Wohin gebt ihr eure alten Klamotten?

Wir hatten heute so ein Thema auf der Arbeit. Einige hatten ihre Sachen aussortiert und einige Kleidungsstücke gefunden, die sie nicht mehr anziehen und diese nun entsorgen oder einfach spenden wollten. Also wurden die Sachen schön gebündelt und zum entsorgen fertig gemacht. Dann kam einer Kollegin in den Sinn, dass man die Kleidung doch im Ort an eine Familie spenden könnte, die wenig Geld hat. Gesagt, getan. Es war eine recht große und bekannte Familie, die die Klamotten bekam. Man merkte schon bei den Kindern, dass hier eindeutig das Geld für Klamotten fehlte. Sie rannten in alten und abgetragenen Sacher herum, die zum Teil auch schon zerrissen waren. Hier war es logischerweise sinnvoll denen die Sachen zu geben. Man bedankte sich wohl und war guter Dinge.

Da man in der Nähe wohnte, sah man die Leute jeden Tag mehrmals. Allerdings trug nie jemand die getragenen Klamotten. Irgendjemand meinte dann, dass die Familie die Sachen wohl bei Ebay verkauft und sich von dem Geld lieber Zigaretten und Alkohol kauft. Wenn man das eine oder andere Kleidungsstück verkauft mag das ja ok sein. Es muss ja nicht alles passen, auch vom Geschmack her nicht. Aber scheinbar wurde das richtig ausgenutzt und alles schön verkauft. Das die Kollegin jetzt etwas wütend ist kann man ja verstehen. Die Behauptung kam übrigens auf, weil die Mutter sehr oft mit solchen Foliepaketen, wie man sie beim Versand von Klamotten kennt, gesehen wurde.

Wenn man weiß, dass man die Kleidung eigentlich nicht für den eigentlichen Zweck benutzt, würdet ihr sie dennoch an solche Leute weiter geben? Zum einen kann es einem ja egal sein, denn man will ja nur seine alten Klamotten loswerden. Das kann ich aber auch, indem ich sie in die Altkleidersammlung stecke wo sie dann nach Afrika oder ähnliche Länder gebracht wird. Viele sagen ja, man sollte auch mal einen Blick auf die Leute hier im Lande werfen und nicht nur auf die außerhalb von Deutschland, denn hier herrscht auch ein gewisser Grad an Armut, der ebenfalls Hilfe braucht. Gebt ihr eure alten Klamotten lieber in die Altkleidersammlung oder schaut ihr wer aus eurer Gegend oder eurem Bekanntenkreis etwas braucht?

Kindersachen gehen bei mir entweder zu Ebay oder werden an Bekannte weitergegeben. Alles was auch Jungs anziehen können, geht bei uns im Haus nur eine Etage tiefer. Die reinen Mädchensachen gehen halt an eine bekannte Familie aus der Schule. Kommt halt darauf an welchen Zustand die Sachen haben.

Unsere Bekannten stören kleinere Flecken nicht, da die Kleidung im Kindergarten eh nicht besser wird. Und der Rest, welcher wirklich tadellos ist, wird eben bei Ebay verkauft. Was gar nicht mehr weitergegeben werden kann, kommt zu meiner Mutter und wird dort mit verheizt oder dient als Putzlappen im Auto.

Sachen welche ich nicht mehr trage sind dann nur noch zum Putzen oder verheizen geeignet. Ich kleide mich kaum nach irgendwelchen Trends und trage eben meine Sachen so lange, bis sie halt kaputt gehen. Wenn sie die ersten Schäden haben reichen sie noch für Hausarbeit.

Bei mir ist das ganz unterschiedlich und ich schaue generell schon auch darauf, dass ich meine Familienmitglieder und meine Freunde frage, ob sie irgendwelche älteren Kleidungsstücke von mir brauchen können, allerdings handhabe ich das nicht grundsätzlich mit allem so, denn das hängt von einigen Faktoren ab. Wenn ich meinen Kleiderschrank aussortiere, weil ich feststelle, dass ich einiges nicht anziehe, was sich darin befindet, dann stelle ich oft fest, dass einige Teile darunter sind, die ich wirklich nur ein- oder zweimal getragen habe, wenn überhaupt. Ich habe auch ein paar wenige Stücke, die ich einfach nur unglaublich schön fand, für die ich aber leider niemals Verwendung hatte. Das sind diese typischen Kleidungsstücke, die zum Herumliegen zu schade sind, aber eben nicht getragen werden, weil sich keine Gelegenheit dafür biete. Diese Neuteile verkaufe ich in der Regel, vor allem dann, wenn sie nicht gerade günstig waren. Neuere Kleidungsstücke, die unter einem bestimmten Wert lagen, biete ich direkt in meiner Familie und meinem Freundeskreis an und verschenke sie dann auch gern.

Familien in meiner Nachbarschaft habe ich bisher noch nicht unterstützt, vermutlich, weil mir noch niemand aufgefallen wäre, der einer solchen Kleiderspende bedurft hätte. Ich wüsste in der Tat auch bei längerem Nachdenken niemanden, dem ich damit vielleicht eine Freude machen könnte, hingegen weiß ich aber, dass meine Familienmitglieder und meine Freunde sich häufiger über solche Kleiderspenden sehr freuen, also tue ich meine „gute Tat“ gerne dort, wenn ich schon weiß, dass meine Kleidungsstücke dort eine entsprechende Verwendung finden und bestenfalls sogar weiterhelfen, warum nicht? Ich selbst war auch vor einer Weile mal sehr erfreut, als meine beste Freundin mit einem Stapel aussortierter Kleidungsstücke auf mich zukam und sagte, dass ich davon mitnehmen könnte, was ich wollte, wenn ich etwas davon gebrauchen könnte, weil sie die Teile andernfalls in die Altkleidersammlung geben würde.

Kleiderspenden in der Nachbarschaft kämen für mich grundsätzlich natürlich auch in Frage, würde ich Menschen kennen, die sich darüber freuen könnten, wie es in meinem Freundeskreis und meiner Verwandtschaft der Fall ist. Mir wäre dann allerdings auch, genauso wie in dem bei mir gegebenen Fall, eher gleichgültig, was die neuen Eigentümer meiner Kleidungsstücke mit diesen Teilen machen. Klar ist nicht Sinn der Sache, dass jemand die Kleidungsstücke, die ihm eigentlich weiterhelfen sollten, das Verschlissene, das er besitzt, mal zu ersetzen, weiterverkauft, um sich damit irgendwelche Dinge zu kaufen, von denen er grundsätzlich vielleicht eher die Finger lassen sollte, aber andererseits ist es streng gesehen wohl doch eher so, dass man mit einer solchen Handschenkung dem Beschenkten die Möglichkeit gibt, mit seinem durch die Schenkung erhaltenen Eigentum zu tun und zu lassen, was er möchte – und wenn er letzten Endes diese gut gemeinte Schenkung in den Kamin wirft, um sie zu verbrennen oder damit seine Fenster putzen will, so ist das ebenfalls rein seine Angelegenheit. Natürlich ist es für den Schenkenden, der ein ehrbares Motiv hatte, traurig, mitanzusehen, wenn seine Schenkung einem anderen Zwecke zugeführt wird als von ihm ursprünglich einmal vorgesehen war. Aber daraus muss dann wohl jeder seine ganz eigene Lehre ziehen, was bedeutet, dass man an die betreffenden Personen in Zukunft eben nichts mehr verschenkt.

Ich verstehe auch nicht warum die Spende direkt an eine Familie im Ort gehen musste, wo es doch fast klar ist, dass so etwas dort nicht angezogen wird da hinterher immer mit dem Finger drauf gezeigt wird, die tragen meine alten Sachen auf. Aus dem Grund hätte ich es nicht anders gemacht, die gespendeten Sachen verkauft und von dem Geld andere Kleidungsstücke für die Familie oder andere dringende Investitionen getätigt. Wenn man es schon so direkt spendet, dann muss man sich auch nicht wundern wenn die Sachen nicht aufgetragen werden sondern eher verkauft werden. Und das das Geld nur für Zigaretten und Alkohol verwendet wurde, ist auch nicht mehr als ein Gerücht oder kannst du oder deine Kolleginnen das beweisen? Ich denke mal eher nicht.

Ich selbst sortiere meine Kleidungsstücke mindestens einmal im Jahr aus, was dabei noch sehr gut erhalten ist Spende ich direkt der Kleiderkammer des örtlichen Deutschen Roten Kreuzes die diese Sachen dann weiter verteilen an Leute, die es wirklich brauchen und das ganze auch nicht nur einer Person zu gute kommt, sondern mehreren. Andere Sachen wie Unterwäsche die bereits getragen wurde landet wenn sie kaputt ist im Müll, da sie sowieso nicht weiter verwendet werden würde. Bei Unterwäsche an denen noch das Preisschild klemmt, die versuche ich erst einmal auf Ebay zu verkaufen und wenn sich nach drei mal kein Erfolg bei der Versteigerung eingestellt hat, dann gehen auch diese Teile an die Kleiderkammer. Da ich die Sachen auch direkt abgeben gehe, und nicht das ganze in einen Container werfe die aufgestellt sind, weiß das Personal dann auch woher die Sachen kommen und das diese wirklich ungetragen sind und können es so auch weiter verteilen.

Bei Hochwertiger Markenkleidung versuche ich mein Glück immer erst bei einem Internetankauf, die ausschließlich Markenkleidung ankaufen und dabei auch einen sehr guten Preis machen. So bekomme ich für diese Stücke weit aus mehr, als ich auf Ebay dafür erzielen würde und kann mich mit neuer Kleidung eindecken. Manchmal kommen jedoch auch meine kleineren Schwestern vorbei und wenn sie dann im Haufen der Aussortieren Sachen etwas für sich entdecken, dann gebe ich es ihnen auch gerne mit.

[...]Da man in der Nähe wohnte, sah man die Leute jeden Tag mehrmals. Allerdings trug nie jemand die getragenen Klamotten. Irgendjemand meinte dann, dass die Familie die Sachen wohl bei Ebay verkauft und sich von dem Geld lieber Zigaretten und Alkohol kauft.

Na klar, rauchen, saufen, fi**en, das kennt man ja. Und jetzt auch noch Ebay.

Wie auch immer sich das wirklich zugetragen hat und wie auch immer eine Gemeinde "gerichtsfest überprüft", was da getragen wird und was nicht, für Zigaretten und Alkohol zahlen die Leute zumindest mal Steuern und kurbeln die Wirtschaft an. Ebay hat ebenfalls seinen kleinen Schnitt gemacht und alle sind zufrieden. Eine Win-Win-Situation würde ich sagen. Außer bei den Spendern, die ob der Geschäftstüchtigkeit der Beschenkten erstaunt sind. Was soll ich sagen? Auch ich haben schon Geschenke nicht so toll gefunden, aber ich lasse sie dann eher im Schrank verschwinden und irgendwann im Müll.

[...] Das kann ich aber auch, indem ich sie in die Altkleidersammlung stecke wo sie dann nach Afrika oder ähnliche Länder gebracht wird.

Und die Afrikaner und Mittelamerikaner sind total erfreut über diese Bekleidungsimporte, denn die führen dazu, dass auf diesem Kontinent und in diesen Ländern, Bekleidungsindustrien quasi nicht mehr existent sind. Die Importe aus den reichen Ländern, die dort dann auf den Märkten verhökert werden, haben dort den Menschen Lohn und Brot genommen. Es ist keine kluge Idee diese Dinge an solche Organisationen zu geben, die auch nichts weiter machen, als die abgetragene Kleidung in diese Länder zu verkaufen. Da ist es schon sinnvoller, wenn das die Familie vor Ort über Ebay macht. Die kauft nämlich Schnaps und Zigaretten dann auch vor Ort ein, wovon wiederum z. B. der Kaufmann oder der Kneipier lebt. Ja, es gibt eben immer 2 Seiten einer Medaille.

Ich trage meine Sachen meist sehr lange und am Ende will das keiner mehr haben. Dann gehen die Sachen in den Müll. Das dürfte die sinnvollste Art der Verwendung sein, wenn ich auch nicht gerade jemand bin, der die Bekleidungswirtschaft in hohem Maße ankurbeln würde.

Ehrlich gesagt ich bin immer sehr froh wenn ich für meine Kinder Klamotten geschenkt bekomme, und meine Kinder tragen die Kleidung zu 90% auch. Es sei den es handelt sich um Sachen die ihnen überhaupt nicht gefallen, dann schaue ich ob ich sie an jemanden anderen weiter geben kann. Und wenn das eben auch nicht ist, dann wandert es in den Altkleidercontainer. Sachen die von meinen Kindern oder mir noch gut sind, versuche ich erst in einem Forum zu verschenken.

Aber ich kann Deine Kollegin schon verstehen, das sie über so ein Verhalten nicht sehr begeistert ist. Ich finde es schon eine Frechheit wenn man Sachen die man geschenkt bekommt, dann verkauft. Ich meine man spart doch schon Geld, wenn man keine Klamotten für die Kinder kaufen muss, aber sich dann noch daran bereichern, finde ich nicht so toll.

Nicht mehr von mir zu tragende Kleidung landet entweder in den Sammelboxen für Altkleidersammlung, im Müll, wenn es zu kaputt ist oder in Tat, wenn sich mein Geschmack verändert, mir etwas nicht mehr passt oder ich so gut wie gar nicht angezogen habe, biete ich es anderweitig an. Aber dass ich nun an eine Familie oder an Personen Kleidung weiterreiche, die es eben nötig hätte, kommt bei mir gar nicht vor. Ich wüsste ehrlich gesagt auch niemanden, der finanziell nicht so gut dasteht, um sich eben keine Kleidung zu kaufen. Und selbst wenn, so ist man doch in der Regel dafür zu stolz.

Ich denke, ich würde meine Kleidung nicht einfach so an Personen geben, die dann meinen, so etwas zu Geld machen zu wollen. Das kann ich auch selbst. Ich würde im Übrigen auch nicht einfach die Kleidung vorbei bringen und sie dann da lassen, sondern schon so handeln, dass man sich eben aussuchen soll, was man haben möchte und der Rest wird eben anderweitig unter das Volk gebracht. Somit würde ich die Gefahr schon umgehen, dass jemand eben meine Gutmüdigkeit ausnutzt. Letztendlich kann es mir ja auch egal sein, was damit geschieht, aber es würde mich halt ärgern, dass man solch eine Kleiderspende als völlig normal ansieht und es dann nicht zu schätzen wüsste.

Ich gebe meine Kleidung meistens gar nicht weiter. Ich gehe, genauso wie Punktedieb wenig nach Trends, sondern kleide mich eigentlich immer gleich und dann sind Kleidungsstücke meistens eher kaputt, als das ich sie aus anderen Gründen weggeben würde. Und kaputte Kleidung benutze ich entweder als alte Lappen für irgendwas (irgendwas aufwischen oder so), oder schmeiße sie in die Kleiderbox, wo sie dann zu Industrieputzlappen verarbeitet werden. Kleidung, die einfach ein Fehlkauf war, die verkaufe ich meistens auf Ebay.

Ihr geht davon aus, dass die Sachen verkauft wurden für Alkohol und Co. Vielleicht passen sie den Leuten aber auch einfach nicht oder waren einfach wettertechnisch unpassend. Oder vielleicht wird sie speziell geschont für besondere Anlässe, weil sie eben besser erhalten ist als die eigene. Oder eure Spenden waren so schlecht erhalten, dass die Familie so etwas auch nicht anziehen würde. Auch das Argument, dass jemand die Kleidung wiedererkennen würde und sehen würde, dass es alte Kleidung von den Nachbarn ist, kann ich gut verstehen. Wenn es dich so interessiert, dann klingele dort mal und frage nach, aber stattdessen solche Vorurteile zu glauben finde ich unpassend.

Bei Hochwertiger Markenkleidung versuche ich mein Glück immer erst bei einem Internetankauf, die ausschließlich Markenkleidung ankaufen und dabei auch einen sehr guten Preis machen.

Das klingt auch nach einer guten Alternative für Fehlkäufe, wo man die Umtauschfrist verpasst hat. Kannst du uns den Link geben?

Die meisten Sachen, die ich nicht mehr trage, gehen zu Ebay. Ebenso wie eigene Ebay- oder Flohmarkt-Fehlkäufe. Außer, wenn ich weiß, dass es Ein- oder Zwei-Euro-Auktionen werden - da lohnt sich der Aufwand nicht. Dann gehen sie direkt in die Altkleider-Sammlung. Wenn ich weiß, dass meinen Freundinnen das eine oder andere Stück gefällt, verschenke ich es natürlich auch.

Die Idee, den Leuten, die nicht viel Geld haben, die eigenen Sachen zu schenken, finde ich gut. Wenn sich das nun alles so zugetragen hat, wie du beschrieben hast, gut - dann wisst ihr ja jetzt Bescheid und müsst den Herrschaften ja nichts mehr "spenden". Viele gespendete Sachen gehen übrigens auch in Second-Hand-Läden oder kommen auch hier in Deutschland in die Kleiderkammern.

Meine alten Klamotten werfe ich entweder in die Altkleidersammlung in der Hoffnung, dass sie dadurch an Bedürftige weitergegeben werden. Ansonsten habe ich schon ab und zu Kleidung in ebay oder auf Flomärkten verkauft, was aber selten einen großen Erlös abwirft.