Vertauschte Babys
Der Albtraum aller Eltern ist jetzt wieder einmal wahr geworden, in der Nähe vom russischen Tscheljabinsk wurde festgestellt dass die Babys zweier Elternpaare vor zwölf Jahren in einer Klinik vertauscht wurden. Herausgekommen ist diese Verwechslung jetzt durch einen Zufall weil beim Streit um Alimente der Vater auf einen Vaterschaftstest bestand und die Ergebnisse eindeutig zeigten dass er nicht als Vater in Frage kommt und die Mutter ebenfalls nicht. Die Recherchen führten schnell in die damalige Geburtsklinik wo durch die entsprechenden Tests die wahren Eltern ermittelt werden konnten.
Mal unabhängig von dieser menschlichen Tragödie, könntet ihr euch vorstellen dass ihr „euer Kind“ nach zehn oder zwölf Jahren wieder hergeben müsst um es gegen ein euch völlig unbekanntes Kind auszutauschen? Alle Erinnerungen und gemeinsamen Erfahrungen zum trotz noch einmal von vorne zu beginnen? Was wenn die richtigen Eltern schlechte Eltern sind und sich das Kind dort nicht wohl fühlt oder unglücklich wird? Sicherlich gibt es eine gesetzliche Verpflichtung dass ein leibliches Kind auch bei seinen Eltern lebt wenn nicht gerade spezielle Gründe dagegen sprechen, aber theoretisch könnte man ja auch gegenseitig auf die Vaterschaft verzichten und das Kind zur Adoption frei geben damit die bisherigen „Eltern“ es adoptieren könnten, oder?
Sicher könnte man die Kinder bei der Familie lassen, wenn beide Familien einverstanden sind und Adoptionsverfahren eingeleitet werden. Aber welche Mutter würde ihr Kind, was sie im Bauch hatte bei fremden Leuten wissen wollen. Aber auch das Kind, was die ganzen Jahre bei ihnen gewesen ist, will man nicht bei fremden Leuten wissen und ich denke, dass es die ideale Lösung für sowas einfach nicht gibt. Außer vielleicht ein Doppelhaus, wo jede Familie in einer Hälfte wohnt und die Kinder beide 2 Mütter und 2 Väter haben. Aber so was ideales gibt es wohl kaum.
Ich wüsste nicht, wie ich reagieren würde und ich denke, dass ohne psychologische Hilfe da kein Mensch weiter kommt, wenn er nicht gerade eiskalt und berechnend ist. Deswegen kann ich auch nicht sagen, wie ich mich fühlen würde oder wie ich reagieren würde, wenn sowas ans Tageslicht kommt. Es ist ja nicht nur die Bindung zu dem Kind da, was die ganzen Jahre da war, dem ich die Windeln gewechselt habe, an dessen Bett ich gesessen habe, wenn es krank war oder das ich getröstet habe, wenn es traurig war. Ich habe ja auch eine Bindung zu dem Kind, was 9 Monate lang in meinem Bauch war und dass meine Gene in sich trägt.
Das ist eine große menschliche Tragödie. Nicht nur für die Eltern – wobei man den einen Vater, der auf einem Vaterschaftstest bestand – schon ausnehmen kann. Auch die Kinder sind geschockt und hin und her gerissen. Das Personal in den Kliniken, die Verursacher solch einer Tragödie, kann sich nicht vorstellen, wie deren Unachtsamkeit zwei Familien in ein Gefühlschaos reißt. Kinder, die erfahren müssen, dass die geliebten Eltern nicht die richtigen Eltern sind. Je nach Lage der Familiensituation werden sich alle untereinander einigen müssen mit Hilfe des Familiengerichtes. Psychische Schäden könnten die Folge sein. Selbst wenn die Kinder sich äußern werden – denn mit zwölf Jahren werden sie sicherlich ein Mitbestimmungsrecht eingeräumt bekommen – kann es Zank und Streit geben, Traurigkeit und völlige Verzweiflung.
Die von Diamante vorgeschlagene Lösung wäre schön, aber sicherlich nicht machbar. Was ist, wenn ein Kind in glücklichen Verhältnissen lebt und das andere nicht, wird das letztere nicht tauschen wollen und das erstere das ablehnen? Ein Vater hat sich schon ausgeklinkt. Das wird nicht einfach sein, hier eine Entscheidung zu treffen, mit der alle zufrieden – wenn auch nicht glücklich – sind.
Das ist wohl eines der schlimmsten Dinge, die man sich vorstellen kann. Irgendwo ist das Kind, was da nämlich zwölf Jahre bei einem gelebt hat ja von einem geprägt und irgendwo ist und bleibt es ja das Kind. Macht es wirklich einen Unterschied, dass man eben nicht biologisch Eltern des Kindes ist? Problematisch ist sicher, dass -anders als bei einer Adoption zum Beispiel - es eben noch ein "richtiges" Elternpaar des Kindes gibt, was auch Anspruch auf das Kind hat.
Und problematisch ist sicherlich auch, wenn da im Hinterkopf eben herum spukt, dass es "da draußen" einen Menschen gibt, der die eigene Gene hat. Da macht es wohl erst einmal nicht, das es von vollkommen fremden Personen aufgezogen wurde. Gott, ich stelle mir das wirklich sehr, sehr schlimm vor. Problematisch ist es aber vor allem auch für die Kinder. Vor allem ist 12 ein schwieriges Alter, so kurz vor der Pubertät. Und wenn man sich dann noch in einer Identitätskrise befindet. Das ist ausschließlich hilfreich, wenn man mit seinen Eltern eh nicht klar kommt, aber das dürfte selten sein. Da betrachtet man also 2 Menschen als seine Eltern. Das bleiben sie sicherlich auch, wenn sie es 12 Jahre lang waren, aber auch hier schwirrt einem im Hinterkopf eben herum, dass es da noch jemanden anderen gibt, der diesen Posten inne haben könnte.
Sehr schwer. Ich kann nur hoffen, dass man sich da ordentlich und zum Wohle aller einigt. Das beste wäre es dann wohl, wenn man sich zu viert plus der Kinder Gedanken macht, wie man mit der Situation umgeht. Man kann da auch kaum allein Entscheidungen treffen, da es mehrere Personen etwas angeht. Das beste wäre in so einem Falle wohl gewesen, wenn es nicht ans Licht gekommen wäre. Ich kann mir zumindest vorstellen, dass die Personen sich genau das wünschen. Immerhin war das Leben vorher mit Sicherheit diesbezüglich ein kleines bisschen einfacher.
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