Waldpilze: Warum kann man sie nicht kaufen?
Mein Mann hat früher in der Ex DDR auch Pilze gesammelt und schwärmt immer noch davon, dass er Waldpilze gerne mag und würde liebend gerne auch mal wieder Waldpilze essen. Aber alles, was man auf dem Markt bekommt sind Pfifferlinge, Champignons oder eben andere gezüchtete Speisepilze. Aber eben keine gemischten Waldpilze. Warum kann man sie nirgends kaufen? Nicht mal in einem Hofladen bekommt man diese Pilze.
Eine Bekannte meinte nun, dass man diese Pilze nicht mehr sammeln darf und wenn, dann nur für sich zum Eigengebrauch, aber nicht zum Verkauf, weil das angeblich der Umwelt schaden würde. Woher bekommt man denn heutzutage noch frische Waldpilze?
Die bekommst du eben direkt aus dem Wald. Anders wirst du nicht an die Waldpilze kommen. Warum man sie nicht sammelt und verkauft, weiß ich allerdings nicht. Aber wer eben welche frisch will, der muss sich schon selbst in den Wald aufmachen und suchen.
@Punktedieb: Dafür fehlt mir einfach das Wissen und mir ist es zu riskant, da auch mal einen giftigen oder ungenießbaren Pilz dabei zu haben. Ich weiß, dass sich manche genießbaren und manche ungenießbaren Pilze sehr ähnlich im Aussehen sind und das ist einfach zu gefährlich. Das sollte man Leuten überlassen, die es können und regelmäßig machen.
Deswegen gibt es ja auch Pilzberater, wo man seine Ausbeute kontrollieren lassen kann. Aber insgesamt kann man bei Röhrenpilzen nicht viel verkehrt machen. Außer du machst den Fehler wie ich letztes Jahr, das du mit viel Freude den Bitterling mit nach Hause nimmst. Allerdings wurde der dann von meinem Kontrolleur halt aussortiert.
Aber wenn ich mich recht erinnere, dann dürfte das noch mit Tschernobyl zusammenhängen, das die Pilze halt so nicht verkauft werden dürfen. Wobei halt bei uns die Pilze nachts auch nicht leuchten
Ich gehe auch davon aus, dass das mit Tschernobyl zusammenhängt. Bei der Reaktorkatastrophe 1986 wurde sehr viel radioaktives Material freigesetzt, welches dann unter anderem auch bei uns als Regen herunterkam und diese radioaktiven Stoffe, vor allem Iod und Caesium-Isotope, sind bis heute im Boden und werden sich auch lange noch dort halten. Die Pilze, welche sich vom kontaminierten Waldboden ernähren sind dadurch natürlich auch kontaminiert (wenn auch schwach), aber sie werden wahrscheinlich deshalb nicht verkauft.
Die Waldpilze würde ich keineswegs kaufen oder suchen, da sie immer noch durch Tschernobyl bedingt, nicht unbedingt genießbar sind. Auch die Pfifferlinge sind Waldpilze, die bei uns noch nicht gezüchtet werden. Spanien hat eine Methode, mit der sie minimal Pfifferlinge züchten. Aber das sind nicht die, die du hier kaufen kannst. Also lass auch bei Pfifferlingen Vorsicht walten. Edeka hatte vor etwa drei bis vier Wochen eine Pilzwoche. Da konntest du teils auch Waldpilze kaufen.
Also bei uns wird oft und auch sehr gerne in den Wäldern nach Pilzen gesucht. Diese werden dann natürlich auch verzehrt. Hier weiß eigentlich jeder welche Pilze essbar und welche ungenießbar sind. Allerdings muss man erwähnen, dass die Ausbeute nicht mehr so hoch und so zahlreich ist wie bis vor einigen Jahren. Eventuell hat das Klima etwas damit zu tun. Kleine Mengen sind aber immer noch möglich wenn man genau weiß wo und wann man zu suchen hat. Ich selber war auch gerne mal mit meinem Opa oder meiner Oma als Kind im Wald auf der Suche nach Pilzen. Gefunden haben wir eigentlich immer welche. Von Auswirkungen auf die Pilze von Tschernobyl habe ich noch nie etwas gehört.
Ich würde eher sagen, dass der Aufwand zu hoch ist diese Pilz zu sammeln. Das wird wohl der Grund dafür sein, dass man im Handel keine Waldpilze kaufen kann. Die Kosten, die hierbei entstehen würden, wären enorm hoch und können nicht an das Produkt selber weiter gegeben werden. Der Preis würde dann so in die Höhe gedrückt werden, dass keiner diese Pilze kaufen würde und somit kommt der ganze Spaß wieder zum erliegen. Also warum einen so riskanten Schritt wagen? Ich glaube auch nicht, dass der Pilzbestand in den Wäldern für so etwas hoch genug ist. Man sieht also, es ist kein Produkt für die Masse sondern mehr für den einzelnen, der sich selber auf die Socken macht und sammelt.
Es gibt aber in der Tiefkühltruhe Waldpilzmischungen. Bisher hebe ich die zwar nur einmal gekauft und das dann auch im Großhandel, aber ich habe auch schon im Rewe welche gesehen. Aus welchen Regionen die kommen, weiß ich allerdings nicht. Frisch zu kaufen gibt es eigentlich höchstens Pfifferlinge und mit viel Glück (und für viel Geld) mal Steinpilze.
Ich bekomme meine Waldpilze eben direkt aus dem Wald. Über Tschernobyl habe ich in der Hinsicht noch nie nachgedacht und habe es auch nicht vor. Dafür wäre es bei mir wohl auch zu spät, da wir eigentlich jedes Jahr Pilze suchen waren, soweit ich mich erinnern kann.
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