Zahnfleisch wieder herstellbar?

Gibt es eine Möglichkeit, zurückgegangenes Zahnfleisch wieder aufzubauen? Ich meine so etwas mal gelesen zu haben und würde da gern genaueres zu wissen. Eigene Erfahrungen sind natürlich willkommen, um einfach da einen Einblick zu bekommen. Wie findet so etwas statt? Die Kosten sind sicherlich nicht niedrig und wahrscheinlich werden diese auch nicht von einer gesetzlichen Krankenkasse übernommen, aber wie sieht es mit einer Zusatzversicherung für Zähne aus? Wie sehen die Kosten aus, wenn man sie selbst übernehmen muss? Was kann man selbst tun, damit das Zahnfleisch nicht weiter zurückgeht, von einer guten Pflege zu Hause und regelmäßigen Zahnarztbesuchen abgesehen? Welcher Arzt kann das Zahnfleisch eventuell wieder herstellen, sprich reicht der normale Zahnarzt aus oder gibt es da auch einen Experten auf den Gebiet?

Ich würde einfach mal einen guten Zahnarzt zur Rate ziehen, der sich das ganze einmal anschaut. Es kann die unterschiedlichsten Ursachen haben, warum das Zahnfleisch zurückgeht und man kann als Betroffener hier sehr viel verkehrt machen. Gegen zurückgehendes Zahnfleisch kann man selbst nicht viel machen – man kann nur das Zahnfleisch regelmäßig pflegen und den Zahnstein entfernen lassen. Einmal im Jahr lasse ich mir beim Zahnarzt das Zahnfleisch auch professionell reinigen, so dass der Zahnarzt immer ein Auge auf mein Zahnfleisch hat.

Für meine Zähne habe ich zusätzlich auch eine Zusatzversicherung abgeschlossen, die mich gerade einmal 7 Euro im Monat kostet. Dafür übernimmt die Krankenkasse aber so ziemlich alle Kosten und den Zusatzbeitrag habe ich schon längst wieder raus. Ohne Zusatzversicherung hätte ich bestimmt schon deutlich mehr dazuzahlen müssen.

Es kommt darauf an, wie stark das Zahnfleisch schon zurückgegangen ist und wie generell die Situation mit den Zähnen ist. Mein Kollege hat Parodontitis, ich glaube so nennt man das, wenn das Zahnfleisch stark zurück geht. Er hat leider zu lange gewartet mit einer Behandlung, so mussten ihm zahlreiche Zähne letztendlich entfernt werden und er trägt nun eine Teilprothese. Wenn man aber rechtzeitig geht, dann gibt es Mittel und Wege, über den Zahnarzt das Zahnfleisch wieder aufzubauen. Die Krankenkasse übernimmt im Normalfall diese Behandlung. Nur wenn weitere Maßnahmen nötig sind, wie Prothese, Kronen oder dergleichen, dann muss der Patient eine Zuzahlung leisten.

Wenn das Zahnfleisch tatsächlich zurück gehen sollte, würde ich einen baldigen Zahnarztbesuch empfehlen. Bei meinem Kollegen war es schon zu spät, aber das hatte er selbst zu verschulden. Meine Schwiegermutter allerdings hat ein ähnliches Problem und ist rechtzeitig gegangen. Bei ihr konnte der Zahnarzt den Rückgang aufhalten. Sie geht auch regelmäßig, damit der Zahnarzt immer kontrollieren kann, ob sich hier etwas verändert. Ich weiß leider nicht, was da genau gemacht wird, aber es ist wohl nicht so schmerzhaft und auch keine so lange Angelegenheit.

Ich arbeite in einer Zahnarztpraxis und wir hatten vor Kurzem auch einen Patienten mit dem gleichen Problem Parodontitis (Zahnfleischrückgang). Bei ihm ging das Zahnfleisch am linken Schneidezahn zurück und deshalb wurde ein kleiner Eingriff gemacht. Es wurde aus dem hinteren Innenbereich des Gaumens ein kleines Stück Gewebe entnommen (Gewebetransplantation) und wurde unter dem restlichen Zahnfleisch an seinem Schneidezahn angenäht. Das Gewebe wächst nach einer Zeit zusammen und geht nicht mehr zurück.

Nach 7 Tagen hatte er seinen nächsten Termin und kam zum Fäden ziehen. Und schon nach diesen 7 Tagen war schon so gut wie alles verheilt und es gab auch keine Komplikationen während oder nach dem Eingriff. Aber diese Gewebetransplantation ist natürlich nur eine von mehreren Möglichkeiten, den Zahnfleischrückgang zu stoppen bzw. zu verringern, denn es kommt ja immer auf das Zahnfleisch an sich drauf an und wie viel Zahnfleisch schon zurück gegangen ist.