Sehr krankes Tier mit geringer Lebenserwartung - Retten?
Mir ist leider kein besserer Titel eingefallen, aber ich denke, dass es verständlich ist, wenn man den Beitrag gelesen hat. Ich schaue nachmittags gerne mal "Menschen, Tiere und Doktoren" auf Vox. Vor einiger Zeit, gab es da einen Fall, der mich immer noch nachdenken lässt.
Es ging dabei um eine kleine weiße Katze, die erst ein paar Monate alt war. Lena, so hießt die Katze, hatte ein Problem mit ihren Ohren. Bei genaueren Untersuchungen wurde außerdem ein Herzfehler festgestellt, der auch irgendwann zu Problemen für die Katze führen kann. Nach einigen schon kostspieligen Untersuchungen stellte sich dann heraus, dass die Katze ein Problem mit den Innenohren hatte. Die musste operiert werden, wenn die Katze weiterhin leben sollte. Lena machte einen sehr dünnen und zerzausten Eindruck, man konnte ihr eben ansehen, dass sie krank war. Ich weiß nicht mehr genau, welche Erkrankung es bei den Innenohren war, aber eine Operation war lebensnotwendig. Der behandelnde Tierarzt, stellte der Besitzerin dann die freie Wahl, ob sie Lena operieren lassen möchte. Er sagte, dass diese Operation sehr teuer sei und es eben keine Garantie gäbe, dass Lena in ein paar Jahren durch ihren Herzfehler krank würde und so wahrscheinlich nur ein kurzes Leben haben wird. Die Operationskosten sollten sich pro Ohr auf ca. 1.000 bis 1.500 Euro belaufen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Es können auch 2000 Euro pro Ohr gewesen sein. Die Besitzerin bekam dann Bedenkzeit und wollte sich mit ihrem Partner beraten.
Letztendlich hat die Frau ihre Katze dann operieren lassen und die hohen Kosten in Kauf genommen. Ich habe mir die ganze Zeit überlegt, was ich wohl getan hätte. Sollte man dann diese hohen Kosten tragen und der Katze wenigstens ein kurzes Leben ermöglichen? Anders wäre nur die Einschläferung geblieben. Der Tierarzt sagte klar, dass es auch eine Frage der Finanzen wäre, denn nicht jeder kann sich so eine teure Operation leisten. Wenn ich das Geld gehabt hätte hätte ich es vielleicht auch machen lassen. Was meint ihr? Sollte man ein Tier mit so einer Krankengeschichte operieren lassen?
Ich bin der Meinung, dass man alles versuchen sollte, um sein Haustier das Leben zu ermöglichen. Aber natürlich muss der Aufwand auch in Relation mit dem zu erwartenden Erfolg stehen. Wenn die Ärzte sagen, dass die Katze eine 50%ige Überlebenschance hat, würde mir das genügen. Wenn man das Geld hat und man diese Kosten ohne große Probleme verkraften kann, würde ich eine solche Operation befürworten. Lebt man allerdings schon selber am Existenzminimum, würde ich von solch einer teuren Operation eher abraten.
Aber nur weil die Katze krank ist, nichts mehr für sie zu machen, finde ich nicht in Ordnung. Ich hatte selber bis vor kurzem eine Katze. Auch diese litt unter einem Herzfehler und wurde trotzdem sage und schreibe 17 Jahre alt. Das zeigt doch ganz gut, dass Katzen hart im nehmen sind und es sich immer lohnt, seiner Katze das Leben zu ermöglichen, auch wenn das manchmal auf den Geldbeutel drückt.
Bei der Katze klang es eben so, als wenn ihre Lebenserwartung nicht besonders hoch wäre. Ich kann die Besitzerin aber gut verstehen, da ich bei meinen Meerschweinchen auch alles habe, machen lassen. Leider konnte man sie damals nicht retten und ich musste einige einschläfern lassen. Die Tierarztkosten waren damals sehr hoch und ich musste sie dann auch irgendwie in Raten abzahlen. Aber natürlich wollte ich auch, dass alles für sie getan wird.
Ich habe den Beitrag auch gesehen. Hinzu kam ja noch, dass die Kleine taub war, wegen der "Ohrenkrankheit". Sie wurde dann ja dort schon auf einem Ohr operiert und blieb danach ja taub. Ich muss sagen, dass sie aber einen sehr munteren Eindruck gemacht hat. Allerdings fand ich auch, dass sie sehr "zottelig" aussah. Die Herrschaften machten ja nun auch nicht gerade den Eindruck, dass sie im Geld schwimmen. Das ist, denke ich mal, das größte Problem. Wenn jeder genügend Geld zur Verfügung hätte, würde wohl jeder auch die Chance nutzen und die Katze (oder ein anderes Tier) operieren lassen, ohne weiter darüber nachzudenken. Ich hätte es auf jeden Fall genauso gemacht. Gut war ja auch, dass man die Sachen nacheinander machen lassen konnte und dementsprechend auch in Etappen bezahlen. Und über das Risiko wurden sie ja vorher gut informiert.
Ich finde, dass das eine schwierige Frage ist, vor allem da ich selber kein eigenes Haustier habe. Denn mein erster Gedanke war, dass ich auf keinen Fall soviel Geld für mein Haustier ausgeben würde, wenn es wahrscheinlich eh keine hohe Lebenserwartung haben wird. Zudem ist das wirklich ein Haufen Geld, den ich im Moment jedenfalls nicht mal so eben hätte und welches man ja auch gut für andere, vielleicht auch wichtige Dinge gebrauchen könnte.
Aber ich glaube, so leicht würde einem die Entscheidung nicht fallen, wenn man ein Haustier hat und an diesem auch hängt. Da möchte man ja eigentlich alles erdenkliche machen und das Tier nicht einfach so aufgeben. Ich denke, wenn ich das Geld hätte und es für mich jetzt keinen großen Verlust bedeuten würde, mal eben ein paar Hunderte Euros auszugeben, würde ich es sicherlich machen.
So ein ähnliches Thema hatten wir doch schon vor einiger Zeit. Da ging es darum, ob es sich immer lohnt ein Tier zu retten. Ich muss ehrlich sagen, dass ich bei Tieren auch ein wenig an die Kosten denke und eine kleine Katze, die so ins Leben startet und das erste, was sie so richtig wahr nehmen kann ein OP und viele Menschen ist, dem sollte man das ersparen. Solange das Tier keine Schmerzen hat und leben kann, würde ich es leben lassen und wenn die Schmerzen dann kommen, würde ich für eine Einschläferung sein. Das mag vielleicht nicht gerade tierlieb klingen. Aber ich denke, dass ich gerade so handeln würde, weil ich tierlieb bin.
Einem Tier kann man nicht erklären, warum es jetzt Qualen erleiden muss, damit es eventuell wieder ganz gesund wird. Es würde es nicht verstehen. Sicher gibt es Menschen, für die die Kosten nichts sind und die meinen, dass sie ihrem Tier das dann auch zumuten. Ich gehöre nicht dazu. Wenn das Tier keine Leiden hat, wenn die Operation schnell getan ist und eine hohe Überlebenchance da ist, dann ist es was anderes. Aber warum unnötig ein Tier quälen, was es dann doch nicht schafft und es sich dann immer weiter quält?
Wenn ich weiß, dass ich ein Tier damit rette und die finanziellen Möglichkeiten habe, dann würde ich da nicht zögern. Ich muss sagen, dass ich mir das Geld für meinen Hund zum Beispiel notfalls dann auch borgen würde, wenn er dadurch eine höhere Lebenserwartung hat. Wichtig wäre mir allerdings schon, dass er sich dabei nicht quält und das ich das dann quasi mehr für mich als für ihn mache. Da muss man schon wirklich alle Informationen vom Arzt haben. Sicherlich gibt es nie eine Garantie, aber ich denke, dass der das ja schon ganz gut einschätzen kann.
Mit Katzen habe ich jetzt nicht so viel am Hut, weshalb ich mich da jetzt auch nicht direkt in die Lage hinein versetzen kann. Aber wäre das mein Hund in dem geschilderten Beispiel, dann würde ich das Geld investieren - auch wenn ich da ehrlich gesagt schon sehr dicke Backen machen würde, weil das eine Menge Geld ist. Aber wenn ich es in der Hand habe, ob er weiter lebt oder stirbt, nur weil ich das Geld nicht habe oder nicht haben will, dann tue ich doch lieber alles dafür, ihm die Operation zu ermöglichen.
Ich weiß von unserem Kater, dass Operationen und Arztbesuche sehr kostspielig sind. Ich gehöre allerdings auch zu den Menschen, die alles tun würden um das Leben des Kätzchens zu verlängern oder zumindest zu verbessern. Auch wenn es mich finanziell etwas runterziehen würde, wäre ich doch bereit den restlichen Monat zum Wohl meines Katers etwas kürzer zu treten. Falls ich das nicht tun und meinem Kater so etwas schreckliches passieren würde, dann könnte ich mir das wohl nie verzeihen.
Natürlich kann man einem Tier schlecht erklären, was nun mit ihm passieren wird. Ich kann auch nicht mit Sicherheit sagen, ob es danach traumatisiert ist oder nicht. Ich kann nur von unserem Kater sprechen und der hat sich nach seinen Operationen immer schnell erholt und war uns auch nicht lange böse.
Ich bin bei dem Thema auch sehr zwiegespalten. Wenn man ein Tier schon lange hat würde ich auch einiges tun, um ihm zu helfen. Aber es kommt auch auf das Tier an. Es handelt sich ja noch um eine sehr junge Katze, die wohl trotz OP taub bleibt wenn ich das jetzt richtig mitgelesen habe. Und dieses junge Ding hat wohl noch mehr Krankheiten. Da sollte man wohl echt abwägen, ob man der Mieze so ein Leben zumuten möchte. So leid wie einem das Tier tut, man sollte mit vernünftigen Menschenverstand rangehen und nicht nur an sich selbst denken, so schwer wie das manchmal auch ist.
Wenn es sich um Kleintiere wie Kaninchen oder Meerschweinchen handelt, bräuchte ich nicht lange zu überlegen. Da stehen teure Tierarztrechnungen in keiner Relation zum Tier.
Ich selber war zweimal in der Situation, Tiere einschläfern lassen zu müssen. Bei meinem damaligen Pferd gab es leider nichts zu überlegen, da er sich den Fesselkopf am Hinterbein gebrochen hatte. Der Tierarzt war schnell vor Ort, da er zu dem Zeitpunkt ein anderes Pferd behandelte. So konnte mein Großer schnell erlöst werden.
Bei meiner Kater war es schon anders. Er hatte mit 3 Jahren Blasensteine in der Harnröhre festsitzen und vergiftete sich dadurch selbst, da er den Harn nicht mehr ablassen konnte. Der Tierarzt stellte mir auch die Frage, ob er ihn erlösen sollte oder ob er noch versuchen soll ihm zu helfen. Meinem Kater ging es zu dem Zeitpunkt schon sehr schlecht. Ich besprach mit dem Tierarzt, das er erstmal alles versuchen sollte ihm zu helfen. Aber hätte er die Penisamputattion durchführen müssen, wäre ich dagegegn gewesen und hätte ihn erlösen lassen.
Der Tierarzt hat ihn ohne Amputation im letzten Moment das Leben retten können und mein Kater ist mittlerweile 13 Jahre.
Es kommt für mich dabei auf zwei Dinge vor allem an. Wie sieht es mit dem Tier aus, wenn ich es mit nach Hause nehme? Fühlt es sich dann wenigstens sein "kurzes" Leben lang wohl oder muss es ständig operiert werden und leidet nur? Und vor allem natürlich auch, wie viel Geld mir zur Verfügung steht. Wenn das Tier normal leben kann und sich auch gut dabei fühlt ohne Schmerzen zu erleiden und mir steht genug Geld zur Verfügung, dann würde ich das auf jeden Fall in Kauf nehmen und dem Tier ein kurzes aber schönes Leben ermöglichen.
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