Ist das Smartboard die Tafel der Zukunft?

vom 27.09.2011, 19:40 Uhr

Das neue Schuljahr hat wieder begonnen und somit wurden an meiner Schule zahlreiche Neuerungen vorgenommen. Neben vielen anderen Dingen wurden auch einige neue, sogenannte Smartboards für je 5000 Euro angeschafft. Smartboards sind meiner Meinung nach die Tafeln der Zukunft. Sie funktionieren in etwa so wie ein überdimensionaler Touchscreen und reagieren somit auf die Eingabe mit den Fingern. Die gute alte Kreide muss sich wohl doch langsam von der Schule verabschieden.

Jetzt kennt ihr meine Meinung über Smartboards an Schulen. Doch wie seht ihr das? Seht ihr Smartboards als nützliche Hilfsmittel oder reine Spielerei? Sollte die Schule das Geld lieber in andere, wichtigere Dinge investieren? Es würde mich sehr interessieren was ihr über diese Thema denkt.

» Hetzerde » Beiträge: 41 » Talkpoints: 0,78 »



Als ich auf einem Lehrgang war, gab es vorher auch immer nur eine Tafel, auf die man mit Filzstiften schreiben konnte, die man dann wieder weg wischen konnte. Das fand ich eigentlich schon recht gut und auch völlig ausreichend. Als ich beim letzten Mal da war, gab es auch ein neues Smartboard. Nebenbei gab es aber auch immer noch die Tafel.

Wir als Schüler, haben die Lehrerin dann gefragt, wieso sie das Board nicht benutzt. Sie meinte, dass sie sich da noch nicht eingelesen hat und auch nur ein paar Grundfunktionen beherrscht. Auf unsere Bitte, hat sie das Board dann mal eingeschaltet. Sie hat uns etwas gezeigt, was man mit dem Board so machen kann. Aber weiter wusste sie dann auch nicht und meinte, dass es eben viel mehr Zeit benötigt, bis man damit richtig arbeiten kann. Und diese Zeit, es zu erlernen, wäre nun mal nicht da.

Es ist schon eine tolle Sache, was man mit dem Board so alles anstellen kann. Sie hat uns dann auch gezeigt, dass man das Geschriebene auch speichern kann und für den nächsten Kurz direkt abrufen kann, ohne es nochmals neu anschreiben zu müssen. Das ist an sich zwar eine gute Idee, dass man Dinge abspeichern kann, aber ich denke nicht, dass man es den Schülern so verständlich nahe bringen kann. Ich finde es immer noch besser, wenn der Lehrer etwas an die Tafel schreibt und das Stück für Stück. So kommen die Schüler einfach besser mit, als wenn alles direkt an der Tafel steht. Und ich muss zu Bedienung auch sagen, dass das Board die Bewegungen manchmal gar nicht angenommen hat. Wenn mit dem Stift geschrieben wurde, dann hing die "Linie" immer hinterher, was sehr verwirrend ist. Die Schrift der Lehrerin, sah dann auch dementsprechend aus.

Wenn ein solches Board etwa 5000 € kostet, finde ich es etwas zu viel Geld. Ich denke, dass es vielleicht noch nicht ganz ausgereift ist, wenn ich so an die Vorstellung der Lehrerin denke. Vielleicht sollten die Schulen noch etwas mit dem Kauf warten. Später wird es die Board bestimmt noch weiter entwickelt und zu einem besseren Preis geben. Dann sollte das Geld lieber zuerst z. B. in Klassenräume gesteckt werden. Wenn ich daran denke, wie manche Klassenzimmer aussehen, aber dann ein solches Board drin hängt, passt das irgendwie nicht zusammen.

Benutzeravatar

» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Bei uns in der Schule wurden in den letzten zwei Jahren mehrere dieser Smartboards angeschafft. Die Lehrer sind zum Teil gezwungen sie zu nutzen, weil in den meisten Klassenräumen mit diesen Smartboards keine konventionellen Tafeln mehr stehen oder hängen. Durch die regelmäßige Nutzung dieser Smartboards kommen natürlich auch recht schnelll Schwachstellen zum Vorschein.

Einen großen Nachteil bei einem solchen Smartboard sehe ich in der Nutzung, wenn es mal ausfallen sollte. Wenn die Birne in dem vorhandenen Beamer mal defekt sein sollte, so ist das Smartboard nicht mehr wirklich nutzbar, da das Bild von diesem Beamer nun einmal auf die Oberfläche projiziert wird.

Die Oberfläche ist berührungsempfindlich, sprich Stiftbewegungen werden nicht direkt dargestellt und es kann bei Verzögerungen kommen. Auch sehen Buchstaben und Texte etwas abgehakter aus. Auch Instrumente, welche man vorher bei der Tafel verwendet hat, kann man nur bedingt nutzen. Die Saugnäpfe von Zirkeln können die Projektionsoberfläche beschädigen und wenn man mit dem Geodreieck eine Linie ziehen möchte, kann es sein, dass sie wie die Schrift abgehakt dargestellt wird.

Außerdem sind bei den Smartboards spezielle Stifte dabei. Wenn diese Stifte ausfallen, muss man oft einen Kompatiblen nachordern, weil die Hersteller wären ja ganz schön doof, wenn sie einen für alle Smartboards kompatiblen Stift anbieten würden. Was natürlich nicht bedeutet, dass nicht irgendeine Firma das nicht schon geplant hat. Der Kostenfaktor ist natürlich auch ein großer Nachteil. Außerdem kommen Reparaturkosten und die Stromkosten dazu, weil ich denke nicht, dass die Geräte so enorm stromsparend sind.

Aber Allen in Allem halte ich Smartboards an sich für eine tolle Idee. Präsentationen und Lehrinhalte können interaktiv gestaltet werden und so den Schülern näher gebracht werden, besonders wenn man von der digitalen Generation ausgeht. Außerdem besitzt ein solches Smartboard schon sehr tolle Funktionen, einige sind jedoch nicht wirklich ausgereift.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12588 » Talkpoints: 11,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich halte ehrlich gesagt nicht allzu viel von diesen sogenannten Smartboards. Stelle dir mal vor, dass plötzlich der Strom ausfällt. Dann ist mit einem Schlag das Tafelbild weg. auch ist das Schreiben auf einem Smartboard sehr gewöhnungsbedürftig. Ich persönlich bevorzuge die Whiteboards, auf denen man bequem mit wasserlöslichen Stiften schreiben kann. Alles ist gut sichtbar, man kann verschiedene Farben verwenden und man kann problemlos die Tafel wieder säubern.

Die Smartboards haben natürlich auch Vorzüge. So kann man meines Wissens nach auch Computerbildschirm-
inhalte darauf abbilden. Das erspart vielfach den sonst so beliebten Polylux (Overheadprojector). Aber je mehr Technik man verwendet und je komplizierter die Technik wird, desto größer ist auch die Gefahr, dass mal etwas nicht mehr funktioniert. Und billig würde ich die Smartboards nicht gerade nennen. 5000 Euro sind für eine Schule ganz schön viel Geld.

» bigfoot11de » Beiträge: 575 » Talkpoints: 3,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Die Schule meiner Tochter ist eine sogenannte Projektschule für Smartboards. Sprich die Schule hat für jeden Klassenraum eine Smartboard und einen PC zur Verfügung gestellt bekommen, war entweder vom Land Hessen oder vom Kreis, ich weiß es nicht mehr genau. Dafür kommen auch öfters andere Lehrer an die Schule um sich das ganze mit den Smartboards anzuschauen und sie bekommen da auch Kurse.

Das ganze ist eine sehr kostspielige Sache, da dann wirklich jeder Klassenraum ein solches Board und einen PC benötigt. Uns wurde das ganze auf einen Elternabend mal genauer gezeigt. Ich sehe es mit gemischten Gefühlen. Klar für die Schüler ist es eine super Sache und die sind auch ganz begeistert. Und auch für die Lehrer ist es eine Arbeitserleichterung. Man kann Unterrichtspräsentationen zu Hause am PC zusammen basteln und speichert die dann auf eine USB Stick und nimmt den mit in die Schule. Sprich man muss nicht immer so viele Bücher mitnehmen. Allerdings ist diese Technik auch sehr anfällig. Die Schule hat die Boards nun seit 1 oder 2 Jahren, bin mir nicht so sicher. Aber was die in der Zeit schon kaputt waren, ist Wahnsinn. Bekomme es ja immer mit, weil meine Tochter sich dann aufregt.

Aber ich denke über kurz oder lang, werden wir wohl in fast allen Schulen nur noch die Smartboards finden. Die Technik macht halt auch nicht vor Schulen halt. Es wird zwar vielleicht noch mehrere Jahren dauern, bis wirklich alle Schulen damit ausgestattet sind, aber es wird so kommen.

» tearsdontlie1979 » Beiträge: 424 » Talkpoints: -0,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bei uns an der Schule sind sich sowohl die Lehrer, als auch die Schüler darüber völlig einige, dass diese Smartboards oder auch Wipeboards total überflüssiger technischer Schnickschnack und für den Unterrichtsalltag völlig ungeeignet sind. Deshalb wurden die zwei Boards die die Schule angeschafft hatte auch schnell wieder abgeschafft.

Die Lehrer haben sich über die umständliche Benutzung beschwert und darüber, dass es auch öfters Mal zu Aussetzern kam oder das Board die Schrift nicht angenommen hat. Und die Schüler haben sich beschwert, dass man mit dem Beamer immer für dunklere Lichtverhältnisse sorgen muss und sie dadurch schnell ermüden. Außerdem neigten die Lehrer dazu, sehr schnell zu schreiben und die Schüler kamen dadurch nicht hinterher. Einige Lehrer haben auch gar nicht mehr abschreiben lassen, sondern die "Tafelbilder" ins Internet gestellt, wo sie dann aber auch verschollen gingen. Und zum letzten haben sich die Schüler aus der SV beschwert, dass mit diesen Geräten unnötig Strom verbraucht wird und es Jahrzehnte lang in ihrer Schule immer guten Unterricht unter Verwendung der Tafel und der guten alten Kreide gab, die Boards wollten sie nicht haben. Darauf hat die Schulleitung entsprechend reagiert.

Ich bin auch der Meinung, dass diese Geräte sich nicht durchsetzen können werden. Ich bin zwar nur einmal kurz in Kontakt mit ihnen gekommen, als ich meine alte Schule besucht habe, aber ich fand sie nicht gut, weder von der Benutzerfreundlichkeit her, noch von der Schülerakzeptanz.

» Anky » Beiträge: 579 » Talkpoints: 4,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wir haben seit mittlerweile zwei Jahren ein Smartboard im Biologieraum und ich finde das Teil furchtbar. Außerdem habe ich an den guten alten Tafeln nichts auszusetzen. Wieso soll man dann eine Menge Geld in Smartboards investieren, die ohnehin nicht richtig funktionieren? Ich halte das für Geldverschwendung und es wäre mir lieber, wenn die Schule die 5000 Euro stattdessen in neue Schulbücher gesteckt hätte. In unser Schule ist man eigentlich schon auf G8 umgestiegen, aber die Bücher dazu fehlen noch.

Das Smartboard funktioniert bei uns nicht vernünftig. Manchmal reagiert es nicht auf die Signale oder es reagiert falsch. Es kam auch schon mal vor, dass es sich "aufgehängt" hat, wie man es von PCs kennt. Ich weiß nicht, ob irgendwelche Schüler heimlich an dem Teil rumgebastelt oder es auf irgendeine Weise beschädigt haben. Das bezweifle ich aber, weil der Bioraum abgeschlossen ist und nur die entsprechenden Fachlehrer den Schlüssel dazu haben. Also gehe ich davon aus, dass die Technologie der Smartboards noch nicht besonders ausgereift ist. Für mich ist es eindeutig eine Fehlinvestition, wobei ich trotzdem vermute, dass in zehn bis zwanzig Jahren Smartboards die Tafeln in den meisten Schulen ersetzt haben werden.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich persönlich würde solch einen technischen Fortschritt an den Schulen ohne weiteres befürworten, allerdings bin ich auch der Meinung, dass es auch ohne weiteres Investitionen gibt, die Schulen dringender benötigen. Da würde mir zum Beispiel neues Mobiliar oder bessere Aufenthaltsräume einfallen. Ich hab aber auch das Gefühl, dass diese neuen Smartboards nicht von jedem Lehrer angenommen werden.

An meiner Schule gibt es auch ein par solcher Smartboards. Allerdings habe ich bisher noch nie mitbekommen, dass irgendein Lehrer diese neuen Tafeln wirklich richtig benutzt hat. Meistens stehen sie nur in der Ecke des Klassenraumes oder die weiße Fläche wird nur als Projektionsflächen für den Projektor benutzt. Besonders die ältere Generation der Lehrer möchte es auch gar nicht lernen, mit dieser Technik richtig umzugehen und das finde ich persönlich eigentlich recht schade.

Mein Fazit zu diesen Smartboards: Wenn es nach mir ging, könnte man ohne weiteres alle Tafel durch Smartboards ersetzen, allerdings möchten die Lehrkräfte die gute alte Tafel behalten. Also so lange eine Tafel zu Verfügung steht, wird diese immer Vorrang vor dem Smartboard haben.

» Verdion1337 » Beiträge: 763 » Talkpoints: 7,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Meiner Meinung nach könnte man das Geld sinnvoller investieren als in Smartboards. Natürlich sind technische Fortschritte wichtig und die Smartboards haben sicherlich einige Vorteile. Aber ob ich damit nun den Computer bedienen kann (als Touchboard) ist eher nicht so wichtig. Gut finde ich, dass man so Präsentation direkt zeigen kann und nicht alles ausdrucken muss oder am Besten noch auf Folie mit dem Polilux an die Wand geworfen wird. Aber da würde ja auch ein Beamer reichen.

Optimal wäre meiner Meinung nach: Die alte grüne Schultafel mit Kreide und Schwamm, ein PC im Klassenraum und ein fest installierter Beamer an der Decke, auf den man mit dem PC zugreifen kann. Das ist günstiger als ein Smartboard, die Funktionen reichen aber vollkommen aus und ist auch nicht so störungsanfällig. Somit sind auch die Reperaturkosten nicht so hoch.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich kenne Schulen, die haben nicht mal anständig ausgestattete Computerräume, mit Technik, die auf der Höhe der Zeit ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dort in jedem Klassenzimmer so eine 5000-Euro-Touchtafel geben sollte. Nun ja, ehrlich gesagt vertrete ich auch die Meinung, warum man es denn unbedingt kompliziert machen muss, wenn es auch einfach geht. Ich sehe keinen Vorteil gegenüber einer normalen Tafel, außer dass es für den Lehrer etwas angenehmer zu arbeiten ist.

» LastGunman » Beiträge: 242 » Talkpoints: 4,06 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^