Gibt es Bücher, die einem richtig zum Lachen bringen?

vom 30.09.2011, 15:58 Uhr

Ich habe vor einer Weile mal wieder eine klassische Folge von "Mr Bean" angeschaut. Es handelte sich hierbei um die Folge, in der Mr Bean mit dem Zug verreisen will. In der Kabine trifft er natürlich auf einen weiteren Fahrgast. Dieser liest ein Buch und beginnt immer wieder laut zu lachen. Klar war das übertrieben dargestellt, weil es sich eben um eine Filmaufnahme handelte. Aber mal davon abgesehen müsste es doch Bücher geben, die einen so richtig zum lachen bringen, oder etwa nicht? Ich selber hatte nämlich noch kein solches Buch gelesen. Ich bin kein übermäßig eifriger Leser und würde mich eher zum normalen Durchschnitt zählen aber so etwas ist mir noch nicht vorgekommen. Es wäre aber auf jeden Fall mal etwas neues. Schmunzeln musste ich schon bei dem einen oder anderen Buch aber halt nicht richtig lachen. Kennt ihr solche Bücher oder lest ihr eher ernstere Sachen? Welches Buch kann einen denn richtig schön zum Lachen bringen?

Ich denke, viele Dialoge in Büchern verlieren an Humor wenn man keine Fantasie hat um sich das ganze bildlich vorzustellen. Bei einem Film wird einem das ja abgenommen und man erkennt sofort wenn etwas witzig ist. Bei einem Buch ist es natürlich schwieriger das so an den Leser herüber zu bringen. Ein Beispiel wäre folgendes: Jemand rennt weg und fällt hin oder rennt irgendwo dagegen. Fast schon eine klassische Szene in einer Komödie. Hier hat man das Bild direkt vor Augen und findet es, ja nach Geschmackssache, lustig oder eben nicht. Jetzt stellt ich mir das schwierig vor, das genauso lustig in einem Buch herüber zu bringen. Das wirkt recht schwierig auf mich. Hier sollte man wohl als Leser Vorstellungskraft mitbringen, was eigentlich immer so sein sollte sonst macht es ja wenig Sinn ein Buch zu lesen.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Seit ich studiere lese ich meistens Fachbücher zu den Themen meines Studiums und darin gibt es nicht viel zu lachen. Aber in den Ferien oder im Urlaub wenn ich Zeit habe, lese ich gerne unterhaltsame Bücher. Ab und an muss ich dabei schon schmunzeln, jedoch musste ich noch nie herzhaft über eine Stelle lachen.

Ich lese gerne typische Frauenromane wie beispielsweise die Bücher aus der Reihe „Shopaholic“ von Sophie Kinsella. Darin geht es um die Einkaufssüchtige Becky, die kein Fettnäpfchen aus lässt und auch mit den größten Geldsorgen an keinem vermeidlich reduzierten Kleidungsstück vorbei laufen kann. Ab und zu fühle ich mich dabei einfach an mich selbst erinnert und kann mich super in die Lage der Protagonistin hinein versetzen. Dabei komme ich manchmal nicht um ein Lächeln herum, jedoch musste ich bisher noch nie richtig laut über den Inhalt der Bücher lachen.

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das hängt glaub ich zum einen davon ab, welcher Typ man selbst ist und dann auch vom Bezug zum Thema. Es gibt ja Menschen, die Dinge lustig finden, über die andere gar nicht lachen können. Wenn ich jetzt mich selbst betrachte, wären das z.B. diese typischen amerikanischen Komödien. Die finde ich so unlustig, dass ich dabei schlicht einschlafen könnte. Da macht es auch keinen Unterschied, zu welchem Genre sie gehören (diese Filme ziehen sich ja durch alle möglichen Genres, spontan fällt mir die romantische Komödie, Actionkomödie und dann natürlich noch Filme im Stil von "Ey Mann, wo ist mein Auto?", die wirklich von vorne bis hinten nur Blödelei sind).

Als ich vor Jahren das erste Mal "Ein Amerikaner in Tokio" gelesen habe, habe ich Tränen gelacht. Aber ich glaube, dass jemand, der die beschriebenen Eigenheiten der Japaner nicht kennt und sich deshalb nicht wirklich vorstellen kann, in welche Fettnäpfe der ungehobelte amerikanische Autor da schön zielsicher immer wieder gestapft ist, das nicht so lustig findet. So ging es mir zumindest mit anderen Büchern des selben Autors, die mich thematisch jetzt nicht so berührt haben.

So ganz pauschal kann man es nicht sagen. Ich hab's schon erlebt, aber das muss nicht bedeuten, dass es anderen auch so gehen muss :wink:

» kuyashinaki » Beiträge: 113 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe schon Romane gelesen, die mich zum Schmunzeln gebracht haben, aber so richtig laut zum Lachen nicht. Zum Beispiel "Mieses Karma" von David Safier war sehr besonders und witzig. Laut gelacht habe ich bei den Büchern von Dieter Nuhr, der bringt ganz normale Dinge dermaßen trocken sarkastisch auf den Punkt, finde ich herrlich. Auch bei Bastian Sicks "Häppi Auer", einer Sammlung von Stilblüten musste ich oft laut lachen, schade dass dieses Büchlein so schnell ausgelesen ist.

Bei Lysann Hellers "Die Paprikantin" habe ich ebenfalls mehrfach gelacht, sie schreibt romanhaft über ihre Erlebnisse als Praktikantin bei einer Budapester Zeitung. Dabei weiß ich aber nicht, ob es für mich deshalb so witzig war, weil ich schon öfter in Ungarn Urlaub gemacht und dadurch ein bisschen Erfahrung mit der ungarischen Mentalität habe oder ob das für jeden so witzig ist - ich nehme an, wenn man sich für andere Menschen, Länder und Mentalitäten interessiert, lacht man bei diesem Buch sicher.

» kerry3 » Beiträge: 892 » Talkpoints: 18,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Nun, wenn dir Mr. Bean - und damit der englische Humor - gefällt, empfehle ich dir Bücher von Douglas Adams, z.B. die "Per Anhalter durch die Galaxis"-Reihe, "Raumschiff Titanic", "Die letzten ihrer Art" (Eine Reise zu den bedrohten Tierarten der Erde) oder "Der elektrische Mönch".

Auch Bücher von Terry Pratchett (Scheibenwelt) oder Neil Gaiman (Der Sternwanderer" könnten dir gefallen. Mir haben auch die Schaf-Romane von Leonie Swann (Glennkill, Garou) sehr gefallen.

» LastGunman » Beiträge: 242 » Talkpoints: 4,06 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es mag vielleicht bei Büchern schwieriger zu sein, den Humor zu finden, aber es ist nicht unmöglich. Ich habe schon einiges an Literatur gelesen, die mich zum Lachen gebracht hatte. Allen voran waren es Geschichten der Autorin Evelyn Sanders, die vor allem Familiengeschichten zu Papier gebracht hatte und ich meine, dass diese Geschichten auch autobiographische Züge hatten. Bei mir ist beim Lesen da wirklich selten ein Auge vor lauter Lachen trocken geblieben. Wenn man solche Geschichten mag, ist man da echt gut aufgehoben.

Dann lese ich ebenfalls doch recht viel Frauenliteratur. Wenn es um humorvolle Frauenbücher geht, fällt mir sofort Kerstin Gier ein. Man kann die Bücher dieser Autorin wirklich schnell weg lesen, aber auch hier gibt es bei den meisten der Bücher eine komische Situation nach der anderen. Die Geschichten bauen nicht aufeinander aus, bis auf eine Ausnahme, aber man kommt dennoch auch so gut schnell rein. Hier kann ich auch für den "Mann von heute" beispielsweise "Für jede Lösung ein Problem" empfehlen. Absolut herrlich.

Auch Sophie Kinsella fand ich klasse, allerdings weniger die Romane um die kaufsüchtige Becky, sondern eher den unabhängigen Roman "Göttin in Gummistiefel". Ehrlich gesagt konnte ich mich da auch nicht mehr zurückhalten und konnte wirklich unbeschwert loslachen. Ich weiß und glaube nicht, dass diese Geschichte auch etwas für einen Mann ist, aber ausprobieren kann man es ja, wenn man es versuchen möchte.

David Safier finde ich auch grandios. Allerdings auch eher nur "Jesus liebt mich" und "Mieses Karma". " Plötzlich Shakespeare" habe ich aber leider nicht so lustig gefunden und den ganz aktuellen Roman "Happy family" kenne ich noch gar nicht. Da könnte ich mir aber schon allein vom Namen her gut etwas vorstellen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich denke, es ist von Person zu Person unterschiedlich, welche Bücher uns mehr als nur ein kurzes Lächeln aufs Gesicht zaubern. So hat Steph ja z.B. geschrieben, dass sie bei Kerstin Gier richtig lachen muss. Ich selbst musste bei Giers Büchern höchstens hier und da mal schmunzeln. Dagegen habe ich mir Christopher Moores "Die Bibel nach Biff" oder Simon Bretts "Wie ich meinen Eltern den letzten Nerv raubte" mehrmals den Bauch halten müssen vor Lachen. Jeder Mensch spricht da wohl auf eine andere Art von Humor an.

Noch dazu ist auch eine besonders lustige Geschichte etwas, das man ganz allein in seinem privaten Kopfkino erlebt. Da fällt das Lachen an komischen Stellen irgendwie schwerer. Vergleichbar ist das vielleicht damit, dass bei einer Komödie im Kino oder einem Filmabend mit Freunden das Lachen der anderen ansteckend wirkt, während man allein zu Hause vorm Fernseher eher weniger lacht.

» Doreen82 » Beiträge: 316 » Talkpoints: 7,93 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Oh ja, "Wie ich meinen Eltern den letzten Nerv raubte" fand ich auch klasse und ich bin ja auch erst vor nicht allzu langer Zeit mit dem Buch "Die Stadt der träumenden Bücher" in Berührung gekommen. Zwar ist es nicht ausschließlich ein lustiges Buch, aber auch da gab es bereits einige Stellen, die ich wirklich lustig gefunden habe und darüber auch lachen musste.

Ich denke aber auch, dass es schon darauf ankommt, wie man selbst liest. Die Phantasie spielt meines Erachtens nach schon eine sehr wichtige Rolle. Wenn man dazu dann auch die entsprechenden Bilder im Kopf hat, fällt einem das Lachen doch leichter. Anders sieht es meiner Meinung nach aber aus, wenn man nur stupide vor sich her liest und sich die jeweiligen Stellen nicht vorstellt.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Also ich fand beispielsweise "Die besten zehn Sekunden meines Lebens" von Roger Schmelzer, dem Autor einzelner Sketche von Switch, sehr lustig. Ich hab mich selber dabei einige Male erwischt, wie ich schmunzelnd den Kopf schütteln musste.

Eine Lachgarantie liefert Michael Mittermeiers "Achtung Baby". Allerdings ist das wohl weniger für kinderlose Leser interessant. Ich habs von meinen Freunden geschenkt bekommen, nachdem ich ihnen mitgeteilt hatte, dass ich Vater werde. Ich hab mich teilweise weggeschmissen vor Lachen und dachte, es sei total übertrieben. Es ist schon erschreckend, wie viel Wahrheit nach der Geburt meiner Tochter tatsächlich ans Tageslicht kam.

Meine Erfahrung ist, dass man ein Buch nur witzig finden kann, wenn man dafür auch offen ist. Vor allem sollte man nicht den Anspruch stellen, ein lustig gemeintes Buch sei ebenso metaphorisch wie Goethes "Faust". Vielmehr kommt der Humor des Autors erst dann richtig zur Geltung, wenn man diese Bücher unter der Kategorie "leichte Kost" abstempelt und recht unbeschwert ans Lesen geht.

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» Cloud2907 » Beiträge: 23 » Talkpoints: 11,31 »


Ich lese sehr viel, zwar eigentlich lieber Krimis oder Thriller, doch einige Bücher, über die ich lachen musste, gibt es auch. Einerseits die Bücher von David Safier, dann die "Tod auf leisen Pfoten" und "Katzen würden leiser morden" von Blaize Clement, die zwar eher zum Krimi-Genre gehören, doch sehr witzig geschrieben sind. Und, was ich wirklich wärmstens empfehlen kann ist "Bevor ich explodiere fliegt erst mein Haushalt in die Luft" von Sue Limb.

» AngelHawk » Beiträge: 437 » Talkpoints: 5,40 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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