Bei Besuch im Elternhaus Hausarbeiten übernehmen

vom 02.10.2011, 17:05 Uhr

Wird man selbständiger und zieht auch von zu Hause aus, besucht man doch hin und wieder seine Eltern oder eben den Elternteil. Dass man dann bei Dingen wie Tisch decken oder so nochmal hilft, ist ja verständlich. Dazu sollte auch nicht großartig aufgefordert werden. Aber wie ist es, wenn es über die kleineren Tätigkeiten hinausgeht? Wie soll man sich verhalten, wenn man doch gesagt bekommt, man hätte ja auch mal durchwischen oder -saugen können oder beispielsweise die Fenster putzen können? Ist das nicht schon wieder zu viel verlangt? Wie seht Ihr das? Kann man so etwas von seinen Kindern verlangen, die schon ausgezogen sind und nur noch zu Besuch sind?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich habe mir gerade vorgestellt, meine Mutter oder meine Schwiegermutter würden mit dem Spruch kommen, ich solle doch mal Fenster putzen bei ihnen, wenn ich schon da bin. Da musste ich erstmal kurz lachen, denn das würden sie nie machen. Ehrlich gesagt frage ich mich auch gerade, welche Elternteile das tun, wenn sie nicht gerade in einer schlechten körperlichen Verfassung sind oder ihre Kinder einfach nur ausnutzen wollen.

Ich würde meiner Familie nur dann helfen, wenn es nötig wäre. Das bedeutet, wenn meine Schwiegermutter beispielsweise nicht in der Lage dazu wäre, ihre Hausarbeit zu erledigen, würde ich mich sogar freiwillig anbieten. Aber nur weil ich zu Besuch komme, mal eben putzen? Das käme für mich nicht in Frage, denn sie macht das bei mir ja auch nicht.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ach ja, ein leidiges Thema auch bei uns zu Hause. Ich sehe es auch als Selbstverständlichkeit an, dass ich kleinere Haushaltstätigkeiten, wie beispielsweise einkaufen und Einkäufe verräumen, Wäsche aufhängen, Tisch decken und abräumen oder ab und zu beim Kochen mit zu helfen, mit erledige, wenn ich bei meiner Familie zu Besuch bin.

Was über diese kleineren Tätigkeiten hinaus geht, tue ich aber nicht. Meine Familie hat sowieso eine Putzhilfe, die für Staubsaugen, Fenster putzen usw. zuständig ist. Solche Sachen mache ich dann nicht, ich habe sie früher auch kaum gemacht, als ich noch zu Hause wohnte. Wenn man mich aber tatsächlich darum nett bitten würde, einmal durch zu saugen, würde ich natürlich nicht 'nein' sagen.

Trotzdem ist dieses Thema, wie oben schon angedeutet, ein großer Streitpunkt bei uns. Für meine Eltern tue ich halt doch einfach zu wenig. Aber ich bin der Meinung, dass ich meinen eigenen Haushalt führe, um den ich mich zu kümmern habe, und die den ihrigen. Und ich bin ja tatsächlich nur noch Gast hier. Von anderen Gästen erwartet man schließlich auch nicht, dass die eine große Frühjahrsputzaktion starten, oder?!

» Nougat » Beiträge: 125 » Talkpoints: 4,61 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das ist bei uns ein Geben und Nehmen. Wenn meine Mutter bei mir ist, dann spült sie auch oder legt die Wäsche Schrankfertig zusammen, wenn ich bei Terminen bin oder Textaufträge bearbeite. Im Gegenzug mache ich halt bei ihr die Sachen, die sonst früher mein Vater gemacht hat. Das geht eben von schweren Dingen um rücken über Renovieren bis hin zum Bäume verschneiden und das mit der Kettensäge bei Ästen.

Wir sehen da überhaupt kein Problem. Als letztes Jahr Stürme mehrmals in den Obstbäumen gewütet haben, sagte meine Mutter direkt am Telefon schon, das ich mich daran austoben könne. Da wusste ich, das ich mal wieder mit der Säge ran darf und ich mache das echt gerne.

Und wenn ich dort bin und meine Mutter vielleicht einen wichtigen Termin hat, dann ist das kein Problem, das sie mir sagt, was noch erledigt werden muss. Ok, Fenster putzen oder sauber machen wäre nicht dabei, da dies nicht unbedingt zeitlich gebunden ist. Aber mal die Wäsche aufhängen oder eben Waschmaschine erstmal anstellen und so, kann da schon vorkommen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Bei meiner Stiefmama und mir war das Geben und Nehmen. Wenn sie bei uns war, hat sie auch öfters mal mit angepackt, soweit sie konnte. Sie hat geholfen beim Wäsche zusammen legen, spülen bzw. Geschirrspüler ein- und ausräumen und hat auch mal gekehrt und gewischt. Anders herum wenn ich bei ihr war, habe ich auch mal geholfen.

Ich denke es ist nichts schlimmes in seinem Elternhaus mal mit anzupacken. Wenn man nett gefragt wird, würde ich das auch machen, ohne zu meckern. Heißt es allerdings gleich, Du hättest ja mal, dann würde ich es auch nicht machen. Den schließlich wohne ich nicht mehr da, und bin somit nur Gast. Und als Gast helfe ich entweder nur beim Tisch decken, Tisch abwischen, Geschirr spülen oder ähnlichem. Alles andere mache ich gerne, wenn ich nett darum gebeten werde.

» tearsdontlie1979 » Beiträge: 424 » Talkpoints: -0,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es wäre für mich eine Selbstverständlichkeit, meiner Mutter zu helfen, nur leider ist sie schon verstorben. Aber auch wenn man eine eigene Wohnung hat, kann man trotzdem im elterlichen Haushalt was machen, wenn man zu Besuch ist. Das dürfte doch nicht so eine große Überwindung sein, dass man sagt, ich bin nur Gast da. Das sehe ich anders.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich helfe auch immer mit, wenn ich bei meinen Eltern zu Besuch bin. Ich komme mir blöd vor, wenn die anderen dort irgendwas arbeiten und ich dabei nur rum sitze und zusehe. Allerdings hat das auch einmal überhand genommen und ich hatte fast nichts von meinem Besuch, weil ich eigentlich bald nur geholfen habe. Das fand ich nicht so toll, weil mich eigentlich auch etwas erholen wollte. Ich habe aber auch nichts gesagt, weil ich dafür einfach nicht der Typ bin.

Ich käme allerdings nie auf die Idee, meine Mutter zu bitten, dass sie meine Bügelwäsche macht, wenn sie hier zu Besuch ist. Ich habe nichts dagegen, wenn sie mir dann beim Abwasch zur Hand geht oder eben den Tisch deckt. Aber meine Hausarbeiten mache ich mir doch selbst. Auch bei meiner Schwiegermutter wäre das so. Ich würde sie höchstens mehr machen lassen, wenn ich selbst durch Krankheit nicht könnte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Kleinere Haushaltstätigkeiten sind für mich eigentlich auch selbstverständlich. Darunter zähle ich eben die Wäsche aufhängen oder abnehmen, beim Abwaschen, Abtrocknen oder wie auch immer helfen und dergleichen. Fenster putzen würde ich so auf Anhieb ehrlich gesagt nicht, wurde aber auch noch nie dazu aufgefordert.

Bei mir ist es allerdings so, dass meine Eltern knapp 200 km von mir entfernt wohnen und so sehen wir uns auch nicht täglich oder jede Woche. Meine Eltern kommen gelegentlich zu uns, aber wir fahren nur alle paar Wochen zu ihnen. Das hat sich so ergeben, dass ich eben gelegentlich auch einen Babysitter brauche und so kommen sie eben her. Sie sind dann auch recht froh, wenn sie dazwischen "ihre Ruhe" haben und wir nicht wöchentlich kommen.

Wenn meine Eltern in der Nähe wohnen würden und ich fast täglich bei ihnen wäre, wie ich es von einigen Freundinnen so kenne, würde ich auch sicher mehr bei ihnen machen. Derzeit ist es aber zum Beispiel so, dass es sowohl meiner Mama als auch meinem Papa gesundheitlich nicht gut geht. Mein Papa wurde an der Schulter operiert und darf nun einige Wochen lang gar nichts heben und so weiter. Da ist es natürlich selbstverständlich, dass ich jederzeit für sie auch mehr da bin und ihnen mehr helfe, weil sie eben selber nicht wirklich können.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich bin eher selten bei meiner Mutter zu Besuch. Sie wohnt zwar nicht allzu weit weg, hat aber meistens Schichtdienst. Da sie bei uns in der Nähe arbeitet, kommt sie eher zu mir, als ich zu ihr. Wenn ich dann aber mal bei ihr bin, dann helfe ich natürlich auch ein wenig. So helfe ich selbstverständlich, den Tisch zu decken, übernehme das Grillen oder verstaue die Wocheneinkäufe. Solche Sachen sind ja auch schnell erledigt und ich greife meiner Mutter da auch sehr gerne unter die Arme. Sie verlangt es allerdings nicht, dass man ihr hilft (darin ist sie wirklich komisch, muss ich sagen!), sondern ich mache das einfach von mir aus. Wenn sie bei mir zu Besuch ist, dann fragt sie auch schon mal, ob sie mir irgendetwas helfen kann, aber ich lehne da auch immer ab.

Früher, als ich noch nicht Mami war und auch meinen Mann noch nicht gekannt habe, war ich öfter bei meiner Mutter zu Besuch. Das war dann schon mal 4 mal die Woche, manches Mal sogar öfter. Ich habe auch immer noch einen Schlüssel vom Haus meiner Mutter, so dass ich auch kommen konnte, wenn sie auf der Arbeit war. Dann habe ich auch mal die Wäsche aufgehängt, die Spülmaschine ausgeräumt oder auch schnell mal durchgewischt. Sie hat sich dann wirklich gefreut, als sie von einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause kam und ich habe die Wartezeit so ein wenig überbrückt. Für mich ist es normal, meiner Mutter zu helfen. Ich denke allerdings nicht, dass man es von seinen Kindern unbedingt verlangen kann, wenn sie zu Besuch sind. Wenn da der Vorwurf kommen würde, ich hätte doch mal schnell die Fenster putzen können, wo ich doch schon mal da bin, würde ich mich ehrlich gesagt echt angegriffen fühlen. Es kommt auch immer darauf an, wie man es sagt. Wenn mich meine Mutter nett bittet, ihr hier und da mal zur Hand zu gehen, mache ich das natürlich gerne.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich sehe es überhaupt nicht ein den Haushalt von anderen zu übernehmen. Da spielt es auch keine Rolle wer diese Person ist. Saugen und wischen muss ich schon bei mir, da erledige ich das nicht auch noch bei anderen. Warum auch, wenn es keinen Grund wie Krankheit, gebrochene Beine oder ähnliches gibt? So eine Aufforderung würde ich auch als ziemlich dreist empfinden. Ich komme vorbei um die Leute zu besuchen und nicht um deren Wäsche zu bügeln oder aufzuhängen. Alles andere als den Tisch mit decken geht für mich zu weit. Das würde ich selber auch niemals fordern.

Das ich da so extrem reagiere liegt wohl aber auch an dem schlechten Verhältnis und vor allem auch daran, dass meine Eltern immer der Meinung waren, dass Hausarbeit nur etwas für Frauen/Mädchen sei. Während mein Bruder keinen Finger rühren musste, bekam ich schon einen auf den Deckel, wenn nur mal ein Glas irgendwo stehen geblieben ist. Diese Einstellung hat sich bis heute nicht geändert. Da ich weiß, dass sie meine Brüder niemals zum Saugen fordern/bitten würde, würde ich so einer Aufforderung auch nicht nachgehen.

Mein jüngerer Bruder ist 21 und seit über 2 Jahren ausgezogen, weil er weiter weg studiert. Wenn meine Mutter ihn besucht fängt sie sofort an zu putzen. Sie lässt sich auch die Wäsche bringen, die sie dann ordentlich gebügelt wieder abliefert. Manchmal stelle ich mir ihre Reaktion vor, wenn ich ihr meine Wäsche bringen würde. Wenn das Verhältnis inniger wäre und mich diese extrem unterschiedliche Behandlung nicht von Kind auf so angekotzt hätte, wäre es vielleicht anders. So aber kann sie ihren Mist selber erledigen und wenn sie im Alter Hilfe benötigt gibt es genug Stellen, die Haushaltshilfen vermitteln.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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