Ständiger Hunger trotz/bei Entzündung des Zwölffingerdarms?
Seit Montagnacht habe ich Beschwerden im Oberbauch. Ein Gang zum Arzt verdeutlichte bald: starke Entzündung des Zwölffingerdarms. Seit Mittwoch nehme ich jede Menge Omeprazol, seit gestern endlich Besserung. Schmerzen traten immer etwa 1,5-2 Stunden nach dem Essen auf und besserten sich erst durch erneute Nahrungsaufnahme. Besonders schlimm war es nachts, mittlerweile hat sich das aber großteils gelegt und ich muss nurnoch 1-2 x aufstehen und eine Kleinigkeit essen.
Tagsüber ist es mittlerweile aber richtig schlimm. Ständig habe ich Hunger, traue mich aber natürlich nicht ständig zu essen, aus Angst wieder alles schlimmer zu machen. Wie vom Arzt empfohlen halte ich mich an die leichte Vollkost, also nichts besonders fettes, scharfes, heißes oder zu große Portionen. Ich esse etwa alle 2-3 Stunden, habe aber nie wirklich das Gefühl satt zu sein, selbst wenn ich alle 2-3 Stunden ein Brot mit leichtem Belag zu mir nehme.
Die Bauchbeschwerden sind zwar erheblich besser, die Entzündung aber logischerweise trotzdem noch vorhanden, deswegen ist natürlich noch einige Zeit "vorsichtige Ernährung" und Tabletten angesagt. Außerdem versuche ich mich ausgewogen zu ernähren, laut "leichter Vollkost" darf ich ja auch Äpfel und nicht blähendes Gemüse zu mir nehmen, sowie Joghurt etc. Alles wunderbar, vertrage auch alles gut, nur satt macht es mich nicht (mehr) richtig, auch nicht die warmen Mahlzeiten am Mittag. Kennt jemand das Problem und weiß woran es liegt, bzw wie ich mir Abhilfe verschaffen kann? Ich trinke schon extra (noch) mehr Tee um den Magen irgendwie zu füllen aber wirklich "glücklich" macht mich das auch nicht.
Um Sättegefühl aufkommen zu lassen, muss über die Blutbahn das Gehirn angesprochen werden, dass der Körper genug Nährstoffe aufgenommen hat und die Nahrungsaufnahme einstellen kann. Mit Tee trinken, Magen auffüllen, etc. hat das wenig zu tun, auch wenn die Magendehnung reflektorisch ein gewisses Sättegefühl, das ist aber bei weitem nicht so stark ausgeprägt, wie der Weg über das Blut.
Mit leichter Vollkost bist du ganz gut bedient, so soll es laut Empfehlung des Arztes dann wohl auch sein. Es geht nämlich bei einer Entzündung des Zwölffingerdarmes in erster Linie darum, diese langsam aber sicher abklingen zu lassen, ohne, dass man tagelang fasten muss. Das geschieht eben dadurch, dass man täglich je nach Ärztevorschrift PPI (=Protonenpumpeninhibitoren) einnimmt, die die Sekretion der Magensäure reduzieren sollen, denn Magensäure würde ein entzündetes Gewebe total zerstören. Weißt du an dieser Stelle, ob es eine Helikobakter-induzierte Entzündung ist?
Was aber die ernährungsphysiologische Seite des Zwölffingerdarmes angeht, so sollte man anmerken, dass hier die wichtigsten Enzyme des Körpers freigesetzt und aktiviert werden, die letzlich die Vorarbeit für die Nährstoffresorption im Dünndarm leisten. Inwiefern jedoch eine Entzündung die Enzymaktivität beeinflussen kann, weiß ich leider nicht, da würde ich an deiner Stelle den Arzt nachmal genauer danach fragen. Aufgrund des möglichen (?) Aktivitätsverlustes der Enzyme und der daraus resultierenden Maldigestion, kann ich mir gut vorstellen, dass ein Sättegefühl aussetzt und man das Gefühl hat, ständig Hunger haben zu müssen.
Klingt logisch was Du da sagst, hatte ganz vergessen was der Dünndarm für Aufgaben hat, hätte ich eigentlich auch selbst drauf kommen können (hab vor garnicht allzu langer Zeit Arzthelferin gelernt). Eine Gastroduodenoskopie oder dergleichen, sowie ein Helibacter-Test wurden bisher nicht gemacht (auch kein Atemtest), mein Arzt wollte erstmal austesten ob eine hohe Dosis Omeprazol ausreicht und mir so die Spiegelung ersparen. Außerdem meinte er, aufgrund der Blutwerte würde er eine bakterielle Infektion ausschließen. Wie er das wissen kann ist mir schleierhaft, zwar waren die Leukozytenwerte im Normalbereich (wie alles andere auch, außer dem CRP), allerdings ist das ja auch nur bedingt aussagekräftig. Naja, vielleicht macht das auch die langjährige Erfahrung, man steckt ja nicht drin. Ich bin der Ansicht: Solange es besser wird, mache ich mir über die Methoden keine Gedanken.
Wie ist das eigentlich, würden die Beschwerden überhaupt besser werden, wenn es eine Heliobacter-induzierte Entzündung wäre, trotz dessen das keine Eradikationstherapie stattfindet?
Punklady1989 hat geschrieben:Wie ist das eigentlich, würden die Beschwerden überhaupt besser werden, wenn es eine Heliobacter-induzierte Entzündung wäre, trotz dessen das keine Eradikationstherapie stattfindet?
Ich könnte mir gut vorstellen, dass eine ausschließliche (vielleicht auch vorläufig?) Therapie mit PPI zwischenzeitlich Besserung bringt, wenn auch das Bakterium nicht vollständig zerstört wird. Denn es sorgt ja in erster Linie durch seine Säurenresistenz dafür, dass vermehrt Säure produziert und das körpereigene Gewebe angegriffen wird, wenn die Schleimbarriere der Säure nicht mehr standhalten kann. Durch Inhibition dieses Mechanismuses wird das Gewebe weniger angegriffen. Jedoch kann ich mir gut vorstellen, dass es eher eine vorübergehende Methode ist, denn wieso sollte man denn nicht, sofern sich H.pylori bestätigt, direkt eine Eradikation ansetzen? Allerdings vermute ich mal, dass je nach Symptomatik und Indikation die Therapie immer individuell vom behandelnden Arzt festgelegt wird, so dass man hier kaum pauschale Aussagen treffen kann.
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