Bei Besuch im Elternhaus Hausarbeiten übernehmen

Als ich auszog, arbeitete ich ja im Betrieb meines Vaters. In meiner Freizeit ging ich dann durchaus auch für meine Mutter einkaufen und besorgte da auch Sachen die mein Bruder essen wollte. Wobei das dann so lief, ich kam gerade mit den Einkäufen zu meinen Eltern, da fiel meiner Mutter ein, wenn du mal im Laden X bist, bring doch das und das mit. Das Ganze nahm dann so Überhand, vor allem da mein Bruder, der noch daheim wohnte, keinen Handschlag machte, dass ich auch mal was sagte. Was aber im Endeffekt wenig brachte, aber ich halt nicht mehr immer sprang.

Für mich was es selbstverständlich, wenn ich mal zum Essen bei meinen Eltern war, auch mal den Tisch zu decken, den Tisch abzuräumen und so weiter. Spülen durften wir an sich nicht, beziehungsweise die Spülmaschine einräumen, weil es eh nie richtig war. Ich fand es dann nur ärgerlich, wenn ich als Gast kam und meinen Bruder quasi bedienen sollte. Nach seinem Auszug war es dann so, wenn wir beide zum Essen eingeladen waren, kam er, setzte sich hin, suchte Zeitschriften und las, während ich alles machen sollte. Kommentar meiner Mutter: Ja dein Bruder braucht halt die Zeitschriften, dass hat er daheim ja nicht. Ach ja? Ich hatte das auch nicht, ersparte mir aber die Diskussion.

Als ich nicht mehr im elterlichen Betrieb gearbeitet habe, war es an sich normal, dass ich in meiner Freizeit mal rein schaute. Da half ich dann auch bei verschiedenen Sachen, wie halt Spülen oder ähnliches. Das einzige was ich an sich nicht gemacht habe war verkaufen. Nur in Ausnahmefällen. Also kurz mal Hallo sagen und nebenbei einen Kunden bedienen war nicht. Ansonsten war helfen kein Problem. Beziehungsweise ich kam in den Laden, ging hinter der Theke rum und nahm dann auch durchaus mal dreckiges Geschirr mit in die Küche und habe das dann halt zum Teil auch gleich gespült.

Meine Eltern sind dann ja umgezogen und danach haben wir Kinder, wenn wir zum Essen da waren, im Haushalt an sich nichts gemacht. Wurde auch nicht wirklich erwartet. Einkaufen ja, aber mehr nicht. Als unsere Mutter krank wurde und nicht mehr alles machen konnte, haben wir dann schon mal Fenster geputzt oder so. Mein Vater war der Meinung, wir putzen ihm die Fenster auch, was wir abgelehnt haben. Nach dem Tod unserer Mutter gab es ein Angebot von uns Kindern an unseren Vater, dass wir ihm bei bestimmten Sachen helfen würden. Das hat er nie angenommen und nun sind wir dazu auch nicht mehr bereit. Was aber eine längere Geschichte ist und es nicht darum geht, dass unser Vater das körperlich nicht mehr hin bekommt.

Ich habe mich einmal nach dem Tod meiner Mutter mit meinem Vater zum gemeinsamen Kochen getroffen. Auf seinen Wunsch hin. Ergebnis war, er hat mich die Küche sauber machen lassen und mich alleine stehen lassen und hat mir dann noch dumme Sprüche rein gewürgt oder bewusst im Weg rum gestanden. Die Küche war kaum trocken, hatte er schon die Asche in der Küche verteilt und so weiter. Ich war so sauer, dass ich mir geschworen habe, das mache ich nie wieder.

Meine Mutter war hier zweimal um Handwerker zu beaufsichtigen. Das eine Mal hat sie vorher gesaugt, weil es sie gestört hat. Ansonsten hat sie sich aus meinem Haushalt raus gehalten, beziehungsweise war auch nichts da, was sie hätte machen können. Wäsche hat sie gelegentlich mal gewaschen, die habe ich ihr dann aber gebracht.

Wenn wir heute bei unserem Vater zum Essen eingeladen wären, würden wir Kinder wahrscheinlich nichts machen. Einfach weil er bei uns auch nichts macht und man bei ihm auch nicht weiß, wo man anfangen sollte. Und wenn wir was machen würden, würde das eher darin ausarten, dass er sich zurück zieht und wir seine Wohnung in Ordnung bringen sollten. Er ist Rentner, er ist kerngesund, er kann das mal schön selber machen.

Ich stelle mir diesen Fall gerade umgekehrt vor, nämlich so, dass meine Mutter bei einem Besuch hier plötzlich anfängt, meine Wohnung zu putzen oder staubzusaugen. Ich glaube, ich wäre mit dieser Situation erst einmal relativ überfordert und würde mir auch reichlich vor den Kopf gestoßen vorkommen, weil ich das Gefühl hätte, dass die Aussage dahinter eigentlich sein sollte, dass ich nicht in der Lage bin, hier alleine sauberzumachen. Außerdem würde das meine Privatsphäre irgendwie stören – es ist schwer zu erklären. Tatsache ist aber, dass mich das stören würde und ich deshalb wohl auch schon gar nicht auf die Idee kommen würde, das im umgekehrten Fall, wenn ich also bei meinen Eltern zu Besuch bin, bei ihnen irgendwelche größeren Arbeiten zu übernehmen, wenn ich nicht darum gebeten werden würde.

Wäre das aber der Fall, dass meine Mutter noch schnell irgendetwas im Haushalt zu erledigen hat, so würde ich sicherlich nicht tatenlos nur herumsitzen, sondern ihr sicherlich meine Hilfe anbieten. Ich gehe aber auch davon aus, dass meine Mutter meine Hilfe nicht nur ablehnen, sondern auch tatsächlich gar nicht annehmen wollen würde, weil ihr das unangenehm wäre. Es ist eben ihr Haushalt und sie sorgt dafür, dass er so ist, wie sie ihn gern hätte. Umgekehrt handhabe ich das bei mir zu Hause auch so, es geht meine Eltern auch nicht mehr wirklich etwas an, wann und in welchem Ausmaß oder mit welcher Akribie ich bei mir zu Hause putze, staubsauge oder die Wäsche falte.

Deshalb kann ich mit Gewissheit sagen, dass ich zwar diese selbstverständlichen kleineren Tätigkeiten durchaus auch ohne Aufforderung übernehme, wenn ich bei meinen Eltern zu Besuch bin und auch dabei mithelfe, den Abwasch „noch schnell“ zu erledigen, weil ich denke, dass es nicht fair ist, meine Mutter das alleine machen zu lassen und es schon schwer bedenklich finde, dass mein Vater nicht in der Lage dazu ist, sie seinerseits einfach mal zu unterstützen – bitten würde sie ihn darum nämlich niemals. Aber alles, was über diese kleineren Selbstverständlichkeiten hinaus geht, würde ich mir schwer überlegen und sicherlich nicht ohne entsprechende Bitte übernehmen, sondern nur dann, wenn man mich eben fragt und ich sehe, dass meine Hilfe wirklich benötigt wird. Würde meine Mutter nun aber extra ihre Haushaltstätigkeiten aufheben, bis ich komme, um ihr helfen zu können, dann würde ich das sicherlich irgendwann ablehnen, denn so geht es nun auch nicht.

Ich finde, dass es da schon sehr auf die Umstände ankommt. Wenn ich nun noch sehr oft Zuhause wäre, dann würde ich da schon mal etwas machen, aber das auch wirklich nur, wenn ich die Hälfte der Zeit auch hier wäre und eben irgendwie alles mit schmutzig mache oder so. So etwas wie Spülmaschine einräumen nach dem Essen finde ich ja selbstverständlich und das mache ich auch bei Freunden, daher würde ich das sowieso machen.

Größere Arbeiten würde ich aber eigentlich eher nicht übernehmen. Meistens ist man ja dann ein paar Stunden zu Besuch zum Reden oder zum Essen und warum sollte ich da auf einmal Fenster putzen? Wenn ich nun wüsste, dass meine Eltern das absolut nicht könnten, da sie irgendwie krank oder so sind, dann würde ich das schon machen. Aber nur weil sie zu faul sind, würde ich das sicherlich nicht übernehmen.

Ich denke auch nicht, dass mir das jemals passieren wird. Als ich für ein paar Monate ausgezogen war, war es eher umgekehrt. Ich war Zuhause nur zweimal zum Essen zu Besuch und durfte da auch gar nichts machen. Wenn meine Mutter bei mir war, hat sie aber immer die Küche aufgeräumt und hat sich auch nicht davon abbringen lassen, daher muss ich mir darüber wohl keine Gedanken machen.

Bei Saugeb oder Fensterputzen würde ich doch etwas brüskiert sein - es sei denn die Eltern sind etwas gehandicapt. Meine Mutter hat zur Zeit zum Beispiel Probleme mit dem Knie und da hilft jeder gerne einmal, denn viel kann sie einfach nicht machen. So haben wir hier auch schon mal gesaugt oder einfach mal den Kühlschrank ausgewischt.

Aber wenn die Eltern kerngesund sind, würde ich doch etwas dagegen sagen, dass ich bei meinen Eltern auch noch saugen oder Fensterputzen soll. Irgendeinen Grund wird es immer haben.

Es hängt davon ab. Sind die Eltern alt oder krank, sie schaffen die Arbeit nicht mehr alleine, dann hilft man natürlich. Es sind Sachen, die sie vielleicht auch nicht alleine schaffen (z. B. bei uns die großen Pflanzen für den Winter in den Keller heruntertragen), obwohl sie mit den Alltagsarbeiten gut klarkommen. Kannst Du z. B. zusehen, wenn deine Mama gerade etwas arbeitet, solange Du fern siehst? Manchmal tut Arbeiten auch gut, wenn man weiß, dass man damit hilft. Zusammenarbeiten macht auch Spaß (z.B. im Garten oder in der Küche).

Wenn ich bei meinen Eltern zu Besuch bin dann mache ich schon so das eine oder andere, aber das liegt eher daran das ich dann immer gleich ein paar Tage dort bin weil ich zu weit weg wohne um mal schnell wieder nach Hause zu fahren und meine Mutter eine kaputte Schulter hat und vieles einfach nicht mehr so kann. Da wird dann halt mal durchgewischt, ausgekehrt, Fenster geputzt oder ähnliches. Allerdings muss ich hier dazu sagen das sie kein einziges Mal etwas gesagt hat das ich es machen soll. Aber man sieht ja dass sie nicht mehr so kann und dann mache ich es ja gerne.

Ich vermute wenn man es verlangen würde und dann auch noch wenn man zum Beispiel mal nur einen Tag oder ein paar Stunden zu Besuch ist, ist es etwas anderes. Oder wenn meine Mutter zum Beispiel noch alles selber machen könnte. Ich weiß nicht wie es dann wäre, aber so ist es für mich halt selbstverständlich das ich ihr helfe und eben die paar Tage wo ich mal wieder bei ihr bin alles ein wenig putze.

Ich finde es eigentlich ok und würde meiner Mutter auch keine Vorwürfe machen, wenn sie mich um Hilfe fragen würde. So richtig ausgezogen bin ich ja noch nicht, denn ich gehe bald erst studieren, aber ich wohne häufiger schon mal über Wochen bei meinem Freund und komme dann am Freitag meist auch nach Hause, um meiner Mutter beim Haushalt zu helfen. Wir haben ein recht großes Haus, wir haben zwar auch eine Putzfrau, diese hilft auch sehr viel, aber dadurch dass meine Mutter ein sehr gründlicher Mensch ist, macht sie eben auch sehr viele Dinge selbst und möchte beispielweise auch nicht, dass die Putzfrau ihr Schlafzimmer putzt.

Abgesehen davon steht auch noch Gartenarbeit an und da mein Bruder im Haushalt so gut wie gar nichts tut und meine Mutter vor kurzem auch längere Zeit krank war, bin ich gerne da um ihr zu helfen und sie zu unterstützen. Ich bin mir auch relativ sicher, dass ich auch während meiner Studienzeit ab und an herkommen und helfen werde, immerhin sind es meine Eltern, ich habe ihnen viel zu verdanken und sie unterstützen auch mein Studium, wieso sollte ich es also so einseitig belassen und ihnen nicht auch irgendwie unter die Arme greifen, wenn ich kann? Ich finde das in Ordnung und würde meiner Mutter auch im Erwachsenenalter noch weiterhin helfen, sie ist schließlich immer noch meine Mutter.

Da es sich ja auch um die Eltern handelt, würde ich es nicht wirklich schlimm finden. Es wäre nur nett, wann man diese Bitte dann doch vorher am Telefon äußern könnte und nicht erst dann, wenn man zu Besuch da ist und im Anschluss noch etwas vorhat. Ich hätte damit kein Problem, denn meine Eltern haben auch immer viel für mich getan und wenn ich ihnen damit einen kleinen Gefallen tun kann, dann mache ich das natürlich auch gerne.

Ich besuche meine Mutter alle paar Monate immer für eine Woche, weil ich eben weiter weg wohne. Am ersten Tag habe ich wohl noch einen Sonderstatus, aber dann kommt auch das "Wenn du schon mal da bist" und "Könntest du nicht mal". Und dabei geht es dann um Fensterputzen und solche Dinge. Kochen übernehme ich sowieso immer, wenn ich dort bin, weil meine Mutter selten kocht und ich es schon immer gemacht habe. Tisch abräumen, abspülen und so weiter gehört dann natürlich dazu.

Aber dass ich dann das ganze Haus saugen und die Fenster putzen soll, nervt mich schon etwas. Immerhin habe ich meinen eigenen Haushalt, in dem ich das ständig machen muss und irgendwie mache ich ja bei meiner Mutter Urlaub. Außerdem stört es mich, zum Putzen nicht meine Sachen zu haben. Meine Mutter hat z.B. ständig neue Staubsauger. Keinen einzigen davon hätte ich mir jemals selber gekauft. Aber dort muss ich mich dann mit den Dingern rumquälen.

Und es ist dann schon so, dass sie sauer ist, wenn sie nach Hause kommt und ich nicht gesaugt habe. Oder sie bedankt sich so überschwenglich als wäre es etwas wahnsinnig Besonderes. Aber nicht auf ironische Weise, sondern nach dem Motto, sie hätte ganz einfühlsam meine Gefühle erraten und weiß es total zu würdigen. Aber das ist ja auch wieder übertrieben. Irgendwie finden wir keinen Mittelweg.

Da meine Wohnung ganz in der Nähe meines Elternhauses ist, besuche ich eigentlich meine Eltern recht häufig. Wenn ich dann wieder einmal bei ihnen bin, helfe ich natürlich auch im Haushalt ein wenig mit. Manchmal sauge ich dann auch Staub oder putze die Fenster, wie ich es früher eben tat, als ich noch zu Hause gewohnt habe.

Für mich ist das eigentlich ganz Normal und ich tue es eigentlich auch gern für meine Eltern. Und ich muss ja auch zugeben, das wenn ich von meiner Mutter besucht werde, sie mir auch im Haushalt hilft. Für mich gleicht sich die Arbeit somit wieder recht gut aus.