"Ich hab nur ein Teil, kann ich vor?"

Wenn ich alleine einkaufen gehe, dann habe ich auch oft nicht viel, oder auch nur ein Teil, was noch gefehlt hat. Auch wenn die Schlange an der Kasse sehr lang ist, stelle ich mich brav hinten an. Die anderen Kunden haben ihren Einkaufwagen ziemlich voll, sodass ich schon sehe, dass es einige Zeit dauern wird, bis ich dran bin. Meistens ist es dann so, dass mich mein Vordermann dann anspricht, ob ich denn nur das eine oder die paar Teile habe. Dann lässt mich dieser auch vor. Wenn das dann sein Vordermann mitbekommen hat, dann lässt auch dieser mich meistens vor. Ich bedanke mich dann immer, und sage, dass es sehr nett seit. Doch da ist dann auch Schluss. Bisher haben mich nur zwei Leute auf einmal vor gelassen, die anderen haben mich eher ignoriert, oder so getan, als ob sie mich nicht sehen.

Als ich zusammen mit meinem Freund einkaufen war, standen wir auch in der Schlange an der Kasse. Diesmal hatten wir aber schon mehr Teile im Wagen, wo man auch nicht vor gelassen wird. An der Nachbarkasse, habe ich dann mitbekommen, wie sich eine eher dreiste Kunden nach vorne schmuggelte. Sie hatte ein paar Teile auf dem Arm und kam schon fast übermütig an die Kasse gestürmt. Auch da war eine relativ lange Schlange. Ohne zu zögern, fragte sie mitten den letzten, der in der Schlange stand, ob sie vor kann, denn sie hätte ja nur ein paar Teile. Was sollte der gute Mann jetzt sagen, außer, dass sie vor kann. Und auch den nächsten fragte sie wieder ganz dreist. Und so ging es weiter, bis sie fast die Erste war. Das fand ich schon etwas dreist. Wenn dann sollten die Kunden einen von selbst vor lassen und nicht, dass ich darum betteln muss. Ich denke, das haben auch die anderen Kunden gedacht, die das natürlich mitbekommen haben.

Wenn ich in einer Schlange stehe, mit mehreren Teilen, lasse ich auch Leute vor, die nur ein paar Teile haben. Wenn ich dann hinter mir sehe, dass dort jemand steht, der nicht viel hat, dann sage ich, dass er gerne vor kann. Derjenige bedankt sich dann auch immer. Aber wenn dann noch einer hinter mir ist, der wieder so wenige Teile hat, dann kommt es drauf an, wie viele Sachen ich hab. Denn wenn ich viele Sachen habe, dann dauert es ja, bis ich die Sachen auf das Band gelegt hat. In der Zeit kann dann meistens locker einer abkassiert werden. Dann lasse ich auch diesen Kunden vor. Aber dann ist bei mir Schluss, mit dem vor lassen. Als ich allerdings mit meiner Mutter einkaufen war, hat sie 4 Leute vor gelassen. Wir hatten zwar den Einkaufswagen bis zum Rand voll, aber da muss man doch nicht so viele Leute vor lassen. Ich habe meine Mutter dann auch gefragt, was das soll, und dass wir so nie an die Reihe kommen werden. Und als wir nämlich fertig waren, die Sachen auf das Band zu legen, musste wir warten, weil immer noch 2 der Leute, die sie vor gelassen hat, abkassiert werden mussten. Das hat mich persönlich ein wenig genervt. Man muss da eben irgendwo seine Grenzen setzen, die bei mit bei 2 Kunden liegt, die ich vor lasse.

Ich lasse meistens nur Leute vor wenn ich den Wagen mindestens halb voll habe und eh noch am auspacken bin. In den meisten Fällen merkt man schon das die Leute mit nur einem Teil dann nervös hinter einem tanzen. In den wenigsten Fällen werde ich direkt angesprochen ob ich sie vor lassen würde. Meistens sage ich von mir aus das sie vor gehen können. Meine Schmerzgrenze hierbei ist denke ich mal ein Körbchen voll Einkauf, darin passen ja meistens auch nur wenige Sachen, die in den meisten Fällen auch schnell abgerechnet werden.

Was mich aber allerdings ab und an an solch Aktionen ärgert ist, das in den wenigsten Fällen die 2 bis 3 Artikel die die Meisten dann nur haben, irgendwelche Probleme an der Kasse machen. Das heißt das sie nicht eingescannt werden können und sich die Artikel dann doch als langwieriger entpuppen als man eigentlich dachte. Ein anderer Fall war mal, das ich eine ältere Dame vorgelassen habe, die dann ewig ihr Kleingeld aus dem Portmonee gezählt hatte.

Also ich persönlich kaufe immer oder meistens zumindest nur die jeweiligen Angebote in einem Geschäft ein. Demnach komme ich nahezu überhaupt nicht in die Lage, so viele Produkte auf dem Warenband liegen zu haben, dass ich irgendwie gefragt werden würde, ob ich denn nicht jemanden vorbeilassen könnte. Jedoch ist bei mir eigentlich total oft das Gegenteil der Fall. Ich persönlich werde nämlich beinahe bei jedem Einkauf einfach mal vorgelassen. Weil ich natürlich ebenfalls einfach Besseres zu tun habe, als meine kostbare Zeit an irgendwelchen Supermarktkassen zu verschwenden, nehme ich das Angebot selbstverständlich auch immer gerne an. Aber ich frage überhaupt nicht danach, wenn jemand darauf besteht, vor mir an der Kasse bedient zu werden, dann ist dies meiner Meinung nach doch sein großes Recht und dann möchte ich ihn doch auch wirklich unter keinen Umständen daran hindern.

Wenn ich mit meiner Mutter einkaufen bin, dann kommt es schon einmal vor, dass wir Leute vorlassen. Aber dass Leute uns fragen, das kommt eher überhaupt nicht vor. Nur ein einziges Mal kann ich mich selbst noch daran erinnern. Da wurde ich persönlich vorgelassen und gleich dachten ein paar Erwachsene, dass sie nun die große Chance ergreifen müssten, und so fragten sie dann auch noch danach, aber die Frau, die mich vorgelassen hatte, war dann auch eher hilfsbereit gewesen und ließ die Leute auch noch vor.

Also ich lasse Leute mit ein oder zwei Artikeln meist vor. Wenn sie gerade Mittagspause haben und sich nur etwas zu essen oder zu trinken kaufen, habe ich kein Problem mit dem Vorlassen. Wenn es allerdings viele hintereinander wären, würde ich relativ schnell nein sagen, da ich mit dem Einkauf auch fertig werden möchte.

Ich kann nicht verstehen, wie man jemanden böse anmachen oder auch nur anschauen kann, wenn dieser einen nicht vorgelassen hat. Es ist keine Pflicht, eine Person mit weniger Artikeln vorzulassen, es ist einfach eine nette Geste, die derjenige zeigen kann. Wenn ich mit wenigen Artikeln an der Kasse stehe, frage ich auch nicht, ob ich vor darf. ich freue mich, wenn ich vorgelassen werde, aber bestehe nicht darauf, als erster in der Schlange zu sein.

Ich persönlich wurde erst einmal gefragt, ob ich jemanden vorlassen kann. Wenn ich gerade mit meinem Großeinkauf am Gange bin, achte ich eigentlich immer von selbst auf die Leute nach mir und schicke sie vor. Damit habe ich überhaupt kein Problem und wenn sowieso gerade mein Einkaufstag ist, kommt es auf fünf Minuten länger ja nun auch nicht an. Außerdem werde ich eigentlich immer vorgelassen, wenn ich nur wenige Teile habe. Fragen muss ich nie und würde ich auch von mir aus nicht machen. Wenn mich niemand vorlässt ist das auch völlig in Ordnung, immerhin war der andere ja vor mir an der Kasse.

Wenn man aber höflich fragt, ob man vielleicht vor darf, finde ich es schon sehr mies, wenn man dann komplett ignoriert wird. Wenn man kurz sagt, dass man es eilig hat und deswegen niemanden vorlassen möchte, wäre das sicher kein Problem. Gar nichts sagen kommt aber schon sehr blöd rüber. Meine Meinung.

Das eine Mal, wo ich gefragt wurde, fand ich das auch schon ziemlich mies. Es handelte sich um eine Dame mit (ungelogen!) übervollen Einkaufswagen, die sich die ganze Schlange ersparen wollte, und anstatt sich von hinten durchzufragen, fing sie direkt vorn bei mir an. D. h. alle anderen hinter mir hätten auch länger warten müssen. (Ich selbst hatte übrigens nur wenige Sachen.) Als ich ihr die Problematik erklärte ging sie kommentarlos an die andere Kasse und versuchte dort ihr Glück. Als dort aber auch nicht vor vorgelassen wurde, pöbelte sie herum und meinte sich müsse dringend zum Bus und schubste ihren Einkaufwagen in ein Regal und dampfte wütend ab.

Nun ja, erst einmal kommt es auf die Tonlage an und wenn ich sehe, dass jemand hinter mir steht, der vielleicht, ein, zwei, drei Teile in den Fingern hat, ich aber noch am Ausräumen bin, biete ich es auch von mir aus an, dass diese Person eben vor mir bezahlen kann. Es ist ja nun kein Akt, wenn der Kassierer sowieso auf meinen fertig ausgepackten Einkauf warten muss oder wenn die Person vor mir bereits am Zahlen und dann eben am Gehen ist. Dass ich selbst gefragt werde, kommt übrigens eher weniger vor - ich glaube fast, es ist schon allgemein weniger geworden. Ich meine mich zu erinnern, dass bei früheren Einkaufen die Frage öfter gestellt wurde.

Unhöflich pampe ich im Übrigen nicht zurück, egal, wie viele Personen mich fragen, aber mehr als zwei, drei Personen haben mich nicht gefragt und manchmal bekommen andere Personen es halt auch nicht mit, dass man bereits nach dem Vorlassen gefragt wurde. Warum sollte ich dann unhöflich, unfreundlich und wirsch reagieren? Was ist so viel daran, einen angemesseneren Ton anzuschlagen? Nichts.

Ich selbst frage auch durchaus mal, ob ich vorgelassen werden könnte. Es geht dann wirklich darum, wenn ich es extrem eilig habe und nun auch nur ein Teil oder zwei Teile in der Hand habe. Im Idealfall komme ich damit problemlos durch, ich kann mich nun nicht erinnern, dass mir jemand ein unfreundliches "Nein" mit auf dem Weg gegeben hat und so gesehen lasse ich mich auch nicht wirklich davon abbringen. Ehrlich gesagt würde ich der Person, die mich bei so einer Frage gleich anmault, zumindest gedanklich den Vogel zeigen.

Ich bin da meist sehr ruhig und lasse mich von so etwas nicht verwirren. Denn normal muss ein Kunde, der hinter einen steht, warten, egal ob er nur wenige Teile hat oder einen ganzen Wagen voll gepackt hat. Also mir ist so was noch nicht vorgekommen das sich einer vor mir stellen wollte und wenn es so währe, wo Leute nur wenig Wahre haben hätte, ich vielleicht 2 vorbeigelassen, und wenn jemand mir auf die Pelle rückt, ignoriere ich es oder im extrem Fall sage ich dann etwas dazu und dann ist auch gut. Ich mache es dann immer, sodass ich, wenn ich zur Kasse gehe, schaue, wo die kürzeste Schlange ist, und stelle mich dann dort an. Also ich finde es schon unverschämt, dass Leute immer fragen müssen, ob sie vorbei könnten. Normal hat man das Recht auch mal nein zu sagen, und wenn halt jemand unhöflich wird, der hat halt Pech gehabt. Wie gesagt lasse ich dann schon mal 2 Leute vorbei, wenn sie wenig haben.

Ich lasse schon mal Leute vor, wenn sie nur ein oder zwei Teile haben. Das gehört sich in meinen Augen einfach. Aber wenn dies gleich mehrere versuchen und ich dann 15 Minuten länger an der Kasse warten muss, kann ich mich auch mal stur stellen. Keiner ist verpflichtet, andere mit wenigen Sachen einfach vorzulassen. Aber aus Freundlichkeit mache ich es auch gerne, aber dann möchte ich auch selbst entscheiden, wen ich denn nun vorlasse. Wenn dieser aber unfreundlich wird und anfängt rumzumotzen kann ich mich auch mal taub stellen. Einige kennen das Wort Freundlichkeit eben überhaupt nicht und meinen, sie wären etwas Besonderes.

Bei mir ist dies nicht allzu oft der Fall aber ich kann es verstehen wenn mal jemand danach fragt. Einige gehen auch schnell in der Mittagspause mal fix in den Laden um sich eine Zeitung zu holen. Da steht man gewissermaßen unter Zeitdruck und braucht es nicht unbedingt, wenn vor einem Leute mit vollgerammelten Einkaufswagen stehen. Andernseits sollte man dies schon im Vorfeld bedenken und abwägen, ob das zeitlich für einen überhaupt machbar ist. Mich hat noch keiner gefragt ob er mal vor kann. In der Regel kaufe ich auch nicht so viel ein und es verläuft immer recht fix bei mir an der Kasse. Wenn ich aber sehe, dass hinter mir jemand, wie neulich es der Fall war, nur eine Zeitung in der Hand hat, dann frage ich direkt nach ob die Person vor möchte. Die meisten sind dann völlig überrascht und freuen sich darüber. Anscheinend sind die Leute so etwas nicht mehr gewöhnt. Einfach nur traurig.

Bei mir hängt es wirklich davon ab, wie viel ich eingekauft habe und wie die Person auftritt. Wenn ich gerade das ganze Band mit meinem Großeinkauf vollgeladen habe und hinter mir fragt mich jemand nett, ob er mit seinem Brot vorgehen darf, mache ich keinen großen Zirkus und lasse ihn vorgehen. Meistens werde ich aber nicht angesprochen, sondern achte selbst drauf und biete einer Person den Vortritt an. Vorsichtig bin ich aber mit dieser Vortrittsache, wenn ich mitten in einer großen Einkaufsschlange stehe. Ich habe nämlich in einer solchen Situation einmal jemanden vorgelassen und wurde von der Person hinter mir übelst angegriffen und beleidigt. Unter die Gürtellinie wäre hier nicht tief genug.