Freundschaft - Wann ist Schluß?
Ich habe am Anfang meines Studiums eine mittlerweile sehr, sehr gute Freundin kennen gelernt, die ich niemals missen möchte und mit der ich auch über alles reden kann. Ich habe schon lange nicht mehr eine solche Person kennen gelernt, mit der ich so gut harmoniere und bei der ich so offen reden kann. Egal ob lustige oder traurige Gespräche, es passt alles wunderbar.
Leider hat diese Freundin von mir seit fast 2 Jahren massive Probleme. Es fing bei ihr alles damals an, als sie für ein Praktikum ins Ausland ging; sie fühlte sich in dem Betrieb nicht wohl, die Arbeit machte ihr keinen Spaß und bestand jeden Tag nur aus Telefonaten und auch richtig Anschluss hat sie dort nicht gefunden. Sie vermisste ihre Freunde, Familie und ihren Freund in Deutschland. Direkt danach ging es für ein Jahr nach Schottland; dies war ebenso wie das Praktikum Pflicht des Studiengangs. Auch dort fühlte sie sich von Anfang an nicht wohl und fand auch niemanden, zu dem sie wirklich eine Beziehung aufbauen konnte. Dazu kamen massive Probleme des Studiums; sie kam nicht hinterher, fiel durch Prüfungen, schaffte Hausarbeiten nicht und hatte zudem auch immer mehr mit persönlichen Problemen sowie Heimweh zu kämpfen. Sie versuchte sich nicht unterkriegen zu lassen und hatte die Motivation, alles durchzustehen damit sie endlich wieder nach Hause konnte.
Leider geschah während ihres Auslandsaufenthaltes dass, wovor sie am meisten Angst hatte; ihr Opa starb. Das riss ihr den Boden unter den Füßen weg und führte auch dazu, dass sie an der Universität noch weniger klar kam als zuvor. Nun ist sie wieder zu Hause, bekam ihren Abschluss nicht und muss nun ein Jahr lang darauf warten. Zu Hause kümmert sie sich um ihre Oma und ihre Mutter. Kurz nachdem ihr Opa starb, diagnostizierte man bei ihrer Mutter Brustkrebs. Also die volle Ladung, was auch dazu führte dass sich die Freundin auch einen Termin bei einem Psychologen besorgte.
Lange Rede, kurzer Sinn: Diese Freundin ist also völlig am Ende und weiß nicht mehr weiter, sie zieht sich total zurück und möchte wohl am liebsten mit niemandem mehr reden. So kam es auch, dass sie sich kaum noch bei mir gemeldet hat. Auf normale Nachrichten kam gar keine Reaktion, auf Nachrichten meinerseits, was denn los sei und dass ich mich mittlerweile irgendwie veräppelt fühle kam dann schon mal eine Entschuldigung, eine Erklärung sowie das Versprechen, sich bei mir zu melden. Das geht nun schon seit fast einem Jahr so und ich verzweifle mittlerweile.
Sie liegt mir wirklich sehr am Herzen und egal wie sauer und enttäuscht ich war und sooft ich mir auch vorgenommen habe, mich gar nicht mehr bei ihr zu melden, ich habe dennoch oft Kontakt zu ihr gesucht und seit einiger Zeit kommt auch sehr oft Antwort, mit dem Versprechen mich morgen anzurufen, nächste Woche mal vorbei zu kommen und und und. Erst gestern kam aber erst wieder eine Nachricht, dass sie im Moment sehr schwierig sei, sich so nicht mit mir treffen will da sie Angst hat, sie würde mich vergraulen. Ich versuche ihr nun schon lange zu erklären, dass sie mich nicht so einfach vergraulen kann und sie mir super wichtig ist.
Naja, eigentlich wollte sie mich vorhin anrufen und – blöde wie ich bin – ich habe vergeblich darauf gewartet. Ich weiß, dass sie das nicht böse meint und ich weiß auch, dass sie zur Zeit wirklich eine Menge Scheiße durchmacht, aber ich brauche auch mal wieder eine gute Freundin zum reden, da mein Jahr ähnlich ablief wie ihres, was schlechte Zeiten angeht. Ich kann und will diese Freundschaft aber nicht so abbrechen. Aber sie reagiert sehr selten auf SMS, wenn ich versuche sie anzurufen, ruft sie nie zurück. Ich würde gerne versuchen ihr irgendwie zu helfen, und wenn ich "nur" als Zuhörerin für sie da bin, aber sie schottet sich völlig ab.
Hattet ihr so eine Situation vielleicht auch schon mal? Wie habt ihr reagiert? War für euch klar, dass es so erst mal keinen Sinn macht und euch nicht mehr gemeldet oder habt ihr die Hoffnung nicht aufgegeben? Ich überlege, ob ich ihr vielleicht noch mal eine ausführliche Nachricht zukommen lasse, und versuche zu erklären, wie schade ich ihr Verhalten finde und dass ich „Angst“ habe, dass ich bald endgültig genug habe. Komplett den Kontakt abzubrechen scheint bei mir nicht zu funktionieren.
Erst vor kurzem wurden mir auch die Füße unter dem Boden weggezogen und mir ging und geht es noch ähnlich wie deiner Freundin. Ich hatte eine schreckliche 2-jährige Beziehung, dazu einen schweren Autounfall mit 3 Überschlägen und mein Ex Freund überfuhr mein Labrador Mädchen an ihrem 1. Geburtstag. Für mich brach da einfach eine Welt zusammen, da dies alles in kurzer Zeit geschah. Jedes mal an einem 19. des Monats (Februar, März und August). Ich leide jetzt noch darunter und habe mich die erste Zeit massig verkrochen. Habe niemanden an mich ran gelassen, keinen meiner Freunde und war nur am weinen und mit Selbstvorwürfen beschäftigt.
Mein jetziger Freund hat mich aus dieser Lage einigermaßen heraus geholt und mit zu seinem Sport, dem Kegeln genommen, sodass ich nicht mehr nur daheim sitze und mich auch sportlich betätige. Ohne ihn, würde ich noch heute tagtäglich zuhause sitzen und keinen an mich ran lassen. Dies ist von ihr keineswegs böse gemeint, sondern ein Schutzreflex, den man automatisch aufbaut um nicht noch weiter verletzt zu werden. In diesen müssen die Freunde erst einmal eindringen um wieder an den Menschen ran zu kommen.
Ich bekam zu dieser Zeit auch tagtäglich SMS geschickt und habe nur spärlich drauf geantwortet, auch Zusagen zu Treffen, die ich gab, ließ ich verstreichen. Ich habe 2 Freunde durch meine vielen geplatzten Treffen verloren. Ich hatte keinen Elan aus der Wohnung zu gehen und mich mit jemandem zu treffen. Ich sitze zwar immer noch viel zuhause, gehe aber regelmäßig zum Sport oder zu den Aktivitäten meines Sohnes mit, sodass ich sowenig wie möglich daheim bin um nicht wieder in dieses Loch, in dem sich deine Freundin wohl befindet zu kommen. Man kommt nur sehr schwer da raus. Ich hätte selbst nie gedacht das man solange und soviel Pech haben kann, aber irgendwann geht es wieder bergauf, auch bei deiner Freundin. Bleib am Ball und versuche sie da raus zu holen. Sei ihr nicht böse wegen ihrem Verhalten und fahre doch einfach mal zu ihr und versuche ihr zuzuhören oder ihr zu helfen im Alltag. Wenn man das regelmäßig macht, hilft das einem schon sehr. Mir hat es u.a. sehr geholfen, wenn ich Menschen um mich herum hatte, denn so kam keine Trauer auf und ich war abgelenkt.
Ich habe auch schon ähnliche Situationen erlebt, ja, und das nicht nur einmal. Es gibt wohl immer wieder Krisen in einem Menschenleben, die sich manchmal leider auch so ausgestalten, dass der Betroffene daran beinahe zerbricht, jedenfalls aber so leidet, dass er in ein Loch fällt. Ihn da wieder herauszuholen, ist für Außenstehende oft nicht möglich, allerdings weiß ich aus eigener Erfahrung, ähnlich wie SybeX, dass es wichtig ist, dass andere das überhaupt versuchen, denn als Betroffener registriert man das und bewertet es auch hoch, kann nur eben nicht entsprechend und angemessen darauf reagieren, solange man in diesem Loch feststeckt.
Wie ich in den einzelnen Fällen, die ich miterlebt habe, verfahren bin, war allerdings ganz unterschiedlich und hing von verschiedenen Faktoren ab, auch von den Menschen, die jeweils betroffen waren. Mal habe ich mich mehr zurückgehalten und darauf gewartet, dass sie auf mich zukommen, mal habe ich mich aktiv um sie bemüht. Ich denke, dass einfach jeder Mensch ganz anders tickt und man nicht verallgemeinern kann, was hier der richtige Weg ist. Insofern würde ich dieser Freundin, von der Du schreibst und an der Du offenbar auch sehr hängst, eine deutliche Ansage darüber machen, was sie von Dir erwarten kann, insofern also auch, dass sie jederzeit auf Dich zukommen kann und ansonsten würde ich versuchen, solche Fehlverhalten wie das Platzenlassen von Verabredungen einfach einzukalkulieren und gar nicht in irgendeine Wertung einfließen zu lassen, weil sie wohl dieser angespannten psychischen Situation geschuldet sind, in der sie sich befindet.
Sicherlich würde ich sie dann aber auch nicht einfach in Ruhe lassen und warten, bis alles wieder in Ordnung ist, sondern dennoch in regelmäßigen Abständen immer mal wieder Meldung machen, nur eben nicht in der Form, dass von Dir das Signal kommt, dass mit ihr sicherlich wieder alles gut ist, sondern eher oberflächlich und vorsichtig und vor allem eher als Informationseinholung über den aktuellen Sachstand. Bei dieser Gelegenheit könntest Du sie auch darauf ansprechen, dass Du ihr Hilfe angeboten hast, vor allem, wenn sie eben konkret über etwas sprechen möchte, das sie akut belastet. Damit wirst Du vermutlich nichts verkehrt machen, denn ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie allein dieses Nachfragen als Grund dafür sieht, ihrerseits den Kontakt abzubrechen.
Geht diese Freundin denn nun regelmäßig zu ihren Terminen beim Psychologen? Eigentlich sollte ihr das irgendwann einmal insofern weiterhelfen, als sie dann in der Lage sein müsste, ihr Leben nach und nach wieder auf die Reihe kriegen, also auch ihre sozialen Kontakte zu reaktivieren. Wie lange macht sie diese Therapie denn mittlerweile schon? Wenn Du das selbst gar nicht wirklich weißt, könntest Du sie bei Deinem nächsten Anruf doch einfach mal nach dem Status quo fragen, also wirklich konkret danach, wie es ihr mittlerweile und momentan geht, ob die Therapie ihr hilft und ob sie das Gefühl hat, bei ihrem Psychologen gut aufgehoben zu sein. Wichtig wäre das allemal, damit sie es selbst schafft, aus diesem tiefen Loch wieder herauszukommen.
Ich denke, dass du weiterhin für sie da sein solltest. Ich hatte so etwas ähnliches auch einmal mit meiner besten Freundin und habe mich dann nicht weiter bemüht, was ich im Nachhinein bereue. Ich war damals einfach zu sauer und wusste auch gar nicht richtig, warum sie auf einmal auf Abstand geht. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich sie wahrscheinlich auch besser unterstützt.
Meiner Meinung nach ist es echt wichtig, dass solche Personen, die sowieso schon absolut am Ende sind auch jemanden haben, der sie unterstützt und der sich um sie bemüht, auch wenn sie das gerade nicht verdient haben und sich komisch benehmen.
Du solltest einfach akzeptieren, dass sie nun etwas komisch drauf ist und dich weiterhin um sie bemühen. Ich denke wirklich, dass sie einen guten Freund jetzt brauchen kann und sie in dieser Situation hängen zu lassen wäre nicht so toll, auch wenn sie es eben gerade nicht so zeigen kann, dass ihr das wirklich gut tut und dass sie auch deine Freundschaft braucht, aber ich denke schon, dass es eben so ist und die Personen dann nur in dem Moment merkwürdig handeln.
Ganz lieben Dank für eure Antworten! Ich werde sie auf keinen Fall hängen lassen und ich habe ja bisher auch nie aufgehört, den Kontakt mit ihr zu suchen, obwohl das schon seit ungefähr einem Jahr so geht, dass ich immer weniger von ihr höre. Dass ich ihr Verhalten akzeptieren muss beziehungsweise sollte, war mir eigentlich auch immer klar, denn im Stich lassen oder die Freundschaft kaputt gehen zu lassen wollte und will ich auf gar keinen Fall.
moin!, das Letzte was ich zu dem Thema gehört habe war, dass sie erst einen Termin für Mitte Oktober bekommen hat; früher würde man ihr wohl nur helfen, wenn sie stationär bleibt, was sie wohl eigentlich nicht wollte. Allerdings meinte sie, dass sie sich mal darüber informieren wollte, weil sie denkt dass es ihr vielleicht doch ganz gut tun würde. Vielleicht erfahre ich darüber Freitag mehr. Denn nachdem ich eure Beiträge gelesen habe, habe ich ihr nochmal eine SMS geschickt und einen (scherzhaft) ernsten Ton angeschlagen. Ich schrieb ihr, dass jetzt Schluss mit lustig ist (wie gesagt, nicht sehr ernst, sondern mit Smiley und Co.); ich weiß dass ich ihr vielleicht nicht helfen kann, aber es dennoch versuchen möchte und auch für sie da sein möchte und dass wir uns ohne Wiederworte auf einen Sekt treffen und quatschen; egal ob über sie oder über alles mögliche.
Direkt 5 Minuten danach kam auch schon eine Antwort mit der Frage, wann es denn die Tage ginge und dass sie dann auch gerne über Nacht bleiben würde wenn es geht, damit wir auch viel Zeit haben. Wir haben jetzt Donnerstag abgemacht und eine so konkrete Verabredung mit ihr hatte ich jetzt schon lange nicht mehr, weswegen ich eigentlich ganz positiv gestimmt bin, dass dies auch klappt. Ich bin jedenfalls gespannt, ob ich ihr vielleicht wenigstens etwas helfen und sie ein wenig ablenken kann.
Ich denke auch, dass es wichtig ist, dass du weiterhin für deine Freundin da bist. Es hilft ihr sicherlich schon, dass du dich immer wieder meldest und fragst, wie es ihr geht. Das zeigt ihr ja, dass sie dir nicht egal ist und du auch an sie denkst. Es ist bestimmt nicht leicht für sie zur Zeit und da ist immer gut zu wissen, dass man noch eine Freundin hat, die Interesse an einem zeigt. Sie kann bestimmt auch gerade nicht so, wie sie vielleicht gerne möchte.
Wenn sie stationär in einer Klinik aufgenommen wird, dann kannst sie dort sicherlich auch besuchen. Das wird ihr vielleicht auch helfen, durch diese schwere Zeit zu kommen. Es ist schlimm, wenn man das Gefühl hat, dass niemand mehr für einen da ist und man nun ganz alleine klar kommen muss. Hat denn euer Treffen geklappt? Habt ihr euch endlich sehen und mal aussprechen können?
Ich denke auch das Du auf jeden Fall am Ball bleiben solltest. Den gerade in einer solchen Situation ist es wichtig das Deine Freundin weiß, das Du für sie da bist und das sie auf Dich zählen kann. In solchen Momenten hilft das einem Menschen schon sehr viel weiter. Vielleicht solltest Du wirklich einmal spontan vorbei fahren. Meistens entwickelt sich aus so einem Besuch mehr Gespräche als über Mail oder Telefon. Ich kann verstehen das Deine Freundin sich zurück zieht, und ich denke über kurz oder lang wird sie auf Dich zurück kommen. Ich glaube momentan muss sie sich selbst erst einmal ein wenig sammeln.
Nelchen hat geschrieben: Hat denn euer Treffen geklappt? Habt ihr euch endlich sehen und mal aussprechen können?
Ja, das Treffen hat tatsächlich geklappt! Sie hat allerdings spontan ihren Freund mitgebracht, da mein Freund eh auch da war, wir uns auch alle kennen und super verstehen. Es war dann also eher eine lustige, gemütiche Runde und über ernste Themen haben wir kaum gesprochen; wir hatten nur kurz über den Tod ihres Opas, und meiner Oma gesprochen, was uns beide sehr mitgenommen hatte. Ich hatte aber das Gefühl, dass es ihr ganz gut tat mal ganz normal zu quatschen.
Leider hat sie sich noch nicht über die stationäre Behandlung informiert, da sie zur Zeit zu Hause "gebraucht" wird. Beziehungsweise fällt es ihr eben schwer, ihre Mutter, die krank ist, und ihre Oma die nun viel Hilfe und Gesellschaft braucht, alleine zu lassen. Aber sie ist immernoch der Meinung, dass sie wirklich Hilfe braucht; und dafür hat sie auch lange genug gebraucht, um das zu erkennen.
Auf jeden Fall habe ich das Gefühl, dass ihr das Treffen sehr gut tat und das sie ein wenig aus ihrer Isolierung heraus gekommen ist. Und wie tearsdontlie auch sagte, merkt man ja meistens erst bei einem direkten Gespräch, dass sowas gut tut und ganz anders ist, als ein Telefonat oder eine SMS.
Eine ähnliche Freundschaft habe ich auch. Sie lässt sich einfach nicht von mir helfen. Sie hat viele Probleme und schafft es einfach nicht, aus ihrem Elternhaus aus zu ziehen. Einmal hatte sie es geschafft, konnte jedoch nicht auf eigenen Beinen stehen, trotz meiner Hilfe und ging dann wieder ins schlechte Elternhaus zurück. Sie behält ihre Probleme meistens für sich und wenn sie sie endlich mal erzählt, lässt sie sich nicht helfen. Ich finde so etwas ziemlich schlimm, da ich sie oft mit Sachen aufmuntern möchte, das aber nicht klappt. Sie lässt sich nicht aufmuntern. Ich finde solch eine Freundschaft einfach anstrengend, möchte sie aber auch nicht verlieren.
Deine Freundin hat eine ganze Ladung an "Prüfungen" in Form von schweren Schicksalsschlägen mit auf den Weg bekommen und in solchen Situationen möchte man doch am liebsten nichts mehr sehen, nichts mehr machen, nichts mehr hören. Es ist immer recht schwer, als Außenstehender darauf zu reagieren, gerade dann, wenn es sich um Familienangehörige, Freunde, Bekannte oder Kollegen handelt. Aber wichtig ist schon immer, auch etwas Geduld mit der Person zu haben und sie auch etwas in Ruhe zu lassen.
Als Freundin und so weiter möchte man gern helfen, aber manchmal muss man es auch aussitzen lassen. Dabei ist es aber meiner Ansicht nach und nach meinen eigenen Erfahrungen auch wichtig, nicht den Kontakt einschlafen zu lassen. Ja, man könnte meinen, dass mit einem Kontaktanbruch die Person aufwacht, aber man ist vielleicht doch so in einer Situation, in der einfach alles egal ist. Dies kann unterschiedliche Gründe haben, meist ist es auch einer Ohnmacht heraus, aus der man nicht weiter herauskommt, egal, ob man allein auf sich gestellt ist oder auf die reichende Hand einer Person.
Jeder geht mit seinem Kummer anders um, aber ich denke, man sollte immer wieder Gesprächsbereitschaft zeigen, wenn einem etwas an der Person liegt und vor allem darf man dieses Verhalten nicht persönlich nehmen. Jedoch ist es nach einer gewissen Zeit auch angebracht, mal etwas deutlichere Worte zu finden und dann auch eben konsequent zu handeln. Irgendwann ist es in der Regel schon so, dass man dann beginnt, aufzuwachen und sich ins Leben zurück zu orientieren.
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