Vorbereitung auf Bewerbungsgespräch - Tipps

Gestern rief mich eine Frau an und lud mich zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch ein. Sie sagte das ich den Onlinetest bei ihrer Citi Bank sehr gut gemeistert habe und das sie mich nun Persönlich kennen lernen möchte. Das ganze soll nun am 18.03 stattfinden und ich bin jetzt schon reichlich nervös. Ich hatte das letzte mal vor 2 Jahren ein Vorstellungsgespräch das nicht so toll gelaufen ist da ich auf die meisten Fragen kein Rat wüsste und auch jetzt fällt mir nicht wirklich ein wie man sich auf so etwas vorbereiten könnte.

Nun schreibe ich hier um zu fragen ob mir jemand Tipps oder Vorschläge machen kann wie ich mich darauf vorbereiten kann. Was mich noch an der ganzen Sache wundert ist das es nicht bei ihnen stattfindet sondern in einem Hotel.

Du solltest dich auf jeden Fall gründlich über die Stelle informieren, für die dich bewirbst. Du solltest über einige Abläufe des Betriebs/Geschäft, oder auf was du dich bewirbst, Bescheid wissen. Du solltest auf die Frage antworten können, was du von dem Beruf erwartest und wo du deine eigenen Stärken und Schwächen siehst.

Du solltest selbstbewusst auftreten und auch selber aktiv werden, falls zum Beispiel dein Gesprächspartner nicht direkt mit einer Frage anfängt. Wichtig ist auch die Frage, warum du dich ausgerechnet dort und nirgendwo anders beworben hast und wie du auf diesen Beruf kommst.

Leider weiß ich nun nicht, ob diese Bank üblicherweise Massenbewerbungsgespräche abhält, die in Hotels stattfinden und kann Dir zu diesem Punkt nichts sagen, denke aber, ich würde erst einmal überprüfen, ob diese Dame auch tatsächlich bei der Bank arbeitet, das würde mich doch interessieren.

Grundsätzlich kann ich Dir nur raten, auf Deine Kleidungswahl zu achten, denn angemessene Kleidung ist bei einem Vorstellungsgespräch wichtig. Wenn Du Dich bei einer Bank bewirbst, solltest Du sicherlich in Anzug und Krawatte zum Vorstellungsgespräch erscheinen, denn soweit ich weiß, gibt es im Arbeitsalltag der Bank ja auch diese Kleidungsvorschrift.

Deinen Lebenslauf solltest Du auswendig können, denn ich wurde oft in Vorstellungsgesprächen gefragt, ob ich meinen Lebenslauf kurz in eigenen Worten wiedergeben kann. Außerdem solltest Du Dich darauf gefasst machen, auf Fragen wie antworten zu müssen, die auf eventuelle Arbeitslosenzeiten abzielen, eventuell auch auf sehr kurze Arbeitsperioden (so auch in meinem Fall), je nachdem, wie Dein Lebenslauf eben aussieht.

Wenn Du vorher noch nicht in einer Bank gearbeitet haben solltest, wirst Du eventuell auch gefragt werden, weshalb Du ausgerechnet in einer Bank arbeiten willst. Gern wird man wohl grundlegend auch gefragt, weshalb man sich auf eine bestimmte Stelle oder in speziell diesem Unternehmen beworben hat, bei mir kam das allerdings noch nicht vor.

Worauf ich sonst noch achten würde: Festen Händedruck, dem Gegenüber immer in die Augen schauen, ruhig bleiben, deutlich und in angemessener Lautstärke sprechen, möglichst wenig Nervosität zeigen. Als ich einmal gefragt wurde, ob ich nervös sei, antwortete ich wahrheitsgemäß: "Ja, ein wenig schon." Das kam ganz gut an, auch wenn die Wahrheit eigentlich gewesen wäre, dass ich mir vor Nervosität fast in die Hose gemacht hätte.

Mehr fällt mir momentan nicht ein, vielleicht gibt es ja noch ein paar andere Ratschläge der Talkterianer für Dich.

Da kann ich dir weiterhelfen, ich hatte im Dezember auch ein persönliches Vorstellungsgespräch bei der Bank und bin ab September '08 Azubi. Am besten erzähle ich dir mal meine Erlebnisse, ich denke mal, dass das bei den Banken relativ gleich gehandhabt wird.

Außer mir waren noch 3 Mädels da, fing schon mal gut an . Zuerst stellten sich die beiden Ausbilder vor, danach mussten wir uns in einem "Stuhlkreis" zusammensetzen und 2 verschiedene Themen diskutieren. Das erste war "Tempolimit 130 auf deutschen Autobahnen", wozu man meiner Meinung nach recht gute und viele Argumente finden kann. Das zweite Thema war gar nicht so mein Fall: "Sollten Sekten wie Scientology verboten werden?"

Das wichtigste bei einer Gruppendiskussion ist, dass du niemanden unterbrichst, das zeigt deutlich, dass du nicht Teamfähig bist, das solltest du auf jeden Fall vermeiden. Ich rate dir auch, dass du dich mit ins Gespräch mit einbringst, spiele nicht den Anführer, aber halte dich auch nicht zurück. Behaupte einfach deine Position, das ist das Allerwichtigste. Wenn du mal nicht weißt was du antworten sollst (wie ich bei dem Sekten-Thema) dann erzähl am besten schnell etwas darüber, auch wenn es was allgemeines ist, bevor es ein anderer tut, dann bsite schon mal überm Berg .

Wenn du anderen Zustimmst, dann mach das deutlich, also: "Ja, da stimme ich dir voll und ganz zu" usw., das macht Eindruck. Als nächstes kam das persönliche Vorstellungsgespräch, dazu kann ich dir nur sagen, bleib so wie du bist und versuch dich nicht zu verstellen. Informiere dich sicherheitshalber im Vorraus über das Unternehmen, überlege dir warum du diesen Job haben willst und warum die Bank genau dich nehmen sollte. Denke an deine Stärken und Schwächen, genauso an deine Noten bzw. Lieblingsfächer (Wirtschaftslehre kommt gut an).

Nach dem lockeren Gespräch wurde es zum 3. mal ernst, eine Präsentation über ein vorgegebenes Thema, vorbereitungszeit: 15 min., Präsentationszeit: 5 bis 10 min. Mein Thema war: "Organisieren sie ein Sportfest." Da rate ich dir, achte darauf, dass du vor allem an den Gewinn denkst, in meinem Fall also Stände mit Essen und Trinken, natürlich Attraktionen, dass auch viele Leute kommen. Hoffe ich konnte dir helfen, wenn noch etwas ist, ich helfe dir gerne weiter.

Ich würde mir auf einige gängige Standardfragen schon im Vorfeld ein paar Antworten überlegen die nicht zu abgedroschen klingen wie zum Beispiel bei der Frage nach den eigenen Fehlern.

Diese Frage ist nach meinem Empfinden ziemlich übel weil ja irgend eine Antwort kommen muss und die Wahrheit oft für eine erfolgreiche Bewerbung nicht gerade förderlich ist. Ein vollständiger Offenbarungseid wird sicherlich nicht erwartet, allerdings zu sagen keine Fehler zu haben wäre eine gnadenlose Selbstüberschätzung und es klingt auch ziemlich arrogant. Ich würde zum Beispiel behaupten das Andere über mich sagen dass ich oft zu gründlich bin. Dieses ist eigentlich etwas Positives und bei Nachfragen könnte man so etwas noch ein bischen mit Beispielen ausschmücken. Man muss nur darauf achten dass es nicht zu glatt rauskommt so dass es nicht klingt wie auswendig gelernt.

Besser wäre vielleicht noch zu sagen dass man sich bemüht nicht den selben Fehler zweimal zu machen. Das wäre für mich irgendwie ehrlicher. Man gibt Fehler zu, steht zu ihnen und lernt daraus. Vielleicht passt es ja und man kann noch Goethe zitieren „Es irrt der Mensch so lang er strebt“ (Faust, II.Teil). Das zeugt noch von einer gewissen Bildung und kommt auch ganz gut rüber.

Ich kann dir sagen, wie ich mich auf meine Vorstellungsgespräche vorbereitet habe. Zuerst habe ich mich natürlich über den Beruf informiert. Ich habe mir einfach alles was ich fingen konnte durchgelesen und jeweils die wichtigsten Informationen gemerkt. Dann solltest du natürlich auch noch einige Dinge über die Bank wissen. Schau dir Fakten wie die Anzahl der Beschäftigten, internationale Aktivitäten oder auch den Umsatz an. Du solltest über ein gewisses Basiswissen verfügen, mit dem du glänzen kannst.

Du solltest natürlich auch mit Fragen zu deiner Person rechnen. Lege dir am besten Antworten zu den Fragen, welche Stärken und Schwächen du hast zusammen. Wähle deine Antworten jedoch vorsichtig aus. Pass auf, dass deine stärken für den Beruf wichtig sind und deine Schwächen mit dem Beruf nicht viel zu tun haben beziehungsweise, dass es welche sind an denen man arbeiten kann. Überlege auch, wo du dich in Zukunft sehen willst. Dies ist immer wieder eine sehr beliebte Frage.

Ich hoffe, dass ich dir ein wenig helfen konnte. Dann bleibt mir nicht mehr viel übrig, als die viel Erfolg für dein Vorstellungsgespräch zu wünschen.