Auto für Fahranfänger - Neu oder doch lieber gebraucht?

vom 02.10.2011, 11:48 Uhr

So pauschal kann man das doch gar nicht sagen. Nicht alle Gebrauchtwagen sind Schrotthaufen und nicht jedes neue Auto ist so viel sicherer als ein älteres Fahrzeug und bietet auch nicht unbedingt bessere Fahreigenschaften. Falls ich ein Kind hätte und es finanziell kein Problem wäre, würde ich einem Kind einen soliden Gebrauchtwagen kaufen. Das wäre zwar kein neues Auto, aber ich fände es nicht ideal, wenn ein Fahranfänger eine ganz alte Karre fahren würde, die vielleicht nicht einmal über ABS verfügt. Auf der anderen Seite halte ich auch nichts von ganz kleinen Wagen, weil diese meistens nicht so viel Spaß machen und auch nicht unbedingt sicherer sind als ein älteres Mittelklasse-Fahrzeug. Ein gebrauchter Golf der letzten oder vorletzten Generation oder ein gebrauchter Audi A3 oder A4 würde mir als Elternteil ein gutes Gefühl geben und fährt sich sicher auch für einen Fahranfänger gut. Allerdings würde ich kein Modell nehmen, das mit 250 PS oder mehr gesegnet ist. Für einen Anfänger reicht auch ein Modell, das nicht so schnell unterwegs ist.

Mein erstes Auto war keine absolute Möhre, aber eben auch nichts besonderes, und schon älter. Es handelte sich um einen der letzten Modelle des Ford Escort, also den Vorgänger des Ford Focus. Das war ein recht kleines Auto, aber es fuhr sich für mich als Anfänger ganz gut. Gerade weil er so groß war wie der Fahrschulwagen und auch ungefähr so viel Leistung hatte, ein wenig mehr, musste ich mich nicht groß umstellen. Weil es so leicht war, konnte man damit auch mal ganz gut Gas geben. Ich glaube, ich wäre nicht mehrmals pro Woche einfach mit dem Auto durch die Gegend gefahren, wenn ich einen rostigen und unbequemen Kleinwagen gehabt hätte. Als Führerscheinneuling schadet es aber nicht, auch Fahrpraxis zu sammeln und dafür sollte das Auto auch ein bisschen Spaß machen - und natürlich einigermaßen sicher sein.

Ich finde es auch wichtig, dass man ein Auto anschafft, das auch recht haltbar und robust ist. Es bringt ja nichts, wenn man ein möglichst billiges Auto für den Nachwuchs anschafft und dann hinnimmt, dass dieser schon nach kurzer Zeit eine Panne hat oder in den ersten zwei Jahren drei Autos verschleißt, weil alle schon nahezu schrottreif waren. Das ist langfristig teurer, als wenn man direkt ein solides Auto kauft. Ich würde aber nicht direkt jede Macke reparieren lassen. Wenn ein Kratzer drin ist, ist das eben so - bei den meisten Anfängern kommen noch welche dazu.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Als Fahranfänger würde ich auf jeden Fall zu einem Gebrauchten greifen. Wenn man die praktische Prüfung bestanden hat, hat man zwar die Erlaubnis zum Führen eines Kraftfahrzeuges, aber Autofahren kann man dann noch lange nicht. Es braucht viel Erfahrung, um wirklich alle Tücken des Straßenverkehrs kennenzulernen. Und da ist ein Gebrauchtes immer noch besser als ein komplett neues Auto.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich tendiere auch stark zu einem Gebrauchtwagen für einen Fahranfänger, da diese doch recht gerne sich noch verschätzen im Straßenverkehr und hin und wieder eine Delle rein fahren beim Parken oder sich mit dem Bremsweg verschätzt haben. Passiert das mit einem Neuwagen, ist das ganze viel ärgerlicher, als wenn man schon ein etwas älteres Modell zur Überbrückung hat.

Zum anderen wurde es schon einige male angesprochen, dass sich die wenigsten Fahranfänger auch einen Neuwagen aus eigenen finanziellen Mitteln leisten können und wenn dann die Eltern kräftig nachgeholfen haben. Da finde ich haben sich die Eltern einfach zu wenig Gedanken gemacht, zum einen die Sache mit den Dellen und auch zum anderen kaufen die Eltern ihren Sprösslingen dann auch Sportautos die einfach in einer komplett anderen Dimensionen zu dem Fahrschulauto stehen und sich somit die Fahranfänger damit sehr leicht überschätzen. Als Beispiel kann ich hier jemanden in der Straße anführen, junger Mann aus vermögendem Elternhaus gerade 18 Jahre alt geworden hat von einen Eltern einen Porsche 911 bekommen der keine 8 Wochen später in einem LKW gehangen hat. Lag daran, dass sich der junge Mann mit dem Wagen einfach verschätzt hat von der Geschwindigkeit und dem Bremsweg und das ganze hat dazu geführt, dass er unter einem LKW gelandet ist und das ganze mit seinem Leben bezahlt hat. Nun machen sich die Eltern natürlich Vorwürfe wegen dem Auto, aber so etwas sollte man sich halt vorher überlegen.

Ich selbst hab mir mein erstes Auto auch direkt mit 18 Jahren gekauft, nachdem ich 5 Jahre darauf gespart habe. Auch den Führerschein habe ich mir selbst finanziert, das ist bei uns der Familie so üblich nur wer sich das Geld selbst erarbeitet und gespart hat, durfte Auto fahren der Rest muss halt solang warten, bis er das Geld dafür zusammen hat. Jedenfalls hatte ich in den Jahren 4000 Euro gespart, worauf 1400 Euro für die Führerscheine entfallen sind und vom restlichen Geld habe ich mir einen Ford Fiesta gekauft der zu dem Zeitpunkt auch schon 10 Jahre alt war. Stand noch gut da, der Preis hat gepasst und die Unterhaltskosten lagen auch in meinem Rahmen und so wurde es mein erstes Auto. Gefahren hab ich ihn vier Jahre und in der Zeit wurde er einige Male beim Einparken angeschrammt und ich hatte bei Glatteis einen Unfall bei dem er an der Leitplanke geklebt ist. Geärgert habe ich mich über jede Schramme, auch wenn er vorher schon ein paar Macken hatte, da es einfach mein Auto ist und für mich einen wesentlich höheren Wert als den Kaufpreis hatte.

Ich denke immer noch, dass man sich einige Jahre später einen Neuwagen kaufen kann wenn man mit dem fahren sicherer geworden ist und wenn das nötige Kleingeld dafür vorhanden ist. Ich würde meinen Kindern, sofern ich welche hätte, weder ein Auto kaufen noch den Führerschein bezahlen, da diese wie ich selbst auch dafür arbeiten gehen sollen. Wenn sie dann der Meinung sind und es sich leisten können ein Neuwagen zu kaufen, dann werde ich zwar meinen Standpunkt deutlich machen aber sie nicht daran hindern, denn das sind Erfahrungen die jeder Fahranfänger selbst machen muss.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich selbst tendiere für ein neues Fahrzeug, denn einige Vorteile für einen Fahranfänger liegen dabei auf der Hand. Bei einem Neuwagen hast du erst einmal keine hohe Abnutzung, die dir Reparaturen einbringt. Auch die Versicherung kann sogar günstiger sich gestalten wie bei einem alten Fahrzeug. Es funktioniert alles sehr gut im Fahrzeug und das bringt dem Fahranfänger eine gewisse Sicherheit. Die braucht man als Anfänger aber auch, denn man muss sich erst gewisse praktische Erfahrungen aneignen.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



karlchen66 hat geschrieben:Bei einem Neuwagen hast du erst einmal keine hohe Abnutzung, die dir Reparaturen einbringt. Auch die Versicherung kann sogar günstiger sich gestalten wie bei einem alten Fahrzeug. Es funktioniert alles sehr gut im Fahrzeug und das bringt dem Fahranfänger eine gewisse Sicherheit.

Auch die Versicherung für gebrauchte Fahrzeuge sind nicht alle so teuer wie man es oft annimmt. Entscheidet man sich natürlich für einen VW Golf, den viele in dieser Altersklasse fahren dann ist auch die Versicherungssumme dafür höher, als wenn man sich für ein anderes Modell entscheidet. Dazu kommt auch noch, ob man von jemand seine Schadensfreiheit übertragen bekommt, ob es bei jemanden als Zweitwagen mit angemeldet wird oder das ganze direkt auf sich einträgt. Egal wie man es macht, man wird als Fahranfänger immer von einer Versicherung hoch eingestuft mit mindestens 140% und so kann das Versicherungsschnäppchen auf den zweiten Blick teurer kommen, als ein gebrauchtes Fahrzeug.

Dann schreibst du von Abnutzungserscheinungen, mag zwar richtig sein das sich die einzelnen Teile langsamer abnutzen und dadurch ein höherer Fahrzeugwert entsteht. Fährt der Fahranfänger das Auto aber wogegen, ist das ganze direkt ein Unfallwagen was den Wert deutlich mindert und auch das muss Repariert werden. Die Teile für Neufahrzeuge bekommt man nur schwer vom Schrottplatz oder gebraucht um diese zu verbauen, somit ist man oftmals auf die Teile vom Händler angewiesen, die dann auch teurer sind. Fährt jemand so sicher, dass er sein Auto nirgendwo aneckt mag es sich zwar lohnen aber ich habe noch keinen Fahranfänger gesehen, der das geschafft hat auch wenn es sich dabei um eher kleine Unfälle gehandelt hat. Zudem kann man Reparaturen an Neufahrzeugen meistens gar nicht mehr selbst durchführen, da diese Teile so verbaut sind unter Plastikabdeckungen und Spezialwerkzeug benötigen, dass man nur schwer und teuer bekommt. Bei einigen Neufahrzeugen ist es auch unmöglich, alleine eine Glühbirne zu wechseln da man nicht hinkommt und immer auf die Werkstatt angewiesen ist für Kleinigkeiten, die sich natürlich auch aufsummieren.

Auch sind alte Autos sicher, wenn man nicht gerade einen Oldtimer von 1950 kauft. Betrachtet man sich einmal die Fahrzeuge der letzten 10 Jahre, so wird man feststellen, dass in sämtlichen Neufahrzeugen heute einfach nur noch technischer schnick schnack verbaut wird, der keine Sicherheit bietet sondern einfach dem Komfort dient, wie zum Beispiel die Einparkhilfen ganz tolles Soundsystem, Klimaanlagen und Sitzheizungen. Solang ein gebrauchtes Fahrzeug auch ein paar Sicherheitsvorkehrungen hat wie den Sicherheitsgurt, Airbags im Frontbereich und ein ABS (voll oder Teilweise) ist es nicht schlechter als ein Neufahrzeug vom Sicherheitsaspekt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich persönlich habe, seitdem ich den Führerschein gemacht habe, was schon eine Zeit her ist, noch kein eigenes Auto gehabt, allerdings ein Motorrad, die Gründe dafür sind allerdings meiner Meinung nach die selben und selbst wenn nicht, dann kann ich doch für die Autos argumentieren, weil so ziemlich jeder meiner Freunde und Bekannten ein eigenes Auto besitzt.

Zunächst einmal kann ich nicht verstehen, warum man zum bestandenen Führerschein oder zum bestandenen Abitur oder auch nur zum Geburtstag einen neuen Wagen bekommen sollte oder bekommt. Die sind nicht nur teuer, sondern wenn man als Fahranfänger das neue Auto gegen eine Wand fährt, dann ist es ganz schnell hin. Auch denke ich, dass die meisten Menschen, die mit 18 Jahren gerade ihren Führerschein bekommen haben, ein neues Auto, den Wert und den Wertverlust, der mit der Nutzung einhergeht, noch nicht so wirklich verinnerlicht haben, das kommt dann, wenn man eine Zeit lang mit einem Auto oder mit mehreren Autos gefahren ist. Außerdem sind die Fahranfänger (18 bis 25 Jahre) recht häufig in Unfälle verwickelt, häufiger als jede andere Altersklasse, außer vielleicht die Altersklasse 60 plus oder 70 plus.

Was für ein gebrauchtes Auto spricht ist ganz klar der Preis, gebrauchte Wagen sind nicht wirklich teuer, zumindest wenn man die Preise mit Neuwagen vergleicht. Dazu kann man auch in älteren Autos wunderbar das Fahren lernen, meine Großmutter hat ein Auto, das ist noch tip top in Ordnung, ich persönlich fahre da gerne mit, aber meine Geschwister nicht, es sieht einfach zu eckig und kantig aus und ist alt und hat keine Servolenkung. Dass da keine Servolenkung bei ist, okay, ich persönlich habe da keine Probleme mit, ich kann mir aber denken, dass die dabei sein sollte, bei einem "neuen alten" Auto. Aber so alt (das Auto ist mittlerweile 19 Jahre alt) müssen die Autos dann ja nun auch wieder nicht sein, die man sich dann als das erste Auto anschafft. Aber wenn man als unsicherer Fahranfänger mal in einen Unfall verwickelt ist (und das habe ich ja gesagt, dass das auf alle Unfälle gesehen die am stärksten vertretene Gruppe ist), dann ist es ja nicht so schlimm, wenn man ein altes Fahrzeug hat, was dann irgendwie kaputt geht, als ein neues, wo die Reparatur um ein Vielfaches teurer werden könnte. Auch finde ich kann man mit alten Autos genau so gut fahren lernen beziehungsweise üben, wie mit neuen Autos, warum auch nicht?

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» Tassadar » Beiträge: 1245 » Talkpoints: -1,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Für Fahranfänger würde ich weder eine uralte Möhre kaufen, noch ein ganz neues Fahrzeug. Ein eigenes Auto sollte sich ein Fahranfänger erst einmal verdienen, weil er mit selbst gekauften Autos vom eigenen Geld viel behutsamer umgeht, als mit Papas Wagen. Und einem Fahranfänger zum Abi oder anderem Anlass einen neuen Wagen zu kaufen, finde ich einfach übertrieben. Als Erstwagen für einen Fahranfänger halte ich ein nicht zu altes Auto mit den nötigen Sicherheiten für angebracht, das günstig gebraucht gekauft werden kann.

Mein erstes Auto war ein älterer Ford, den ich damals für 1000 DM kaufte. Nach einem Vierteljahr wurde er mir gestohlen von jugendlichen Fahranfängern. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nicht jeder Fahranfänger ein Rowdy ist. Mein 1 ½ Jahre altes Fahrzeug (als ich es kaufte), das sehr teuer war, wurde von einem Fahranfänger super behandelt. Ich habe es nicht bereut, ihm das Fahrzeug zum Anfang gegeben zu haben.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich bin der Meinung, dass man als Fahranfänger ganz klar zu einem Gebrauchtwagen tendieren sollte. Man ist einfach noch nicht so geübt darin, alleine im Straßenverkehr zu fahren. Zudem kenne ich das von mir : Kaum ist der Fahrlehrer weg, wird man verwegener & fährt auch komplett anders. Daran muss man sich dann auch erstmal gewöhnen bis man seine wirklich eigene Fahrweise verinnerlicht hat. Außerdem ist viel ärgerlicher, wenn man gerade am Anfang einem Neuwagen durch Fahrfehler, die anfangs durchaus passieren, einen Kratzer oder eine Beule zufügt. Bei einem Gebrauchtwagen fällt dies dann nicht so sehr auf.

Der finanzielle Aspekt wurde hier ja schon mehrfach angesprochen. Dem kann ich mich in jedem Falle voll & ganz zustimmen. Bei Gebrauchtwagen ist die Versicherung einfach viel viel billiger als z. B. bei neuen Sportwagen. Wenn man also nun einen Neuwagen geschenkt bekomm, man jedoch die Versicherung & den Sprit selber zahlen muss, ist man als Fahranfänger da meistens schon in ein größeres Problem verwickelt. Neuwagen verbrauchen in der Regel einfach mehr Benzin, da man durch diese auch verleitet wird, wilder zu fahren & somit den Benzinverbrauch in die Höhe zu treiben. Ärgerlich wird es dann auch, wie schon erwähnt, wenn man eine Delle oder einen Kratzer in ein solches Auto fährt. Während ein Gebrauchtwagen meistens schon ein paar Dellen und Kratzer hat, weitere also nicht wirklich auf fallen, ist es bei Neuwagen so, dass der kleinste Kratzer sofort auf fällt und einen tierisch ärgert. Zum anderen sind die Verschleißteile an Neuwagen, soweit ich das weiß, teurer und der Einbau von manchen Dingen wie Radio viel zeitaufwändiger und komplizierter, da meistens die komplette Elektronik umgangen bzw. ausgebaut werden muss.

Meinen ersten Wagen habe ich mit 20 bekommen, direkt nachdem ich meinen Führerschein bestanden hatte. Ich habe mir den Wagen, einen Opel Astra-F, selbst finanuiert & unterhalte ihn momentan auch komplett selbständig. Benzing, Reperaturkosten & Versicherung müssen also komplett von mir getragen werden & daher käme es für mich momentan noch garnicht in Frage, an ein anderes, neues Auto zu denken. Sind einfach zu teuer. Zudem traue ich mir einen Neuwagen mit viel PS garnicht zu. Als Fahranfänger verschätzt man sich oft.

Einen Neuwagen kann man sich, meiner Meinung nach dann zulegen, wenn man ihn sich erstens selber leisten kann & zum anderen einfach ein paar Jahre gefahren ist & somit Sicherheit im Straßenverkehr gefunden hat. So schützt man zum einen sich selbst & zum anderen die weiteren Verkehrsteilnehmer.

» Unfug » Beiträge: 305 » Talkpoints: 4,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde eigentlich eine alte Möhre nicht schlecht als erstes Auto für einen Fahranfänger. Ich denke da so an ein Modell welches gerade den TÜV geschafft hat und nicht so groß ist und wenig Hubraum hat. Das Fahrzeug braucht ja auch nur eine gewisse Zeit halten, praktisch als Übergangslösung bis man im Fahren etwas sicherer geworden ist. Es muss ja nicht so kaputt wie mein erstes Auto sein welches immer an der Kreuzung und bei Regen abgesoffen ist und ich dann immer die Kerzen wechseln musste bevor ich es wieder starten konnte.

Ich gehe mal davon aus dass das Fahrzeug natürlich technisch in Ordnung ist, sonst hätte es ja auch keine TÜV bekommen. Fahranfänger fahren sowieso die allererste Zeit äußerst vorsichtig weil sie noch unsicher sind, jedenfalls verhalten sich bis auf wenige unrühmliche Ausnahmen die meisten erst einmal so. Gerade Anfänger werden bei den Versicherungen ordentlich zur Kasse gebeten, da ist es doch durchaus lohnenswert wenn vorerst auf eine Teilkaskoversicherung und natürlich auf die Vollkasko verzichtet werden kann. Deshalb spielt es auch nicht so die Rolle wenn man das Fahrzeug später schrottet oder mal eine Beule einhaut. Ein neues Auto kann dann immer noch gekauft werden, vielleicht gibt es sogar noch günstige Eintauschprämien für das alte Auto so dass man noch ein gutes Geschäft dabei macht.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Als ich damals meinen Führerschein hatte, habe ich nach langem Bitten und Betteln das alte Auto meines Vaters bekommen, das er sich auch nur als Überbrückungsfahrzeug gekauft hat, nachdem sein vorheriges Auto spontan den Geist aufgab. Es handelte sich also bei meinem ersten Auto um einen damals schon ziemlich alten VW Polo, Baujahr 1988, den ich im Jahr 2000 bekommen habe und der somit damals 12 Jahre alt war. Es war tatsächlich so, dass dieses Auto überhaupt keinen Komfort geboten hat und es auch einige neuere Gebrauchtfahrzeuge gab, die deutlich besser mit sicherheitsrelevanten Aspekten ausgestattet waren. Das war mir damals allerdings reichlich egal, weil ich endlich mobil und frei sein wollte. Deshalb habe ich mein erstes Auto auch entsprechend hoch geschätzt.

Ziemlich schnell wurde aber deutlich, dass dieses Auto nicht nur teuer im Unterhalt ist, sondern auch wirklich bedeutend schwerer zu fahren und unübersichtlicher war als beispielsweise mein Fahrschulgolf. Damals habe ich mir auch überlegt, dass mir tatsächlich wohler dabei wäre, wenn ich meine vielen Strecken, die ich gefahren bin, weil ich meine Freiheit auskosten wollte, mit einem sichereren Auto zurücklegen hätte können. Die Bremsen meines alten Polo waren nicht sonderlich toll, außerdem beschleunigte er mit seinen wenigen PS wirklich langsam und ich hatte auch nur vier Gänge. Einen Airbag hatte ich, soweit ich mich erinnern kann, nur auf der Fahrerseite, wobei ich mir nicht einmal sicher bin, ob mein Auto überhaupt einen Airbag hatte. Ich habe aber so manche Situation erlebt, die ich auch heute noch als durchaus gefährlich bezeichnen würde und ich meine, dass ich mit einem weniger alten Gebrauchtwagen auch eine kleine Gefahr gehabt hätte und für den Fall, dass mein Glück nicht so groß gewesen wäre, auch im Falle eines Unfalls weniger Schaden erlitten hätte. Wirklich sicher war ich in diesem Polo jedenfalls nicht.

Ich finde, dass sich dieses Verhältnis zwischen älteren und neueren Fahrzeugen gerade in puncto Sicherheit etwas verschoben hat. Ein zehn Jahre altes Auto ist heute ganz gut ausgestattet, womit ich nicht nur den Komfort meine. Wenn ich da an mein aktuelles Auto denke, das auch schon wieder seine sieben Jahre auf dem Buckel hat, kann ich jedenfalls nicht sagen, dass es einem Neuwagen in sonderlich viel nachstehen würde, jedenfalls ist die aktuelle Baureihe meines Autos nicht wirklich viel anders, von optischen Veränderungen einmal abgesehen, die man sowohl am Äußeren des Fahrzeugs als auch im Innenraum findet. Großartige sicherheitsrelevante Änderungen sind nicht hinzugekommen, mir fällt jedenfalls keine einzige ein.

Insofern würde ich heutzutage wohl mit deutlich leichterem Gewissen einen älteren Gebrauchtwagen kaufen, wenn ich Fahranfänger wäre. Einen Neuwagen fände ich doch eher übertrieben, wobei „ein neueres Fahrzeug“ nicht gleichbedeutend mit einem Neuwagen ist. Ich denke, ich würde mich als Fahranfänger heutzutage wohl unter den fünf bis acht Jahre alten Autos umsehen, wenn ich planen würde, mein erstes Auto zu kaufen. Das sollte doch völlig ausreichend sein.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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