Deutschland wird immer älter!
Mittlerweile hat Deutschland die zweitälteste Bevölkerung der Welt. Übertroffen wird das nur noch von Japan. Dadurch, dass die Lebenserwartung immer weiter steigt und die Geburtenrate in Deutschland immer weiter sinkt, bekommen wir immer mehr ältere Mitbürger. Dies ist ein hausgemachtes Problem der Politik und der Gesellschaft. Denn nirgends ist es so unattraktiv Kinder zu haben wie in Deutschland. Die Politik versucht leider nur halbherzig mit Kindergeld oder kostenfreien Kindergarten dieser Entwicklung entgegen zu wirken.
In Deutschland steht man daher oft vor der Wahl: Kinder oder Karriere. Denn wer kann sich als Durchschnittsbürger schon ganzTags eine Nanny leisten um dann arbeiten zu gehen!? Auch das Erziehungsgeld, welches am Jahresende auch noch nachversteuert wird, ändert wenig an dieser Lage. In nördlichen Ländern wie Schweden oder Finnland können sich die deutschen Politiker ruhig einmal umschauen. Dort funktioniert es: Kind und Karriere. So sieht die Zukunft dann etwas düster aus für Deutschland. Und dann gehen die jungen Akademiker auch noch ins Ausland zum arbeiten. Die Politik muss endlich umdenken und dringend etwas für mehr Geburten in Deutschland, in den oberen Bevölkerungsschichten, tun.
Ich denke das spricht für unsere Gesundheitsversorgung und die Tatsache, dass hier niemand hungern muss und sich gesund ernähren kann. Der negative Aspekt ist natürlich der Rückgang der Geburtenrate, Deutschland ist schon seit Langem kein kinderfreundliches Land mehr. Selbst in Wohnungsanzeigen werden "Singles oder Paare" als Mieter bevorzugt, laute Familien mit Kindern sind nicht gerne gesehen.
Na und? Wenn du in meinem Alter wärst, dann wüsstest du, dass man diese Sau so oder so seit Jahren je nach politischem und wirtschaftlichem Zweck immer wieder durch das Dorf treibt. Wohl kaum eine Zahl wurde und wird so missbraucht, wie in diesem Zusammenhang die Geburtenziffern. Ändert sich die Zahl der Menschen in einer Gesellschaft rauf oder runter, muss man das nur lange genug in die Zukunft fortschreiben und schon sterben wir aus, oder wir explodieren. Ein Skandal ist jedenfalls immer sicher.
Der Trend bezüglich der Geburtenraten zeigt aber "Oh Wunder" tendenziell wieder leicht nach oben (in den "entwickelten" Staaten). Die Geburtenrate ist zudem ein mieser Indikator, weil sie völlig verzerrt wird, wenn Frauen plötzlich später Kinder kriegen, weil sie z. B. länger oder überhaupt in der Ausbildung sind, so wie das in den letzten Jahren der Fall war. Und natürlich wirkt auch die Politik (Elterngeld, Kinderbetreuung usw.) und die wirtschaftliche Lage. Wenn wir bei einer Rate von 1.6 landen, werden lt. Statistischem Bundesamt in 2030 etwa so viele Menschen leben, wie heute. Der Anteil der Älteren wird nur in Maßen steigen. Und liebe Leute: Es kommen dann auf einen Erwachsenen MEHR Kinder und Jugendliche als heute! Das wird nichts mit dem Weltuntergang.
Ein recht aktueller Beleg dafür findet sich z. B. hier. Nun muss man noch darüber nachdenken, ob das mit der Argumentation für das Zerschießen der gesetzlichen Rentenversicherung eigentlich noch hinhaut. Aber statt das zu tun, lehnte sich unser ehemaliger Arbeiterführer Rüttgers, gestern oder vorgestern weit aus dem Fenster und plädiert für eine Abschaffung eines gesetzlichen Renteneintrittsalters.
Ich wundere mich sowieso. 1950 lag der Altersdurchschnitt in deutschen Landen noch bei 35,4 Jahren, 50 Jahre später bei 40,1. Trotzdem leben wir noch. Auf eine Person im Alter von über 65 kamen 1950 6,9 Personen zwischen 15 und 65. 50 Jahre später waren es nur noch 4,1 (also ca. 40% weniger). Trotzdem leben wir noch. Ist doch komisch, oder?
Dass Deutschland immer älter wird, liegt an mehreren Faktoren, und das lässt sich daher auch nicht so schnell aufhalten (falls man das überhaupt will).
Nur einer dieser Faktoren hat mit der niedrigen Geburtenrate zu tun. Ansonsten hängt es auch damit zusammen, dass immer mehr Leute älter werden, sprich, die Lebenserwartung steigt, und es außerdem auch immer mehr Hochaltrige gibt. Die niedrige Geburtenrate ist also nicht die einzige Ursache und selbst wenn dieses Problem behoben würde, würde Deutschland trotzdem weiterhin altern.
zitterauge hat geschrieben:Die Politik muss endlich umdenken und dringend etwas für mehr Geburten in Deutschland, in den oberen Bevölkerungsschichten, tun.
Was sollen sie denn tun, etwa beim Akt mit der Laterne neben dran stehen und auch aufpassen, dass am Ende auch wirklich ein Kind dabei raus kommt? Unsinnig eine solche Aussage, wenn man sich einmal betrachtet wie viele Singlehaushalte es in Deutschland gibt die ohne einen Partner leben dann braucht man sich auch nicht wundern, dass es weniger Geburten gibt. In anderen Ländern ist die Singlegrenze deutlich weniger als es hier der Fall ist.
Dazu kommen natürlich auch noch die sozialpolitischen Strukturen aber genau dort hat sich in den letzten Jahren doch einiges getan mit dem Elterngeld und auch die Kindergartenplätze die geschaffen werden. Das so etwas nicht von heute auf morgen geht, sollte dir doch auch klar sein und finanziert muss das ganze auch werden. Sicherlich könnte man sich direkt bei anderen Ländern deren sozialpolitische Struktur ab schauen, aber würdest du das ganze dann auch bezahlen wollen? Auch ein Grund warum das ganze so langsam geht, man muss es den Bürgern langsam mit Steuererhöhungen verkaufen und nicht auf einen Schlag einen Batzen Geld fordern denn sonst gehen hier auch wieder einige auf die Barrikaden und fordern mehr Gehalt, da sie so Arm sind und sich das nicht leisten können. Erinnern wir uns an die letzten 10 Jahre welche Gewerkschaften beim Streiken immer mit vorne dabei waren; IGM, die Bahn und die Fluglotsen.
Auch wenn die Medizin inzwischen sehr weit ist, trotzdem bleiben viele Paare ungewollt Kinderlos und selbst wenn diese Paare verheiratet sind, bekommen sie nur eine minimale Unterstützung bei alternativen Methoden wie der künstlichen Befruchtung. Trotzdem müssten diese Paare immer mehrere tausend Euros pro Versuch dazu bezahlen und wenn es dann 4-5 mal nicht klappt, ist ein solches Paar auch 25.000 Euro los. Wer kann sich das schon großartig leisten, da verzichtet man dann doch lieber (ungewollt) auf eigene Kinder.
Noch dazu kommt, dass nun langsam die Weltkriegsgeneration ausstirbt. Die Generationen die im Weltkrieg waren, haben sich automatisch weg rationalisiert da viele im Krieg gefallen sind und es dadurch weniger Alte gibt. Nun sind diese fast alle weg und es rücken die erste Nachkriegsgeneration in den Mittelpunkt des Rentenalters. Davon ist keiner im Krieg gefallen, ihnen fehlt es an nichts sie hatten eine gute medizinische Versorgung die immer weiter ausgebaut wird und dadurch werden diese Alten auch immer mehr. Zeitgleich mit dem Geburtenrückgang heißt das für den Einzelnen, dass man für mehrere Alte aufkommen muss und die Beiträge sowieso schon steigen. Wie willst du dann noch eine ausgedehnte Sozialpolitik finanzieren? Denn die Erfolge würden sich frühestens in 20 Jahren einstellen, und ich denke auch nicht das du vor hast die nächsten 20 Jahre für die Zukunft zu investieren. Realistisch gesehen, hat die Generation die momentan in dem Alter sind um Kinder zu bekommen, nichts davon. Etwas gutes hat die Sache an sich, in 80 Jahren haben unsere Enkel nicht mehr so viele Alte zu finanzieren - wenn man den Enkel hat.
Deutschland gehört eindeutig zu den Kinderfreundlicheren Ländern. Okay es gibt noch andere wie zum Beispiel Schweden wo da noch einwenig weiter ist. Aber man kann nicht immer nur schauen wer es besser macht und sich dann beschweren sondern sollte auch einmal schauen wo es schlechter läuft. In Deutschland bekommt man 14 Monate Kindergeld und der Job ist für 3 Jahre sicher. Das hat man nicht in vielen Ländern. In USA müssen die Frauen nach 3 Monaten wieder zur Arbeit, wenn sie nicht gerade einen reichen Mann haben. Krippenplätze und Kindergärten sind extrem billig im Vergleich zu andern Ländern. Es gibt in vielen Bereichen Teilzeitmodelle, in denen man auch Karriere machen kann. Natürlich ist nicht alles Ideal aber es könnte deutlich schlechter sein. Und man muss sich eigentlich immer entscheiden, ob man richtig Karriere machen möchte oder Kinder bekommen, denn ein Kind hat nichts davon wenn die Eltern beide 40-60 Stunden arbeiten, weil sie Karriere machen möchten. Und bei den meisten Aufstiegswegen ist das nun einmal so, dass man da so viel Arbeiten muss.
Ich denke nicht, dass ich mal groß Karriere machen möchte, auch wenn ich das durchaus könnte mit meinem Studium. Ich möchte irgendwann einmal Familie und für meine Kinder da sein können und sie nicht 5 Tage in der Woche nur beim aufstehen und ins Bett bringen sehen, weil ich den ganzen Tag arbeite, während sie wach sind. Es gibt in Deutschland durchaus die Möglichkeiten beides zu verbinden, man muss es aber auch wirklich wollen. Der Staat kann einem nicht alles abnehmen. Und das Kinder eine große Finanzielle Belastung sind, ist denke ich allen klar, aber das weiß man bevor man ein Kind bekommt. Man kann nicht erwarten, dass der Staat das komplette Leben eines Kindes bezahlt.
Ich hoffe auch, dass wieder mehr Familien Kinder bekommen und auch mehr aber ich denke nicht, dass der Staat alleine dafür Sorgen kann. Ich denke es benötigt genauso ein umdenken in der Gesellschaft.
Dieser hier besagte Fakt hat natürlich mehrere Ursachen, die man auch einzeln von einander betrachten muss und sollte. Die körperlich schwere Arbeit in einigen Berufen ist Dank von moderner Technik teilweise verschwunden. Dadurch erkranken die Arbeitnehmer nicht mehr so schnell an den sogenannten Abnutzungserkrankungen und werden somit auch älter.
Der technische Fortschritt bei gewissen medizinischen Untersuchungsmethoden lässt den Ärzten heute einige Krankheitsbilder schon frühzeitig erkennen und natürlich behandeln. Dann hat sich auch im Laufe der Zeit die persönliche Einstellung der Menschen in puncto gesunde Lebensweise verändert.
Auch beispielsweise die Wohnsituation hat sich im laufe der Jahre zum Wohlbefinden der Menschen verändert. Beispielsweise können Menschen mit körperlichen Einschränkungen ihren Haushalt fast total selbstständig führen. Dadurch werden die Menschen natürlich auch älter.
milli23 hat geschrieben:Deutschland gehört eindeutig zu den Kinderfreundlicheren Ländern. [...] Man kann nicht erwarten, dass der Staat das komplette Leben eines Kindes bezahlt.
Ich hoffe auch, dass wieder mehr Familien Kinder bekommen und auch mehr aber ich denke nicht, dass der Staat alleine dafür Sorgen kann. Ich denke es benötigt genauso ein umdenken in der Gesellschaft.
Es wäre schön gewesen, wenn du deine These irgendwie belegt hättest. Ich helfe mal wenigstens ein wenig aus, mit dem UNICEF-Bericht zur Lage von Kindern in Deutschland 2010.
In 21 OECD Ländern liegen wir nach deren Kriterien (Materielles Wohlbefinden, Gesundheit und Sicherheit, Bildung, Beziehungen, Verhalten und Risiken, Subjektives Wohlbefinden), am oberen Rand des Mittelfeldes. Besser läuft es demnach in den Niederlanden, Schweden, Finnland, Norwegen, Spanien, der Schweiz und Dänemark. Defizite gibt es in Deutschland v. a. - wen wundert es - beim materiellen Wohlbefinden. Deutschland hat sich in diesem Bereich in den letzten 10 Jahren sogar um 30% verschlechtert. Das Problem der zunehmenden relativen Armut ist bekannt.
Aber das muss bitte jeder Interessierte selber lesen. Die Studie ist sehr verständlich und da mag jeder selber blättern und querlesen.
Ich denke, es erwartet niemand, dass der Staat sich um alles kümmert oder alles bezahlen müsste. Solche Unterstellungen sind Unsinn. Aber der Staat hat die Aufgabe, solche Strukturen und Stimmungen zu schaffen, solche Visionen zu präsentieren, die in eine positive Zukunft weisen. Und da hakt es derzeit an allen Ecken und Enden ganz gewaltig. Ich meine sogar, es hat in den letzten 40 Jahren keine unsichereren Zeiten gegeben als heute.
Das spricht auf jeden Fall für unsere Gesundheitsversorgung. Klar muss die Bevölkerung etwas an der Geburtenrate machen, damit wir nicht nur unsere Rente gesichert haben sondern auch, damit die Statistiken wieder steigen. Trotz allem sollte weiterhin auf Verhütung geachtet werden.
Wir hatten das Thema auch letztens in der Schule angesprochen. Die Zahl der Armen in Deutschland steigt und das Armutsrisiko wird auch immer größer. Vor allem sind davon die Kinder betroffen. Die Kinderarmut in Deutschland wächst schneller als in den meisten anderen Industrieländern und fast jedes zehnte Kind lebt in Armut. Das sind immerhin mehr als 1,5 Millionen Kinder und Jugendliche.
Kinder aus Familien mit geringem Einkommen haben es auch auf dem Arbeitsmarkt schwer, da sie bereits beim Bildungssystem schlechtere Chancen als ihre Altersgenossen haben. Später finden sie dann entweder einen schlecht bezahlten Job oder sie bleiben langzeitarbeitslos. Also finanzieren immer weniger Aktive die Sozialversicherungen.
Deswegen sollte sich der Staat auch nicht daraus ausruhen, dass er schon viel tut. Zwar zahlt Deutschland das womöglich höchste Kindergeld in ganz Europa und Familienförderung summiert sich im Jahr auf eine dreistellige Milliardensumme. Dennoch zahlen viele Familien über das Steuer- und Abgabensystem in der Summe deutlich drauf.
Der Staat sollte massiv in Kinder investieren, Betreuungsangebote und Teilzeitstellen in großem Stil anbieten und fördern und die Bildungseinrichtungen sollten auch mit deutlich mehr Geld und Aufmerksamkeit ausgestattet werden. Sonst wird sich an dieser Bevölkerungskrise, wie wir sie momentan in Deutschland haben, nicht viel ändern.
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