Kind soll daheim bleiben, damit Eltern in Urlaub können

Ich finde das generell nicht gut, kenne das aber leider ähnlich aus meiner eigenen Kindheit. Unsere Eltern sind mit uns verreist, als wir im Kindergartenalter waren. Die letzte gemeinsame Reise gab es da war ich höchstens acht Jahre alt. Wobei da wohl auch einfach zwei Welten aufeinander prallten. Mein Vater fand Ferienwohnung toll und frei nach dem Motto, da kann er machen was er will und unsere Mutter hätte halt gerne auch mal Abstand zum Alltag daheim gehabt, den sie dort nicht hatte. Denn sie musste das Essen zubereiten, sauber machen und hatte noch dazu zwei ständig streitende Kinder, um die sich mein Vater ebenfalls nicht kümmerte. Sprich meine Mutter hatte die Arbeit, mein Vater das Vergnügen. Und meine Mutter konnte ihm das wohl auch nicht begreiflich machen.

Danach sind wir gemeinsam nicht mehr wirklich in den Urlaub gefahren. Beziehungsweise unsere Eltern packten uns ins Auto, fuhren mit uns zur Familie meiner Mutter, die weiter weg wohnte und gab uns da ab und die beiden fuhren dann weiter. Später gab es für meine Eltern gar keinen Urlaub mehr, da mein Vater keine Betriebsferien machte. Wir Kinder waren dann entweder auf Kinderfreizeiten oder bei den Verwandten meiner Mutter untergebracht oder halt daheim.

Später fuhren unsere Eltern dann schon mal in den Urlaub, aber auch hier wurden wir quasi irgendwo abgeladen. In einem Sommer war es so, dass mein Bruder irgendwie in ein Ferienlager fuhr, welches irgendwie vom Sportverein war. Das begann ein paar Tage vor den eigentlichen Schulferien. Mein Vater schloss dann auch da schon seinen Betrieb für die Betriebsferien und unsere Eltern wollten in den Urlaub fahren. Ich war damals im Teenageralter und wurde dezent abgeschoben. Immerhin hatte ich die Wahl, zu welcher Tante ich verreisen möchte. Da wurde ich dann regelrecht abgeladen. Ich wäre viel lieber die paar Tage zur Schule gegangen oder wäre mit meinen Eltern weggefahren.

Damals fand auch ein längeres Gespräch zwischen der Mutter einer Freundin statt und mir, die klar sagte, sie kann das nicht verstehen, denn sie sei ja froh, wenn die Kinder noch mit in den Urlaub fahren und sie will das so lange es geht genießen. Sie konnte nicht verstehen, wie man mich so abschieben konnte.

Für mich ist das ein absolutes No Go wenn die Eltern alleine verreisen, obwohl das Kind klar äußert das es mitkommen möchte. Da ist das Reiseziel auch egal. Und die große Reise kann man in dem Fall doch auch später noch machen, wenn das Kind größer ist. Erstens versteht das Kind die Sache dann vielleicht anders und zweitens könnte man bis dahin auch das Geld ansparen, damit man das Kind mitnehmen kann.

Dass man als ein Paar gern auch einmal ohne seine Kinder Urlaub machen möchte, kann ich selbst als Nichtmutter durchaus nachvollziehen. Aber ehrlich gesagt würde ich so ein Erlebnis wie die Malediven durchaus meinem Kind auch gönnen und wenn ich dafür zu geizig bin, würde ich eben das Geld solange dafür zu Seite legen, bis das Kind komplett auf eigenen Beinen steht und erst dann den Trip zu den Malediven wagen. Vorher darf es auch gern mal ein anderes Urlaubsziel sein und ich kann es eben nicht verstehen, weshalb man sich so sehr auf ein Urlaubsziel versteift. Immerhin besteht die Welt nun einmal nicht nur aus den Malediven und ich würde, wenn ich schon nicht die Kosten für das Kind mit zahlen würde, eben einen gemeinsamen Urlaub buchen.

Wie gesagt - manchmal braucht man als Eltern auch eben mal Zeit für sich und zu Zweit, damit man sich als Paar wieder findet. Das ist eben die Krux an der Sache. Aber das geht auch an anderen Orten der Welt und auch in Deutschland ganz gut. Da kann ich es schon verstehen, weshalb man dann nach alternativen Betreuungsmöglichkeiten sucht, aber eben dann auch für ein Wochenende oder ein paar Tage, aber nicht gleich eine ganze Woche.

Nun könnte man so weit gehen und sagen, dass die Eltern dann keine Eltern hätten werden sollen. Nur sind sie scheinbar relativ jung zu Eltern geworden und es geht nicht hervor, ob es ein Wunschkind gewesen ist, in dem Sinne, dass es geplant wurde oder eben einfach geschehen ist. Ich denke halt, wenn man da nicht zu 100% hinter dem Kind dann stehen kann, ist die Angst und Befürchtung schon groß, eben doch einiges in den 20ern verpasst zu haben. So ein wenig kann ich es selbst nachvollziehen, würde aber meinem Kind die Malediven nun nicht verweigern, sondern eben das Kind dann mitnehmen, wenn es mit möchte oder eben später auf die Malediven fliegen. wenn das Kind eben außer Haus beziehungsweise auf eigenen Beinen ist. Und die zehn Jahre gehen da ja nun wirklich schnell rum.

Bei meinen Eltern wurde es im Übrigen ganz geschickt gelöst - sie sind erst dann in den Urlaub gefahren, als wir alle unsere berufliche Ausbildung begonnen hatten und dadurch nicht unbedingt mit konnten. Wobei ich auch ehrlich sagen muss, dass ich in der Phase auch gar nicht mit gewollt hätte. Die Ziele waren etwas, sagen wir mal, bodenständiger - Inland, an die Nordsee, Ferienwohnung - auch nett, oder? Jedenfalls hätte ich mit dem Blick zurück auf damals da nun schon mit gewollt, aber in der jetzigen Situation, damals war ich froh, meine Ruhe gehabt zu haben.

Also das Pärchen war bislang 1x auf den Malediven mit ihrem Sohn, der damals jedoch nichts gekostet hat, weil er anhand des Alters so durch gegangen ist. Da dies schon solange her ist, möchten sie unbedingt wieder auf die Malediven, jedoch erschraken sie, als sie sahen, das ihr 10-jähriges Kind nun auch den vollen Preis bezahlen soll. Das sehen sie keinesfalls ein zu bezahlen, denn das Kind hätte nicht soviel vom Urlaub wie die Eltern und würde auch keinesfalls soviel essen wie die Eltern. Würde das Kind nur die Hälfte kosten, würde es anders aussehen sagten sie, aber den vollen Preis zahlen sie keinesfalls.

Ich verstehe auch, das man als Eltern mal Zeit für sich benötigt, jedoch finde ich das man dies nicht im Jahresurlaub austragen sollte, sondern dies auf ein Wochenendkurztrip auslegen kann. Ich finde gerade der Jahresurlaub sollte mit allen Familienangehörigen zusammen verbracht werden und nicht der eine wird ausgegrenzt weil der Urlaub sonst nicht bezahlbar mehr ist. Entweder man fährt alle gemeinsam in den Urlaub, der auch bezahlbar und tragbar ist oder man fährt nirgens hin. Jedoch habe ich ihr auch gesagt, das sie entweder weiter sparen sollen, bis alle in den Urlaub gehen können oder eben ein anderes Urlaubsziel, das für alle bezahlbar ist auswählen sollen. Es gibt nicht nur die Malediven, sondern auch noch viele andere schöne Urlaubsziele, die ähnlich sind, jedoch um einiges weniger kosten. Es ist außerdem viel schöner, wenn alle gemeinsam in den Urlaub können, anstatt nur die Eltern. So denkt man doch viel zu oft ans Kind, das daheim zurück bleiben musste, weil das Geld nicht gereicht hat.

Ich bin wirklich entsetzt, dass es Eltern gibt, die so handeln. Das Kind hat die Malediven kennen gelernt und den Urlaub als schön empfunden. Nun möchte es auch wieder mit, das ist doch klar. Wie kann man einem 10 jährigen Kind dann sagen, dass der Urlaub mit ihm zu teuer würde und er eben zur Oma gehen soll. Das Kind kann dadurch psychisch krank werden, weil es sich abgeschoben fühlt. So ist es letztendlich ja auch. Wie können die Eltern so etwas verantworten?

Niemals würde ich mit Kindern so umgehen. Den Urlaub ohne das Kind könnte ich nicht genießen. Anstelle der beiden Omas, die als Noturlaub gedacht sind, würde ich das Kind nicht aufnehmen, im Sinne des Kindes. Diese beiden Eltern müssen reine Egoisten sein und sehr hartherzig. Warum bloß haben sie sich ein Kind angeschafft? Sie sind doch gar nicht fähig, es zu lieben, sonst würden sie anders handeln.

Diamante, du schreibst, dass man als Eltern auch mal egoistisch sein darf. Das steht dir auch jeder zu. Aber in diesem Falle leidet das Kind darunter. Auch wenn du anders schreibst glaube ich dir nicht, dass du ohne das Kind gefahren wärst. Natürlich muss das Kind lernen, dass es nicht alles haben kann. Aber das kann man ihm anders beibringen, nicht so und in dieser Weise.

Ich kann zwar durchaus verstehen, dass dieses Verhalten der Eltern viele hier entsetzt, denke aber ähnliche wie Diamante und könnte mir darüber hinaus außerdem vorstellen, dass diese Eltern, um die es hier geht, nicht bedenken, dass sie ihr Kind im Urlaub richtig heftig vermissen könnten. Möglicherweise denken sie soweit einfach gar nicht, weil sie von diesem Urlaubsziel und den schönen Erfahrungen, die sie dort während ihres ersten Besuchs gemacht haben, so geblendet und erfüllt sind, dass sie alles andere ausblenden, insofern also auch den Schmerz, den sie empfinden würden, wenn sie auf den Malediven sitzen und sich jeden Tag fragen würden, wie es ihrem Sohn wohl geht.

Wäre ich in der Situation dieser Eltern, so könnte ich mir sicherlich auch nicht vorstellen, ohne mein Kind zu verreisen, wobei ich den Aspekt, dass man als Eltern auch einfach mal wieder ein Erlebnis komplett zu zweit haben will, durchaus gut nachvollziehen kann. Es käme für mich vermutlich dennoch nicht in Frage, das Kind in der Konsequenz gleich ganz außen vor zu lassen und ich denke, es gäbe auch hier ganz gute Kompromisslösungen, auch, wenn die Malediven als Urlaubsziel dann vielleicht einfach nicht mehr in Frage kommen. Es gibt sicherlich auch sehr schöne andere Urlaubsziele, die es finanziell ermöglichen würden, das Kind mitzunehmen und es möglicherweise vor Ort mal von einer entsprechend ausgebildeten Fachkraft betreuen zu lassen, um eben auch mal etwas Zweisamkeit zu genießen. Das wird wohl erlaubt und auch durchführbar sein, aber vermutlich herrscht bei diesem hier diskutierten Pärchen einfach eine gewisse Form von Sehnsucht nach diesem Urlaub von vor ein paar Jahren vor und sie vergessen darüber alles andere.

Dieser Schmerz des Vermissens wird meiner Meinung nach außerdem gar nicht mal so selten total ausgeblendet und einfach „vergessen“. Dass die beiden ihr Kind nicht innig lieben, glaube ich auch gar nicht, genauso wenig wie ich glaube, dass es sie einfach nur stören würde, wenn es mit in diesen Urlaub kommen würde. Ich glaube vielmehr, dass den beiden nicht klar ist, dass sie übel leiden werden, wenn sie ihr Kind – egal, wie gut auch immer es zu Hause versorgt wäre – hier lassen und dann erst einmal länger nicht sehen. Ob man da als Eltern wirklich so viel Spaß haben kann, wenn man Tausende von Kilometern entfernt irgendwo Urlaub macht, wage ich doch sehr zu bezweifeln.

Vermutlich wäre es in diesem Fall deshalb ganz sinnvoll, wenn dieses Pärchen mal einen Testurlaub machen und ein Wochenende lang in irgendein Wellnesshotel in oder nahe Deutschland fahren würden. Ich bin mir sehr sicher, dass ihnen dann schon im Ansatz klar werden würde, wie eng sie mit ihrem Kind verbunden sind und dass es ihnen auch an zwei Tagen nicht aus dem Kopf geht. Möglicherweise würden sie dann ein Gespür dafür entwickeln, wie sich diese Verbundenheit erst anfühlen muss, wenn sie wirklich auf die Malediven fliegen und ihr Kind deutlich länger nicht sehen, nicht fühlen und überhaupt auf jede Weise wahrnehmen können. Jedenfalls bin ich mir ziemlich sicher, dass die beiden einfach nicht wirklich auf dem Boden der Tatsachen überlegen, diese Reise anzutreten, sondern wichtige Tatsachen einfach ausblenden, die sie bitterlich bereuen könnten, wenn sie ihre Planung wirklich durchziehen.

Ich kann eigentlich nicht wirklich nachvollziehen, warum bei diesem Thema so eine unglaublich große Aufregung herrscht, denn für mich ist es eigentlich schon immer völlig normal gewesen, dass meine Eltern einmal im Jahr für etwa zehn Tage ohne uns Kinder Urlaub machten. Begründung war immer, dass sie beide in Vollzeit gearbeitet haben und die jeweiligen Berufe sie immer recht anstrengten, da sei es doch völlig berechtigt, einmal im Jahr zu verschwinden und richtig erholt wieder aus dem Urlaub zurückzukommen; und ja, es ging dabei um Reiseziele, die uns Kinder aufgrund ihres schönen Strandes oder der tollen Hotelanlage auch zugesagt hätten und nicht selten wurde gegenüber den Eltern der Wunsch geäußert, doch bitte mitkommen zu dürfen. Letztlich war es aber immer völlig klar, dass daraus nichts wird, denn dieser Urlaub zu zweit einmal jährlich war eben Tradition bei uns und daran gab es nichts zu rütteln.

Allerdings versuchten unsere Eltern eigentlich immer, uns diese Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten. Meist wohnte meine Großmutter in dieser Zeit bei uns, was den Vorteil hatte, dass wir unseren Alltag eben weiterführen konnten, also den gleichen Weg zur Schule hatten, Freunde sehen konnten und dergleichen. Natürlich vermisste man die Eltern gerade zu Anfang ziemlich, aber eine typische Oma neigt eben dann doch dazu, ihre Enkel zu verwöhnen und ihnen die elternfreie Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten. So gab es eben dann leckeres Essen, schöne Ausflüge und ein bisschen weniger Pflichten im Haushalt als sonst, ganz abgesehen davon, dass man Oma viel leichter erweichen konnte, wenn es um Schlafens- oder Fernsehzeiten ging. Als ich dann im Teenager-Alter war und mich mit meiner Oma nicht mehr so gut verstand, weil wir zu unterschiedliche Ansichten hatten und sie sich deutlich zu viel in meine Angelegenheiten einmischte, wurde es dann kritisch, aber trotzdem waren diese zehn Tage immer auszuhalten.

Was das geschilderte Pärchen anbelangt, sehe ich nichts Schlimmes daran, wenn sie alleine auf die Malediven fahren möchten. Weißt du denn überhaupt, warum dieser Hype besteht? Du hattest ja geschrieben, dass sie dort ihre wahrscheinlich romantischen Flitterwochen verbracht haben. Könnte es vielleicht sein, dass es derzeit kriselt und man die schönen Erinnerungen von damals auffrischen möchte, um sich wieder näher zu kommen? Welche Beweggründe es auch immer geben mag, und sei es nur der schnöde Mammon, ich kann das Pärchen wirklich nicht verurteilen und finde es mehr als legitim, wenn sie nach zehn Jahren Kindererziehung mal wieder ein bisschen Zeit für sich haben möchten. Wichtig ist eigentlich nur, dass man es dem Sohn angemessen erklärt. „Wir nehmen dich nicht mit, weil du zu teuer bist“, ist da lang nicht so passend wie: „Wir sind einfach gestresst und müssen uns mal wieder richtig erholen.“ Und wie Diamante schon sagte: Wenn die Eltern viel erholter und entspannter aus dem Urlaub zurückkehren, profitiert letztlich auch der Sohn davon.

Ich verstehe die Aufregung hier absolut nicht. Geht es nun nur darum, dass die Eltern kein Geld haben, das Kind mitzunehmen oder dass das Kind allgemein nicht mitkommen darf? Ich kann jedoch beide Standpunkte nachvollziehen. Ich könnte mir nämlich auch durchaus einen Urlaub ohne Kind vorstellen, selbst wenn ich Kinder hätte. Wenn das Kind nun noch vor der Hochzeit geboren worden wäre,, dann könnte ich es umso mehr verstehen, wenn Eltern so ihr Flitterwochen nachholen würden.

Ich sehe es nun nicht so streng, aber das Kind kann auch eine tolle Zeit bei den Großeltern verbringen. Ich habe mich jedenfalls immer gefreut, die Ferien bei meinen Großeltern verbringen zu dürfen. Außerdem kann es ja sein, dass die Eltern wirklich etwas Ruhe brauchen, das sieht man einem Menschen nicht unbedingt immer an.

Nur weil Eltern das Kind mal nicht mit in den Urlaub nehmen, bedeutet das nicht, dass das Kind ein absoluter Störfaktor ist. Es kann ja auch sein, dass die Eltern mit einer gewissen Erwartungshaltung in diesen Urlaub fahren und vielleicht somit auch eine kriselnde Beziehung retten wollen. Außerdem ist das Kind, wenn ich richtig gelesen habe, schon zehn Jahre alt und in diesem Alter sollte man es durchaus auch mal ein bis zwei Wochen bei den Großeltern lassen können. Und von entspannten Eltern profitiert ein Kind ebenfalls.

Meine Eltern sind zwar nie ohne uns Kinder in den Urlaub gefahren, aber ich hätte es auch verstanden, wenn sie es getan hätten. Aber das ging halt nicht, weil meine Großeltern nicht mit meiner schwerstbeeinträchtigten Schwester umgehen konnten. Einerseits kann ich die Aufregung einiger hier durchaus nachvollziehen, aber andererseits tun hier manche so als seien sie Übereltern. Die Eltern lieben ihr Kind bestimmt, möchten jedoch einfach nur einmal etwas Zeit für sich haben. Sie haben schon bis zum zehnten Lebensjahr gewartet und sie sollten dem Kind auf jeden Fall noch erklären, dass sie dringend Entspannung benötigen und das Kind von daher nicht mitnehmen. Kinder sind nicht blöd, wenn man es ihnen klar und deutlich erklärt, dann bleibt auch kein Gefühl der Unerwünschtheit und das Kind kann die Geschichte nachvollziehen. Und die Eltern werden sich bestimmt auch nach dem Kind sehnen, aber durchaus auch ihren Urlaub genießen.

Generell finde ich das absolut okay, dass Eltern auch mal ohne ihre Kinder Urlaub machen wollen. Allerdings würde ich das nur machen, wenn für mein Kind auch okay ist, dass es eben nicht mitkommt und so lange bei den Großeltern bleibt. Wenn er so gerne mitkommen, dann würde ich entweder in den sauren Apfel beißen und den hohen Preis bezahlen, oder ein anderes, billigeres Urlaubsziel aussuchen.

Der Junge hier im konkreten Fall ist ja immerhin schon 10 Jahre alt und anscheinend ein Einzelkind, da müssen die Eltern ja nicht mehr allzu lange warten, dann können sie, so oft sie wollen, alleine in Urlaub fahren. Mit 15, 16 Jahren ist ein Urlaub mit den Eltern überhaupt nicht mehr cool und wird wahrscheinlich freiwillig zu Hause bleiben.

Ehrlich gesagt ist es für mich persönlich ein Undingen ein 10 jähriges Kind daheim zu lassen, wenn ich in den Urlaub fliege/fahre! Mir war von Anfang an vor der Geburt bewusst, dass ich ein Kind haben werde und dieses nun Mal nicht einfach weggestellt werden kann, wenn ich meine Freizeit und Zweisamkeit genießen möchte. Ein Kind gehört für mich nun ein Mal dazu. Das Kind ist jedoch in einem Alter, wo es selber entscheiden dürfte, ob es mit kommen möchte. Dieser Aspekt wäre für mich eine andere Sache, denn ich bin früher lieber bei Oma geblieben anstelle von Holland etc. Mit 10 Jahren kann ein Kind schon sagen, ne Mama ich möchte bei Oma sein. So etwas ist für mich dann auch komplett in Ordnung, doch von vorne herein ein Kind irgendwie abzuschieben, käme für mich auf keinen Fall infrage.

Ich finde einfach, dass ein Kind auch ein Recht auf die Malediven, Spanien, Australien und die USA hätte. Soll es immer das langweilige Deutschland oder gar Holland sehen? Das sehe ich persönlich nicht ein. Wir meine Frau und ich sind auf die Malediven geflogen und haben sogar ihre beiden Geschwister mitgenommen, damit die Mal aus Deutschland heraus kommen. Ich denke so etwas kann man dann wohl auch mit dem eigenen Kind tun!

Ich habe zwar noch kein Kind, aber ich könnte mir auch nicht wirklich vorstellen, meinen Jahresurlaub dann ohne mein Kind zu verbringen und das Kind bei den Großeltern zu lassen, obwohl es gerne mit möchte. Ich bin ja auch der Meinung, dass das Ehepaar auch mal etwas alleine ohne das Kind unternehmen kann und auch sollte. Allerdings finde ich auch, dass der einzige Urlaub im Jahr nicht die richtige Zeit dafür ist. Da kann man sich doch eher mal ein Wochenende frei nehmen und etwas ohne das Kind unternehmen.

Der Jahresurlaub ist für mich immer die Zeit gewesen, wo wir als Familie in den Urlaub gefahren sind und viel zusammen unternommen haben. Das war mir als Kind auch immer sehr wichtig und ich hätte mir nicht vorstellen können, dass meine Eltern ohne mich in den Urlaub gefahren wären, während ich bei meinen Großeltern gewohnt hätte. Wenn der Urlaub mit Kind bei diesem Reiseziel zu teuer ist, würde ich mir auch ein anderes Reiseziel aussuchen, wo es auch schön ist, aber die Preise für Kinder günstiger sind. Vielleicht möchte das Kind ja irgendwann mal mit einer Jugendgruppe oder so verreisen, dann können die Eltern sich ja noch immer einen Urlaub nur für sie beide vornehmen.