"Lass uns Freunde bleiben" - wer hat es geschafft?

vom 30.09.2011, 15:40 Uhr

Wer hat diesen fast schon obligatorischen Satz noch nicht bei einer Trennung gehört? "Wir können ja Freunde bleiben". Natürlich erübrigt sich das, wenn man sich im Streit getrennt hat oder andere Gründe hat, weshalb man mit diesem Menschen nichts mehr zu tun haben will. Aber hat eine Freundschaft mit dem Expartner jemals bei euch funktioniert? Oder habt ihr es gar nicht erst versucht? Denkt ihr gar, dass so etwas gar nicht möglich ist?

Mit meinem Vorletzten habe ich es versuchen wollen, doch seine Neue hat leider immer wieder dazwischengefunkt. Sie war nicht nur extrem dominant, sondern auch sehr eifersüchtig. Sie hat ihn gezwungen, meine Handynummer zu löschen und mich auch in allen sozialen Netzwerken aus der Freundesliste zu schmeißen. Als ich es dann "gewagt" habe, ihn anzuschreiben und zu fragen, was los sei, gab es eine Menge Ärger. Von ihm bekam ich nämlich keine Antwort, dafür aber von ihr. Und darin fielen eine Menge Schimpfwörter und Drohungen wurden ausgesprochen. Nachdem er dieses Teufelsweib nach einem Jahr endlich verlassen hatte, meldete er sich bei mir. Jedoch war so eine lange Zeit vergangen, dass ich das Interesse an einer Freundschaft verloren hatte, weil ich ihn bereits als Waschlappen abgestempelt hatte. Trotzdem trafen wir uns auf einen Kaffee und ich merkte schnell, dass er in meinen Augen ein Langweiler war und ließ es mit dem Kontakt bleiben. Das Treffen fand letzten Sommer statt und seitdem haben wir uns die eine oder andere Mail geschrieben, um zu erfahren, wie es dem anderen geht. Ich weiß nur, dass er eine anscheinend nettere Freundin gefunden hat, was ich ihm aus vollem Herzen gönne, und an einer ziemlich guten Uni studiert. Mehr Information brauche ich eigentlich auch nicht.

Mit meinem jetzigen Ex habe ich kürzlich bei einem Treffen gesagt, dass wir in meinen Augen keine Freunde sind und wohl auch nicht werden können. Als wir noch zusammen waren, konnten wir teilweise wirklich stundenlang telefonieren und generell reden. Unser Rekord war vier Stunden, in denen uns der Gesprächsstoff nicht ausgegangen ist. Doch mittlerweile schweigen wir uns sehr viel an, wenn wir uns treffen. Meistens fällt das nicht auf, weil wir uns teilweise nur sehen, um mit dem Hund Gassi zu gehen, was nicht länger als eine halbe Stunde dauert. Aber wenn wir uns mal "richtig" treffen, ist da oft diese unangenehme Stille. Und manchmal geht er mir mit seinem Gerede sogar regelrecht auf die Nerven.

Alles in allem kann ich also sagen, dass es bei mir bisher leider nie wirklich geklappt hat, obwohl es von beiden Seiten versucht wurde. Und wie sah es bei euch aus?

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 20.11.2011, 00:36, insgesamt 2-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Naja, es gibt durchaus Ex-Freunde, da klappt das mit der Freundschaft, wenn auch nicht gleich auf Anhieb und es gibt Ex-Freunde, da ist es besser, dass nicht mal mehr der kleinste Funken Kontakt besteht. Bei ein paar Ex-Freunden bin ich sogar richtig froh, dass die Freundschaft erhalten geblieben ist, denn so weiß man, wen man bei bestimmten Dingen um Rat und Hilfe bitten kann und wo man weiß, da bekommt man die Hilfe auch. Mit einem anderen Ex-Freund kann ich wunderbar reden, weil er mich einfach sehr gut kennt und auch meine Einstellungen ect. Wir haben vor einigen Tagen die ganze Nacht lang durch telefoniert und es hat einfach gut getan mit jemandem zu reden, der einen so gut kennt.

» MissFly » Beiträge: 362 » Talkpoints: 6,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe nur einen wirklichen Ex - Freund und wir sind auch heute noch Freude. Direkt nach der Trennung hatten wir keinen Kontakt mehr und das fand ich auch wirklich gut und hilfreich. Zeitweise war ich schrecklich sauer auf meinen Ex und wollte ihn einfach nicht sehen. Die Trennung kam aus einem sehr blöden Grund, weil er ein Weichei war und sich gegenüber seinen Eltern nicht durchsetzen wollte. Außerdem war zuvor in der Beziehung schon einiges an Mist passiert.

Bei uns war es allerdings so, dass wir den gleichen Freundeskreis hatten und irgendwann haben wir uns dann auch wieder gesehen und miteinander geredet. Er hatte dann zuerst eine neue Freundin, die ich allerdings nicht mochte. Damals hatten wir dann auch so gut wie keinen Kontakt. Als er dann eine neue Freundin hatte, war das anders und wir haben uns auch wieder mit der Clique getroffen und seine Freundin war dann auch oft dabei. Zu der Zeit lernte ich dann auch meinen Partner kennen. Auch heute habe ich noch hin und wieder Kontakt zu meinem Ex - Freund. Wir telefonieren manchmal und treffen uns auch, wenn ich mal wieder in meiner alten Heimat bin. Ich mag ihn als Freund, aber mehr käme nie in Frage. Ich merke auch immer wieder, dass ich froh bin, dass wir uns damals getrennt haben. Er ist doch irgendwie ein bisschen langweilig und einfach nicht mehr mein Typ, seit ich meinen Partner kenne. :D

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich glaube schon das es Ex Freunde geben kann, mit denen man eine Freundschaft aufbauen kann. Nur ich habe dazu leider irgendwie die falschen Freunde immer gehabt. Mit einem Ex schreibe ich hin und wieder noch Mails. Wir haben uns letztes Jahr durch Zufall im Internet wieder gefunden. Aber die Mails beziehen sich eher auf solche Sachen wie es einem geht oder ähnlichem. Probleme würde ich nie mit ihm besprechen.

Ein anderer Ex von mir, zu dem hatte mein Mann vor einigen Jahren eine Freundschaft aufgebaut. Er war zwar öfters bei uns wir haben auch Spieleabende gemacht, aber das er mein Freund war, würde ich nicht sagen. Es war eben ein Freund meines Mannes, und damit war gut. Ich wüsste ehrlich gesagt auch gar nicht, ob ich zu einem Ex Freund eine Freundschaft aufbauen könnte.

» tearsdontlie1979 » Beiträge: 424 » Talkpoints: -0,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe schon so oft von Leute davon gehört, dass sie mit ihrem ehemaligen Partner weiterhin zumindest befreundet bleiben wollen. Hmm, ich habe nun einmal überlegt, wie viele Ex-Paare ich kenne, die es erfolgreich geschafft haben und bin auf die sagenhafte Zahl 1 gekommen.

In meinen Augen spricht so viel dagegen, es mit Freundschaft zu versuchen, dass ich es bisher gelassen habe. Dazu kommt noch, dass ich auch kein großes Interesse bisher daran gehabt, mich weiterhin mit Freundschaft an meinen Ex zu binden, denn es stand zu viel zwischen uns, obwohl wir uns recht friedlich und vernünftig voneinander getrennt haben. Aber ich stelle es mir schwer für den neuen Partner vor, wenn er oder sie hört, dass man sich mit seinem Ex trifft. Da kann das Vertrauen noch so groß sein, aber wo einst Gefühle waren, können sie auch wieder auflodern.

Aber was ich für wirklich wahrscheinlich halte, ist, dass einen viele Dinge, die schon in der Partnerschaft für Konfliktstoff gesorgt haben, auch in einer Freundschaft wieder durchbrechen. Der eine kommt immer zu spät, der andere will lieber nur den ganzen Tag zu Hause schön DVDs schauen, und wieder ein anderer kann nicht zuhören und redet nur von sich. Ich kenne durchaus den Spruch: "Manche sind besser auch nur gute Freunde als ein Pärchen". Aber dann sollte nicht schon eine gescheiterte Beziehung zwischen einander stehen.

» nathie1 » Beiträge: 36 » Talkpoints: 25,26 »


Ich bin nur mit einem meiner Ex-Freunde befreundet. Das ist die Beziehung aber schon lange her und wir waren vorher schon befreundet. Wir hatten halt beide gemerkt, dass eine Beziehung zwischen uns nicht funktioniert, also haben wir uns im Guten getrennt. Ist das der Fall, ist es wahrscheinlich einfacher eine Freundschaft zu erhalten. Wenn der Partner einen aber betrogen hat, denke ich mal nicht, dass man mit dieser Person noch etwas zu tun haben möchte. So ist es bei mir jedenfalls. Für so eine Person kann man keine freundschaftlichen Gefühle mehr entwickeln, weil man so eine herbe Enttäuschung nie vergisst.

» sandra199 » Beiträge: 80 » Talkpoints: 23,49 »


Ich glaube diesen Satz kann fast niemand ausstehen, weil ich der Meinung bin, dass so etwas nicht wirklich funktionieren kann. Bevor ich meinen jetzigen Freund kennengelernt habe, war ich 1 Jahr in einer anderen Beziehung gewesen und da lief nicht immer alles gerade rosig, weil es auch eine Fernbeziehung war.

Wir waren davor schon einmal zusammen, bevor es zu einer Trennung seinerseits kam. In dem Gespräch fiel von ihm auch der Satz, wir können ja Freunde bleiben. Ich war richtig sauer, aber das stärkste Gefühl, was die Wut überlagert hat, war der Schmerz und darum sagte ich dazu auch, dass ich das nicht möchte und er mich für immer in Ruhe lassen soll. Ich hätte es nicht ertragen mit ihm befreundet zu bleiben, mit dem Wissen er wird nicht mehr zu mir gehören. Mehr als ein halbes Jahr später habe ich ihn durch Zufall auf Facebook entdeckt und habe ihn angeschrieben. Wie es kommen musste sind wir wieder zusammen gekommen.

Nach ein paar Monaten musste ich ins Krankenhaus und da hat sich alles verändert. Es lief nie wirklich gut zwischen uns, er war immer sehr passiv gewesen und ich habe mich nie richtig geliebt gefühlt. Ich habe mich dann im Krankenhaus unsterblich in meinen jetzigen Freund verliebt, doch zu der Zeit hatte ich ja noch einen Freund. Ich habe es ihm gebeichtet nach einer gewissen Zeit und ich hätte mir gewünscht er kämpft um mich, aber eine Woche kam nichts, sodass ich beschloß mich zu trennen, jedoch wollte ich ihn nicht ganz aus meinem Leben verbannen, da er mir wichtig war, ich wollte ihn als Freund behalten. Das hat nicht funktionert. Ich habe mich immer bemüht, aber mit der Zeit wurde er zunehmend kälter und verletzender. Ich konnte es nachvollziehen, dass er verletzt war, aber deshalb musste man sich nicht so verhalten. Ich hatte es irgendwann satt und habe den Kontakt vor 2 Monaten abgebrochen und damit geht es mir auch besser und ich denke, sowas werde ich auch nicht mehr tun, mit einem Ex-Freund in Kontakt stehen.

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» Marina_1 » Beiträge: 1090 » Talkpoints: 56,17 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich selbst hatte vor meinem jetzigen Freund keine dauerhafte Beziehung mit einem anderen Mann sondern wenn, dann nur kurze Freundschaften auf sexueller Basis, ich hatte davor aber längere Zeit mal zwei Beziehungen, die über einige Monate hinweg gingen, dabei handelte es sich aber eben um Frauen. Ich persönlich muss ja sagen, dass ich es nicht besonders schwierig finde, zu meiner Ex eine Freundschaft zu halten, umgekehrt bin ich da aber nicht auf die gleiche positive Einstellung gestoßen. Meine erste Ex war vom Charakter her sehr interessant, aber auch sehr eigenwillig. Nachdem unsere Beziehung langsam in die Brüche ging, hatte ich ein bisschen das Gefühl, dass sie mit mir nicht mehr klar kam, weil ich nun eben früher ihre feste Freundin gewesen bin und jetzt nicht mehr. Wenn man sich auf sexueller Basis kennt, dann scheint es für einige Personen anschließend schwierig zu sein, zu einer freundschaftlichen Basis umzukehren.

So war es auf jeden Fall bei ihr. Sie hatte auch während unserer Beziehung immer schon sehr besitzergreifendes Verhalten gezeigt, was mich da noch nicht so sehr gestört hatte. Als wir dann aber eben auseinander waren, schien sie ungemein empfindlich in Bezug auf meinen Freundeskreis zu reagieren. Ich lerne beispielsweise neue Kumpels kennen, die auch wirklich nicht mehr als das waren und musste mir dann von ihr Kommentare anhören wie ''Aha, jetzt sind es also Männer?''. Wenn ich mich mit engeren Freundinnen traf, schien sie da auch nicht gelassener zu sein, obwohl ihr während unserer Beziehung eigentlich klar war, dass es sich um Freundinnen handelte, die ich bereits aus der Grundschulzeit, wenn nicht gar aus dem Kindergarten kannte, so dass man keinerlei Hintergedanken hatte.

Dadurch dass sie so eifersüchtig war, konnte nie eine richtige Freundschaft erhalten bleiben, ihr gefiel es einfach nicht, was ich in meiner Freizeit ohne sie tat und sie kam mit dem Gedanken nicht klar, dass sie nicht mehr mit einbezogen wurde. Bei meiner anderen Ex war das deutlich einfacher. Nach unserer Trennung nahmen wir uns eigentlich beide erstmal ein bisschen Zeit für uns selbst, weil keine von uns es für eine gute Idee hielt, einfach weiterzumachen, als wäre nichts geschehen. Es war gerade auch sehr gut gelegen, denn ich hatte für wenige Tage später Urlaub geplant. Anschließend trafen wir uns dann häufiger um ins Kino oder gemeinsam irgendwo Frühstücken zu gehen oder so. Wir beide hatten damit überhaupt kein Problem. Ich selbst hatte manchmal vielleicht das Gefühl, dass es eher eine Art Verdrängung war, weil sie in den ersten Monaten krampfhaft vermied, über Beziehungen und andere Themen dieser Art zu reden.

Aber auch das legte sich später und wir konnten über die Vergangenheit genauso gut reden, wie über die Zukunft und unsere neuen Beziehungen. Ich finde es wichtig, dass es in solchen Freundschaften ungezwungen zugeht und man eben auch solche Themen nicht totschweigt, weil ich mich dabei unwohl fühle und es irgendwie merkwürdig finde, dass man eben über bestimmte Dinge nicht reden kann. Ich schätze aber, dass es vielen Leuten schwer fällt, wenn man aus einer Beziehung raus ist richtig ''umzuschalten'', weil man die Personen eben nun auf einer anderen Basis kennt und vieles ändern muss. Manche tun sich damit dann so schwer, dass es eben nicht funktioniert. Ich selbst komme damit aber immer sehr gut klar und finde, dass es auch ein einfacherer Weg ist, Beziehungsenden zu verarbeiten, als wenn man sich einfach gar nicht mehr sieht und irgendwann auf einmal doch.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Dieser Satz ist wohl leichter gesagt, als auch getan. Ich bin mit keinem meiner Ex-Freunde heute noch befreundet. Wir haben uns immer darauf geeinigt, dass es auch keinen Sinn macht, da sich vielleicht bei dem einen oder anderen wieder Gefühle einstellen können, die der andere einfach nicht mehr erwidern kann. Daher bin ich auch froh, keinen Kontakt mehr zu haben und auch konsequent geblieben zu sein. Aus Freundschaft kann zwar Liebe werden, aber aus Liebe in der Regel keine Freundschaft.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mein erster Partner und ich wollten nach der Beziehung noch befreundet bleiben, was aber nicht funktioniert hatte, da er wieder Gefühle für mich entwickelt hat, als ich halbwegs über die ganze Sache hinweg war. Er ließ nicht locker und wollte mich davon überzeugen, dass wir doch mehr als Freunde sind und fing vor mir sogar an zu weinen, was ich schon ein wenig heftig fand, außerdem wollte er immer mit mir kuscheln, mich küssen und auch ein wenig mehr, was ich nicht wirklich in einer Freundschaft haben möchte. Außerdem finde ich es komisch, wenn man jemanden immer mit Kosenamen anspricht oder auch Geschlechtsverkehr mit der Person hatte und plötzlich ist das eine distanzierte Freundschaft - ohne jegliche Art von Liebesgefühlen.

Das finde ich ein wenig eigenartig und bei mir funktioniert es nicht, auch wenn es von beiden irgendwie Seiten versucht wurde. Um ehrlich zu sein interessiere ich mich heute nicht mehr besonders für diesen Mann und ich bin auch froh, dass er nicht in der selben Stadt wohnt wie ich, denn ich möchte ihm eigentlich auch nicht mehr begegnen oder sonst mit ihm sprechen, eine Freundschaft aufbauen möchte ich auch nicht. Im Nachhinein betrachtet denke ich, dass wir beide zu verschieden waren und wenn ich an sein damaliges Verhalten denke, dann kann ich ihn eigentlich auch nicht mehr besonders gut leiden, auch wenn es vielleicht egoistisch klingt. Früher war er für mich interessant gewesen, aber jetzt mag ich seinen Charakter einfach gar nicht mehr.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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