Geld verdienen mit der Züchtung von Rassekatzen?

vom 02.10.2011, 16:55 Uhr

Jeden Samstag kommt auf Vox "Hund Katze Maus" und oftmals werden Katzen vorgestellt, dessen Rasse noch nicht so bekannt ist. Wenn man dann den Beitrag ansieht, sind oft sehr viele Katzen in einem Raum. Die Wohnung sieht nicht aus, als wenn sie von Katzen zerzaust wäre und ich denke, dass manche Leute denken, dass man mit einer Rassekatzenzucht so richtig Geld machen kann, weil ich noch nie gesehen habe, dass die Leute, die Rassekatzen vorstellen irgendwie so aussehen, als dass sie es sich nicht leisten können.

Ich habe mich mit einer Bekannten, die mit mir zusammen die Sendung gesehen hat unterhalten und ich denke, dass man bei einer Rassekatzenzucht mehr Geld investiert, als dass man für die Katzen dann bekommt. Die Zeit kann man gar nicht mit Geld bezahlen, die man investieren muss und wenn man nicht wirklich schon ein Grundkapital hat, wird man sich nicht so eine Zucht leisten können, die so aussieht, als wenn man nobel wohnt mit so vielen Katzen.

Meine Bekannte meint, dass man damit das große Geld machen kann. Schließlich bezahlt man ja für eine Rassekatze 450 Euro aufwärts und nicht selten kostet eine Rassekatze auch das dreifache und mehr. Aber kann man wirklich viel Geld mit einer Rassekatzenzucht verdienen? Kann man dadurch reich werden?

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wie du selbst schreibst, braucht man ja erst mal die Tiere um überhaupt züchten zu können. Hast du dann ein Paar ist noch nicht sicher, ob diese überhaupt gemeinsam Nachwuchs zeugen. Also hast du erst mal investiert und stellst nach geraumer Zeit fest, das die beiden Katzen nicht miteinander wollen. Also eine, meist der Kater, muss dann ausgetauscht werden.

Das kann, wenn es schlecht läuft, über Jahre so gehen und die Katze ist dann eventuell schon zu alt, um überhaupt noch für die Zucht eingesetzt zu werden. Also eine glatte Fehlinvestition. Wie hoch die Tierarztkosten und auch Futterkosten sind, weiß ich nicht. Aber wenn man mal grob 450 Euro pro Katze rechnet, bleiben doch höchstens 300 Euro nach einem Verkauf effektiv als Gewinn.

Eine Katze bekommt pro Jahr 12 bis 14 Jungtiere bei zwei Würfen. Wenn wirklich alle Jungtiere verkauft werden können hat man also 3.600 bis 4.200 Euro verdient. Auf den Monat runter kalkuliert wären das 300 bis 350 Euro. Man kann das jetzt weiter spinnen, wie viele Katzen man bräuchte um wirklich davon leben zu können. Von Verkaufspreisen über 1.000 Euro pro Tier kann man zwar träumen, aber dann braucht man auch Nachwuchs von Rassekatzen, welche auch entsprechende Wettbewerbe gewonnen haben. Wo man aber im Vorfeld auch erst mal investieren muss.

Man kann sich vielleicht von dem Verkauf der Jungtiere das Hobby Rassekatze finanzieren. Aber davon leben oder gar reich werden, ist wohl eher ein Traum, den man nur mit sehr viel Glück und vor allem Sachverstand in die Realität umsetzen kann.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Das Züchten von Katzen kann genug Geld einbringen, um davon leben zu können. Alleine schon, wenn man Rassekatzen züchtet, die im Verkauf zwischen 800 und 1400 Euro einbringen. Allerdings ist es richtig, dass man eine Menge Zeit und Liebe investiert (die ich auch zum Gewinn dazurechne). Aber ein lukrativer Nebenverdienst ist es durchaus.

Zumeist beginnen die meisten Züchter ja mit 2 zugelassenen Zuchtkatzen (wer als Normalmensch eine Zuchtkatze kauft, muss ein Dokument unterschreiben, welches das Verpaaren der Katze ganz strikt verbietet), die gepflegt werden. Um diese beiden Katzen zu decken, wird ein Züchter kontaktiert, dessen Kater aus einer anderen Linie kommt, damit keine Gefahr der Inzucht besteht. Ein Kater wird meist nur als Partner dazugeholt, damit man selbst ebenfalls einen möglichen Samenspender anbieten kann (natürlich kann er aber auch mit einer der Katzen verpaart werden).

Eine entfernte Bekannte hat die Zucht als Nebeneinkommen begonnen und hat mit ihrer "Heiligen Birma"-Zucht schon einigen Erfolg verbuchen können. Leider sind aber auch bei diesem Beruf Nachteile. Hat im Stammbaum des Muttertiers zum Beispiel ein Tier eine genetisch bedingte Krankheit, so wird der materielle Wert aller Nachkommen sehr wahrscheinlich gemindert. Zudem muss man natürlich damit leben können, die kleinen Geschöpfe irgendwann weiterzugeben (und nicht zu wissen, in was für einen Haushalt die kleinen Katzen kommen).

Die meisten Züchter erweitern ihren Bestand der Muttertiere meistens schon nach wenigen Jahren, da wird dann auch der Aufwand sehr viel höher. Ein normaler Job nebenher wird meistens unmöglich. Um also davon leben zu können, muss man mit Herz und Verstand einsteigen, die ersten 3000 Euro für 2 Zuchtkatzen investieren und noch ca. 1000 Euro für das erste Equipment (Dekoration, Spielzeug, Futter, Streu, Tierarztkosten, Kitten-Unterbringung, Lizenz, etc) daraufpacken. Und dann braucht man einen "Namen", muss sich also bekannt machen.

» Rheanna » Beiträge: 639 » Talkpoints: 3,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ein seriöser Züchter investiert eigentlich immer mehr, als er am Ende für seine Katzen bekommt. Er investiert ja nicht nur in Futter, Tierarzt und was die Katzen sonst noch so brauchen. Die Tiere fordern ja auch Zeit für Aufmerksamkeit und Fellpflege ein. Außerdem muss sich ein Züchter ja auch mit den Genethik auseinandersetzen und etwas Ahnung davon haben. Die Elterntiere werden auch Geld kosten oder der Kater, zu dem die Katze zwecks deckens gebracht wird.

Ich denke, dass es bei jedem Züchter so ist, der etwas auf seine Tiere hält. Anders sieht es natürlich bei den Katzenzüchtern aus, die wirklich Geld mit ihren Tieren verdienen wollen. Sie achten nicht auf gesunde und gute Elterntiere und auch nicht auf hochwertiges Aufzuchtsfutter und Tierarztbesuche, dafür verlangen sie aber trotzdem 450 Euro und mehr. Diese Leute verdienen dann durchaus etwas am Verkauf ihrer Katzen.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich denk nicht, dass man dadurch richtig reich werden kann. Meiner Meinung nach kann man sich damit ein bisschen was nebenbei verdienen, aber es ist sicherlich nicht so viel, dass man davon reich wird geschweige denn davon leben kann. Man muss außerdem bedenken, dass die Aufzucht der Katzen auch sehr viel Aufwand kostet, weil die Katzen ja auch stubenrein sein müssen und so weiter.

Ich habe es auch schon oft gehört, dass viele Katzen und auch andere Tiere nur so teuer sind, weil es entweder sehr viel Arbeit gemacht hat sie aufzuziehen, also es bereits hohe Kosten gab, oder weil die Rasse oder Art des Tieres selten ist.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich kann leider nicht einschätzen wie viel Arbeit es macht eine Katze aufzuziehen und wie schwer es ist sich von den kleinen Baby zu trennen. Ich denke aber für ein kleines Zubrot wird es reichen, davon Leben kann man aber sicherlich nicht. Ich würde es aber zumindest für mich einmal durchrechnen ob es sich trotzdem lohnt ein Gewerbe anzumelden um so wenigstens einen Teil der Kosten wieder hereinzubekommen. Alle Ausgaben wie die Versicherungen, der Tierarzt und die Fahrtkosten dorthin, Futter, Pflegemittel, die Heizkosten, der Wohnraum wo sie untergebracht sind, die Reisen zu Messen und Ausstellungen und so weiter könnten dabei dem Finanzamt präsentiert werden.

Ich würde jetzt einmal grundsätzlich davon ausgehen dass ich bei einer solchen Überlegung selber Katzen halte und sowieso alles kaufen muss was solch eine Katze am Leben erhält und ihr Freude macht. Warum also nicht das Finanzamt an diesen Kosten beteiligen? Sicherlich muss man die Verkäufe versteuern, aber Verluste können auch verrechnet werden. Das heißt, wenn ich im Jahr nur eine Katze für 500 Euro verkaufe, aber Ausgaben von vielleicht 2000 Euro geltend mache dann kann die Differenz meine allgemeine Steuerbelastung stark reduzieren. Mit anderen Worten, wenn ich Hobby und Gewerbe verbinde dann könnte es sich immer rechnen. Natürlich unterstellt das Finanzamt irgendwann Liebhaberei wenn nur Verluste eingefahren werden, aber wer weiß, vielleicht lohnt es sich ja doch nach einigen Jahren wenn die Zucht gut läuft und man sich erst einmal einen guten Namen gemacht hat.

Benutzeravatar

» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich würde nicht sagen, dass das Züchten von Rassekatzen viel Gewinn bringt. Als richtigen Beruf lohnt es sich meiner Meinung also nicht. Allerdings habe ich jemanden in meinem Bekanntkreis der als Hobby nebenbei Katzen züchtet und auch da springt am Ende kaum etwas heraus. Schließlich verkauft man nicht nur sondern hat auch jede Menge kosten für Futter, Pflege, Tierarzt usw. zu tragen. Außerdem will auch nicht jeder unbedingt eine Rassekatze kaufen und man muss sich als Züchter ersteinmal einen Namen machen bevor überhaupt jemand kommt. Das alles ist nicht so sehr einfach und man sollte nicht davon ausgehen dadurch viel Geld zu verdienen.

Wem es allerdings am Herzen liegt und es sich wirklich zum Hobby macht finde ich es okay, dann geht es meistens aber auch nicht um das Geld, sondern darum dass man die Tiere sehr gern hat.

Benutzeravatar

» Mietzis » Beiträge: 802 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Es ist nicht so leicht, diese Frage zu beantworten. Zunächst einmal muss gesagt werden, dass diese "Züchter" im Fernsehen oftmals gar keine richtigen Züchter sind. Bei der Zucht von Tieren wird auf genaue Rassestandards geachtet und es sind viele Auflagen zu erfüllen. Genau hieran fehlt es aber oftmals und die Leute kümmern sich gar nicht darum. Diese Vorgehensweise kann dann keinesfalls als "Zucht" sondern allenfalls als "Vermehrung" bezeichnet werden.

Wenn jemand richtig züchtet, dann ist er auch Mitglied in einem Verein, nimmt an Ausstellungen teil und lässt seine Tiere regelmäßig tierärztlich untersuchen. Dieser Züchter muss hohe Auflagen erfüllen und das alles kostet richtig viel Geld. Ich glaube nicht, dass am Ende dann noch viel übrig bleibt. Also reich kann man damit sicher nicht werden.

Wenn aber Menschen ihre Katzen wahllos vermehren und überhaupt nicht auf Erbkrankheiten achten, in keinem Verein Mitglied sind und auch nicht alles tierärztlich überprüfen lassen, dann können sie sicherlich etwas Geld damit machen. Allerdings ist diese Rechnung auch nicht ewig aufrecht zu erhalten. Nicht selten kommt es dazu, dass es bei der Geburt Komplikationen gibt oder aber auch, dass die Babys krank sind. Spätestens dann entstehen so hohe Tierarztkosten, dass der Gewinn schon wieder weg wäre.

Benutzeravatar

» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^