt haben oder ob im Alltag einfach etwas von der Verbindung verloren gegangen ist, das man mit beiderseitigem Willen wieder erwecken kann. Und hier kommt auch schon das nächste wichtige Wort: beiderseitig. Denn wenn nur einer um die Ehe kämpfen will, der andere sich aber innerlich schon komplett verabschiedet und kein Interesse mehr hat, ist ein Kampf auch sinnlos.
Früher mussten Ehen auf Gedeih und Verderb bis zum bitteren Ende durchgehalten werden. Vor allem Frauen hatten kaum eine Chance, sich aus einer kaputten Ehe zu befreien. Das war nicht gut. Heute leben wir in einer Wegwerfgesellschaft und so manche Ehe wird ebenfalls leichtfertig weggeworfen. Da ist es nicht immer nur das Paradies und eitel Sonnenschein, sondern wird auch mal anstrengend und schwups sucht man sich etwas Besseres - wobei auch das Bessere irgendwann einmal im Alltag normal werden wird, das ist also ein Trugschluss. Doch der vermeintlich bequemere Weg wird leider viel zu oft gerne gewählt. Das finde ich auch nicht gut.
Bei Pärchen B sehe ich eine gute Chance, dass die Ehe zu retten ist, wenn die Beiden miteinander reden und versuchen, wieder etwas mehr Zweisamkeit in die Ehe zu bringen. Dass sie kein Schlafzimmer haben ist eine ungute Sache, denn ein Paar braucht auch Raum, um sich zurückziehen zu können. Man ist nicht nur Mutter und Vater, man ist eben auch Mann und Frau. Natürlich tritt Letzteres etwas in den Hintergrund, solange die Kinder noch klein sind, aber wenn sie größer werden sollte das Paar versuchen, sich als Mann/Frau wieder stärker zu definieren. Wenn du sagst, dass sich die Beiden einig sind, die Ehe nicht hinwerfen zu wollen ist das eine sehr gute Grundlage, wieder etwas verändern zu können, denn dann ist noch Liebe vorhanden und solange es Liebe gibt, ist alles möglich. Es ist auch keine Schande sich professionelle Hilfe zu holen, wenn man es alleine nicht heraus schafft aus dem Teufelskreis Alltag.
Pärchen A ist ein etwas härterer Fall, denn da habe ich nach deiner Beschreibung das Gefühl, es handelt sich lediglich nur noch um eine gut funktionierende Wohngemeinschaft. Wenn diese funktioniert ist es auch okay, sich wegen dem Kind nicht zu trennen, als tatsächliche Ehe hat die Beziehung so aber keinen Fortbestand. Wenn aber keiner von beiden an einer Änderung interessiert ist, muss auch kein Kampf stattfinden. Ansonsten würde ich hier wirklich eine Eheberatung in Betracht ziehen.
Ich selber bin mittlerweile fast 20 Jahre verheiratet und meine Ehe war auch nicht nur eine Sonnenschein-Dauerphase. Es gab durchaus auch kritische Zeiten, in denen ich aber um meine Ehe gekämpft habe und zum Glück einen Mann habe, dem dies genauso wichtig war wie mir. So haben wir es immer wieder geschafft, unsere Beziehung auf einen guten und stabilen Sockel zu stellen und eine Ehe zu führen, in der sich beide wohl fühlen. Ich kann zurecht behaupten, dass wir glücklich verheiratet sind - in unserem Fall hat sich das Kämpfen immer gelohnt.
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man das so pauschal sagen kann. In einigen Fällen lohnt es sich ganz bestimmt, um eine Ehe zu kämpfen. Oftmals liebt man den anderen ja immer noch, aber durch den Alltag geht vieles davon verloren und man müsste sich vielleicht auch einfach mal wieder mehr Zeit für sich selbst nehmen. Eine Beziehung ist eben auch immer mit ein wenig "Arbeit" verbunden. In den wenigsten Fällen läuft einfach immer alles glatt. Auch ich muss an meiner Ehe arbeiten, weil wir eben auch selten Zeit für uns haben. Meistens ist es auch so, dass mein Mann nach Hause kommt, ich den Sohn quasi an ihn übergebe und mich dann selbst auf den Weg zur Arbeit mache. Anders ist das derzeit einfach nicht möglich und da muss man eben auch Wege finden, die Beziehung am Leben zu erhalten.
Es hat ja auch einen Grund, warum man diese Person geheiratet hat. Man verändert sich ja nicht von heute auf morgen völlig. Man merkt eigentlich schon recht früh, wenn man dabei ist, sich so langsam auseinander zu leben. Da muss man auf jeden Fall recht schnell dagegen steuern, wenn einem die eigene Beziehung oder auch Ehe etwas wert ist. In den meisten Fälle klappt das meiner Meinung nach auch, nur muss man eben auch bereit sein, etwas dafür zu tun. Bei einigen Leuten ist es dann aber auch so, dass sie lieber aufgeben, als etwas an sich selbst ändern bzw. Kompromisse im Alltag einzugehen. Es müssen immer beide mitarbeiten und mitziehen - es kann nicht sein, dass nur einer alles mögliche versucht und der andere einfach nur zuschaut und wartet, bis es wieder besser wird. Wenn es von beiden ausgeht, dann kann man garantiert so manche Beziehung retten, indem man einfach die Zeit wieder intensiver miteinander verbringt. Wenn man sich aber wirklich gar nichts mehr zu sagen hat, ist da oft nicht mehr viel zu machen, weil dann mindestens einer schon abgeschlossen hat.
Bei dem Paar A ist die Situation schon sehr schwierig muss ich sagen. Ich kenne das aber von vielen Paaren in meinem Bekanntenkreis - da hat man auch irgendwie das Gefühl, dass man nur noch wegen der Kinderbetreuung zusammen ist und ansonsten eher als WG zusammen lebt. Für mich hat das nicht mehr viel mit einem Leben innerhalb einer Ehe zu tun und wenn es schon mal so weit gekommen ist, finde ich es echt schwer, nochmals einen gemeinsamen Kompromiss zu finden. Klingt irgendwie so, als habe man mit der Ehe schon abgeschlossen und nimmt das jetzt alles eben so hin. Bei dem Paar B klingt das alles schon ein wenig besser. Sie wollen ja beide an der Ehe arbeiten und das ist doch schon mal ein sehr guter Anfang. Die Situation ist wirklich nicht einfach, aber ich denke das könnte durchaus schnell besser werden. Immerhin unternehmen die beiden auch immer noch gemeinsam etwas, auch wenn es leider nicht allzu oft vorkommt. Das fehlende Schlafzimmer ist auf jeden Fall ein Problem, was man aber auch in den Griff bekommen kann. Also ich würde auf jeden Fall erst mal um meine Ehe kämpfen, wenn ich merke, dass es nicht mehr so gut läuft. Einfach aufzugeben, ohne es wenigstens einmal probiert zu haben, käme für mich nicht in Frage
Ich denke jede Ehe ist es wert das man darum kämpft. Egal wie aussichtslos die Situation ist. Oft hat man einfach einen Durchhänger und schafft es dann auch das wieder alles ins Lot kommt. So wie du schreibst sind die Streiterein ja noch nicht so ausgebrochen und noch sehe ich Licht am Ende des Tunnels. Ich würde beiden Paaren raten sich noch mal mit allem aus einander zu setzen und alles auszureden. Oft gibt es eine Lösung und die Beziehung klappt wieder besser. Ein Kampf zahlt sich oft aus auch wenn man nicht denkt das er Erfolg hat.
Allerdings gelingt es nicht immer und wenn auch ein gemeinsamer Kampf um die Ehe keine Lösung ergibt ist es vermutlich am besten sich zu trennen. Auch wegen der Kinder. Für die ist es dann in so einer Situation oft besser die Eltern trennen sich als sie bleiben zusammen und es gibt täglich Streit.
So was kann man niemals pauschal sagen. Selbst, wenn du uns hier einen Auszug aus dem Leben der Paare gibst. Denn es passiert so viel "hinter den Kulissen", dass man da nicht sagen kann, dass es sich wirklich lohnt. Und nein, ich denke nicht, dass es sich immer lohnt um eine Ehe zu kämpfen. Nämlich dann nicht, wenn nur einer kämpfen will und auch dann nicht, wenn zu viel vorgefallen ist, was Außenstehende gar nicht wissen.
Ob man für eine Ehe kämpfen will und ob es sich lohnt kommt auf die Leute selber an und da kann kein Außenstehender, der nicht mal die Leute kennt, irgendetwas drüber sagen. Denn es kommt einfach auf zu viel an.
Mir wäre es jetzt nicht möglich, diese beiden Paare zu beurteilen und auf deine Fragen eine Antwort zu finden. Dazu kenne ich sie doch viel zu wenig und weiß auch gar nicht, was sonst noch drumherum passiert. Zudem ist die Frage, ob man eine Ehe retten sollte, immer von vielen Faktoren abhängig. Du hast uns ja nur eine Situation umrissen, daraus kann man keinen Ratschlag ableiten.
Ich finde allerdings allgemein, dass man immer erstmal versuchen sollte, eine Beziehung zu retten, bevor man sie beendet. Dazu zählen für mich Beziehung mit und ohne Trauschein, denn das macht für mich keinen weit greifenden Unterschied. Ein Kind allein sollte nicht der Grund sein, weshalb man zusammen bleibt, denn das würde auf Dauer die Beziehung doch mehr gefährden. Aber man sollte wenigstens alles versucht haben, die Ehe oder die Beziehung zu retten, bevor man sich zu einer Trennung entschließt.
Da es scheinbar bei beiden Paaren keine größeren Streitigkeiten gibt, sondern eben nur Zeitmangel besteht, kann man nicht pauschal sagen, das sie keine Chance mehr haben. Wenn jeweils beide Partner bereit sind, die Ehe zu retten, kann das durchaus funktionieren. Aber pauschale Aussagen kann man zu keiner Beziehung treffen und selbst wenn man für Unternehmungen nur zu zweit keine Zeit hat, muss das nicht das Aus bedeuten.
Manchen Beziehungen tut es auch gut, wenn jeder Partner mal für eine Zeit seine eigenen Interessen in den Vordergrund stellen kann und der andere dies eben akzeptiert. Das ist aber bei jeder Beziehung anders. Was den einen zu wenig an Zweisamkeit ist, weil man vielleicht nur alle paar Wochen mal was ohne Kinder machen kann, das nutzen andere Paare wieder viel intensiver aus, wenn sie mal die Gelegenheit haben.
Ich würde mir nicht anmaßen, da einen Tipp zu geben. Und das würde ich dir auch raten. Du bekommst die Situation doch nur von Außen mit, oder hast du mit jeweils beiden Parteien gesprochen? Und selbst dann bist du da ja nicht dabei. Ich denke, dass man in jeder Beziehung irgendwann an einen Punkt kommt, wo es schwierig ist und wo man sich vielleicht mal nichts zu sagen hat oder nicht mehr so viel. Dann ist es aber einfach wichtig, dass man gerade dann miteinander redet und eventuell nach gemeinsamen Interessen sucht.
Wichtig finde ich auch, dass man in solchen Situation einfach dann beschließt, dass man Zeit zu zweit verbringt um heraus zu finden, ob man die Zeit dann genießen kann, oder ob sie nicht mehr das ist, was sie mal war. Der Alltag ist einfach etwas gefährliches und damit muss man sich als Paar arrangieren. Ich finde, dass es einem Arbeit und Kinder da nicht gerade einfacher machen und gerade da neigt man ja dazu, dass man eben hauptsächlich über Kinder und Arbeit redet. Das finde ich bis zu einem gewissen Grad aber normal. Wenn man zehn Jahre lang gefragt hat, wie die Arbeit denn so war - irgendwann hört man auf damit. Man fragt auch irgendwann nicht mehr, wie es dem anderen geht usw. Diese Fragen hat man zu oft gestellt und das ist schade. Sowas sollte sich meiner Meinung nach nicht verlieren.
Ich würde, wenn überhaupt, wirklich dazu raten, miteinander zu reden. Jeder soll sagen, was das Problem ist. Möglicherweise braucht auch einer einfach mal nur Zeit für sich oder will einfach mal eine Woche in Ruhe gelassen werden, mal früh ins Bett ohne das der andere dahinter gleich irgend etwas vermutet und wild etwas hinein interpretiert. Das ist doch aber für den Partner einfacher, wenn er weiß, dass nur mal Ruhe gewünscht wird. Oder man plant wirklich mal einen Urlaub nur zu zweit und steckt die Kinder mal für eine Woche mal zu den Großeltern. Da merkt man doch schnell, ob man sich noch auf so engen Raum ertragen kann oder nicht.
Ich finde auch das man versuchen sollte eine Ehe zu retten. Ich bin ein total Fan von Eheberatungen bzw. Paarberatungen, manchmal ist eigentlich garnicht soviel kaputt, wie man selber denkt, aber man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Manchmal ist es einfach besser mal einen objektiven Einfluss von aussen zu haben, der zuhört und / oder einen Denkanstoss gibt, was man ändern könnte.
Gerade wenn Beziehungen schon sehr lange bestehen und noch Kinder im Spiel sind, sollte man sich wirklich überlegen ob man sich trennt. Wenn man ältere Ehepaare befragt, hatten diese bestimmt auch mal diese Phasen in ihrer Ehe und haben es letztendlich doch wieder hinbekommen, nicht umsonst heisst es "in guten wie in schlechten Zeiten".
Zu Pärchen 1 fällt mir eigentlich zunächst einmal nur ein, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass beide nur wegen der auf diese Weise einfacheren Betreuungssituation des Sohnes noch zusammen sind, denn diese Situation könnten sie bei einer Trennung einfach beibehalten. Die Betreuung des Sohnes durch den Vater sollte jedenfalls unabhängig von einer Trennung möglich sei, denn nach einer Trennung ist man sich nicht zwingend spinnefeind.
Die Ausgangsfrage, ob es sich lohnt, für eine Ehe zu kämpfen, impliziert ja nun, dass die Belohnung des Kampfes darin bestehen sollte, dass die Ehe gerettet und somit fortgeführt werden kann. Ob das aber grundsätzlich in jeder Ehe der Fall ist, kann man nicht pauschal sagen, sondern es hängt von den verschiedensten Faktoren ab, die ein Außenstehender nicht wirklich beurteilen kann – auch dann nicht, wenn er die betreffenden Paare gut kennt. So denke ich, dass man als Teil einer Beziehung grundsätzlich, wenn also nichts Schwerwiegendes vorgefallen ist, wie beispielsweise körperliche Gewalt durch einen der beiden Partner zum Nachteil des anderen Partners, dass man durchaus versuchen sollte, die Gründe für das scheinbare Scheitern der Beziehung herauszufinden. Je nachdem, zu welchen Erkenntnissen man dabei gelangt, kann es naheliegen, es noch einmal zu versuchen, allerdings ist dafür die Bereitschaft beider und vor allem erst einmal eine entsprechende Kommunikation notwendig. Allein das Erkennen der genauen Probleme und die vernünftige Kommunikation dieser Probleme bewirken aber wiederum noch nicht zwangsläufig, dass man seine Probleme auch wieder in den Griff bekommen wird, denn dazu ist die konkrete Arbeit jedes Einzelnen an diesen Problemen notwendig. Und es ist außerdem immer noch möglich, dass man nicht alle Probleme sehen und benennen konnte. Das würde bedeuten, dass man nicht einmal dann mehr zusammen sein will, wenn man Probleme erörtert und beigelegt hat.
Ich würde beiden hier betroffenen Paaren durchaus raten, zu versuchen, die Ehe zu retten, zumal es sich bei beiden um diese klassischen Wir-haben-uns-nichts-mehr-zu-sagen-Paare handelt. Dass man sich nichts mehr zu sagen hat, heißt in meinen Augen allerdings aber nicht, dass man auch nichts mehr miteinander anfangen kann. Ich glaube, dass man sich häufig einfach aus den Augen verliert und nicht mehr so einfach zusammenfindet, obwohl man gleichzeitig auch nicht zwingend getrennt sein will. Eine Paartherapie kann da wirklich gut helfen, und ich denke, ich würde es anstelle beider Paare wirklich mal mit einer solchen Therapie versuchen. Durch eine solche Maßnahme sollte klar werden, ob die beiden Paare noch irgendetwas verbindet oder nicht, was sie voneinander jeweils erwarten und was sie voneinander erwarten können.
Ich denke allerdings, dass eine solche Vorgehensweise und auch das Kämpfen um den Erhalt einer Beziehung, das erst einmal das Analysieren der Probleme notwendig macht, grundsätzlich anzuraten ist und sich nicht nur auf die Konstellation der Ehe bezieht. Eine Trennung in Erwägung zu ziehen, ohne irgendetwas versucht zu haben, finde ich eher falsch, wenn nicht wirklich etwas Greifbares vorgefallen ist, das einen Versuch des Erhalts der Beziehung nicht mehr begründet.
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