Kind 3 Jahre spricht im Kindergarten nicht

vom 27.09.2011, 22:27 Uhr

Die Enkeltochter meiner Freundin ist nun seit 6 Wochen im Kindergarten. Zu hause bleibt ihr Mund nicht still. Sie quatscht wie ein Buch. Aber im Kindergarten spricht die Kleine kein einziges Wort. Nicht mal mit den Kindern. Wenn die Kinder sie was fragen nickt sie nur oder schüttelt den Kopf. Sie spielt auch mit anderen Kindern, aber wenn sie was gefragt wird, dann ist sie stumm und sie fragt auch keinen etwas.

Sie hat auch von Anfang an nicht geweint, als die Mutter sie abgegeben hat und wieder gefahren ist. Sie geht einfach in die Gruppe und gibt sogar der Erzieherin zur Begrüßung die Hand um nicht "guten Morgen" sagen zu müssen. Kaum ist die Mutter da und sie gehen aus dem Kindergarten, redet die Kleine. Sie redet dann auch mit den anderen Kindern, die ihr am Nachhauseweg begegnen. Die Erzieherinnen sind alle nett, sagt die Kleine zumindest. Aber mehr erzählt sie auch nicht aus dem Kindergarten.

Da sie das schon von der ersten Minute an hatte, kann auch nichts vorgefallen sein und sie geht auch gerne in den Kindergarten. Sie ist von morgens 8 Uhr 30 bis um 12 Uhr im Kindergarten und fühlt sich auch, wie sie selber sagt, wohl. Nur dass sie eben nicht sprechen will. Wenn die Mutter sie fragt, dann kommt nur "Ich will eben nicht sprechen". Oder sie sagt "Warum soll ich sprechen?".

Woran kann dieses Verhalten liegen? Meint ihr, dass sich das noch gibt? 6 Wochen ist ja nun doch schon eine verdammt lange Zeit und selbst ihre Freundin im Kindergarten kommt im Kindergarten nicht an sie ran. Im Gegenteil. Die Freundin fängt mit dem Verhalten auch schon an. Sie hält es nur nicht so lange durch. Wenn die beiden in der Freizeit zusammen sind, quatschen sie wie ein Buch. Wie sollte man sich dem Kind gegenüber verhalten? Wie sollten die Erzieherinnen sich verhalten?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Vielleicht liegt dies ja noch an der neuen Umgebung und die Tochter wird mit den neuen Kindern und Erwachsenen einfach noch nicht klar. Das geht uns Erwachsene doch manchmal auch so, dass man mit Leuten, die man noch gar nicht kennt, anfangs gar kein Wort spricht. Erst wenn man sich ein wenig vorgetastet hat, wird man einander warm und spricht von mal zu mal mehr miteinander.

Die Tochter wird bestimmt einen Grund haben, warum sie im Kindergarten kein einziges Wort spricht. Aber die neue und ungewohnte Umgebung könnte der Grund sein. Ich bin mir sicher, dass sich dies im Laufe der Zeit auch von selbst legt. Die Tochter ist vielleicht das erste Mal mit so vielen anderen Kindern zusammen und muss sich an das neue Umfeld erstmal gewöhnen.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich könnte mir auch sehr gut vorstellen das dieses Verhalten noch an der neuen Umgebung liegen könnte. Auch ich bin so eine die nicht gleich von Anfang an mit fremden Personen spricht. Ich brauche eine Zeit bis ich mit meinem Gegenüber warm geworden bin. Vielleicht geht es Deiner Enkeltochter genauso. Ich denke das dies nur eine Phase ist. Wie sich Erzieherinnen verhalten sollen, kann ich Dir nicht sagen. Aber eigentlich müssten sie es am besten wissen, wie man sich einem solchen Kind gegenüber verhält. Den schließlich haben sie diesen Beruf auch erlernt. Ich an Eurer Stelle würde mir erst einmal nicht all zu sehr Gedanken machen, das wird sich über kurz oder lang von allein geben. Und solange sie zu Hause wie ein Wasserfall redet, kann es schon einmal nicht an ihrer Sprachentwicklung liegen. :wink:

» tearsdontlie1979 » Beiträge: 424 » Talkpoints: -0,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass es ausschließlich an der neuen Umgebung liegt, dass die Kleine nicht sprechen möchte. Daheim scheint sie ja auch sehr viel zu reden und vielleicht ist ihr das erst einmal ein wenig zu viel, wenn so viel Kinder auf einem Haufen sind. Das wird sich aber bestimmt legen, sobald sie sich ein wenig besser in den Kindergarten eingelebt hat. Das ist bei mir nicht anders, muss ich sagen. Als ich auf meiner neuen Arbeitsstelle angefangen habe, habe ich auch kaum geredet. Ich habe dann meistens daneben gestanden und den Leuten erst mal zugehört, bevor ich selbst ein wenig aufgetaut bin. Bei der Kleinen könnte das echt genauso sein, zumal sie bei ihrer Mutter ja wirklich wie ein Wasserfall redet.

Wie die Erzieherinnen sich da verhalten sollten, kann ich dir leider auch nicht sagen. Aber ich gehe nun einfach mal davon aus, dass sie wissen, was sie zu tun haben., Vielleicht kommt dieses Phänomen ja auch gar nicht so selten vor, wie man vielleicht glaubt. Vielleicht nützt es ja etwas, wenn die Mutter mal auf die Erzieherinnen zugeht und das Gespräch mit ihnen sucht. Die können sie dann auch vielleicht beruhigen, denn als Mutter macht man sich natürlich auch Sorgen, wenn sich das Kind im Kindergarten ganz anders verhält als daheim. Ich denke aber, dass sie dieses Verhalten auch mit der Zeit ablegen wird.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Was wird denn geantwortet, wenn die Kleine fragt, weshalb sie denn sprechen soll? Das interessiert mich wirklich brennend und ich denke, dass nach sechs Wochen da auch wirklich etwas getan werden sollte. Ist sie denn arg schüchtern, sucht sie Kontakt zu anderen Kindern im Kindergarten? Wie ist es im Stuhlkreis? Singt sie bei Liedern mit? Beschäftigt sie sich den Vormittag allein im Kindergarten? Du siehst, da sind ein paar offene Fragen und ich denke, die Mutter sollte sich ruhig mit der Bezugserzieherin schon jetzt einmal zusammensetzen und mit ihr über diese Situation sprechen.

Ich kenne es selbst von einigen Kindern, denen es in den Gruppen schwer gefallen ist, sich zu äußern und sich mitzuteilen. Teils hatte es damit zu tun gehabt, dass die Kinder einen Migrationshintergrund haben und zu Hause beispielsweise kein Wort Deutsch gesprochen haben und die Erzieher sollten es dann richten. Ich denke aber, das trifft hier sicherlich nicht zu. Dann gab es Kinder, die einfach sehr schüchtern gewesen sind und von sich aus auch nicht den Mund geöffnet haben. Diese Kinder hatten dann eine besondere Integration von uns erfahren und das hat auch ganz gut geklappt, zumindest dann, wenn die Kinder regelmäßig in die Einrichtung gekommen sind und nicht alle paar Tage zu Hause geblieben sind. Und als letztes hatten wir Kinder, die sich einfach nicht wohl gefühlt haben und denen der ganze Trubel zu viel war. Da hat es auch seine Zeit gedauert, aber mit Einfühlungsvermögen haben wir es geschafft, auch diese Kinder zum Sprechen zu bringen. Wir haben da auch auf diverse Hilfsmittel zurückgegriffen, beispielsweise Puppen, da war es kein Problem, dass die Kinder sich mitgeteilt haben.

Wie das nun die Erzieherinnen in der Gruppe der Kleinen regeln, kann man ihnen wohl schlecht vorschreiben. Als Fachpersonal sollten sie selbst dazu in der Lage sein, das Kind mit einzubeziehen und es zum Sprechen zu bewegen. Natürlich kann man das Mädchen dabei nicht unter Druck setzen, das versteht sich ja wohl von selbst. Man müsste eben herausfinden, weshalb das Kind sich so verhält und dann eben da ansetzen. Dazu sind aber Bemühungen seitens der Eltern von Nöten, indem sie eben Kontakt zu den Erzieherinnen suchen und ihnen gegenüber auch offen und ehrlich sind.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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