Krankenkassen in Deutschland, wer blickt noch durch?

vom 02.10.2011, 14:00 Uhr

Wir wollten uns mal über die gesetzlichen Krankenkassen erkundigen und sind irgendwie nicht weiter gekommen. Wie blicken einfach nicht durch, wer welche Leistungen gibt und wer billiger ist. Irgendwo steht bei allen Krankenkassen das gleiche. Man könnte meinen, dass sie wirklich alle eine Krankenkasse sind und sich nur anders nennen. Allerdings sollen wohl auch Leistungen bei einigen Krankenkassen sein, die nicht unbedingt bei anderen wiederum gemacht werden. So schwören manche auf (zum Beispiel) die Technikerkasse und andere schimpfen auf die AOK.

In welcher Krankenkasse seid ihr und wie zufrieden seid ihr? Welche Leistungen zahlt eure Kasse, die nicht unbedingt üblich ist? Warum seid ihr gerade mit dieser Krankenkasse so zufrieden? Warum würdet ihr nicht wechseln oder warum würdet ihr wechseln? Wo finde ich wirklich mal eine Information, wo man auch durchblickt, welche Krankenkassen es gibt und was sie für den Versicherten tun?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Eine genaue Information wirst du nirgendwo finden, da das Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenversicherungen alle das selbe beinhalten was man auf deren Seiten auch nachlesen kann. Was den unterschied macht sind jedoch die Individualentscheidungen, dort gibt es Krankenkassen die so etwas gar nicht erst mit machen und andere die sich doch bereit erklären die Kosten zum Teil- oder auch komplett zu übernehmen. Dazu kommt auch die Verwaltungsstruktur, einige Krankenkassen haben in jedem größeren Ort eine Filiale in der man sich erkundigen kann wie die AOK und somit eine größere Kundennähe, als Krankenkassen die man nur über das Internet kontaktieren kann die deswegen aber auch günstiger vom Beitrag her sind.

Pauschal kann man das nicht sagen an wen man sich wenden sollte, oftmals übernimmt man die Versicherung von seinen Eltern wenn diese bei der AOK waren, so geht man selbst auch zur AOK. Ansonsten wechselt man auch recht gerne nach dem Beitragssatz zur günstigsten, aber wenn man gesund ist und keine Probleme hat, so wird man auch immer zufrieden mit seiner Krankenkasse sein. Erst wenn die Probleme auftreten und man eine Behandlung braucht die nicht im Leistungskatalog vorgesehen ist und die Krankenkasse mit sich selbst nicht reden lässt oder es nicht so macht wie man selbst gerne möchte, kommt die Unzufriedenheit auf die jedoch nur auf den einzelnen Bezogen werden kann und nicht als pauschale Aussage gewertet werden kann.

Ich selbst bin bei der SBK, zum einen war meine Familie dort auch immer versichert und als ich dann angefangen habe zu Arbeiten hatte ich auch keine Lust mich großartig umzusehen und einfach dort einen Antrag gestellt. Heute bin ich dort immer noch, da mir diese Krankenkasse bereits einige Leistungen bewilligt hat, die normal nicht im Katalog vor gesehen sind und immer mit sich haben reden lassen auch wenn ich oftmals stark Druck machen musste bis es dazu kam. Dazu kommt der Vorteil, dass hier in der nähe eine Filiale ist in der ich mich direkt nach den Leistungen erkundigen kann was immer ein anderes Bild macht, als wenn man das ganze telefonisch durch ein Callcenter vermittelt bekommt und kann sich auch so eher einigen. Deswegen bezahle ich auch lieber einen etwas höheren Beitragssatz da mir diese Krankenkasse schon entgegen gekommen ist, mit anderen hab ich persönlich für meine Bedürfnisse noch keinen Kontakt gehabt.

Von einigen meiner Patienten früher habe ich sehr unterschiedliche Meinungen gehört, der eine findet die AOK gut der andere schlecht und so hat es jede Krankenkasse einmal Positiv und Negativ getroffen. Aber wie gesagt das ganze ist sehr individuell, eine Grundversorgung bieten alle Krankenkassen zum gleichen Teil an, aber wenn es in spezielle Bereiche wie Lesehilfe und Co geht, kommen die Unterschiede heraus. Deswegen würde ich dir/euch raten, macht euch Gedanken was ihr haben wollt oder auf was ihr angewiesen seit und vergleicht dann die Krankenkassen in diesem Leistungsspektrum untereinander um für euch die richtige zu finden. Informationen darüber bekommst du zum Teil auf den Internetauftritten, aber vieles läuft nur über den telefonischen Kontakt oder Informationsveranstaltungen ab.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich bin schon von klein auf an bei einer Krankenkasse gewesen und habe nur einmal meine Krankenkasse gewechselt, bin aber wieder zurück zu meiner alten Krankenkasse gegangen. An und für sich bin ich mit meiner AOK Hessen wirklich sehr zufrieden, ich habe da einen Service, der mir schon wichtig ist und im Grunde fast immer einen Ansprechpartner, wenn ich nun nicht gerade nachts um 3 Uhr etwas klären möchte. Aber das tut ja auch nicht unbedingt Not.

Einen Überblick über die angebotenen Leistungen wird man wohl nur schwer kriegen, wenn es um das übliche der Vorsorge geht. Interessant wird es, wenn man chronisch erkrankt und man stets ein Medikament und andere Hilfsmittel benötigt. So habe ich ja Diabetes Typ I und ziemlich lang mit Pens hantiert. Allerdings gibt es ja auch noch die Insulinpumpe und die muss aufgrund der Anschaffungskosten und der Folgekosten erst einmal beantragt und bewilligt werden. Mein Antrag, der über den Arzt ging, hat nicht so lang bei der Krankenkasse gelegen und er wurde auch nicht abgelehnt, sprich, ich habe sofort eine Zusage erhalten. Bei der AOK Hessen soll diese Bewilligung generell problemlos funktionieren, während ich in einschlägigen Foren bereits von anderen Krankenkassen gelesen habe, die eine Pumpe nicht sofort, sondern mit Widerspruch bewilligen.

Allerdings war es bei mir nun kein KO-Kriterium, da ich ja nicht wusste, dass ich irgendwann einmal Diabetes bekomme und der behandelt wird. Das sind immer Dinge, die während einer Versicherungszeit auftreten und die dann teils auch von Fall zu Fall entschieden werden.

Es gibt sicherlich Leistungen, die eine Krankenkasse mal eher bewilligt, weil es zu ihrem Angebot dazu gehört, während man woanders eben einen Teil selbst zuzahlen muss oder gar generell alles bezahlen muss. Die Mutter meines Partners beispielsweise hat sich aus diesem Grund damals für die BKK entschieden, weil diese auch Homöopathie zumindest zum Teil übernommen hat. Das war ihr schon wichtig gewesen. Ansonsten sind die Grundversorgungen wirklich immer die gleichen, nur im Detail unterscheiden sich. Ich würde es eben so wie Sorae halten, und mir selbst Gedanken machen, was ich möchte, was nicht und was eventuell möglich ist. Dann kann man sich die Informationen selbst zusammensuchen und gegebenenfalls die Krankenkasse wechseln.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Alle gesetzlichen Krankenkassen müssen die gleichen Leistungen bei Krankheit bezahlen. Vielleicht gibt es bei Präventionsmaßnahmen Unterschiede. ich bin schon vor über zwanzig Jahren in die Techniker Krankenkasse gewechselt, weil das die günstigste unter den großen Krankenkassen war. Ich bin sehr zufrieden damit. Der Kundenservice ist gut und es wird viel an vorbeugenden Maßnahmen angeboten. So habe ich einmal einen Kurs in Autogenem Training bezuschusst bekommen man kann sich sein persönliches Fitnessprogramm zusammenstellen lassen.

Ich war auch einmal privat versichert und habe mich nur geärgert. Der Verwaltungsaufwand war groß und im Krankenhaus musste ich am Tag nach der Entlassung auf den Chefarzt warten, nachdem alle anderen schon nach Hause durften, nur um ihm die Hand zu schütteln.

Es kann natürlich sein, dass manche gesetzlichen Krankenkassen Kuren eher bewilligen als andere, aber ich denke, da kommt es auch auf die Sachbearbeiter an, die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind jedenfalls genau dieselben.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich war erst bei der IKK familienversichert, wobei ich anschließend dann zur Techniker gewechselt bin als ich studiert habe. Mein Partner war bei der AOK und ist dann gleichzeitig wie ich zur Techniker gewechselt. Ich habe mich damals sehr über die IKK geärgert, weil ich bürokratisch nur Probleme mit denen hatte. Wenn ich zum Beispiel Unterlagen brauchte für die Uni oder für die Arbeit, musste ich da ewig hinterher rennen und der Ton war auch nicht unbedingt der freundlichste. Also habe ich gewechselt.

Mein Partner hatte damals von der AOK genug, da dort die Beratung in seiner Filiale total schlecht war und man oft zum Nachteil des Versicherten beraten hat. In seiner Stadt gab es leider nur diese eine AOK-Filiale und auch wenn es natürlich überall schwarze Schafe gibt und ich nicht die AOK generell schlecht reden möchte, hat ihm das zum Anlass gereicht, die Krankenkasse zu wechseln.

Bisher sind wir mit dem Leistungsspektrum der Techniker sehr zufrieden, wobei man aber dazu sagen muss, dass wir eben jung und gesund sind und es noch keine Behandlung gegeben hat, die nicht übernommen worden ist. Dass ich neue Gläser selbst übernehmen muss, ist ja überall so und hat mit der Techniker nichts zu tun.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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