Bad soll neu gefliest werden - Fliesenfarbe grässlich

A wohnt seit einem Jahr in einer Wohnung, in der immer ein neutrales Bad gewesen ist. Weiße Fliesen an der Wand und Anthrazit Fliesen auf dem Boden. Das gefiel A schon ganz gut, als sie eingezogen ist, weil es neutral ist. A wurde nun mitgeteilt, dass sie eine neue Badewanne bekommt und ein neues Waschbecken und eine neue Toilette. Darüber ist A auch sehr erfreut. Aber als der Vermieter ihr die Fliesen im Retrolook zeigte, die giftgrün waren, bekam A fast einen Schock.

Der Vermieter lässt auch nicht mit sich reden, weil ihm die Fliesen gefallen und er immer schon das Bad im Retrolook fliesen lassen wollte und da jetzt die sanitären Anlagen gewechselt werden, bietet sich das wohl an. A wäre aber nie in die Wohnung gezogen, wenn das Bad diese hässlichen Fliesen schon gehabt hätte. Das hat A dem Vermieter auch gesagt und er meinte nur, dass es seine Wohnung wäre und wenn es ihr nicht passt, soll sie ausziehen.

A hat noch nie was für Retro übrig gehabt und fühlt sich in einem Bad mit giftgrünen Fliesen und einem Mosaikboden in dem gleichen grün einfach nicht wohl. Muss A das so ohne weiteres hinnehmen? Oder bleibt ihr wirklich nichts anderes übrig als auszuziehen? A hat doch die Wohnung anders gemietet und so gemietet, wie es ihr gefallen hat. Darauf achtet man doch schon bei der Besichtigung und dass das Bad keine Retrofliesen hat, war ein Punkt, bei dem sie nie Kompromisse eingegangen wäre.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Vermieter eine so große Veränderung vornehmen darf, wenn die Wohnung vermietet ist. A hat die Wohnung schließlich in dem Zustand mit den weißen und anthrazit farbenen Fliesen gemietet. Ich würde mich an As Stelle mal beim Mieterschutzbund erkundigen, ob der Vermieter damit einfach so durchkommen kann. So lange A dort wohnt, kann ich mir schon vorstellen, dass er ein Mitspracherecht haben wird.

Als erstes würde ich mich mal im Mietvertrag erkundigen. Es kann durchaus eine Klausel geben, in welcher geschrieben steht, dass der Mieter Veränderungen dieser Art hinnehmen muss. Steht das nicht da, wäre das schon einmal gut für A. Ich kann den Ärger von A wirklich verstehen. Wie groß ist das Bad denn? Wäre es ein kleines Bad könnte man zur Not ja noch einen schönen großen Badläufer über diese Fliesen tun.

Mich würde auch mal interessieren: ist der Mietvertrag in irgendeiner Art und Weise befristet? Irgendwie klingt das nämlich so. Es ist ja schön und gut, wenn dem Vermieter diese Retrofliesen gefallen: dann soll er sie doch bei sich im Bad legen. Immerhin muss ja Mieterin A sich in dem Bad aufhalten und damit zu Recht kommen. Und wenn ich mir überlege, dass man vielleicht noch 10 Jahre da wohnt? Was hat denn dann bitte der Vermieter von den tollen Fliesen?

Mir fällt gerade ein: in den meisten Mietverträgen steht drin, dass man die Wohnung so verlassen muss beim Auszug, wie man sie vorgefunden hat. Größere Umbauten muss man allerdings beim Vermieter erfragen. Ich gehe stark davon aus, dass es bei größeren Veränderungen auch umgekehrt so ist und man den Mieter fragen muss, wenn man so eine gravierende Veränderung vornehmen will. Immerhin ist das absolut nicht so, wie es war als A den Vertrag unterschrieben hat. Wenn A sich da wirklich unsicher ist, aber in der Wohnung bleiben will, dann würde ich mich aber wirklich mal bei einem Anwalt erkundigen.

Ich befürchte, da ist nichts zu machen. Die Wohnung ist das Eigentum des Vermieters und im Prinzip kann er dort dann eben auch karierte Türrahmen einbauen lassen. Ihr könntet ihm natürlich den Zutritt verweigern, womit ihr die Aktion so lange rauszögert, bis er sich reinklagt. Wenn er nicht auf eure Wünsche eingeht, könntet ihr höchstens noch versuchen, durch das Angebot einer Beteiligung an den Renovierungskosten Einfluss auf die Farbauswahl zu nehmen, aber so wie sich das anhört, ist es wohl sinnlos. Am Ende bleibt nur eure Kündigung oder das Akzeptieren der grünen Fliesen.

So herum habe ich aber auch noch nicht von Problemen gehört. Was es nicht alles gibt.

@winny2311: Die Parteien haben keinen befristeten Mietvertrag. Sie haben einen ganz normalen Mietvertrag, wo auch so eine Klausel nicht drin steht, dass der Vermieter das Bad so verändern kann. Bei diesen grässlichen Fliesen wären sie nie in die Wohnung gezogen. Das wäre ein "no go" für den Mietvertrag gewesen.

Da das Bad auch relativ groß ist, kann man nur die Bodenfliesen vollständig mit PVC auslegen, was aber auch nicht gerade der Geschmack von A ist. Aber die Wände bleiben ja dann. Ein Umzug ist A auch zu teuer, weil sie sich gerade erst richtig eingerichtet haben. Sie wohnen ja erst ein Jahr dort.

Ich finde es gibt weitaus schlimmeres als grüne Fliesen im Badezimmer, zumal man dort ja auch nicht wirklich viel Zeit verbringt. Das der Vermieter nicht mit sich reden lässt ist natürlich ärgerlich, aber im Endeffekt muss er auf den persönlichen Farbgeschmack der Mieter keine Rücksicht nehmen, auch wenn ich das persönlich auch ärgerlich finden würde wenn mir die neue Farbe nicht gefällt.

Aber lasst es euch gesagt sein, ein grünes Bad ist wirklich nicht so schlimm, wir haben selber eines. Bei uns sind die Fliesen an der Wand grün mit abstraktem Blumenmuster, die Toilette ist grün, das Waschbecken und die Badewanne natürlich auch, sogar der Seifenhalter ist Ton in Ton. Und das alles ist Original aus den siebziger Jahren . Am Anfang fand ich das auch eher unschön, aber inzwischen mag ich mein großes grünes Bad, meine grüne Oase, man kann toll dunkle braune Holzmöbel hineinstellen, so viele tolle Farben passen zu Grün, man hat so viel Auswahl bei der Dekoration und der Farbauswahl bei Handtüchern und ähnlichem.

Wenn die Wohnung sonst toll ist und man sich darin wohl fühlt würde ich der neuen Farbgestaltung nicht so viel Bedeutung beimessen, man ist ja nicht all zu lange am Tag im Badezimmer. Zum Beispiel ein neuer Boden in der ganzen Wohnung der mir nicht gefallen würde fände ich viel schlimmer als ein paar grüne Fliesen im Badezimmer.