Tipps für Gedichtinterpretation in der Oberstufe

vom 07.10.2011, 11:20 Uhr

Schreibe bald in Deutsch eine Gedichtinterpretation. Allerdings bin ich mir noch ziemlich unsicher, wie ich meinen Text einteilen soll. Was kommt zu erst, was zuletzt? Was darf man auf gar keinen Fall vergessen? Außerdem weiß ich nicht ob ich erst komplett auf die Form eingehen soll ( Sonett, lyrisches Ich, ...) oder ob ich es mischen soll.

Was gibt es sonst noch zu beachten? Außerdem sollen wir das Gedicht dann noch mit einem anderen vergleichen. Wo soll ich diesen Vergleich reinbringen? Zwischen Hauptteil und Schluss?

» Hetzerde » Beiträge: 41 » Talkpoints: 0,78 »



Ehrlich gesagt kann ich deine Frage nicht ganz nachvollziehen, denn soweit ich mich an meinen Deutsch-Leistungskurs damals erinnere, haben wir das genauestens im Unterricht besprochen und durch genommen, so dass bei der Klausur eigentlich klar war, wie man vorzugehen hatte. Woran ich mich noch erinnere ist, dass der Vergleich mit einem zweiten Gedicht auf alle Fälle an den Schluss gehört. Ansonsten weiß ich leider nicht mehr, wie so eine Gedichtinterpretation aufgebaut werden muss, ist schon zu lange her. Warum fragst du nicht deinen Lehrer, wenn du dir so unsicher bist? Der muss ja schließlich genau wissen, was er erwartet und hilft dir sicher weiter.

» kerry3 » Beiträge: 892 » Talkpoints: 18,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Meines Wissens nach sind Gedichtinterpretationen nicht gleich Gedichtvergleiche, das sind zwei verschiedene Sachen. Da wir vor kurzem auch eine Deutsch-Klausur geschrieben haben, habe ich mich sehr detailliert mit diesem Thema befassen müssen. Die Interpretation sollte aus Einleitung, Hauptteil und Schluss bestehen. In der Einleitung sind besonders 4 Dinge wichtig, unsere Lehrerin bezeichnet sie auch als die 4 T's: Titel, Textautor, Thema, Textart. Sie müssen nicht alle in der Einleitung untergebracht werden, allerdings ist das schon einmal ein guter Anfang für eine strukturierte Interpretation und auf Struktur wird ja häufig besonderer Wert gelegt.

Der Hauptteil beginnt mit der Inhaltsangabe, welche noch völlig frei von Deutung ist. Sie dient nur dazu, den Inhalt des Gedichtes wiederzugeben und damit zu zeigen, dass man es verstanden hat. Das Mischen von Wiedergeben und Deuten wurde von meinen Lehrern bisher noch nicht so gern gesehen. Ich empfehle dir nach der Inhaltsangabe mit der Form fortzufahren. Dabei kann man durchaus schon mit der Deutung beginnen: Weshalb hat der Autor dieses Reimschema verwendet, was zeigen die Versmaße...und so weiter.
Der Hauptteil ist der wichtigste Teil der Interpretation, also plane dafür die meiste Zeit ein. Um ein vollständiges Konzept zu schreiben, fehlt dir sicher die Zeit, aber es ist sehr ratsam sich vorher einige Stichpunkte zu machen.

Im Schluss-schreiben bin ich selbst nicht sehr gut, so kommt es mir zumindest vor. Meistens versuche ich darin, den Zusammenhang zwischen Gedicht und Aktualität zu finden. Bei manchen Gedichten geht das nicht so gut, aber zum Beispiel bei einem Gedicht über den Krieg lässt sich so einiges sagen.

» Schnuffline » Beiträge: 1019 » Talkpoints: 33,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



So ganz pauschal kann man das nicht sagen, was du genau beachten musst. Es kommt immer auf die Epoche an. Ich hatte letztes Jahr romantischhe Gedichte im Unterricht, ich nehme an, dass das bei dir auch Thema ist. Erstmal ist die Struktur wichtig, wie gesagt wurde: Zuerst einmal fängst du mit der Einleitung an. Da muss folgendes rein: Gedichtsname, Autor, Veröffentlichungsjahr und Thema des Gedichts. Die Einleitung sollte nicht viel länger als ein oder zwei Sätze sein. Du kannst hier auch schon das Reimschema erwähnen, ist aber nicht zwingend notwendig.

Im zweiten Teil fasst du den Inhalt des Gedichts zusammen und analysierst es. Ich würde da einen Vers nach dem anderen abarbeiten. Das Reimschema ist hier wichtig. Was auch wichtig ist, sind Stilmittel, zum Beispiel Parallelismus, Anapher und Chiasmus. Aber auch inhaltliche Aspekte oder Gegensätze sind nicht zu vernachlässigen! Am Ende fasst du es nochmal alles zusammen und kommst zu einem persönlichen Eindruck beziehungsweise Interpretation. Hier solltest du auch nicht allzuviel schreiben. Am meisten Zeit solltest du dir für den Analyse-Teil nehmen.

» weezy15 » Beiträge: 188 » Talkpoints: 2,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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