Die Super Nanny geht- die Kosten bleiben
Ich habe eben einen interessanten Bericht zum Thema Die Super Nanny gesehen. Allerdings muss ich zugeben, der Bericht war von einem Satire Magazin. Der Bericht war generell relativ Ernst gehalten, allerdings wurde halt RTL und die Sendung, beziehungsweise das Team der Super Nanny kritisch betrachtet. Das Thema der Sendung war auch ein anders, als das Thema um welches es mir geht. Ich halt Die Super Nanny generell für generell ein wenig heikel und sehe die Sendung an sich auch nicht an. Und ich kann auch nicht wirklich verstehen, warum man sich für diese Sendung überhaupt bewirbt.
Gründe für die Bewerbung mögen oftmals sicherlich wirkliche Probleme sein. Das spreche ich den Familien auch gar nicht ab. Ein weiterer Grund sind mit Sicherheit auch finanzielle Gründe, beziehungsweise vermute ich mal stark, dass die Gage die man bekommt, sicherlich ein weiterer Grund für eine Bewerbung sein mag. Die Familie um die es in der Sendung ging, hat wohl damals 2000 Euro bekommen. 2000 Euro sind für eine Familie richtig viel Geld. Vor allem wenn die Familie Sozialleistungen bezieht. Wie es in dem Fall wohl auch war. Also die Familie bezog Sozialleistungen.
Wenn man Sozialleistungen bezieht, müssen alle Einnahmen angegeben werden. Diese werden dann auch mit den Leistungen die man erhält verrechnet, was ich generell für absolut richtig halte. Die Umsetzung generell ist ein anderes Thema. Fakt ist, da sind Einnahmen die halt verrechnet oder angerechnet werden. So war es auch in der genannten Familie. Die Familie bekam für die Sendung 2000 Euro. Was ich an sich für die Drehzeit nicht wirklich viel finde. Aber ok. Die Einnahmen musste angegeben werden und wurden logischerweise auch abgezogen.
Die Familie saß nach den Aufnahmen allerdings mit entstandenen Kosten da. So ging zum Beispiel auch mal was kaputt, was die Familie aus eigener Tasche ersetzen musste. Auch die nächste Stromnachzahlung war nicht ohne. Immerhin braucht man zum Drehen ja Scheinwerfer und so weiter, die enorm viel Strom brauchen. Alles zu Lasten der Familien. Und Katja Saalfrank und ihr Team leben während der Drehzeit wohl in Wohnwagen, die vorm Haus stehen- Wasser und Strom geht ebenfalls zu Lasten der Familien.
Generell mag man ja meinen, mit einem Auftritt in einer solchen Sendung kommt ein wenig Geld in die Kasse. Das aber Betriebskosten und ähnliches zu Lasten der Familien gehen, war mir vorher nicht wirklich bewusst. Wobei man das Geld was man für Drehs dieser Art bekommt wohl auch generell nur eine Aufwandsentschädigung ist. Aber im Endeffekt bleibt man, wenn man richtig Pech hat, mit Mehrkosten zurück.
Interessanter Einblick in die ganze Geschichte. Dass man dafür Geld bekommt, war mir schon klar. Dass diese Einnahmen auf Sozialleistungen angerechnet werden, so fern man welche bezieht, war mir auch klar. Aber dass Kosten in einer solchen Höhe entstehen können, das war mir nicht bewusst. Wobei ich ehrlich sagen muss, ich mich für kein Geld der Welt an einen Fernsehsender wenden würde, wenn ich solche massiven Probleme mit meinen Kindern hätte.
Es gibt genug andere Anlaufstellen, wo man sich in einem solchen Fall Rat holen kann, sei es das Jugendamt, die Caritas, Erziehungsberatungsstellen und so weiter. Ich denke viele Familien die sich da melden, melden sich nur des Geldes wegen, ohne großartig darüber nach zu denken, was sie damit ihrer Familie und ihren Kindern an tun. Aber das wurde ja schon an anderer Stelle diskutiert.
Naja, die Familie hat zwar nach dem Dreh noch einige Kosten, aber wenn man die gute Frau Saalfrank privat engagiert, dann muss man ganz sicher auch einiges dafür bezahlen. Somit gleicht sich das in meinen Augen irgendwie auch wieder aus und eigentlich muss einem dass doch auch im Vorfeld klar sein, wenn man sich für so eine Fernsehsendung bewirbt, oder nicht? Für mich hört sich das jetzt nämlich nicht wirklich überraschend an und ich denke, dass man sich gerade auch als Familie, die Sozialleistungen bezieht, gut überlegen sollte, ob man bei so einer Sendung überhaupt mitmacht. Denn dass das Geld, welches man für die Dreharbeiten bekommt, auf die Leistungen angerechnet werden sollte jedem klar sein.
Außerdem handelt es sich bei den 2000 Euro nicht um eine Gage, sondern um eine Aufwandsentschädigung, welche die bei den Dreharbeiten angefallenen Kosten decken soll und meiner Ansicht nach dafür auf jeden Fall ausreichend ist. Da sollte auch noch etwas übrig bleiben, und obendrein hat man die Dienste der Super Nanny auch noch umsonst in Anspruch genommen, was man ebenfalls noch dazurechnen kann.
Ich denke, dass man sich den Begriff „Aufwandsentschädigung“ in diesem Zusammenhang einmal genauer durch den Kopf gehen lassen sollte. Wenn ich Gäste habe und diese somit einen Mehrverbrauch an an Strom und Wasser verursachen, dann entstehen mir Kosten, soweit ist das klar. Wenn diese Gäste mir eine Aufwandsentschädigung zukommen lassen, bezahlen sie damit eben die Kosten, die durch ihren Besuch entstanden sind. Ich bin der Überzeugung, dass die Aufwandsentschädigung in diesem Fall nichts anderes darstellen soll als eben eine pauschale Summe, die die Kosten decken soll, die der besagten Familie durch den Aufenthalt des Teams dieser Produktionsfirma entstanden sind – und nicht mehr.
Einen Gewinn stellt eine Aufwandsentschädigung tatsächlich nämlich in der Regel nicht dar, auch nicht, wenn ich irgendeiner ehrenamtlichen Tätigkeit nachgehe und dafür eine Aufwandsentschädigung erhalte. Diese soll dafür sorgen, dass mir für die Ausübung der Tätigkeit keine Kosten entstehen und nicht selten muss ich meine Kosten in solch einem Fall auch entsprechend nachweisen, um die Aufwandsentschädigung überhaupt zu erhalten. Es ist also davon auszugehen, dass die Aufwandsentschädigungszahlung auch in diesem Fall nichts anderes sein soll als eine Beteiligung an den entstandenen Kosten, und ich gehe wohl davon aus, dass 2.000 Euro dafür ausreichen sollten.
Dass ein Sachschaden entstanden ist, der nicht ersetzt wurde, kann ich mir einfach nicht vorstellen, denn für solchen Fall gibt es entsprechende Haftpflichtversicherungen und ich setze voraus, dass gerade solche Unternehmen, deren Aufgabe es unter anderem ist, sich bei anderen Menschen in deren Zuhause aufzuhalten, eine solche Haftpflichtversicherung abgeschlossen haben. Es könnte in der Tat auch einmal etwas sehr Teures kaputtgehen, denn diese Teams filmen nicht nur die Super Nanny und halten sich insofern in grundsätzlich schlechter ausgestatteten Räumlichkeiten anderer auf, sodass ein Schaden überschaubar wäre. Aber selbst, wenn keine Haftpflichtversicherung existieren würde, so wäre der Schaden mit Sicherheit ersetzt worden, wenn sich der Geschädigte denn darum bemüht hat, denn da hat man nun einmal eine entsprechende Handhabe. Diesen Punkt der Geschichte kann ich also einfach nicht glauben, und sollte doch ein Schaden entstanden sein, der nicht ersetzt wurde, so gehe ich schlichtweg davon aus, dass der Schaden wohl niemandem gemeldet worden sein wird, außer eben diesem Satiremagazin, von dem Du berichtest.
Im Endeffekt wird das Geld, was eine Familie da bekommt, sicherlich dazu gedacht sein, dass eben diese entstandenen Kosten abgegolten sind. Und darüber sollte man sich eben vorher Gedanken machen, das die Agentur für Arbeit eine solche Zahlung erst mal als Einnahme ansieht und mit den eigenen Leistungen verrechnet. Sicherlich ist es möglich, wenn man dann mit der Produktionsfirma den Vertrag so gestaltet, dass eben das Geld nicht direkt an die Familie fließt, sondern die entstandenen Kosten dann übernommen werden, sobald die Abrechnungen dazu vorliegen.
Insgesamt kann man eigentlich nur ein Fazit ziehen. Die Menschen wollen auf Biegen und Brechen ins Fernsehen um Geld zu bekommen, aber denken nicht weiter als von der Tapete bis zur Wand. Die Leute sehen halt nur, dass sie auf der einen Seite kostenlose Hilfe bekommen, aber noch was dran verdienen. Die Folgen dazu werden einfach nicht wahrgenommen und dann kommt eben das böse Erwachen.
Hat RTL diese Meldung bestätigt? Diese "Fälle" sind doch keine Realität. Es sind doch nachgespielte Szenen und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Familie auf den Kosten sitzen bleibt. Wenn das so wäre, wären schon einige Familien bei denen gedreht wurde an die Öffentlichkeit gegangen. Diese Sendung gibt es doch nicht erst seit gestern.
Diese ganzen Reality Sendungen zahlen keine Gage, sondern eben nur einen kleinen Obolus und wenn RTL diesen als Nebenkosten für den Strom deklarieren würde, dürfte auch das Amt nicht an diesen Obolus. Denn dann ist es für die Stromkosten gedacht, die mehr entstehen. RTL ist doch nicht auf den Kopf gefallen. In den ganzen Reality Shows spielen doch oftmals sozialschwache Menschen mit, die sich die Aufwandsentschädigung auch geben lassen. Dabei handelt es sich ja auch nicht um eine riesen Gage.
Ich denke, dass man von einer Satire Sendung genauso wenig Wahrheit erwarten kann, wie von einem Sender, der Reality Sendungen als Wahr verkauft. Da sollte man schon vorsichtig sein mit solchen Äußerungen ohne Quellenangabe.
Ich wundere mich bei den privaten Fernsehanstalten grundsätzlich über sehr wenig. Kannst du vielleicht sagen, wo und wann du diesen Beitrag gesehen hast, der würde mich nämlich sehr interessieren. Hab Kommunikationswissenschaften studiert und mich viel mit solchen Themen beschäftigt.
Ich denke auch, dass man bei dieser Sendung nicht alles ernst nehmen kann. Wer weiß schon, wie viel davon der Wahrheit entspricht und was an den Haaren herbei gezogen ist. Mich würde auch mal interessieren was RTL zu diesen Aussagen meint.
Ich denke auch, das das Geld was die Familie bekommen, eher für die Unkosten gedacht ist, die eben durch das Team und die Dreharbeiten entstehen. Wenn wirklich so viel kaputt geht, dann hätten sich bestimmt schon einige Familie beschwert, die bei der Super Nanny mitgemacht haben.
Ich weiß von einer Frauentausch-Familie, dass dieser auch die Aufwandsentschädigung mit der staatlichen Hilfe verrechnet wurde und diese Familie ist damit auch nicht an die Öffentlichkeit gegangen, weil sie ohnehin schon sehr negative Erfahrungen mit dieser Teilnahme machen musste. Die Familien, die aber nicht von staatlichen Leistungen leben, denen bleibt die Aufwandsentschädigung ja auch erhalten; diese Familien haben also gar keinen Grund an die Öffentlichkeit zu gehen. Oder sie sind auch nicht interessant genug, weil man bei solchen Dingen ja auch schon mal schadenfroh ist. Aber auch die erst gerichtlich entschiedene Regelung, dass Nebenkosten-Rückzahlungen nicht zum Einkommen zählen, wenn das Guthaben während des Bezuges staatlicher Leistungen erwirtschaftet wurde, lässt diesen Bericht als durchaus glaubwürdig erscheinen.
Und was soll RTL denn daran bestätigen? Was die Darsteller mit der Aufwandsentschädigung tun ist deren Sache, so lange diese sich verpflichtet haben alles ordnungsgemäß zu melden ist RTL nicht nur fein raus sondern kann auch ganz einfach sagen, dass sich eben die Familien vorher informieren müssten - was nicht ganz verkehrt ist.
So hoch dürfte der Stromverbrauch doch gar nicht sein. Schließlich drehen die nicht über Wochen, sondern nur ein paar Tage. Selbst wenn man rund um die Uhr alles ausleuchtet, dürften in den vier oder fünf Tagen keine Summen von mehreren hundert Euro zusammen kommen. Was Wasserkosten betrifft, so sind die dann in der Nebenkostenabrechnung enthalten, die auch wieder (in den meisten Fällen) vom Amt getragen wird.
Es muss auch nicht sein, dass Wasser usw. auf Kosten der Familien gehen. Ich kenne einen Fall, da wurde von RTL für 5 Tage eine Wohnung im selben Block angemietet in dem auch die Familie wohnte. Diese wurde ganz normal bezahlt und damit auch der Verbrauch an Wasser und ähnlichem.
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