Ist es erlernbar Leute einfach zu ignorieren?
Jeder von uns kennt doch sicher den Spruch „Lass ihn (oder sie) doch einfach links liegen“. Nur finde ich so etwas immer schnell daher gesagt, in der alltäglichen Praxis ist das zumindest für mich jedoch schwer durchzuhalten. Ich habe gerade deswegen schon monatelange Diskussionen mit meinem Mann und er meinte das wäre alles nur eine Charakterfrage.
Wie geht ihr mit dieser Problematik um, könntet ihr an Personen anteilnahmslos vorbeilaufen die ihr vielleicht schon 15 Jahre kennt? Sollte man Menschen die einem selber vermeintlich nicht gut tun, generell ignorieren und meiden? Ist so etwas erlernbar oder steckt da doch etwas Charakterschwäche dahinter? Gibt es Menschen die ihr total ignoriert und wie haltet ihr das Konsequent durch?
Also mit Nachbarn die man nicht mag funktioniert das ganz von alleine, da kenne ich eine Menge Leute die sich einfach total ignorieren und noch nicht einmal gegenseitig grüßen. Ich selber habe beschlossen einige Lehrer vollständig zu ignorieren die mir meine Schulzeit überdurchschnittlich Stress bereitet hatten.
Lernen muss man aber so etwas nicht, einfach nur vorstellen was das für ein Ar... ist und die Straßenseite wechseln. Versuche es einfach und du wirst sehen dass es gar nicht so schwer ist.
Ich muss auch gestehen, dass ich den ein oder anderen Bekannten ignoriere, wenn ich ihn auf der Straße sehe. Das liegt dann meistens daran, dass ich einfach gerade keine Lust habe, mit ihm zu reden. Meistens sind es dann die Leute, die reden können, ohne Punkt und Komma. Wenn man da nicht so viel Zeit für hat, dann kann diese Unterhaltung schon sehr lange dauern. Wenn eine solche Person, die ich kenne, auf der Straße sehe, dann schaue ich einfach woanders hin, nur nicht in seine Richtung. Oder ich unterhalte mich gerade mit meiner Begleitung. Wenn z. B. mein Freund dann dabei ist und ich sehe jemanden, den wir beide kennen, ich aber gerade keine Lust habe, mit ihm zu sprechen, dann schaue ich weg. Mein Freund grüßt denjenigen dann aber und ich frage dann ganz ahnungslos, wer denn da war. Ich verhalte mich dann so, als ob ich ihn gar nicht gesehen habe.
Es kommt immer darauf an, wen ich ignorieren will und warum. Bei sehr guten Freunden, fällt es mir eher schwer, sie einfach zu ignorieren, wenn ich gerade eilig habe. Meistens bleibe ich dann trotzdem stehen und unterhalte mich kurz. Bei Menschen, die ich eigentlich nicht besonders gut leiden kann, fällt es mir einfacher. Wahrscheinlich komme ich dann ein wenig eingebildet rüber, wenn ich sie nie bemerke. Dass mich einer ignoriert hat, habe ich allerdings noch nicht bemerkt. Viele Menschen können andere einfach nicht ignorieren. So wie meine Mutter beispielsweise. Auch wenn sie die Person eigentlich nicht leiden mag, grüßt sie trotzdem immer und führt auch eine kurze Unterhaltung. Ich frage sie dann auch immer, wenn ich es mit bekomme, wieso sie das macht. Sie meint dann immer, dass sie es einfach nicht, den Menschen zu ignorieren. Sie müssen wohl dann von selbst immer dorthin schauen.
Ich habe früher mal versucht, meinen Ex - Freund zu ignorieren. Wir gingen in die selbe Schule und auch in die gleiche Klasse. Dadurch war es natürlich schwieriger, aber in der Anfangszeit hat es ganz gut geklappt. Irgendwann war dann die Trennung nicht mehr so frisch und wir kamen wieder besser miteinander klar. Ich denke, dass es immer darauf ankommt, was die Person gemacht hat oder warum man sie eben ignorieren möchte. Wenn das gravierend genug ist, ist auch nicht unbedingt schwer, diese Person zu ignorieren. Es ist natürlich nicht immer leicht, so zu tun, als gäbe es diesen Jemand nicht, aber man bekommt irgendwann etwas Übung darin.
Nach 15 Jahren Freundschaft oder jemanden generell so lange zu kennen, ist es sicherlich erst mal schwer, ihn zu übersehen. Aber ich denke, dass man das durchaus lernen kann.
Ich schaffe es nicht Leute einfach zu ignorieren, da ich einfach keine Spannungen in einer Bekanntschaft mag. Wenn ich jemanden kenne, dann kann ich ihn nicht ignorieren. Dann ist er für mich ein Mensch, an dem ich nicht einfach vorbeigehen kann. Auch wenn jemand total dumm kommt, versuche ich dennoch den Kontakt zu halten. Für mich ist es sehr schwer, wenn mich jemand ignoriert, den ich kenne und ich finde es einfach schade einen Menschen zu ignorieren ohne ihm zu erklären, warum man ihn ignoriert.
Ich schaffe es sehr leicht Menschen zu ignorieren auch wenn ich diese schon 15 Jahre lang kenne. Dabei muss man das ganze nicht wirklich erlernen, es reicht daran zu denken was diese Menschen einem selbst nachgesagt haben oder angetan haben um das durchzuziehen. Bei mir selbst habe ich doch einige Mitmenschen die ich links liegen lasse, zum einen meine Eltern insbesondere meinen Vater den ich eigentlich schon mein Leben lang kenne und auch einige ehemalige Bekannte die einfach so viel Mist aus Neid über mich erzählt haben, dass ich mit diesen Menschen einfach nichts mehr zu tun haben möchte. Begegne ich diesen auf der Straße dann lasse ich sie links liegen, auch wenn sie Versuchen mit mir ins Gespräch zu kommen.
Ich bin auch eher ein Mensch, der Streit eher aus dem Weg geht. Früher habe ich immer auch versucht, es jedem Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung Recht zu machen und habe meine eigenen Bedürfnisse immer hinten angestellt. Mittlerweile ist das aber längst nicht mehr der Fall - daher kann ich von mir aus sagen, dass man durchaus lernen kann, andere Menschen zu ignorieren, denn ich bin wirklich das beste Beispiel dafür. Ich mag Streit immer noch nicht, aber ich lasse mich von den Leuten auch nicht mehr hintergehen und ausnutzen, so wie das früher der Fall gewesen ist. Das hat dann nichts mehr mit Freundschaft zu tun.
Ich habe mittlerweile auch einige Bekannte, die ich einfach ignoriere, wenn ich sie irgendwo zufällig sehe oder sie mir über den Weg laufen. Das ist zwar immer noch ein wenig schwierig für mich, denn die meisten von denen kenne ich einfach schon seit der Schulzeit. Ich bin allerdings der Meinung, dass es manchmal auch einfach nicht anders geht. Mir geht es deutlich besser, wenn ich diese Menschen ignoriere und sie aus meinem Leben ausschließe, auch wenn das im ersten Moment hart klingen sollte. Diese Menschen haben mich dann aber auch auf das übelste hintergangen. Ich bin echt kein Mensch, der einfach so den Kontakt zu jemandem abbricht - da muss schon etwas heftiges vorgefallen sein, dass ich so reagiere. Man kann es also durchaus lernen.
Ich mag es zwar auch nicht gerne, wenn ich von anderen Leuten ignoriert werde. Sollte es aber einen besonderen Grund haben, dass sie mich ignorieren, dann akzeptiere ich das auch. Ich bin schon der Meinung, dass man es lernen kann, die Menschen, die einem eher schaden zu ignorieren. Innerhalb der Familie würde ich das wirklich total schwierig finden, aber glücklicherweise gibt es einen solchen Fall innerhalb meiner eigenen Familie nicht. Das ist dann schon wieder etwas anderes, muss ich sagen und ich differenziere da auch zwischen Familie und anderen Personen. Das soll dann aber nicht heißen, dass ich mir von Familienmitgliedern dann alles gefallen lasse. Ich würde sagen, dass ich schon eher bemüht bin, den Familienfrieden zu wahren. Dass ich mal meine Tante, Bruder oder gar Vater auf der Straße ignorieren würde, wenn sie mir auf der Straße begegnen, kann ich mir echt gar nicht vorstellen. Da fällt es mir bei anderen Menschen schon deutlich leichter.
Geht es nun darum, jemanden einfach nicht zu grüßen, weil einem danach ist oder jemanden zu ignorieren, weil man sich gestritten hat oder man einfach keine Gemeinsamkeiten mehr hat und man sich deshalb aus dem Weg gehen will? Ich unterscheide da nämlich noch immer und entsprechend verhalte ich mich. Den Begriff "links liegen lassen" definiere ich übrigens eher so, dass ich mich nicht weiter um die Person kümmern soll, was sie von sich gibt oder wie sie handelt . Sind es stetige Aussagen oder Taten, die ich persönlich nicht nachvollziehen kann, kann ich diese eben auch wirklich links liegen lassen und meinen Weg weitergehen, was nun ja auch symbolisch gemeint ist.
Ich denke schon, dass man es lernen kann, an Menschen vorbei zu gehen und sich nicht um sie kümmern kann. Nämlich dann, wenn man anfängt, an sich zu denken, um sich kümmert und sich an erster Stelle sieht, sprich nach eigenen Bedürfnissen handelt. Das klingt gerade ziemlich egoistisch, aber ich denke halt, dass man eben auch erst einmal um sich Gedanken machen soll und eben im sieh kümmern soll. Sieht man hingegen andere (fremde) Menschen als oberste Priorität an, wird es auch schwer fallen, diese Menschen eben in dem Sinne zu ignorieren.
An sich mag ich es auch nicht, wenn es eben Ärger oder Probleme gibt und bin ein sehr harmoniebedürftiger Mensch. Aber in manchen Fällen geht es nicht anders, und wenn es nur aus Selbstschutz ist, dass man die andere Person links liegen lässt. Die Erkenntnis, eben auch mal an sich zu denken, kam bei mir spät, aber sie kam, und ich denke, es ist auch wichtig, alle fünf mal gerade sein zu lassen und wer damit nicht klar kommt, hat eben nichts anderes als Ignoranz verdient. Sicherlich ist es eine Umstellung, aber man gewöhnt sich mit der Zeit daran.
Ich finde es ganz und gar nicht schwer jemanden zu ignorieren. In dem Haus neben uns wohnen ein paar ziemlich unfreundliche Leute und da fällt es mir überhaupt nicht schwer sie zu ignorieren. Das ich in eine solche Situation komme passiert mir hier fast täglich und beide Parteien laufen einfach immer an einander vorbei ohne ein Wort zu wechseln.
Es gibt auch ein Mädchen bzw. eine junge Frau, mit der ich einige Jahre sehr eng befreundet war. Wir waren die besten Freundinnen und dann hat sie mich wegen ihres damaligen Freundes sehr schlecht behandelt und wir haben uns weit von einander entfernt. Seitdem reden wir keine Wort mehr miteinander weil ich wirklich sehr von ihrem Verhalten enttäuscht war. Ich sehe sie auch heute noch ab und zu in der Universität oder auf Partys. Ich weiß genau, dass sie mich auch sieht aber keiner von uns beiden redet mehr mit der anderen und wir ignorieren uns konsequent. Ich habe zwar nicht mit dem Streit angefangen, aber finde die Situation in der wir uns befinden dennoch sehr schade.
Einfach an jemandem vorbeigehen, den ich schon mehrere Jahre kenne, ohne ihn eines Blickes zu würdigen, kann ich zwar, finde ich aber nicht wirklich richtig oder notwendig. In meinem eigenen Fall gibt es auch Menschen, die ich aus meinem Leben verbannt habe, aber das ändert nichts daran, dass sie weiterhin existieren, was sie von mir aus ja auch durchaus weiterhin dürfen. Nur, weil ich mit einer Person nichts mehr zu tun haben möchte, beispielsweise, weil ich festgestellt habe, dass sie mir nur schadet, dann ist das meine Entscheidung für mein Leben, die auch diese andere Person belangt. Wenn ich diese Person aber irgendwann einmal sehe und an ihr vorbeigehe, dann sehe ich diese Person doch trotzdem, ganz egal, was zwischen uns vorgefallen ist. Sie ist existent und ich kann sie sehen, weshalb sollte ich also so tun als wäre das nicht der Fall? Mir erscheint das irgendwie kindisch und beinahe lächerlich, und ich habe kein Problem damit, diese Person auch eines Blickes zu würdigen. Ob ich sie vielleicht sogar grüße, hängt vom Einzelfall ab und davon, was genau geschehen war, bevor es zum Kontaktabbruch kam.
Dass man Menschen meiden sollte, die einem vermeintlich nicht gut tun, würde ich allerdings schon so sehen. Ich sehe mittlerweile keinen wirklichen Sinn – für keinen der beiden Beteiligten – darin, wenn man sich um eine Person bemüht und es einfach nicht wirklich klappen will mit dem Miteinander. Wenn ich solche Fälle bisher erlebt habe, musste ich sogar beinahe jedes Mal feststellen, dass ich diese Personen, die ich meiden sollte, eigentlich sehr gern mag und sie auch in gewisser Weise wirklich feine Menschen mit großen charakterlichen Stärken sind. Aber es gab eben Charakterzüge ihrerseits, mit denen ich einfach nicht klar kam und die mir irgendwie schadeten. Daraus ergaben sich immer wieder Konsequenzen, die weder für mich noch für diese andere Person gut waren, weil sie kein einfaches und unbeschwertes Miteinander ermöglichten. Warum sollte ich das krampfhaft aufrecht erhalten, wenn es nicht nur einfach nicht funktionieren will, sondern auch noch schädigend ist? Nur, weil es zwischen dieser Person und mir nicht funktioniert, bedeutet das nicht, dass diese Person generell mit niemandem harmonieren kann. Aber ich bin für diese Harmonie wohl nicht die richtige Person, also ziehe ich mich irgendwann aus dieser Situation raus.
Insofern gibt es mittlerweile einige Menschen, mit denen ich einige Zeit zu tun hatte und teilweise sogar mehrere Jahre befreundet war. Irgendwelche Umstände haben aber in diesen einzelnen Fällen dazu geführt, dass ich die jeweilige zwischenmenschliche Beziehung aufgeben musste, weil sie keine guten Auswirkungen auf mich hatte. Teilweise handelte es sich dabei auch wirklich um Verläufe, die wirklich unschön waren und mit einer Person bin ich auch nicht im Guten auseinandergegangen. Würde ich diesem Menschen heute über den Weg laufen, so sähe ich aber trotzdem keinen Grund dafür, so zu tun, als wäre diese Person nicht anwesend, denn sie ist es de facto ja. Warum sollte ich so tun, als wäre das nicht der Fall? Ich würde diesen Menschen also sicherlich ansehen, aber ich würde ihn vermutlich nicht grüßen, denn dazu ist zu viel vorgefallen, das einfach zu verletzend und schlecht war. Ich würde also durch einen Gruß keine falschen Signale setzen und mich möglicherweise auch noch dadurch in einen Smalltalk verstricken lassen wollen.
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