Faulen Arbeitslosen die Gelder streichen!

vom 06.10.2011, 19:42 Uhr

Richtlinie2 hat geschrieben:Mit Verlaub, nach diesen deinen ausdrücklichen Worten wird mir jetzt erst einiges klar. Nur weil du ein lebenslanges, heftiges, persönliches Problem mit deiner Cousine hast, erlaubt dir das doch nicht, ihren Umgang mit der Arbeitslosigkeit in einen Topf mit dem anderer Arbeitsloser zu werfen, dann einmal umzurühren und als Prognose in die Welt zu stellen, dass bald die Hälfte aller Arbeitslosen "einfach nur stinkfaul sei". Das ist unterirdisch.

Liest du meine Beiträge wirklich oder überfliegst du sie nur? Ich habe kein Problem mit meiner Cousine! Und ich schmeiße auch nicht alle Arbeitslose in einen Topf, ich habe klip & klar gesagt, welche Gruppe von Arbeitslosen ich meine und dass man solche immer mehr sieht. Ich gebe ganz ehrlich zu, dass ich mir oftmals solche Sendungen im Fernsehen ansehe und ich finde es nicht richtig mich deswegen jetzt als gestört zu bezeichnen!

@alle: Außerdem respektiere ich Arbeitslose. Ich rechne es den meisten auch hoch an, die beispielsweise einen Minijob annehmen oder eben einen Beruf mit geringem Verdienst aber sich einfach nicht ihr Leben durchfüttern lassen wollen, sondern sagen, sie wollen auch selbst etwas in die Hand nehmen. Ich habe auch garantiert nichts gegen Leute, die sich verzweifelt bewerben aber nur absagen bekommen. Allerdings kann man sich dann ja an die Agentur für Arbeit wenden, die einem auch noch bei der Arbeitshilfe behilflich ist. Viele haben dann einfach Angst oder keinen Bock dort hin zu gehen, aber nur so können sie eben etwas ändern. Außerdem bietet die Bundesagentur für Arbeit auch spezielle Bewerbungstrainings an, zu denen auch wir Schüler bereits eingeladen wurden. Dort können dann auch Langzeitarbeitslose lernen, wie sie sich bei einem Vorstellungsgespräch richtig ankleiden und verhalten und wie eine perfekte Bewerbung aussehen sollte.

Ich finde es aber auf der anderen Seite nicht in Ordnung diejenigen in Schutz zu nehmen, denen das alles egal ist und die bis nachmittags schlafen. Außerdem bekommen ja die Arbeitslosen schon nur einen geringen Lebensunterhalt und viele geben diesen dann auch beispielsweise für Zigaretten aus, obwohl es wichtiger wäre das Geld für etwas anderes auszugeben. Und ich meine damit nicht Bewerbungsmappen, denn die bekommt man ja meist zurückgeschickt bei einer Absage und kann sie mehrmals verwenden. Auch die Passbilder kann man abtrennen und neudraufkleben, das ist alles kein Problem!

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



iCandy hat geschrieben:Ich habe auch garantiert nichts gegen Leute, die sich verzweifelt bewerben aber nur absagen bekommen. Allerdings kann man sich dann ja an die Agentur für Arbeit wenden, die einem auch noch bei der Arbeitshilfe behilflich ist.


Im Grunde kann man sich da Hilfe suchen. Aber der Witz ist, dass die Stellen, die man als Arbeitsloser bekommt, ganz ganz selten über die Arbeitsagentur findet. Bei den Beratungsgesprächen, die ich bislang hatte, hatte man mir auch nur gesagt, regelmäßig im Internet schauen und wer kein Internet zu Hause hat, kann das Angebot in der Agentur nutzen. Das war alles.

Eine Ausnahme war nach Abschluss meiner Ausbildung, dort war Internet noch nicht ganz so verbreitet und da hat die Agentur für Arbeit mir auch noch sehr gern Stellen zugesandt. Aber das war es dann auch schon wieder gewesen. Eine weitere Hilfe habe ich so nicht bekommen, nur, dass ich eben noch an einem Bewerbungstraining habe teilnehmen müssen. Gut, habe ich in Kauf genommen, war auch okay gewesen und habe aber dann auch eine Stelle bekommen, die nicht über die Agentur für Arbeit lief.

Dort können dann auch Langzeitarbeitslose lernen, wie sie sich bei einem Vorstellungsgespräch richtig ankleiden und verhalten und wie eine perfekte Bewerbung aussehen sollte.


Ja und nein. Interessant und spannend wird es, wenn Du mehrere Dozenten hast. Der eine sagt es nämlich so, der andere sagt es so, wie die Bewerbung aussehen soll. Damit bist Du als Teilnehmer schon wieder verwirrt, wenn man unter den heutigen Umständen auch Lektüre zu Rate zieht und dann auch noch im Internet recherchiert. Letztendlich muss man sich bei einer Bewerbungsgestaltung so ausdrücken, dass die Sprache zu einer Person passt, sie authentisch ist und dann auch noch sachlich und grammatikalisch als auch orthografisch richtig ist. Ich bilde mir mal ein, dass ich mit so etwas nun nicht ganz so viele Probleme habe, was mir auch bestätigt wurde.

Spannend war halt, Rollenspiele in Bezug auf Vorstellungsgespräche, und das hatten wir auch nur einmal gemacht. Auch da war die Rückmeldung des Dozenten sehr positiv und er sagte zu mir, er hätte mich vom Fleck weg her und durch mein Verhalten eben sofort eingestellt. Nett, ja, aber bringt mir im realen Leben nun auch nichts.

Ich finde es aber auf der anderen Seite nicht in Ordnung diejenigen in Schutz zu nehmen, denen das alles egal ist und die bis nachmittags schlafen. Außerdem bekommen ja die Arbeitslosen schon nur einen geringen Lebensunterhalt und viele geben diesen dann auch beispielsweise für Zigaretten aus, obwohl es wichtiger wäre das Geld für etwas anderes auszugeben.


In Schutz habe ich sie persönlich nun nicht genommen, ich kann Dir nur sagen, wie ich es in meiner arbeitslosen Zeit bei mir erlebt habe und auch, wie die anderen mir bekannten Arbeitslosen damit umgegangen sind. Darunter war nun niemand, der eben bis nachmittags geschlafen hat. Mag sein, dass ich da einfach durch die Bewerbungstrainings die falschen Leute kannte, aber bislang kann ich eben nicht bestätigen, dass der Großteil von arbeitslosen Menschen, mit denen ich zu tun hatte, sich auf der faulen Haut ausgeruht hat.

Das mit den Zigaretten ist so ein Punkt - wenn man nur sich zu versorgen hat, ist es etwas anderes, als wenn noch andere Personen von Sozialgeldern leben müssen. Daran müssen aber die Bezieher der Gelder eben selbst arbeiten und ich finde es schon nahezu anmaßend, sich da einzumischen und ihnen vorzuschreiben, wofür sie das Geld ausgeben. Ich denke eben schon, dass weniger Rauchen in manchen Fällen bereits ausreichend wäre. Aber wer bin ich denn, um das ihnen vorzuschreiben? Da muss man die Entscheidung selbst treffen.

Und ich meine damit nicht Bewerbungsmappen, denn die bekommt man ja meist zurückgeschickt bei einer Absage und kann sie mehrmals verwenden. Auch die Passbilder kann man abtrennen und neudraufkleben, das ist alles kein Problem!


Meinst Du, dass es so einfach geht? Hast Du schon Bewerbungen geschrieben und sie zurück bekommen? Denn im Gegensatz zu Bewerbern gehen manche Unternehmen nicht gerade sorgfältig mit Bewerbungen um. Bei einer Rücksendung von Bewerbungen waren die meisten Unterlagen unbrauchbar geworden, das Foto hat sich eben nicht einfach lösen lassen und so weiter. Außerdem wird immer wieder dringendst davon abgeraten, Bewerbungsunterlagen mehrmals zu benutzen, weil man eben doch Gebrauchsspuren darauf sehen kann. Ich sehe es also schon als Problem.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ehrlich einmal gesagt kann ich mit dem Sinn des Threads wenn es überhaupt einen geben soll nichts anfangen. Das hat leider auch nichts mit Nachplappern zu tun, sondern mit einfach primitiven Gerede aus völliger Unwissenheit über das Thema. Das ist allerdings eigentlich sehr schade, denn es ist ein sehr ernstes Thema.

Was nämlich hier seitens des Threadschreibers gefordert wird, wird doch schon in der Praxis angewandt. Man darf hier nämlich nicht mit Emotionen oder sogar Stammtischparolen arbeiten, sondern mit realen Fakten. Ich lege hier einmal die Betonung auf reale Fakten, denn alle anderen Argumente sind nicht angebracht und machen leider keinen Sinn.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also ich habe gerade dieses Thema einmal gelesen, und bin etwas erschrocken darüber wie ( verzeiht mir die Wortwahl ) dumm und leichtgläubig einige Menschen doch sind. Diese ganzen Sendungen, ob auf RTL, Sat.1, Pro Sieben oder Kabel 1, sind alles Doku-Soaps. Wer sich einmal ein paar Minuten Zeit nimmt wird relativ schnell herausfinden das diese Seifenopern alle nur frei erfunden sind. Die Statisten und Schauspieler sind schlecht, unter bezahlt und wirken meistens in 5 Sendungen Zeitgleich mit. Natürlich haben Sie überall eine andere Lebensgeschichte und einen anderen Namen.

Diese im Fernsehn gezeigten Arbeitslosen bedienen also wirklich nur das Klischee was die meisten Menschen sowieso schon haben, nämlich das Arbeitslose stink faul sind. Kaum jemand sieht aber mal wirklich genauer hin. Warum jemand zum Beispiel Langzeit Arbeitslos ist. Da spielen dann zum Beispiel die Unterschiedlichen Probleme wie Schulden, kein Auto, kein Führerschein, keine Berufserfahrung oder zu geringen Stundenlohn eine sehr große Rolle!

Die meisten Menschen könnten wahrscheinlich zu jeder Zeit bei einer Leiharbeitsfirma anfangen. Unterm Strich verdienen Sie dann 6 - 8 Euro und haben 8 - 9 Stunden tägliche Arbeitszeit. Nach Abzug aller laufenden Kosten die durch die Arbeit entstehen und Steuern etc bleiben da vielleicht 700 - 900 Euro über. Jemand mit Hartz 4 bekommt quasi das "selbe Geld" und muss sich nicht 8 - 9 Stunden täglich beschimpfen und mobben lassen von irgendwelchen Angestellten in irgendwelchen Firmen.

Sicher, es muss sich was ändern! Arbeiten gehen muss wieder Lukrativer werden! Jemand der Arbeiten geht, muss mehr Geld verdienen als jemand der nur Hartz 4 empfängt! Solange sich das nämlich nicht ändert, wird es immer wieder Menschen geben die lieber ALG 2 beantragen anstatt Arbeiten zu gehen!

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» Alchemist_Sehrtraurig » Beiträge: 134 » Talkpoints: -0,26 » Auszeichnung für 100 Beiträge



*steph* hat geschrieben:Meinst Du, dass es so einfach geht? Hast Du schon Bewerbungen geschrieben und sie zurück bekommen? Denn im Gegensatz zu Bewerbern gehen manche Unternehmen nicht gerade sorgfältig mit Bewerbungen um. Bei einer Rücksendung von Bewerbungen waren die meisten Unterlagen unbrauchbar geworden, das Foto hat sich eben nicht einfach lösen lassen und so weiter. Außerdem wird immer wieder dringendst davon abgeraten, Bewerbungsunterlagen mehrmals zu benutzen, weil man eben doch Gebrauchsspuren darauf sehen kann. Ich sehe es also schon als Problem.


Ja habe ich. Ich habe einige Bewerbungen losgeschickt und ungefähr bei der Hälfte Absagen bekommen. Allerdings haben die Betriebe die Bewerbungsmappen bisher immer zurückgesendet mit einem kurzen Schreiben, warum es eben nicht geklappt hat. Ich weiß natürlich nicht, ob alle Arbeitgeben so mit den Bewerbungsmappen umgehen. Bei vielen landen sie vllt. auch einfach nur im Müll.

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin noch Schüler

Sorry an dem Punkt lag ich lachend unterm Tisch. Wobei die Tatsache eher zum Heulen ist. Noch nichts vom Leben gesehen, noch nie in der Situation gewesen, aber sich über andere den Mund zerreißen. Frage an dich. Was machst du wenn du keinen Ausbildungsplatz bekommst? Ok eventuell höheren Schulabschluss nach schieben. Aber was ist dann? Mal davon abgesehen das du hier anprangerst, das irgendwelche Menschen anderen auf der Tasche liegen- was du dann im Endeffekt ja auch machst. Was ist wenn du eine Ausbildung durch ziehst, nur um eben einen Ausbildung gemacht zu haben und nachher keine Anstellung findest? Nun erzähl mir bitte nichts von dann suche ich mir halt einen 400 Euro Job. Auch davon kann man kein Leben finanzieren, dass völlig selbstständig ist. Alleine eine Wohnung kostet, je nach Wohnort, mindestens 300 Euro- im günstigsten Fall hast du da schon alles drin, von Miete, über Nebenkosten, Gas und Strom. Im schlechtesten Fall bekommst du vor Ort für 300 Euro noch nicht mal ein Zimmer zur Untermiete. Und auch 400 Euro Jobs liegen nicht auf der Straße. Fakt ist, es gibt zu wenige freie Stelle für zu viele Arbeitslose. Beziehungsweise haben die Leute die eine Anstellung suchen oft auch nicht die passende Qualifikation. Und nein die kann man nicht immer einfach mal so nachmachen etc.

Wenn es deiner Cousine so schlecht geht, warum hilfst du ihr dann nicht? Es ist immer einfach zu brüllen das arme Kind, statt selber mal was zu machen. Und klar kann sich Muttern mit dem armen Kind hinsetzen. Was ist wenn sie es selber nicht kann? Ist auch so einfach zu sagen, die Mutter ist schuld. Meine Mutter hat mir nie bei den Hausaufgaben geholfen, ganz einfach weil sie es nicht konnte. Meine Mutter hatte aber andere Voraussetzungen und wir Kinder konnten in einen Hort gehen, in dem man mit uns Hausaufgaben machte. Die Möglichkeit haben aber nicht alle Eltern.

Und auch Eltern haben noch ein eigenes Leben und eigene Bedürfnisse. So wie du es schilderst, müssen in deinen Augen Eltern auf ihre Bedürfnisse verzichten, um den Kindern alles zu ermöglichen, was du für sinnvoll hältst. Und das was du beschreibst ist nicht nur Faulheit. Auch hier ist es so herrlich einfach über andere zu urteilen. Und wenn die Zustände so kinderfeindlich sind und deine Cousine weder passende Kleidung hat, noch richtiges Essen bekommt und überhaupt nicht gefördert wird, weil die Mutter zu allem zu faul ist und so weiter- warum holt der Vater sie da nicht raus? Warum werden solche Zustände nicht dem Jugendamt gemeldet? Ach ja auch du kannst deine Tante bei den Behörden anzeigen, wenn du der Meinung bist, sie betreibt Leistungsmissbrauch. Und da die Mutter ja scheinbar die Leistungen für das Kind laut deinen Schilderungen nur verprasst, wäre das ja Leistungsmissbrauch. Auch hier handeln statt jammern.

Zum bis zum Nachmittag schlafen. Wie ich bereits sagte, auch ich bin nicht berufstätig. Wenn ich keine Termine habe, stehe ich auch erst auf wenn ich wach bin. Das kann auch mal gegen Nachmittag sein. Hat auch seine Vorteile, ich spare mir das Frühstück. Beziehungsweise ersetze ich das Mittagessen durch das Frühstück. Und weißt du, klar könnte ich auch jeden Tag um 8 Uhr aufstehen. Aber ich habe generell einen anderen Tagesrhythmus. Ich komme so besser zu Recht. Sorry warum ist an sich alle Welt der Meinung, man muss bis spätestens dann und dann aus dem Bett raus sein? Ach ja weil es alle so machen.

Die Agentur für Arbeit ist leider nicht immer eine so tolle Hilfe wie du sie darstellst. Ein paar haben hier schon erzählt. Die Liste ließe sich endlos weiter führen. Auch eine perfekte Bewerbungsmappe bringt nichts, wenn sich der Arbeitslose damit auf einen Job bewirbt, für den er Null qualifiziert ist. Aber ja lasst uns lernen wie man eine Bewerbung schreibt. Wir haben Bewerbungen schreiben in der Schule gelernt. Warum verpulvert die Agentur für Arbeit das Geld nun darin, Schülern da noch mal zusätzliches Training anzubieten, statt das eher bedarfsorientiert zu machen? Und coole Sache wenn man weiß, wie man sich zum Vorstellungsgespräch richtig kleidet. Die Kleidung fällt leider auch nicht vom Himmel und muss von irgendwas finanziert werden.

Für was ein Mensch sein Geld ausgibt kann jedem anderen grundsätzlich total egal sein, so lange davon nichts illegales gemacht wird. Es gibt einen festen Satz mit dem man auskommen muss. Wenn man sich davon lieber Zigaretten kauft und auf das Essen verzichtet, kann dir das ziemlich egal sein. Und da du dir scheinbar sicher bist, dass alle Arbeitgeber die Bewerbungsmappen zurück schicken. Das machen mittlerweile die wenigsten. Es sei denn man legt Rückporto mit dabei, was die Bewerbung dann auch gleich wesentlich teurer macht. Nur weil du die Erfahrungen gemacht hast, sind die ebenfalls nicht allgemeingültig!

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Da hat jemand aber ganz ganz tief in die Klischeekiste gegriffen und hat wahrscheinlich selber zu viel Tagesfreizeit, denn wenn der durchschnittliche Arbeitnehmer Zeit zum fernsehen hat sieht man von den "typischen" Arbeitslosen doch wenig bis gar nichts auf der Mattscheibe.

Der typische Arbeitslose, sofern er denn existiert, wird mit seiner Situation wahrscheinlich nicht zufrieden sein und schauen, dass er einen neuen Job findet. Denn ein Job bedeutet ja nicht nur mehr Geld sondern eben auch einen Platz in der Gesellschaft. Von daher ist das von dir beschriebene Verhalten wohl eher typisch für Leute, die eh gesellschaftliche Außenseiter sind und die vielleicht auch nicht gebildet genug sind um überhaupt einen Job zu finden, der ihnen Spaß macht und mit dem sie sich identifizieren können.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



iCandy hat geschrieben:Ja habe ich. Ich habe einige Bewerbungen losgeschickt und ungefähr bei der Hälfte Absagen bekommen. Allerdings haben die Betriebe die Bewerbungsmappen bisher immer zurückgesendet mit einem kurzen Schreiben, warum es eben nicht geklappt hat. Ich weiß natürlich nicht, ob alle Arbeitgeben so mit den Bewerbungsmappen umgehen. Bei vielen landen sie vllt. auch einfach nur im Müll.


Nicht jeder Arbeitgeber macht sich die Mühe und schickt die Unterlagen zurück. Du erhältst noch nicht einmal eine Nachricht und auch aus diesem Grunde kann man selten Unterlagen mehr als einmal nutzen. Leider ist es in meinem Fall keine Ausnahme und ich höre auch hier immer wieder, dass man in den wenigen Fällen da wirklich darüber informiert wird, ob und weshalb man eben nicht als potentieller Arbeitnehmer in Frage kommt.

Worauf hast Du Dich beworben? Praktikastellen? Eine Ausbildung? Einen Nebenjob? Auch das darf man nicht außer Acht lassen. Bewerbung ist nicht immer gleich Bewerbung.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Es gibt mittlerweile viele Threads über Arbeitslose und Hartz4 – Empfänger im Forum. Ich kann die Meinung von Canedy und anderen durchaus nachvollziehen. Auch ich ärgere mich oft über Hartz4 – Empfänger. In meinem Umfeld kenne ich alleine schon drei Familien, die echt zu faul sind, um einer gerelten Arbeit nachzugehen. Wenn dann mal einer kurzfristig einer Tätigkeit nachgeht, abends säuft, raucht und nur fernsieht und dann morgens nicht aus dem Bett kommt, muss eben der Krankenschein herhalten, bis Hartz4 wieder angesagt ist. Ein anderer, den ich vom Sehen kenne, bezieht Hartz4, arbeitet aber viele Stunden nebenbei und kassiert so doppelt. Wieder andere arbeiten auch als Hartz4 – Empfänger und renovieren Wohnungen (nicht meine!)bei Fremden. So versuchen viele, die nicht nur faul auf dem Sofa sitzen, ihr festes Hartz4 – Einkommen aufzustocken auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung und des Staates.

Natürlich läuft Einiges mit dem Stundenlohn nicht richtig. Das ist teilweise wirklich eine Ausbeutung seitens der Arbeitgeber. Da könnte und müsste der Staat eingreifen. Wenn sich das Arbeiten nicht mehr lohnt, kann ich sogar manche Hart4 – Empfänger verstehen, wenn sie andere lieber denken lassen, dass sie faul sind. Irgendwann schafft man sich auch ein dickes Fell an und es interessiert nicht mehr, was andere denken. Auch wenn der Staat Steuereinnahmen durch die Hartz4 - Empfänger hat, musste er ihnen doch erst einmal Geld von den Steuereinnahmen der arbeitenden Bevölkerung zur Verfügung stellen, um " höhere" Steuereinnahmen durch diese Gruppe an Tabaksteuern usw. zu vereinnahmen. Ist das eine Milchmädchenrechnung?

Ich ärgere mich ab und zu im Bus, wenn ich höre, wie Hartz4 – Empfänger ungeniert über ihr Einkommen sprechen und wie sie die Mitarbeiter der Ämter übers Ohr hauen können. Einer gibt dem anderen Tipps. Es gibt genug gesunde und kräftige Arbeitslose, die nicht willig sind, eine Arbeit anzunehmen. Warum zieht man die nicht zu Straßenarbeiten heran. Ausgebessert werden müssen sie sowieso und ob man nun Hartz4 zahlt oder etwas mehr an Lohn, wäre das nicht besser? Ich will damit keine alten Zeiten heraufbeschwören, aber es wäre sinnvoll. Und so gibt es noch mehr Arbeiten, die sie machen könnten, wenn sie zu faul sind, andere Arbeit anzunehmen. Wenn die Arbeit abgelehnt wird, gibt es eben nur noch die Suppenküche und kein Geld für TV und Rauchen, nur die nötige Miete.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


@Richtlinie2 es ist schön wie viel OT du dazu geschrieben hast, zu dem Spruch selbst jeder ist seines Glückes Schmied und mit einer Studie. Dann vergleiche einmal bitte wo diese Studie durchgeführt worden ist, und vergleiche es mit den Bildungsmöglichkeiten in Deutschland. Hier kann man sagen, dass jeder Depp studieren gehen kann wenn er sich hinsetzt und genau das ist der springende Punkt, wenn. Konkrete Beispiele, 2. Bildungsweg, jemand der verpasst hat sein Schulabschluss regulär zu machen kann diesen nachholen in der Erwachsenenbildung in einigen Bundesländern sogar kostenlos. Gleiches gilt auch für weiterführende Abschlüsse, Mittlere Reife, Abitur kein Problem kann man machen per Abendschule auch das ist zumindest hier kostenlos, abgesehen von den Büchern für die man pro Jahr 50 Euro bezahlt. Das kann man auch noch steuerlich geltend machen oder auf die Kostenübernahme beim Amt geltend machen - jedoch heißt es ja Aufwand jeden Abend über mehrere Jahre sind auf den Arsch zu setzen und was richtiges zu lernen. Was macht man mit den Abschlüssen? Ganz einfach, weiter qualifizieren je höher der Bildungsstand desto besser sind auch die Chancen auf eine Anstellung - jeder Abiturient kann Tellerwaschen, aber kann jeder Tellerwäscher auch Manageraufgaben wahrnehmen? Nein, eben nicht es garantiert zwar nicht dann auch einen solchen Job zu bekommen nachdem man sich qualifiziert hat, aber die Möglichkeiten erweitern sich. Studium auch möglich, nicht jedes Bundesland hat Studiengebühren, dann gibt es Bildungskredite, staatliche Förderungsmaßnahmen in der Erwachsenenbildung, Bildungsgutscheine usw. informiert man sich einmal richtig und hat dann auch genug Willen das durch zu halten, dann kann man etwas besseres aus sich machen.

Das Problem ist, in unserer modernen Gesellschaft in der man viel zu oft den Hintern nachgetragen und gepudert bekommt, hat fast niemand mehr den Schneid dazu sich das über diesen Zeitraum anzutun und dann auch noch mit einem guten Ergebnis das ganze abzuschließen. Was bekommt man als Antwort wenn man jemanden fragt der älter ist wenn es darum geht etwas neues zu lernen? Richtig, ich bin zu alt dafür... Das liegt an der mangelnden Motivation und der Faulheit des einzelnen die durch die Gesellschaft suggeriert wird. Und die Gelder die bezahlt werden als Sozialhilfen machen da keinen Unterschied. Im übrigen hatte ich keine Zahlen angeführt da ich selbst weiß welchen Stellenwert das ganze einnimmt, dass brauchst du mir nicht vorrechnen. Ich habe auch nirgendwo geschrieben, dass jetzt sofort mehr Geld rein gesteckt werden muss in diesen Sektor, sondern dass man mit den finanziellen Mitteln (als Amt) die man aktuell zur Verfügung besser wirtschaften sollte. Denn wie auch durch andere bestätigt wurde, werden auch Leute auf Maßnahmen geschickt die es nicht brauchen und andere die es dringend nötig hätten, bekommen diese Maßnahme verweigert aus Kostengründen.

Jedoch musste ich über deinen zweiten Absatz herzlichst lachen mit der Studie und insgesamt ein anderes Klischee bedienend. Wie gesagt, es liegt an jedem selbst was er aus sich macht aber wer sich nicht informiert über die Möglichkeiten von denen es hunderte gibt, alleine mit der finanziellen Unterstützung für solche Dinge und auch die Wege die man gehen kann. Aber am Ende liegt es nicht am Bildungsgutschein ob man sich auf seinen Hintern setzt und lernt, sondern dafür ist derjenige ganz alleine verantwortlich ob man seine Zeit mit sich selbst bemitleiden auf der Couch verbringt und nichts erreicht oder ob man sich weitere Perspektiven eröffnen möchte. Vom Arbeitsamt bekommt man solche Möglichkeiten jedenfalls nicht aufgezeigt, da muss man schon selbst aktiv werden. Ach, und sehe doch auch einmal selbstkritisch anderen Dingen gegenüber die so selbstverständlich sind, wie diese politischen Diskussionen oder allgemein wie das System "funktioniert" im Bezug auf die Geldleistungen und auch die Vermittlungen die angestrebt werden.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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