Wie gefährlich sind die Jobs auf einer Bohrinsel?

vom 01.10.2011, 21:30 Uhr

Man liest ja immer wieder in der Zeitung über Jobs auf einer Bohrinsel. Und nun hat ein Bekannter so eine Anzeige gelesen. Er ist Mitte 30 und seit 2 Jahren arbeitslos. Diese Jobs werden ja nicht schlecht bezahlt. Aber wie gefährlich ist es wirklich? Ich habe im Fernsehen mal eine Reportage gesehen, wo sie schon von der Gefährlichkeit des Jobs gesprochen haben. Ich habe aber nicht alles mitbekommen. Wie gefährlich ist es wirklich und was muss man tun um dort arbeiten zu können? Welche Vorraussetzungen braucht man?

Der Mann, von dem ich schreibe hat eine Familie und 3 Kinder und will endlich wieder für die Familie der Ernährer sein. Aber er will sich auch keinem Risiko aussetzen. Müsste er, wenn er das macht auch extra Versicherungen abschließen oder ist das Risiko durch eine Versicherung des Arbeitsgebers gedeckt?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Auf Bohrinseln werden viele Menschen mit ganz unterschiedlichen beruflichen Hintergründen beschäftigt. Je nachdem, in welchem Bereich man auf einer Bohrinsel arbeitet, unterscheiden sich damit auch die Risiken gravierend.

Auf einer Bohrinsel werden nicht nur Ingenieure und Bohrfacharbeiter beschäftigt, die im ständigen Kontakt mit den mitunter sehr gefährlichen und schwer zu bedienenden Bohrgeräten zu tun haben. Darüber hinaus gibt es auch Köche, Putzkräfte und dergleichen.

Gerade bei Köchen und Putzkräften halten sich die möglichen Risiken doch stark in Grenzen und sind nicht mit denen zu vergleichen, denen die Arbeiter am Gerät ausgesetzt sind. Das Einkommen in diesen Berufen ist gegenüber solchen auf Land jedoch auch überdurchschnittlich hoch.

Der Arbeitgeber versichert die einzelnen Arbeitnehmer je nach Einsatzgebiet, da es gerade bei den Arbeitern am Gerät ein erhöhtes Verletzungsrisiko gibt. In diesen Fällen werden besondere Versicherungen von Seiten des Arbeitgebers abgeschlossen, die aber bei Köchen oder Putzkräften nicht zutreffen.

Es ist jedoch relativ schwierig, an einen solchen Job auf einer Bohrinsel überhaupt zu kommen. Gerade weil die Bezahlung überdurchschnittlich gut ist, sind die Wartelisten entsprechend lang. Ganz egal, ob man nun als Bohrfacharbeiter, Ingenieur oder Koch arbeitet, es werden stets nur die besten genommen.

Bei deinem Bekannten würde es nun ganz darauf ankommen, welchen Beruf er überhaupt erlernt hat und ob dieser Verwendung auf einer Bohrinsel finden kann. Mehrjährige Berufserfahrung ist in jedem Fall bei treffenden Stellenausschreibungen erforderlich.

Gerade Bewerbungen von Personen, die aus einer längeren Arbeitslosigkeit kommen, verdrehen die entsprechenden Einstellungsverantwortlichen gerne mal die Augen. Denn egal, welche Tätigkeit man auf einer Bohrinsel ausübt, sie muss einfach sitzen und im Schlaf beherrscht werden.

Deshalb wird eine 'Pause' von zwei Jahren oder sogar mehr gar nicht gerne gesehen und die entsprechenden Bewerbungen auch kaum berücksichtigt, wenn nicht besondere Fähigkeiten gebraucht werden und vorhanden sind.

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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