Was macht man genau in Ethik?

Ethik ist ja nun ein neues Unterrichtsfach hier an berliner Grundschulen. Ich weiß leider nicht ob es in anderen Bundesländern vielleicht schon länger unterrichtet wird. Leider oder vielleicht zum Glück fiel ich nicht unter die Jahrgangsstufe,die Ethik hat. Was macht man denn da genau und vor allem ist es freiwillig oder muss man das machen? Viele vergleichen es ein bisschen mit Religion. Also ich freu mich auf eure Antworten.
Grüße Julia

In Ethik lernt man meistens Normen des Zusammenlebens, allerdings finde ich gehört das in die Erziehung im Elternhaus.

Man diskutiert über Themen wie Liebe,Glück, Hoffnung, und Tugend. Man lernt verschiedene Theorien und Geschichten kenne, die sich mit solchen Themen beschäftigen. In Der Mittelschule beziehungsweise am Gymnasium beschäftigt man sich mit Philosophen und tiefgreifenderen Gedankengut, wie zum Beispiel die Theorien von Freud.

In der Grundschule denke ich bezieht der Unterricht einfach nur Probleme des normalen Zusammenlebens ein und will die Fähigkeit vermitteln, Konflikte friedlich lösen zu können.

mfg Grond

Hallöchen,

das wurde von meinem Vorschreiber ja chon gut zusammengefaßt. Anders als im Religionsunterricht geht man objektiv an verschiedene Religionen heran - allerdings weniger tiefgründig als das natürlich im Religionsunterricht der Fall war, also Bibeltexte interpretieren und analysieren is da nicht. Wir haben in der Oberstufe hauptsächlich Philosophen drangehabt Freud, Aristoteles, Sokrates, Platon, Popper, Ahrend das volle Programm.

ich kann dir leider nicht sagen,was in der Grundschule dran kam, da besuchte ich den Religionsunterricht. Ich hab später gewechselt weil ich den Reliogionsunterricht viel zu einseitig fand. Und mich die Themen in Ethik eher begeistert haben. War im Nachhinein auch langweilig, aber besser als Religion.

Liebe Grüße
winny

Also wir haben in Ethik, solang ich es gemacht habe, nur dummes Zeug gemacht, ganz ehrlich - von Philosophie keine Spur. Das schlimmste waren die "Diskussionen" wo jeder dann kurz zugeben durfte wie wenig Ahnung er vom Thema hat und dann der Lehrer einen ewigen Monolog hielt was seiner Meinung nach richtig ist. Ansonsten lernt man nur Blödsinn, denn man wie von Grond_06 eigentlich als Kind mit entsprechender Erziehung von zuhause mitbekommt.

Darunter fallen Dinge wie Freundschaft und andere Themen, die ein halbwegs intelligenter Mensch von alleine kapiert die man dann auf Kindergartenniveau erklären darf. Objektiv wird so wie ich es erlebt habe in Ethik auch nicht über Religionen geredet, sondern es wird eher ein Abriss gemacht, Schema: "Wir erstellen ein Tafelbild mit bunter Kreide". Man lernt nichts dabei, man hat es halt mal gehabt.

Achso, die Meinung des Lehrers ist in Ethik natürlich das einzig zulässige, das müssen diese wohl irgendwann mal auf einer Schulung zwischen Kuchen und Cola eingetrichtert bekommen haben.

Obwohl Religion als das Fach verschrien ist wo man nur dumm rumsitzt, auswendig lernt, Blödsinn macht und nach Doktrinen unterrichtet wird ist dies in Wahrheit Ethik / LER! In meinem Relli Unterricht an drei verschiedenen Gymnasien mit verschiedenen Lehrern herrschten größere Freiheiten, mehr Diskussionen, mehr BIldung und mehr Anspruch als in Ethik - Im Grunde war bei mir alles verkehrte Welt, also dass sich die Vorurteile und das Bild was man als Schüler hat genau bei dem anderen Unterricht bewahrheitete.

Ich kann den vorrangegangen Einträgen nur zustimmen, man lernt wirklich verschiedenes, bespricht verschiedene und unterschiedlichste Themen, wie eben z.B. Philosphie, Glück, Tugenden.

Meine Cousine besucht die erste Klasse der Grundschule in unserem Ort, auch sie wird schon in Ethik unterrichtet, auch da versuchen sie schon Themen wie Konfliktlösund und ähnliches anzusprechen, aber eigentlich machen sie da nichts weltbewegendes.

Letztlich haben sie sich Entspannungs-Cd's angehört, auch verschiedene mit Vogel- und Kinderlauten.
Daher frage ich mich, ob dieses Fach wirklich notwendig für Grundschüler ist, aber ich denke das Fach wird auf Grund der vielen oder zunehmenden Probleme mit Kindern, die noch im Grundschulalter sind, unterrichtet. Anders kann ich mir das nicht erklären.

Sie wollen Kinder wahrscheinlich umso eher aufklären, wie man Konflikte richtig löst, um Problemen vorzubeugen.

Vielen Dank für eure Beiträge. Auf das wäre ich nun wirklich nicht so gekommen. Ich muss sagen dan ist Ethik eigentlich doch ein ganz gutes Fach und hat wie ich finde nicht wirklich was mit Religion zu tun.
Grüße Julia

Ich glaube Ethik wurde als Fach auch nur geschaffen um ein Gegenstück zum Religonsunterricht zu haben. Denn man kann ja heutzutage nicht einfach alle über einen Kamm scheren und allen Christentum lehren. Also musste was neues her. Ich hatte von der 5. bis zur 12. Klasse Ethik. Ich hab es auch ganz gerne gemacht, denn da musste man nicht für lernen. Man ging einfach hin, hörte sich an, was alle zu sagen hatten, diskutierte ein wenig und schrieb in den Klausuren meist die eigene Meinung auf.

Anfangs ging es Thematisch um den Umgang miteinander (wie ja von den anderen schon beschrieben wurde - Freundschaft, Respekt usw.). Also was man auch so schon weiß, wenn man ein einigermaßen vernünftiges Elternhaus hat. Später ging es aber auch um Religonen. Man bekam einen Einblick in verschiedene Weltreligionen und auch über Sekten haben wir diskutiert. Ich erinnere mich noch genau, dass unsere Lehrerin damals z.B. Wachtturmheftchen von den Zeugen Jehovas austeilte und wir die lesen sollten. In der nächsten Stunde musste dann jeder einen Text aus "seinem" Heftchen vorstellen und seine Meinung dazu sagen. Es sollte halt die Augen dafür öffnen, wie untergründig manche Botschaften sind und dass andere manchmal mehr sehen als man selbst alleine. Klappte auch ganz gut, denn es gab lange Diskussionen darüber, wie darin alles beschönigt wird.
Ab der 10. oder 11. Klasse hatten wir dann Philosophie, was ich eigentlich auch ganz interessant fand. Ob ich das unbedingt für mein Leben brauche, weiß ich nicht. Aber ein bißchen mehr Allgemeinbildung hat ja noch nie geschadet.

Alles in Allem kann ich Ethikunterricht nur für gut befinden. Viele kauen sicher nur das durch, was sie sowieso schon wissen. Aber für die paar, die das Gehörte noch nicht kennen, ist ein solches Fach um so wichtiger.

Wie schon gesagt wurde, werden viele Themen behandelt, die mit Moralvorstellungen und deren Umsetzung in der Gesellschaft sowie mit gesellschaftlichen Normen zusammenhängen. Aber es werden auch Themen behandelt, die ebenfalls im Religionsunterricht behandelt werden (zumindest in der Oberstufe). z.B. haben wir uns mit dem Thema Sekten beschäftigt, einfach Texte gelesen und Filme angesehen und anschließend darüber diskutiert.

Ich habe den Ethikunterricht sehr angenehm in Erinnerung, es wurde viel diskutiert, zugehört und philosophiert.

Also wir haben in Ethik über die verschiedenen Religionen geredet vor allem über den Buddhismus und Hinduismus, Weltjugendtag, warum jemand religiös ist und so weiter. Ganz genau erinner ich mich noch daran das wir gefragt wurden was der Unterschied zwischen Muttererde und Mutter Erde ist, solche Fragen haben wir auch behandelt, Dinge die uns glücklich machen, was glücklich sein ist, Karma und mehr fällt mir grad auch nichtmehr ein.

Ethik und Religion ist nicht so verschieden wie es manches Mal gehandelt wird. Ich habe Religion einige Leute die ich kenne haben Ethik. Die Themen sind größtenteils gleich. Einziger Unterschied: Wenns um Gott und Christentum geht heißt es dann statt WIR CHRISTEN - DIE CHRISTEN. Sonst ist erstmal kein direkter Unterschied.

Hauptthema wie auch eigentlich in Reli ist in Ethik die Frage: Was ist moralisch und was nicht? Darüber werden dann gewisse Philosophen, gesellschaftliche Aspekte, Fehltheorien von vergangenen Zeiten und Meinungen der Lehrer interpretiert.

Wer sich allzu große Unterschiede zwischen den beiden Fächern verspricht wird eher enttäuscht werden. So hab ich es zumindest erlebt in meinen 3 Jahren Oberstufenschulzeit.