Sich Haustiere anschaffen, die in "Mode" sind

vom 04.10.2011, 21:27 Uhr

Ich habe mich neulich mit einer Bekannten unterhalten, die sich einen Hund anschaffen möchte. Davon spricht sie schon einige Jahre. Die Anschaffung des Hundes ist wohl auch bedacht. Nur hat mich bei ihrer Aussage doch eins entschieden gestört. Sie wollte immer einen Dackel haben. Ok, über Geschmack lässt sich streiten. Aber als ich sie nun darauf ansprach meinte sie "Dackel sind out. Wer hat denn heute noch einen Dackel". Ich habe dann doch schlucken müssen, weil sie jahrelang immer von einem Dackel geträumt hat. Es kam eigentlich immer nur ein Dackel in Frage.

Jetzt meint sie, dass sie unbedingt einen Beagle haben möchte, weil Beagle nun total "in" sind und eben in Mode sind. Ich mag Beagle ja auch. Aber warum schafft man sich nicht das Traumtier an? Nur weil es nicht mehr in Mode ist? Was macht so ein Mensch, der in 2 Jahren sieht, dass Beagle doch nicht die "Mode" überstanden haben und nun Malteser "in" sind. Ich frage mich, wie Tiere "in" sein können oder wie es einen Modehund geben kann oder ein Modetier.

Zur Zeit meinte meine Bekannte wären auch Chihuahuas "in" und sie weiß noch nicht, ob Beagle oder Chihuahua. Da ist mir die Kinnlade erst Recht fast runtergefallen, weil das ja nun doch 2 völlig unterschiedliche Tiere mit völlig unterschiedlichen Ansprüchen sind. Der eine braucht mehr Auslauf als ein Schäferhund und der andere darf nicht zu viel laufen, damit er nicht zusammenbricht. Sie sucht sich also den Hund nicht aus, wie er zu ihr passt, sondern was in Mode ist und das finde ich sehr bedenklich.

Ich habe es ihr auch so gesagt, wie ich darüber denke, doch sie meint, dass es noch ein paar Monate dauert und vielleicht hat sie ihre Meinung ja noch geändert. Die Frau ist Mitte 30 und Hausfrau und Mutter eines 16 jährigen Mädchens, dem sie so was ja auch noch mit auf den Weg gibt. Obwohl der Hund ein Familienhund werden will, wird aber weder der Mann noch die Tochter gefragt.

Was haltet ihr davon, dass man einen Hund oder ein Tier überhaupt anschafft, weil dieses Tier gerade in Mode ist? Denkt ihr, dass dies bedenklich ist und sollte man die Leute noch mehr aufklären und versuchen davon abzuhalten? Oder habt ihr euch selber ein Tier bzw. eine bestimmte Rasse angeschafft, weil diese in Mode war?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wenn ich auf dem Hundeplatz bin, habe ich auch manchmal den Eindruck, dass sich viele Leute gezielt einen Modehund anschaffen. Dort wimmelt es vor Labrador-Retrievern, Beagles und anderen beliebten Rassen. Bei den ganz großen Hunden sind es scheinbar die Neufundländer und Landseer, die besonders beliebt sind. Schäferhunde sehe ich hingegen dort hingegen fast nie, obwohl ich eigentlich dachte, dass es davon ziemlich viele gibt. Es gibt sicher gewisse Trends, auch bei den Hunden. Grundsätzlich habe ich auch nichts dagegen, wenn sich Menschen einen Hund anschaffen, der bestimmte optische Attribute mitbringt. Allerdings finde ich es sehr merkwürdig, wenn jemand irgendwelchen Trends folgt und sich einen Hund primär danach aussuchen will, ob die jeweilige Rasse gerade angesagt ist oder nicht.

Ich würde einen Hund, oder generell ein Haustier, nicht nach scheinbaren Trends auswählen. Das Tier muss mir gefallen. Einen Hund, der mir vielleicht nie gefallen hat (zum Beispiel ein Beagle) würde ich nun eigentlich nicht so gerne haben wollen. Vielleicht würde ich in bestimmten Situationen (Tier in großer Notlage) auch ein Tier aufnehmen, das mir in optischer Hinsicht nicht so gut gefällt. Allerdings würde ich wirklich niemals einen Hund aufnehmen, der mir nicht gefällt, nur weil er gerade angesagt ist. Wenn man einen Hund so anschafft, wie man auch Kleidung und andere Mode-Accessoires kauft, frage ich mich, was mit dem Tier passiert, wenn es in ein oder zwei Jahren vielleicht nicht mehr "in" sein sollte. Wird das Tier dann einfach wieder abgeschoben und gegen einen Hund einer angesagteren Rasse ausgetauscht?

Hast du deine Bekannte mal gefragt, warum sie unbedingt so einen Trend-Hund braucht? Ist ein Hund für sie nur ein Accessoire und kein Familienmitglied - und als solches ein eigenständiges Lebewesen? Würde sie auch ihren Mann gegen jemanden austauschen, der vielleicht gerade hipper aussieht? Woher hat deine Bekannte überhaupt die Idee, welche Hunde angesagt sind und welche nicht? Gibt es eine Übersicht über solche merkwürdigen Trends in diversen Hundezeitschriften, oder wie kann ich mir das vorstellen? Ich sehe immer nur, dass bestimmte Sorten beliebter zu sein scheinen als andere, aber ich weiß nicht, wie sich ein Trend in Bezug auf Hunde überhaupt entwickeln kann.

Meinen Hund habe ich nicht nach einem Trend angeschafft. Im Grunde genommen ist es ein Trendhund (Schoko-Labrador), ursprünglich hatte ich aber einen ganz anderen Hund im Kopf. Auch bei der Farbe schwebte mir immer ein schwarzer Hund vor. Nun habe ich einen braunen Labrador, der mittlerweile auch immer häufiger wird. Dieser Hund bleibt auch bei mir, bis er irgendwann stirbt (oder ich, falls ich früher als gedacht sterben sollte). Ich würde ihn nicht abgeben, nur weil vielleicht nächstes Jahr eine andere Rasse besonders beliebt ist. Ein Hund ist für mich kein Anzug, also nichts, wo man nach Trends gehen sollte. Ich fände es auch mehr als pervers, einen Hund anzuschaffen, nur weil er "in" ist, und ihn dann vielleicht wieder abzuschieben, wenn es einen anderen Hund gibt, der dann den neuen Trend vorgibt.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich wäre an deiner Stelle auch sehr schockiert gewesen. Für mich hat es mit Tierliebe nichts zu tun, wenn es unbedingt ein Tier oder eben ein Hund sein muss, der gerade "in" ist. Ich würde mir niemals einen Modehund aussuchen, weil ihn gerade alle haben. Für mich zählt viel mehr, als das ein Hund "in" oder "out" ist.

Als ich mir damals meinen Hund ausgesucht habe, wusste ich vorher, dass es ein kleiner Hund sein muss. Ich wollte in unserer Wohnung keinen großen Hund halten, weil ich das einfach nicht gerecht für den Hund fand. Also habe ich mir kleine Rassen angesehen. Ich fand damals den Shih tzu toll und auch die Charaktereigenschaften passten. Also habe ich im Internet nach Shih tzus geschaut und bin dann auf meinen Hund gestoßen. Er war damals schon 7 Monate, aber ich habe mich direkt in ihn verliebt. Er entspricht nicht den unbedingten Rassestandarts, aber das ist mir völlig egal. Ich liebe diesen Hund heiß und innig, da ist mir der Rest egal. Ich hätte auch einen Mischling genommen, wenn ich einen gesehen hätte, der mir gefällt.

Es ist traurig, wenn Leute ein Haustier nur als Accessoire ansehen und nicht als Familienmitglied und Freund. Mein Hund ist für mich ein Freund und gehört ebenso wie die Katzen, zu unserer Familie. Will deine Bekannte den Hund dann nächstes Jahr abgeben und sich dann den aktuellen Modehunde anschaffen, weil ihr Rassehund dann nicht mehr modern ist? Man sollte sich den Hund aussuchen, der zu einem passt und nicht, weil es ein Modehund ist. Ich finde das gar nicht schön und finde es viel schöner, einen Hund zu haben, den nicht gerade jeder hat. Mein Hund passt zu mir und das zeigt mir nur, dass ich damals die richtige Wahl und Entscheidung getroffen habe.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich halte gar nichts davon, sich sein Haustier und insbesondere den Hund nach den aktuellen Trends auszusuchen. Ebenfalls halte ich es für keine besonders gute Idee von deiner Bekannten, sich quasi über die restlichen Familienmitglieder mit der Anschaffung eines solchen Hundes hinweg zu setzen und das ganze alleine zu entscheiden. Du schreibst selbst, es soll ein Familienhund werden, dann sollte auch jeder seine Meinung dazu geben dürfen und der Hund wird dann gemeinsam ausgesucht von den Eigenschaften und der Rasse her.

Den Trend das sich viele einen Modehund anschaffen kann ich aber schon länger beobachten wenn ich mich draußen aufhalte. Ich habe noch nie so viele Beagle gesehen wie hier momentan im Ort wohnen. Alle haben sich die Hunde angeschafft, da sie gerade "In" sind und bei einigen Hundebesitzern weiß ich auch, dass sie im nächsten Jahr wieder einen neuen Hund haben werden der dann im Trend liegt und der aktuelle Hund dann ins Tierheim gegeben wird. Woher ich weiß das es so läuft? Das sah in den letzten Jahren nicht anders aus und wer jedes Jahr einen anderen neuen Hund hat, da läuft doch etwas falsch.

Für mich selbst kämen solche Modehunde nicht in Frage, da ich mit den Momentanen Trendrassen nichts anfangen kann und diese Hunde einfach hässlich finde noch passen sie zu mir vom Charakter her. Ich hatte lange zwei Hunde, und beides waren Schäferhunde einen hab ich vom ersten Tag an mit der Spritze aufgezogen und der andere kam dann später noch aus Zufall mit dazu. Für mich muss ein Hund schon etwas größer sein, Fußhupen gehen gar nicht und dazu sollen sie auch nicht optisch nicht so ausschauen als wenn sie täglich Schlaftabletten bekommen oder gegen eine Scheibe gerannt sind. Auch von den Eigenschaften haben mir Schäferhunde immer am besten zugesagt, und da ich früher eh vor hatte in die Rettungshundestaffel zu gehen haben sie sich auch angeboten und wir hatten auch immer Spaß am Training.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Wenn ich mir ein Hund anschaffen würde, gäbe ich keinen Cent für Hunderassen, die gerade in Mode sind. Was schert mich solche Moderassen? Ich kaufe den Hund, der mir am besten gefällt. Und das kann auch mal ein Schäferhund oder ein Collie sein, wenn ich mit dem Hund sofort eine Beziehung aufbauen kann. Leider gibt es viel zu viele Hundebesitzer, die ihren Hund meist nur deswegen angeschafft haben, weil er eben gerade „in“ war

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Es ist zweifelsohne schlimm, wenn Menschen sich so nach der Mode richten, statt ihrem eigenen Geschmack zu folgen. Allein das ist für mich schon befremdlich, und bei Tieren, die so zu einer Art Modeaccessoire stilisiert werden, statt sie als das, was sie sind, nämlich Lebewesen, zu erkennen, ist es natürlich noch schlimmer. Da kann ich den bisherigen Kommentatoren vollkommen zustimmen. Am größten ist für mich auch die Sorge, dass das Tier dann, zum Ende der Mode, direkt im Tierheim landen könnte. Menschen, die mit einem Lebewesen, das zu ihnen ja auch eine emotionale Bindung aufbaut, so umgehen, widern mich einfach an.

Hier wurde aber an einer Stelle auch gefragt, wie denn Hunde, oder Tiere allgemein, zur Mode werden könnten. Also, woher Leute diese Idee bekämen, welche Rasse gerade modisch sei und welche nicht. Ich denke, Listen, in denen direkt steht, dass beispielsweise Dackel "out" seien, und Beagle "in", gibt es zum Glück noch nicht. Aber die Menschen orientieren sich einfach an den Rassen, die oft in den Medien präsent sind. Da gibt es beispielsweise einen neuen Hollywood-Film, in dem eine bestimmte Rasse auftaucht. Oder aber, irgendein Prominenter, der angehimmelt wird, hat sich eine bestimmte Rasse zugelegt, was in Promi-Magazinchen natürlich berichtet wird. Einige Leute meinen dann, bei solchen Vorbildern, sie müssten eben genau einen solchen Hund, genau diese Rasse, haben wollen.

Beispielsweise gab es wohl, nachdem der US-amerikanische Präsident Obama sich einen Portugiesischen Wasserhund zugelegt hatte, einen riesigen Run auf die Züchter dieser Rasse, und die Nachfrage konnte nicht mehr gestillt werden. Vorher hat sich kaum ein Mensch für Portugiesische Wasserhunde interessiert, die meisten Menschen kannten diese Rasse ja noch nicht einmal, von einigen Hundekennern mal abgesehen. Genau dieses Phänomen gab es damals auch nach der Veröffentlichung des Disney-Films "101 Dalmatiner". Plötzlich wollten Unmengen an Menschen einen Dalmatiner haben. Ich, damals ein kleines Kind, hatte übrigens auch eine Mitschülerin, die dann unbedingt, als dieser Film gerade neu im Kino war, einen Dalmatiner haben wollte. Die Eltern haben ihr den Wunsch auch noch erfüllt. Na ratet mal, wie lange es dauerte, bis der Hund dann im Tierheim landete. Mensch, war ich wütend! Dass Kinder solchen Modewellen nachhängen, oder Teenies bis zu einem bestimmten Alter, mag ja noch nachvollziehbar sein. Aber wenn Erwachsene, die im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sein sollten, sich derart unvernünftig irgendwelchen kurzzeitigen Moden beugen, ist das einfach nur noch traurig und mir tun die armen Tiere, die dadurch leiden müssen, absolut leid.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Bei Haustieren gehe ich mit Sicherheit nach keiner Mode. Es gibt zwei bis drei Rassen, wo ich sage, ja so einen Hund würde ich haben wollen. Aber dazu muss eben noch einiges mehr passen, um dem Hund auch gerecht zu werden. Wobei mein erster Anlaufpunkt mit Sicherheit das Tierheim wäre und dann wohl eher ein Mischling bei uns Einzug halten würde.

Ich denke, wenn man sich in eine Rasse verguckt hat, dann sollte man auch zu seiner Entscheidung stehen. Sich ein Tier nach Modeerscheinung anzuschaffen finde ich sehr launenhaft und was passiert denn mit dem Tier, wenn es aus der Mode kommt? Wird es dann genauso schnell wieder abgeschafft wie die Bluse aus dem letzten Sommer?

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Man erlebt es leider immer wieder viel zu oft, das sich Hunde angeschafft werden, die gerade in Mode sind. Eine zeit lang waren es mal Collies oder Dalmatiner, nur wegen der Filme. Heutzutage sieht man diese Hunderassen kaum noch. Jetzt sieht man viele Golden Retriever oder Chihuahuas. Ich finde das ganz schrecklich, denn die modischen Hunderassen werden dann total überzüchtet, da so viel Nachschub gebraucht wird. Oft werden Krankheiten mit gezüchtet, oder die Welpen leiden weil sie nur für den Profit gebraucht werden und die Hündinnen werden als reine Zuchtmaschinen ausgebeutet.

Ich selber besitze auch einen Hund, aber einen Mischling. Ich würde mich auch immer wieder für einen Mischling entscheiden, da ich finde das sie robuster sind.

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» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


In meiner Jugend war ich viel mit unseren Familienhunden unterwegs, natürlich war ich mit den Tieren auch auf der Auslauffläche meiner damaligen Wohngegend. Irgendwie machte es auf mich den Eindruck, dass Mitte der 90er und Anfang der 2000er Golden Retriever und weißblonde Labradore die Mode-Rasse schlechthin waren, da die Wiese nach und nach mit diesen Rassenhunden überpräsent war. Einige Jahre später gesellten sich dann auch Möpse, Airedale Terrier, Jack Russel Terrier, Malteser und Chihuahuas hinzu.

Ehrlich gesagt finde ich es gegenüber dem Hund sehr unfair und auch nicht gerechtfertigt, wenn man ihn nur danach aussucht, weil die Rasse gerade angesagt ist. Ich kenne zwar keinen, der seinen Hund nach Ablauf des Trends abgeschoben hat, aber ich kenne und kannte viele, die mit den Eigenheiten der jeweiligen Rasse (zum Beispiel hohe Eigenwilligkeit) ihre Probleme hatten. Das Tier kann nichts dafür und muss am Ende doch drunter leiden - traurigerweise wie so oft.

» ProblemSpatz » Beiträge: 24 » Talkpoints: 21,55 »


Was kann man ernsthaft davon halten, wenn jemand sich ein Tier anschaffen will, nur, weil dieses gerade in Mode ist und vor allem, um einem Modetrend gerecht zu werden? Nicht wirklich viel, oder? Ich würde sogar sagen: gar nichts. Was ich verstehen kann, ist allerdings, wenn irgendwelche Tiere in Mode kommen und man sich allein deshalb auf einmal doch deutlich besser mit ihnen befassen und über sie informieren kann, weil eben plötzlich und mit dieser Modeerscheinung deutlich mehr Informationen über diese Tiere vorhanden sind und sie außerdem einen größeren Zulauf erfahren und somit auch besser verfügbar sind. So ging es mir vor einigen Jahren mit Degus, die damals auch langsam immer mehr in Mode kamen, allerdings habe ich erst mehr von diesen tollen Tieren erfahren, nachdem ich sie zum ersten Mal gesehen hatte. Heutzutage kenne ich viele Menschen, die wissen, was ein Degu ist, allerdings haben sie ihr Wissen eben nur aufgrund dieses Modetrends beziehen können.

Es ist aber wohl etwas völlig anderes, sich in Bezug auf eine Rasse nur nach dem derzeit gültigen Trend zu richten. Ich bin mir auch nicht sicher, ob Deine Bekannte von großer Intelligenz beseelt ist, denn ich bin der Meinung, dass es nicht jeweils eine Hunderasse gibt, die sich eine Zeit lang besonders großer Beliebtheit erfreut und dann einfach uninteressant wird. So kenne ich verschiedene „Szenen“, die sich auf entsprechend unterschiedliche Hunderassen festlegen, was ihre Begeisterung angeht. Beagles und auch Chihuahuas sind jedenfalls nicht bei den jeweils selben Gruppen beliebt, schon aufgrund ihres Größenunterschiedes. Und jemand, der mit kleinen Hunden nichts anfangen kann und lieber einen stämmigen Rottweiler haben möchte, der wird auch einen Beagle oder einen Chihuahua nicht ernst nehmen können und schon gar nicht irgendeinem Trend zuordnen, den er selbst gutheißen kann.

Ich denke schon, dass ich versuchen würde, einem solchen Menschen, der nach einem bestimmten Trend oder dem, was er dafür zu halten glaubt, einen Hund einer bestimmten Rasse haben will, ins Gewissen reden würde, weil ich das für meine Pflicht halte. Ich weiß wohl, dass man damit kaum Erfolg haben dürfte, aber da ein Kampf, der nicht angefangen wird, schon verloren ist, würde ich es auf jeden Fall versuchen. Auch Aufklärung kann sicherlich nicht schaden, insbesondere im Hinblick auf rassespezifische Erkrankungen, die ja mittlerweile überall im Internet gut zu recherchieren sind. Vielleicht kannst Du Deine Bekannte dahingehend überzeugen, denn auch Beagles gehören leider zu den Hunden, die unter rassespezifischen Erkankungen leiden, die alles andere als lustig sind. Es gibt aber auch Rassehunde, bei denen diese Erkrankungen absolut minimiert sind oder aber bei denen gar nicht erst solche rassespezifischen Erkrankungen bekannt sind.

Ich selbst habe keinen Hund, aber ich habe mich vor einiger Zeit mit dem Gedanken befasst, mir einen Hund zu holen, wenn ich irgendwann keine Kaninchen mehr halte. Noch bin ich mir nicht sicher, ob es soweit wirklich kommen wird, weil ich denke, dass ich mich an einen Hund zu stark binden würde, denn ein Hund interagiert doch sehr mit dem Menschen, bei dem er lebt, noch deutlich intensiver jedenfalls als das bei Kaninchen der Fall ist – und insofern halte ich auch die Bindung zwischen Mensch und Hund für bedeutend enger. Sollte ich allerdings doch zu der Überzeugung gelangen, mir einen Hund zuzulegen, dann wird es vermutlich ein Parson Russell Terrier werden. Ich habe mir überlegt, wie ich mir einen Hund vorstelle, der zu mir passt, wie er von der Statur her sein müsste, damit ich alleine gut mit ihm klarkommen kann, vor allem, sollte er einmal verletzt sein und zum Tierarzt müssen. Hier hätte ich mit einem Rottweiler denkbar schlechte Karten. Außerdem habe ich mir überlegt, wie das Wesen meines Hundes in etwa sein müsste, und so kam ich auf den agilen und cleveren Parson Russell Terrier.

Allerdings denke ich, dass ich mich wohl doch, sollte meine Entscheidung für einen Hund fallen, ganz anders an dieses Thema herantasten und zunächst einen Pflegeplatz für einen Hund bei mir zu Hause vergeben würde. Hunde liegen mir sehr am Herzen und ich denke, dass es genügend „gebrauchte“ Hunde gibt, für die es wichtig wäre, dass sie ein gutes und liebevolles Zuhause bekommen. Vielleicht könnte ich einigen von ihnen nach und nach dabei helfen, die notwendige Zuwendung zu erfahren und ihnen nach entsprechenden Teilnahmen an Kursen in der Hundeschule auch für eine bessere Vermittlungschance verhelfen. Außerdem finde ich beruhigend, dass ich hier selbst die Möglichkeit hätte, den von mir im Rahmen des Pflegeplatzes betreuten Hund zu behalten, wenn ich merken sollte, dass ich schon eine zu enge Bindung zu diesem Hund aufgebaut habe – und er zu mir. Die Rasse des Hundes wäre mir dann doch reichlich egal.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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