E-Nummern in Lebensmitteln: Immer schlecht?

Ich habe hier gekaufte Kekse stehen, die in der Zutatenliste stehen haben, dass diese Kekse mit dem Backtriebmittel E336 hergestellt sind. Man hört ja immer sehr viel Negatives über die ganzen E Nummern in den Lebensmitteln. Daher habe ich schon immer ein ungutes Gefühl, wenn in einer Zutatenliste irgendwas von E xyz als Inhaltsstoff steht.

Was ist ein Backtriebmittel E336 und ist jeder Inhaltsstoff, der mit einer E Nummer gekennzeichnet ist prinzipiell schlecht und sollte man die Finger davon lassen?

Der Zusatzstoff E 336 ist Kaliumnitrat. Kaliumnitrat ist für Bio- Produkte in Deutschland zulässig, kann aber auch durchaus gentechnisch hergestellt worden sein. Kaliumnitrat dient bei der Herstellung von Lebensmitteln aus Säurungsmittel, als Kochsalzersatz und auch aus Säureregulator. Außerdem kann Kaliumnitrat abführend wirken.

In wie weit du das nun gesund oder als nicht schädlich siehst, ist in meinen Augen immer ein wenig Auslegungssache. Ich achte nun wenig auf Zusätze. Aber wenn würde ich mich fragen, warum man einen Stoff erst umständlich gewinnen muss, wenn man ihn auch so haben kann. Immerhin ersetzt Kaliumnitrat ja Kochsalz. Oder die von dir genannten Kekse sind doppelt gesalzen, was ja auch nicht wirklich gesund sein kann.

Generell sind die ganzen E- Nummern wohl ein Thema für sich. Zusatzstoffe die Lebensmitteln zugesetzt werden um bestimmte physikalische, chemische oder physiologische Effekte zu erzielen, werden mit E- Nummern gekennzeichnet. Die dienen im Endeffekt dazu, Geschmack, Struktur, Farbe, Haltbarkeit zu beeinflussen. Wobei es nicht immer synthetisch gewonnene Zusatzstoffe sein müssen, sondern durchaus auch natürliche Stoffe eingesetzt werden, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Wobei Zusatzstoffe erst nach ausdrücklicher Zulassung eingesetzt werden dürfen.

Die Zusatzstoffe werden aber nur zugelassen, wenn keine Gesundheitsrisiken bestehen, sie für die Produktion notwendig sind und sie den Verbraucher nicht täuschen. Die Zusatzstoffe müssen allerdings auf den Waren kenntlich gemacht werden und dafür vergibt die Europäische Union halt E- Nummern für die zugelassenen Stoffe. Wobei dem Hersteller frei gestellt ist, die E- Nummer zu nennen oder halt den Zusatzstoff direkt zu benennen. Generell kann man wohl sagen, manche Zusätze sind einfach nötig um ein Produkt herzustellen. Manche halt nicht. Das muss man wohl dann für sich selbst abschätzen.

Auch innerhalb von E-Nummern gibt es gute und weniger gute. Manche dieser E-Stoffe kommen natürlich vor und manche werden chemisch hergestellt. Das Problem ist, dass man bei den meisten E-Stoffen nicht weiß, ob sie mit Gentechnik hergestellt wurden oder nicht. Daher besteht bei allen E-Nummern ein Verdacht auf gentechnisch veränderte Substanzen. E336 ist Kaliumtartrat, welches umgangssprachlich auch unter dem Begriff "Weinstein" bekannt ist. Es ist ein natürlicher Rückstand bei der Weinherstellung.

Wenn man Kaliumtartrat in einen Teig gibt, gibt dieses langsam aber kontinuierlich Säure ab und dadurch bilden sich Poren im Teig, welche diesen auflockern. Da es keine Höchstmengenbeschrenkung hat, in Bioprodukten verwendet werden darf und auch in Säuglingsnahrung verwendet werden darf, denke ich nicht dass es schädlich ist. Meiner Meinung nach ist es besser als manch andere Backtriebmittel, die sich auf natürlichem Wege nicht herstellen lassen.