Lohnt es sich für eine Ehe zu kämpfen?

vom 09.10.2011, 08:28 Uhr

Würdet ihr für Eure Ehe kämpfen?

Ja
4
31%
Nein
1
8%
Kommt auf die Situation an
8
62%
 
Abstimmungen insgesamt : 13

Ich bin eigentlich sowieso der Kämpfertyp und bin der Meinung, dass man um eine Beziehung oder eben eine Ehe, einen so großen Unterschied macht das nicht immer kämpfen sollte. Meistens schleicht sich der Alltag ein und man hat keine wirklich gravierenden Probleme. Das kann man doch sicherlich alles lösen und wenn man sich einmal wirklich wichtig war und sich über alles geliebt hat, dann sollte man auch daran arbeiten, dass es so bleibt und man die gute Zeit mit dem Partner wieder hervorholen kann und eben nicht unglücklich auseinander geht, weil man zu faul war etwas zu tun.

Ich glaube sowieso, dass heutzutage viele Leute ihre Beziehungen einfach so wegwerfen, weil es kleine Komplikationen gibt. Man ist einfach nicht mehr so sehr bereit etwas für seine Beziehung zu tun und nimmt vieles als selbstverständlich hin. Deshalb trennen sich ja wirklich viele und kommen dann auch oft wieder zusammen, weil man dann merkt, dass es ohne den Partner doch nicht so das Wahre ist. So ist es in meinem Freundeskreis wirklich oft und das finde ich irgendwie blöd.

Ich würde also schon sagen, dass man für die Ehen noch kämpfen sollte. Wichtig ist eben auch, dass man gezielt Zeit für sich selber und miteinander und ungestört hat. Wenn man immer nur im Alltag nebeneinander her lebt und gar nichts mehr unternimmt ist es doch selbstverständlich, dass irgendwann dann die "Luft raus" ist.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich bin der Meinung, das es sich auf jeden Fall nur dann lohnt, um die Ehe zu kämpfen, wenn man die Frage, ob man den Partner noch liebt, ganz sicher mit "ja" beantworten kann. Wenn man sich noch liebt, aber nur der fiese Alltag die Überhand in der Beziehung bzw. der Ehe genommen hat, dann sollte man zusammen halten und versuchen wieder mehr Pepp reinzubringen. Es ist doch in dem Fall, wenn man sich noch liebt, auf jeden Fall ein Versuch wert, die Ehe zu retten, auch wenn es noch so aussichtslos erscheint.

Außerdem schreibst du ja, das beide Partner eher an sich vorbeileben und nicht wirklich miteinander streiten oder so und das ist doch, meiner Meinung nach, schon mal ein gutes Zeichen. Wenn gar nichts hilft, dann würde ich sogar zu einer Eheberatung tendieren, denn vielleicht können die Dinge aus dem Unterbewusstsein hervorholen, an die man gar nicht selber gedacht hat und beide Paare sollten auf jeden Fall mehr Zeit, als Familie und vor allem als Paar verbringen, denn so kommt auch wieder Schwung in die Beziehung.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Gerade wenn Kinder betroffen sind, lohnt es sich immer für eine Ehe zu kämpfen, denn die Kinder leiden am meisten darunter. Und wenn man eigene Kinder hat, sind diese die wichtigste Person und darunter leidet jede Ehe. Der Alltag hat sich dann mit dem Kind vollständig geändert und für jede Ehe ist ein Kind eine echte Belastungsprobe.

Wenn man sich dann irgendwann einmal an den Punkt ankommt, dass man sich gar nichts mehr zu sagen hat, sollte man an früher denken, wo man sich noch etwas bedeutet hat. Sehr wichtig dabei ist aber auch, dass man miteinander redet und wenn man sich den Ärger nur in sich hineinfrisst, wird die Ehe kaum noch eine Zukunft haben.

Für das Weiterleben einer Ehe gibt es zwar kein Patentrezept, aber das Wichtigste ist immer noch, dass man miteinander die Zeit verbringt.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich stecke nicht in der Haut dieser anderen Menschen und kann daher nicht sicher sagen, wie ich mich in der jeweiligen Situation verhalten würde. Leider hast du auch nicht so viel zu der Einstellung der Paare zueinander geschrieben. Lieben sich die jeweiligen Paare noch, oder ist der letzte Funken Liebe vielleicht schon vor langer Zeit erloschen? Wären die jeweiligen Personen überhaupt bereit, an sich und an der Beziehung zu arbeiten? Würden beide am selben Strang ziehen?

Ich finde es immer ein bisschen reißerisch, wenn Leute erzählen, dass sie um ihre Beziehung kämpfen wollen. Wie sieht das aus? Was macht einen Kampf um die Beziehung aus? Meistens klingt das besser als es in der Realität dann umgesetzt wird. Vor allem muss man erkennen, ob sich dieser Kampf um die Beziehung überhaupt noch lohnt. Bevor man sich also überhaupt Gedanken darum macht, wie man die Beziehung retten will, sollte man sich überlegen, ob dies überhaupt noch Sinn macht, und auch abwägen, ob man noch eine echte Chance hat.

Für mich lohnt es sich nicht, um eine Beziehung zu kämpfen, wenn sich die Partner nicht mehr lieben. Auch wenn man ansonsten keine gemeinsame Basis mehr hat, ist so ein Kampf aussichtslos. Die Partner sollten sich nach wie vor grundsätzlich etwas zu sagen und ein aufrichtiges Interesse aneinander haben. Liebe alleine reicht nicht, ein gut organisierter gemeinsamer Alltag ist aber auch zu wenig. Auf jeden Fall sollte es mehr Gemeinsamkeiten geben als die miteinander verbrachte Zeit in der Vergangenheit und eventuelle Kinder. Wenn das alles ist, was ein Paar noch zusammen hält, ist das eigentlich keine richtige Beziehung mehr, sondern eine Nutzgemeinschaft.

Letztendlich kann man natürlich alles versuchen, um eine Beziehung zu retten. Auch ein paar Besuche bei einer Paarberatung kann man sicher ausprobieren. Allerdings darf man sich nicht darauf verlassen, dass die Beziehung dadurch automatisch wieder in Ordnung kommt. Abgesehen davon gibt es keine Garantie dafür, dass sie zukünftig auch funktionieren wird. Letztendlich erhalten diverse Tipps und Tricks viele Beziehungen künstlich ein bisschen länger am Leben, aber sie ändern oft nichts an der Tatsache, dass die Beziehung eigentlich längst an ihrem Ende angekommen ist.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Im Schichtdienst zu arbeiten ist Scheiße. Wenn noch lange Fahrtzeiten hinzukommen, dann macht das eine Beziehung extrem schwierig. Meine Freundin hat normale Arbeitszeiten, ich hab Früh-, und Spätschicht. Wenn ich also Spätschicht habe, dann schlafe ich und wache erst auf, wenn sie schon bei der Arbeit ist. Und wenn ich dann nach der Arbeit + 2 Stunden Heimfahrt zu meiner Freundin könnte... ist die natürlich auch schon wieder am Schlafen. Sogar ihre Mittagspause liegt in meinen Arbeitszeiten.

Ich muss das jetzt durchziehen, es wird nicht ewig dauern und nächstes Jahr studieren wir gemeinsam in den Niederlanden, sodass ich das für einen halbwegs vernünftigen Job (mir gehts nicht zum Kotzen) in Kauf nehme, das jede 3. Woche etwas doof ist.

Langfristig, wenn man sich für die Beziehung entscheidet, sollte man sich allerdings besser einen Job suchen, bei dem Beide halbwegs passende Arbeitszeiten haben. Geld erzeugt auch Spannungen in einer Beziehung wie im ersten Beispiel. Da müsste man Spannungen abbauen, indem Beide zum EInkommen beitragen.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich weiß nicht, ob man das als Außenstehender so beurteilen kann. Klar ist es einfach als Bekannter eines solchen Pärchen zu sagen, die leben nur noch nebeneinander her und haben sich nichts mehr zu sagen, aber ist das wirklich so? Haben die beiden dir das gesagt, hattest du nur den Eindruck dass das so ist oder wieso? Ich selbst für meinen Teil musste da nämlich schon ganz andere Erfahrungen machen. Ich hatte in meinem Bekanntenkreis auch ein Pärchen, dass das eher ruhig gelebt hat, sie haben an sich auch nie viel oder oft etwas unternommen, aber wenn man sie näher kannte, wusste man einfach, dass es beide sehr ruhige Charaktere waren, die damit super klar kamen. Es gab dann tatsächlich von anderen Bekannten und Freunden auch häufiger derartige Kommentare, weil man meinte, die beiden würden so nicht klar kommen und sich langweilen, dass stimmte aber eben nicht.

Daher finde ich, dass es nicht möglich ist, das als Außenstehender zu beurteilen, du weißt nur was du am Rande mitbekommst und was sie dir sagen, vielleicht verläuft die Ehe aber an sich gar nicht so schlecht und die beiden haben im Moment einfach ein bisschen zu beißen, weil eben der Mann will, dass es mit der Firma weiter geht und die Frau dafür halt schon mal ein bisschen abgeben muss. Das heißt doch jetzt aber nicht gleich, dass wegen diesem Bruch der klassischen Rollenverteilung gleich die Ehe im Eimer ist, heutzutage sind Frauen eben dominanter und es ist doch wohl ok auch dem Mann beim eigenen Geschäft zu helfen oder etwa nicht? So sehe ich das zumindest.

Bei Paar zwei ergibt sich in meinen Augen das gleich Problem, als Außenstehender kann man nicht beurteilen, ob sich ein Paar wirklich nichts zu sagen hat oder ob die beiden einfach nur in stiller Harmonie zusammen sind, was auch nicht gleich auszuschließen ist. Allerdings finde ich es schon sehr ungewöhnlich, dass man als verheiratetes Paar kein gemeinsames Schlafzimmer hat und wenn das wirklich an den Finanzen liegt, finde ich es befremdlich, als sozial schwache Familie noch so viele Kinder zu haben, dass ist für mich ehrlich gesagt nicht mehr nachvollziehbar.

So genau kann man es daher nie sagen, ob eine Beziehung noch eine Zukunft hat oder nicht, aber es gibt sehr viele Beziehungen, die nur erhalten bleiben, um der Kinder Willen. Paar bleiben aus Gewohnheit zusammen oder weil sie sich alleine aus finanziellen Gründen nicht halten können. Es obliegt nicht den Außenstehenden zu entscheiden, ob das Paar noch eine Zukunft hat oder nicht, aber besonders prickelnd hört es sich wohl nicht an, obwohl es für mich auch nicht heißt, dass es bei einem Paar besser zugeht, wenn sie regelmäßig etwas miteinander unternehmen. Irgendwann kehrt der Alltag eben ein, dass bedeutet nicht automatisch, dass die Beziehung deswegen nicht mehr funktioniert.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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