Hämatom von der Blutabnahme?

vom 06.10.2011, 12:40 Uhr

Ich habe früher nie irgendwelche Probleme bei der Blutabnahme gehabt. Nicht ein blauer Fleck zierte meinen Arm, wenn ich bei der Blutabnahme war. Im letzten Jahr musste ich öfters zur Blutabnahme und egal bei welchem Arzt mir das gemacht wird. Es kommt schon einige Minuten nach der Blutabnahme ein sichtbarer blauer Fleck und jetzt, 5 Stunden nach der Blutabnahme ziert ein riesengroßes Hämatom meinen rechten Arm.

Woher kommt es, dass ich es sonst nie hatte und auch die Arzthelferin oder Laborassistentin die gleiche ist wie vor 3 oder 4 Jahren und sie es bestimmt nicht schlechter macht. Es passiert ja auch bei anderen Ärzten. Ist so ein Hämatom eigentlich gefährlich? Ich habe mal was gehört, dass ein Blutgerinsel dadurch entstehen kann. Stimmt das? Habt ihr auch solche Schwierigkeiten? Wie bekommt man den blauen Fleck schneller weg, außer mit Kühlen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Mit dem Blutabnehmen habe ich leider auch immer so meine Probleme. An den üblichen Stellen, also den Armbeugen, findet leider kaum jemand aus meiner Hausarztpraxis eine passende Vene, weder die Arzthelferinnen noch der Arzt selber. Deshalb muss bei mir meist am Handgelenk oder sogar am Handrücken Blut abgenommen werden, was deutlich unangenehmer ist, aber nun einmal gemacht werden muss, wenn mein Blut untersucht werden soll.

Dabei ist es leider auch schon häufiger und auch in unterschiedlichen Praxen und bei unterschiedlichen und ebenso gleichen Personen zu Hämatomen gekommen. Einmal hatte ich in der Armbeuge ein Hämatom, das ungefähr die Fläche eines Zehn-Euroscheins hatte. Natürlich war das ausgerechnet auch noch im Sommer und wenn ich etwas Kurzärmeliges trug, wurde ich immer blöd angeschaut oder direkt gefragt, was ich denn da gemacht hätte.

Einmal kam es auch, als ich gerade die Praxis verlassen wollte nach der Blutabnahme und ich nur ein Pflaster auf dem Einstich am Handgelenk hatte, zu einer richtigen Beulenbildung an der Einstichstelle. Da bin ich natürlich gleich wieder zurück und habe das denen gezeigt. Da wurde dann ein Druckverband gemacht, es sei aber nicht gefährlich und ich sei wohl selber Schuld, weil ich nicht fest genug nach dem Herausziehen der Spritze, gedrückt hätte mit dem Tupfer. Das fand ich schon dreist und habe das auch beim nächsten Termin bei der Ärztin thematisiert.

Warum nun genau plötzlich diese Hämatome bei dir auftreten, kann ich nicht sagen, aber ich denke mal, dass dein Blut schlechter gerinnt mittlerweile und die Wunde, die ja durch die Spritze in der Vene hinterlassen wird, nicht schnell genug geschlossen wird. Dabei kann dann ein wenig Blut nach außen in das umliegende Gewebe dringen und dann zeigt sich das als Hämatom. Je dünner die Haut ist, umso schneller ist das "freie" Blut im Gewebe zu sehen. Bei mir zeigt sich ein solcher blauer Fleck meist erst am nächsten Tag, da ich recht dicke Haut habe.

Wirklich gefährlich ist das wohl wirklich nicht, aber wenn man dann plötzlich so eine murmelgroße Blutblase dort hat, wie ich das hatte, dann wird einem doch erstmal anders. Natürlich ist es auch nicht schön, aber weder du noch die Arzthelferin oder der Arzt können da so richtig was dran machen, denke ich.

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Von meinem Vorposter wurde schon einiges gesagt, zum einen kann eine solche Ursache sein, dass du hinterher nicht fest genug auf die Punktionsstelle gedrückt hast und dadurch die Stelle nicht richtig zugegangen ist. Auch kommt es dabei auf die Zeit drauf an, die man drückt wenn jemand nur 30 Sekunden drückt kann zwar die Blutung stehen aber in der Zeit ist das ganze nur minimal zugegangen, was dann dafür sorgen kann das es sich bei Belastung oder Bewegung wieder öffnet und weiter blutet was am Ende zu einer richtigen Beule führen kann.

Auch ist es immer unterschiedlich wie gut die Blutgerinnung bei jedem funktioniert und auch der Winkel des Einstichs ist relevant wie schnell sich so etwas verschließt und hinterher auch hält. Wie groß ein solche Hämatom werden kann, das hängt nicht nur von der Menge des Blutes ab das ausläuft auch die Hautbeschaffenheit spielt eine Rolle. So haben ältere Menschen mit einer Haut die ähnlich Krepppapier aussieht, eher Probleme mit großen Hämatomen als jemand mit einer straffen Haut, da diese sich auch von den restlichen Gewebezellen abheben kann.

Mit was du allerdings recht hast, theoretisch kann eine Blutentnahme zu einem Blutgerinsel führen. Zum einen dadurch, dass man von oben durch die Haut in das Gefäß sticht und das Material dabei in die Blutbahn gelangt und aber auch wegen der direkten Gerinnung an der Einstichstelle. Auch dieses kann sich lösen und wandert dann im Blutkreislauf umher, und wenn es schon eine andere Engstelle gibt kann es dort auch hängen bleiben und das ganze komplett verschließen. Das Risiko ist vorhanden, aber habe ich praktisch noch nicht erlebt das es isoliert darauf zurück zu führen gewesen wäre.

Oberflächliche Hämatome sind beim gesunden Menschen auch nicht gefährlich nur wenn die Ausdehnung besonders groß ist, sollte man einen Arzt aufsuchen da man dann davon ausgehen kann, dass ein größeres Gefäß betroffen ist. Anders sieht es jedoch aus, wenn bereits Bluterkrankungen bzw. Gerinnungsstörungen festgestellt wurden oder Blut verdünnende Medikamente eingenommen werden. Nimmt das Hämatom also bei dir immer weiter zu von der Ausdehnung her, dann würde ich nochmals einen Arzt aufsuche und diesem das zeigen. Solange kannst du die Stelle weiter kühlen und den Arm hochhalten, dass ggf. nicht noch mehr Blut durch die offene Stelle austritt und sich die Wunde per Gerinnung verschließen kann.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Diese Probleme hatte ich früher vor allem nach dem Blutspenden. Bis mir jemand den Rat gab nach einem Druckverband zu bitten, den ich ein paar Stunden am Arm lassen kann. Danach war das weg und erst später wurde mir dann mal erklärt, das ich recht tiefliegende Venen habe und somit ein kurzes Drücken eben nicht ausreicht. Es blutet dann halt weiter und der Arm wird blau.

Dazu kann es auch vorkommen, das eine Vene doppelt durchstochen wird. Also nicht nur an der Stelle, wo man einsticht, sondern auch darunter und somit die Nadel durchgegangen ist. Auch da blutet es dann raus ins Gewebe und die Stelle wird blau.

Bitte einfach bei der nächsten Blutabnahme, das man dir mit einer kleinen Binde einen Druckverband anlegt, welchen du drei bis vier Stunden dranlassen kannst. Dann sollte sich das Problem von allein lösen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Auch ich habe tief liegende Venen und das Problem, dass ich oft an den Stichstellen blaue Flecken bekam. Als ich kürzlich acht Tage lang zum Arzt zur Infusion musste aufgrund einer Schmerztherapie, hatte ich erst keine Probleme. Erst ab fünften Tag kamen die blauen Stellen in den Armbeugen, als sich die Arzthelferinnen abwechselten. Die damit begonnen hatte, stach die Nadel mehr flach in den Arm, während die nächste ziemlich steil hinein stach und auch noch mehrmals stechen musste. So wurde schon alles blau. Meine beiden Arme sahen schlimm aus. Viel wird später am Drücken liegen, aber nicht alles. Hinzu kommt noch, dass ich ASS nehme.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Da ich persönlich, wie ich bereits schon verlauten lassen habe, ja nun auch alle drei Monate mindestens einmal höchstpersönlich zur Blutabnahme aufkreuzen muss, kann ich es absolut nachvollziehen, weshalb man sich nun Sorgen macht, dass stets blaue Flecken entstehen. Es ist bei mir nichts anders, weil mit jeder Blutabnahme sich unsichtbare Narben bilden, durch die man dann nicht mehr durchkommt. Ich witzle schon immer, dass es wie auf Öl bohren bei mir der Fall sei und das kommt dem ziemlich nahe. Damit muss man leben und bislang sind auch alle blauen Flecken wieder abgerückt. Zum Glück, muss ich sagen.

Ich glaube nicht, dass diese Hämatome schädlich sind. Es gibt sicher mal Ausnahmen, bei denen mehr passiert ist, aber im Idealfall bilden sich diese Hämatome auch nach wenigen Tagen wieder zurück. Bei mir ist es zumindest so. Ich kühle im Übrigen auch nicht, weil ich beim Arzt in der Praxis selten etwas zum Kühlen dabei habe und zu Hause denke ich schon nicht mal dran.

Trotz der vernarbten Arme bei mir kommt man aber immer noch zu den Venen, wenngleich sie natürlich auch tief liegen. Da kommt auch nicht jede Arzthelferin oder Laborassistentin heran, und umso froher bin ich, nun bei einer sehr fähigen und geduldigen Person gelandet zu sein, die mit meinen Venen sehr gut zurecht kommt und es trotz allem schafft, auch ohne Hämatome mir Blut abzunehmen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:Ich habe mal was gehört, dass ein Blutgerinsel dadurch entstehen kann. Stimmt das? Habt ihr auch solche Schwierigkeiten?

Da auf die Fragestellung des Hämatoms meine Vorredner detailliert genug eingegangen und ich an dieser Stelle vieles nicht einfach wiederholen möchte, würde ich die zitierte Frage etwas näher beleuchten wollen: Solange du keine untersuchungstechnisch belegte Gerinnungsstörung hast, so sollte bei üblichen Blutabnahmen auch kein Blutgerinnsel entstehen, welches evtl. Gefäße verstopfen kann (was man aber nie zu 100% ausschließen kann).

Denn der Körper ist nicht nur mit Gerinnungsfaktoren ausgestattet, sondern auch mit fibrinolytisch aktiven Proteinen: Das sind Proteine, die der Gerinnung entgegenwirken und die Gerinnung auflösen (=Fibrinolyse), wenn der Gewebsschaden behoben ist. Diese beiden Mechanismen beschäftigen sich gegenseitig und sorgen dafür, dass im Körper ein gesundes Gleichgewicht an Gerinnung und Fibrinolyse stattfindet.

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» getku » Beiträge: 883 » Talkpoints: 11,06 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das Problem habe ich auch, aber nur bei bestimmten Schwestern die mir das Blut abnehmen oder halt eine Kanüle setzen. Ich denke mal es liegt auf jeden Fall mit daran wie eine Schwester oder ein Arzt die Nadel platziert und seine Vorgehensweise. Man merkt ja doch die Unterschiede wenn man von verschiedenen behandelt wird.

Ganz schlimm war es mal bei mir wo ich in eine neue Praxis gewechselt bin, zum einen mussten sie tatsächlich 3 mal Anlauf nehmen, um überhaupt meine Vene zu treffen und dann ist diese ständig geplatzt, weil sie zu dicke Nadeln verwendet hatten. Erst der Arzt, der eine ganz feine nutzte bekam es dann zum Schluss hin und ich sah aus, als ob mich einer am Arm zusammen geschlagen hätte.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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