Im Alter keinen Geburtstag mehr feiern?
Bei vielen älteren Leuten hört man, dass sie keinen Geburtstag mehr feiern wollen. Meist geht es schon Mitte 50 los, dass die Leute meinen, es ist eher ein Grund traurig zu sein als zu feiern. Mein Opa wollte seinen Geburtstag auch nicht mehr feiern und er war auch nie so richtig glücklich, wenn man ihn trotzdem besuchte. Auch bei runden Geburtstagen wollte er nicht feiern. Für ihn war das ein Tag wie jeder andere.
In jungen Jahren konnte ich das nicht verstehen und ich habe darauf wirklich sehr verständnislos reagiert, wie es bestimmt hier viele machen. Denn ich habe immer gedacht, dass der Geburtstag immer irgendwie gefeiert werden sollte. Aber je älter ich wurde, desto mehr habe ich wie mein Opa gedacht und ich muss sagen, dass ich meinen Geburtstag auch nicht unbedingt feiern will. Er kommt der kommt. Aber ich würde keine große Feier veranstalten.
Wie kommt es, dass man im Alter so keine große Lust mehr hat Geburtstag zu feiern? Ich selber kann nicht mal sagen, warum ich keine Lust mehr habe groß zu feiern. Ich bin eigentlich auch ein Mensch, der gerne Besuch bekommt und auch gerne dann Vorbereitungen treffe. Zu viel Arbeit ist es mir nicht. Aber ich mag einfach auch nicht im Mittelpunkt stehen, wenn ich Geburtstag habe.
Ich glaube, man misst der vergehenden Zeit in jüngeren Jahren eine viel größere Bedeutung zu als im Alter. Meine Kinder sind jedes Jahr sehr aufgeregt, wenn sie Geburtstag haben, weil sie dann endlich das nächste angestrebte Alter erreicht haben, mehr dürfen, sich älter vorkommen und damit auch erwachsener und wichtiger.
Aber wenn man nun wirklich erwachsen ist, rein von der Definition und eben auch von der Reife her, dann ist so ein Geburtstag irgendwann, sarkastisch gesprochen, nur ein weiterer Nagel zum eigenen Sarg. Sicher, so hart würden es die wenigsten ausdrücken, aber was ändert die Anzahl an Jahren denn noch besonderes an den eigenen Lebensumständen oder dem, was man darf und kann? Nichts mehr, würde ich mal sagen und behaupte, damit allgemeingültig zu sprechen. Daher ist auch die Feier eines weiteren, vielleicht auch noch wenig angenehm verlaufenden Lebensjahres auch nichts, was man groß gefeiert haben möchte.
Ich habe auch gerne Besuch und Freunde hier, aber es muss nicht unbedingt am Geburtstag sein, zumal ich auch keine Geschenke mag, die um des Anlasses Willen gekauft wurden und nicht, weil man dem Beschenkten eben wirklich einfach mal so eine Freude machen wollte. Hinzu kommt, dass ich verschiedene Freundeskreise habe, die nicht unbedingt sonderlich kompatibel miteinander sind, sei es wegen der Interessenslage, sei es wegen eines völlig unterschiedlichen Lebenshintergrundes. Und dann, nur um bemüht und small-talkend die Zeit herumzubringen, eine Feier zu veranstalten, dazu ist mir Zeit und Geld zu schade. Da habe ich viel mehr von gemütlichen Abenden mit Freunden, freiwillig und zur rechten Zeit, als ich jemals davon hätte, zu feiern, dass ich beispielsweise 52 statt 51 Jahre alt wäre.
Ich habe schon von vielen Menschen gehört, dass sie ihren Geburtstag nicht mehr feiern wenn sie schon ein gewisses Alter erreicht haben. Das fängt aber erst nach 65 Jahren. Sie fahren dann an dem Tag weg oder nehmen in der Zeit Urlaub und verbringen den natürlich auch anderweitig. Aber dass du jetzt schon anfängst und bist auch nicht mehr begeistert, dass dein Geburtstag naht und der eigentlich gefeiert werden sollte.
Das klingt so resigniert, dass du nun ein gewisses Alter erreicht hast und zählst schon die Jahre, die dir noch verbleiben könnten. Das sind Anwandlungen, die dir die Freude am Leben nehmen. Denn noch ist es nicht so weit, dass du abtreten kannst. Die nächsten 30 Jahre wirst du noch voll da sein müssen. Aber wenn du nicht mehr in Feierlaune bist, lasse es doch ganz einfach. Sag allen, die ohne Einladung kommen, dass du mal ausspannen musst und fahre mit deinem Mann zu einer Sehenswürdigkeit in eurer Nähe zum relaxen. Manchmal reichen schon ein bis zwei Tage, bis man wieder anders denkt. Den Menschen, die so denken und noch in deinem Alter sind, fehlt etwas wofür sie sich aufopfern können. Früher waren es deine Kinder und nun bist du alleine mit deinem Mann, der den ganzen Tag arbeitet, klar kommst du dann auf solche Gedanken. Schade, dass du keine vernünftige Arbeit findest, die würde dich ablenken. Du hast zwar Talkteria, aber das reicht dir wahrscheinlich nicht. Deine Degus sind sicher auch pflegeleicht. Das heißt mit anderen Worten: du bist nicht ausgelastet!
Cid hat geschrieben:Ich habe schon von vielen Menschen gehört, dass sie ihren Geburtstag nicht mehr feiern wenn sie schon ein gewisses Alter erreicht haben. Das fängt aber erst nach 65 Jahren.
Dann stelle ich wohl eine Ausnahme dar, denn ich bin erst 25 Jahre alt und halte auch nichts davon meinen Geburtstag zu feiern. Und das auch nicht erst seit diesem Jahr, sondern schon seit ein paar Jahren. Zum einen empfinde ich diesen Tag nicht als etwas besonderes, und zum anderen die Besuche der Verwandtschaft und Freunden ist doch mehr eine Pflichtlektüre genauso wie die Geschenke die man dann bekommt. Wozu sollte ich dann groß feiern? Zum anderen wurde es auch schon sehr treffend beschrieben, mit jedem Jahr geht man weiter in Richtung Kistenwohnung unter dem Boden zu und ich finde, dass man das nicht nur auf Rentner beziehen kann die sich darüber Gedanken machen, sondern auch jüngere Menschen denen die Zeit davon läuft.
Immerhin mit 18 Jahren und jünger ist es noch toll Geburtstag zu feiern, es gibt Geschenke worüber sich die Kinder freuen, mit 18 dann endlich den Führerschein ohne nervigen Begleiter zum fahren und danach? Dann gibt es eigentlich nicht mehr viele erfreuliche Gegebenheiten die mit dem Geburtstag zusammen fallen. Ich glaub auch nicht, das es alleine an der Situation liegt, dass man sich für nichts mehr aufopfern kann. Denke eher das Gegenteil ist der Fall, man hat sich Jahrelang für gewisse Dinge aufgeopfert, Kinder, Job, Partner, ein schickes Haus und im Alter wird einem dann so wirklich bewusst, das es hinterher niemanden mehr so wirklich interessiert oder einem dankt und man auch nichts davon ins Grab mitnehmen kann.
Ich halte auch nicht sehr viel vom Geburtstagfeiern. Ich habe meinen Geburtstag bestimmt 10 Jahre nicht mehr gefeiert. Es ist für mich ein Tag wie jeder andere auch. Und zu meinem Geburtstag lade ich gar nicht mehr ein. Wer trotzdem gratulieren möchte, wird zwar auch herzlich begrüsst, aber eine spezielle Geburtstagsfeier gibt es nicht mehr.
Früher konnte man in der Firma bereits mittags nach Hause gehen, wenn man Geburtstag hatte, aber diese Zeit ist auch vorbei. In der Firma wird der Geburtstag auch nicht mehr dem Stellenwert zugeordnet, den dieser mal hatte. Es ist alles unpersönlicher geworden und man muss das Beste daraus machen. Meist fehlt auch die Zeit, mit den Kollegen auch mal ein privates Gespräch zu führen anlässlich des Geburtstages.
Ich wäre super dankbar und total erleichtert, wenn ältere Menschen keinen Wert mehr auf die Feierei legen würden. Ich habe nämlich das Gegenteil festgestellt. Ich selbst bin auch nicht mehr die Jüngste und würde gerne mal richtig schön Geburtstag feiern, aber irgendwie gestaltet sich das schwierig, bis meine Familie ihre Ansprüche durch gesetzt hat und so würde ich gerne auf die Feierei verzichten.
Mein Vater hat früher an sich nicht wirklich großen Wert auf eine Feier an seinem Geburtstag gelegt. In den letzten Jahren wird da aber nun immer ein großer Akt drum gemacht. Dabei geht es an sich noch nicht mal drum richtig groß zu feiern, sondern das wir im Endeffekt springen sollen, wie er es will. Was an sich kein Problem wäre, wenn er da nicht seltsame Vorstellungen hätte. Und auf einmal ist es ihm total wichtig, dass er uns Kinder an seinem Geburtstag drücken kann. Das war ihm früher nicht wichtig. Kann also kein reines Altersding sein.
Ich denke es kommt weniger auf das Alter an, sondern auch auf die persönliche Einstellung zu seinem eigenen Geburtstag. Ich kenne auch Menschen die jünger sind als ich, die keinen Wert auf eine Feier oder ähnliches legen.
Ich bezweifle mal, dass es nur älteren Menschen so geht, auch mir geht es so. Ich finde es zwar ganz nett, wenn an mich gedacht wird, man mich anruft oder man mich besucht und so weiter, aber da ein großen Aufheben darum herum zu machen, muss nun auch nicht sein. Das war schon mit Anfang 20 so und hat sich zehn Jahre danach auch nicht erledigt, ganz im Gegenteil. Ich habe ja schon ganz gern Gäste und verwöhne sie auch, aber es muss nicht gerade zu meinem Geburtstag sein, zumal da auch wieder das Problem mit dem im Mittelpunkt stehen greift. Denn das mag ich nach wie vor nicht und schon gar nicht im größeren Kreis.
Von meinem Opa weiß ich, dass es ihm genauso ging. Ihm war der jeweilige Trubel um seine Person immer zu viel gewesen und er hatte da keine Lust gehabt. Meine Eltern haben da aber sich durchgesetzt und so hat mein Opa alles über sich ergehen lassen, hat sich aber auch zurückgezogen, wenn es ihm zu viel wurde. Er hatte nicht nur das Problem mit dem im Mittelpunkt stehen, sondern die ganze Aufmerksamkeit, die Geräusche, das Geschnattere und Geschwätz hat er auch nicht so gut abhaben können. Und ich denke, es gibt da auch viele ältere Menschen, denen es genauso geht.
Allerdings kenne ich auch die andere Seite. Die Großeltern meines Partners beispielsweise feiern ihre Geburtstage total gern. Die Großmutter bereitet da immer zig Torten und Kuchen vor, dann gibt es noch ein dickes Essen und so weiter. Ich weiß bei ihr allerdings nicht, ob sie es tut, weil man es von ihr erwartet oder eben, weil sie es selbst möchte. Aber sie denkt immer, man käme als Familienangehörige direkt vorbei, ohne, dass man eingeladen oder gefragt wird. Jedenfalls gibt es generell auch feierwütige Senioren, die von Feten nicht genug haben können.
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass es durchaus nicht nur älteren Leuten so geht. Ich werde nächsten Jahr 30 Jahre alt und da wird natürlich auch eine große Feier erwartet, da man ja schließlich rund wird. Ich persönlich habe aber so gar nichts an Geburtstagsfeiern, wenn ich ehrlich bin. Meinen 18. Geburtstag habe ich schon noch gerne gefeiert, wenn auch nicht so groß, wie dies die meisten tun. Aber danach hatte ich ehrlich gesagt auch wenig Lust, meinen Geburtstage zu feiern. Natürlich freue ich mich, wenn meine Familie an mich denkt und auch mal kurz vorbei schaut, aber ein Anruf würde mir da ehrlich gesagt auch genügen. Mir ist der Trubel auch immer zu viel und so wirklich gefeiert habe ich meinen Geburtstag schon seit einige Jahren nicht mehr. Nächstes Jahr würde ich das Ganze ehrlich gesagt auch am liebsten ausfallen lassen. Ich brauche das Ganze nicht wirklich und bin auch immer froh, wenn alles vorbei ist.
Dass ältere Leute nicht mehr so gerne feiern, je älter sie werden, kann ich nun nicht bestätigen. Meine Oma wurde voriges Jahr 70 Jahre alt und das wurde ganz groß in einem extragroßen, angemieteten Raum gefeiert. Nächstes Jahr wird mein Opa ebenfalls 70 Jahre alt und auch das wird ganz groß gefeiert. Es werden aber nicht nur runde Geburtstage gefeiert, sondern Kaffee und Kuchen gibt es eigentlich immer. Allerdings fallen die "normalen" Geburtstage dann natürlich nicht so groß aus. Man scheint sich aber sehr zu freuen, wenn die Familie zusammen kommt und meine Oma ist auch immer total happy, wenn sie die Leute dann bekochen kann und gibt sich auch immer sehr viel Mühe, muss ich sagen. Mein Vater ist letztes Jahr 50 geworden - das hat er noch groß gefeiert, aber sonst feiert er keinen Geburtstag. Es kommt also denke ich nicht auf das Alter an, sondern den Charakter der jeweiligen Person. Es gibt Leute, denen macht es mit 70 noch Spaß, große zu feiern, andere mögen es schon mit Mitte 20 nicht mehr.
Ich denke, dass die Älteren eben nicht mehr gerne feiern, weil sie dann so sehr über ihr Alter nachdenken und daran erinnert werden. Auf einem 50. Geburtstag sagte mir mal das Geburtstagskind, dass es nun schon über die Hälfte seines Lebens rum hätte. So ein Satz macht einen dann schon nachdenklich und auch traurig. Ich kann es daher verstehen, wenn man irgendwann im Alter nicht mehr feiern möchte.
Meine Mutter feiert ihren Geburtstag auch nicht mehr gerne. Sie sagt, dass sie als Geburtstagskind doch immer die meiste Arbeit mit backen und kochen und Gäste bewirten hat. So hätte sie gar nicht wirklich etwas von ihrem Geburtstag und sie möchte an diesem Tag lieber das machen, wozu sie Lust hat. Das ist auch ein Argument was ich durchaus verstehen kann. Ich werde in einigen Jahren erst 30 Jahre alt. Aber mir kommt das schon unglaublich alt vor und ich fühle mich noch gar nicht so. Daher kann ich in etwa nachvollziehen, wie sich ältere Menschen an ihrem Geburtstag fühlen.
Unsere Oma wird nächste Woche 90 Jahre alt und sie hat angekündigt dass sie ihren Geburtstag nicht feiern möchte. Ob es letztendlich auch so passiert glaube ich nicht, aber die Aussage steht erst einmal. Begründet hat sie es nicht weiter, ich denke mal dass es sich nur um eine Laune handelt. Ich glaube sie würde auch ziemlich blöd gucken wenn alle Bekannten und Verwandten nur anrufen würden und nicht vorbeischauen. Ich denke aber dass es ihr zu hektisch werden könnte, es kommen dann ja auch hochoffiziell der Bürgermeister und der Pfarrer mit denen sie sich unterhalten müsste.
Ich denke aber auch mit steigendem Lebensalter wird einem der Geburtstag ziemlich egal, mir geht es auf jeden Fall so obwohl ich mir noch nie so viel aus diesem Tag gemacht habe seit ich erwachsen bin. Im Grunde gibt es ja auch nichts zu feiern, es ist nur wieder ein Stück von der Lebenstorte weg. Gerade wer eine große Schar an Verwandte und Bekannte hat für den wird so ein Tag recht stressig. Das Telefon steht nicht still und es muss auch immer etliches vorbereitet werden. So ein Geburtstag ist also immer mit einem gewissen Aufwand verbunden, auch auf Arbeit wollen die lieben Kollegen ja immer zum Erzählen und Gratulieren kommen. Meine Frau ist da auch ein ganz besonderer Vertreter, ich muss immer zusehen dass wir zu ihrem Geburtstag nicht zu Hause sind. Um eine Feier kommen wir zwar trotzdem nicht herum, aber ihr ist die ganze Aufmerksamkeit um ihre Person einfach zu viel.
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