Kamera für ein Bild aus der Hand geben?

Ich und meine Eltern haben es bisher auch schon öfters gemacht, wenn wir Familienfotos im Urlaub machen und gemacht haben. Uns wurde noch nie eine Kamera geklaut, keiner hat versucht eine zu klauen und es hat bisher auch keine eine Kamera kaputt gemacht. Das liegt vielleicht auch daran, dass wir auch sehr vorsichtig sind, wenn es darum geht, wem wir die Kamera in die Hände geben. Wir suchen uns meistens deutsche Touristen aus (erkennt man ja an der Sprache) und nehmen dann entweder Kinder oder wir nehmen zum Beispiel ein älteres Ehepaar. Bei denen ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass die die Kamera klauen und weglaufen.

Aber ich kann deine Freundin trotzdem verstehen. Man sieht heutzutage ja sehr viel im Fernsehe was Trickbetrüger angeht und so weiter. Außerdem hat man so was ja schon selbst erlebt und ich denke, dass es dort besser ist, wenn man sehr vorsichtig ist. Vorsicht ist schließlich besser als Nachsicht.

Also bitteschön, man kann auch mehr als vorsichtig sein. Egal wo ich mit meiner Kamera auftauche, jeder quatscht mich an, ob ich mal eben ein Bild machen könnte. Ich habe schon so viele Bilder mit den Kameras anderer Leute von anderen Leuten gemacht, hätte ich jedes mal einen Euro bekommen, wäre ich zwar nicht reich, aber immerhin.

Ich selber hasse es fotografiert zu werden, deswegen lehne ich dann die ständigen Gegenangebote ab, wobei immer alle total erstaunt sind. Die Wahrheit ist, die Leute wollen ja immer Fotos von: Ich vor der Kirche, ich vor dem Felsen, ich vor dem Denkmal, ich vor dem Wasserfall. Ich finde, langweiliger geht es nicht mehr, also will ich so was auch nicht von mir.

Grundsätzlich hätte ich aber kein Problem auch mal meine Kamera aus der Hand zu geben. Die lässt keiner fallen, dafür ist sie zu groß und zu schwer. Eher segelt einem so eine kleine, leichte Fummelskamera runter. Außerdem bin ich durchaus verdammt schnell und für den größten Notfall habe ich noch eine Fotografenversicherung. Sturz und Diebstahl sind versichert, wobei das mit dem Diebstahl dann ein Grenzfall wäre. Die Versicherung hat allerdings einen sehr guten Ruf unter Fotografen. Ich gehe aber immer davon aus, dass der Mensch an sich gut ist und bisher bin ich immer toll mit diesem Verhalten gefahren. Wenn man dann noch etwas streetwise ist, dann passiert auch nichts.

Hä? Früher war es doch auch absolut kein Problem, die Kamera aus der Hand zu geben, um ein Foto mit seinem Partner oder in der Gruppe machen zu lassen. Es kommt ja schon ein wenig darauf an, wem man die Kamera in die Hand drückt, aber ich schließe es schon mal aus, dass man nun nur aufgrund der potentiellen Gefahr eines Diebstahls nun kein gemeinsames Erinnerungsfoto mehr haben möchte.

Hat man mich gefragt oder würde man mich fragen, ob ich von mir unbekannten Menschen ein Foto mit deren Kamera schießen würde, so würde ich nie und nimmer auf die Idee kommen, mich mitsamt der Kamera aus dem Staub zu machen. Selbst, wenn man mir ein recht teures Exemplar in die Hand drücken würde. Wahrscheinlich würde ich mich da eher sogar noch zieren, aus Angst etwas kaputt zu machen oder so.

Vielleicht ist es mir auch relativ egal, weil ich es ebenfalls nicht mag, fotografiert zu werden und es daher auch keine gemeinsamen Fotos von meinem Partner und mir aus dem Urlaub gibt. Er hat mich ein paar Mal allein erwischt und andersherum auch, das muss reichen. Und notfalls hätte man auch sich selbst fotografieren können, ohne einen Dritten zu befragen.

Ich glaube so etwas ist gerade an Urlaubsorten vollkommen normal, aber um so größer ist da natürlich auch die Gefahr das es nicht ganz so ehrliche Leute gibt. Ich persönlich habe bisher noch nie jemanden Fremden gebeten Fotos von uns zu machen. Bisher waren es immer nur Freunde oder eben Bekannte, auch wenn man sie nur flüchtig kannte. Aber eben so das man weiß an wen man sich wenden muss, falls jemand auf die Idee kommt mit der Kamera ab zuhauen.

Ich würde es auch nur machen, wenn es keine hochwertige Kamera wäre. Mit einer digitalen Spiegelreflexkamera die mehrere 100 Euro gekostet hat, würde ich so etwas nicht machen. Also kann ich Deine Freundin schon verstehen. Ärgerlich wäre es zum Beispiel auch, wenn schon viele Fotos auf der Kamera vom Urlaub wären. Somit hätte die Kamera nicht nur einen materiellen Wert.

Die Frage stellt sich für mich eher nicht, weil ich diese Touristenbilder ziemlich dumm finde. Wenn ich Sehenswürdigkeiten fotografiere dann versuche ich mich auf das Objekt zu konzentrieren und einen ungewöhnlichen Blickwinkel zu finden und ich möchte dann kein "Beweisfoto" haben das zeigt, dass ich auch wirklich an diesem Ort war.

An sich hätte ich keine Bedenken meine Kamera jemand anderem in die Hand zu geben. Ich denke man kann an den Touristenorten relativ gut einschätzen, wem man vertrauen kann. Sprich, ich würde die Kamera dann eben keinem einheimisch aussehenden Rosenverkäufer in die Hand drücken, sondern den bayerischen Touristen fragen, der seine Frau gerade selber vor dem gewünschten Motiv fotografiert hat.

Bei meiner Kamera hätte ich dann eher Bedenken, dass der Fotografierende nur billige Knipsen gewohnt ist und ich am Ende ein Bild bekomme, bei dem der Fokus völlig falsch ist. Oder eben, dass der Mensch generell keine Ahnung von Bildaufbau hat und das Resultat dann ziemlich bescheiden ausfällt. Aber das ist bei diesem typischen Beweisfotos wohl eh eher nebensächlich.

Ich gebe meine Kamera schon aus der Hand, wenn die Person vertrauenswürdig aussieht. Normalerweise sind das dann schon ältere Personen, die zu zweit unterwegs sind. Natürlich hat man immer im Hinterkopf, dass die Kamera gestohlen werden kann. Allerdings bin ich auch nie allein unterwegs sondern in einer größeren Gruppe. Falls jemand mit der Kamera wegrennen sollte, hätte er wenig Chancen damit auch durchzukommen.

Auf jeden Fall würde ich meine Kamera nicht mehr an junge Menschen geben, da einer Freundin von mir das Handy geklaut wurde. Es handelte sich dabei um zwei Junge Herren im Alter von 25-30 Jahren. Sie war damals mit einer Freundin im Zoo. Normalerweise denke ich, dass dort auch Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden beziehungsweise Security-Angestellte auf dem Gelände verfügbar sind. Jedoch hatte Sie ihr Smartphone nicht mehr gesehen.

Nein, ich würde fremden Leuten niemals meine Kamera in die Hand drücken. Ich hätte viel zu viel Schiss dass sie damit abhauen und mir damit meinen Urlaub versauen. Abgesehen von dem finanziellen Verlust sind ja dann auch die Urlaubsbilder mit flöten gegangen.

Ausnahmen gibt es natürlich. Wenn ich mit der Reisegruppe unterwegs bin dann drücke ich schon einmal einen Umstehenden die Kamera in die Hand oder wenn ich sehe dass es sich um eine andere Reisegruppe oder eindeutig um Touristen handelt. Klar könnte ich dabei auch hereinfallen, aber ich denke so etwas hat man auch ein bisschen im Gefühl.

Ich muss sagen, dass ich nun doch ein wenig überrascht bin, wie vorsichtig einige Leute hier sind, dass sie ihre Kamera nie aus den Händen geben würde. Logisch, es kommt auch immer auf den Wert der Kamera an, aber da muss man dann eben abwägen: möchte ich ein Erinnerungsfoto mit meinem Freund/meiner Freundin von diesem tollen Urlaubsort, Denkmal, Wahrzeichen, Kirche etc. oder bin ich zu ängstlich und ärgere mich nachher darüber, dass ich die Kamera nicht aus den Händen gegeben habe.

An solchen Stellen, wo man solche Fotos macht, sind ja meist sowieso mehr Touristen unterwegs und man kriegt ja mit, wer denn da auch fröhlich Fotos macht und da könnte man schon vertrauen, dass der nicht mit der eigenen Kamera abhaut. Ich selber habe auch kein Problem damit, wenn ich gefragt werde, dass ich ein Bild von jemandem vor der jeweiligen Sehenswürdigkeit mache. Gerade auf meiner Reisebegleitung im Sommer zum Nordkap war ich ein gern gesehener Fotograf, da die Reisenden ja gerne immer in ihrer Reisegruppe drauf sein wollten auf den Fotos.

Ein wenig skeptisch würde ich allerdings werden, wenn mich im Ausland ein Einheimischer anspricht, ob er ein Foto von mir machen soll. Da würde ich auch ein wenig zögern oder wenn er mir zu suspekt erscheint eventuell auch dankend ablehnen. Das ist aber absolut die Ausnahme.

An einer Stelle wurde erwähnt, dass man ja den Selbstauslöser nehmen könnte, evtl. sogar mit Stativ, aber das finde ich dann doch sehr viel gefährlicher als wenn ich jemandem meine Kamera in die Hand drücke. Bei dem Selbstauslöser steht die Kamera ja meiner Meinung nach länger alleine herum als sie in der Hand einer fremden Person wäre. Da braucht nur jemand sich das Stativ zu schnappen und ist weg damit in einem unbedachten Augenblick. Die Person, der man seine Kamera gibt, hat man ja vorher schon deutlich gesehen und könnte sie im Zweifelsfalle auch beschreiben oder ihr hinterherrennen. Das stelle ich mir schwieriger vor, wenn jemand sich im Laufen das Stativ mit der Kamera schnappt.

Ein wenig skeptisch würde ich allerdings werden, wenn mich im Ausland ein Einheimischer anspricht, ob er ein Foto von mir machen soll. Da würde ich auch ein wenig zögern oder wenn er mir zu suspekt erscheint eventuell auch dankend ablehnen. Das ist aber absolut die Ausnahme.

Ja, immer diese Ausländer. Obwohl, eigentlich ist man ja eigentlich außer im Inland immer selber der Ausländer. Du machst tatsächlich einen Unterschied zwischen In- und Ausländern in Sachen Vertrauen? Vor allem gibt es ja Orte, wo 30 Nationen gleichzeitig herum rennen. Wer darf denn dann mal mit der Kamera?

@Richtlinie2
Es sollte keineswegs so rüberkommen, dass ich etwas gegen Ausländer hätte oder so, und du hast recht, wenn wir im Ausland im Urlaub sind, sind wir quasi die Ausländer, auch wenn einige Deutsche sich so aufführen, als seien sie dort zu Hause.

Ich meinte eben viel mehr, dass es halt komisch wäre, wenn dort gerade ein Einheimischer so tut, als würde er ein Tourist sein, dann wäre ich eben irgendwie skeptisch. Schwierig zu erklären halt. Im Normalfall halten sich Einheimische ja von Touristenorten irgendwie fern, würde ich auf jeden Fall eher so machen, und wenn dann jemand dort herumläuft und Fotos von dir machen möchte, dann wäre ich halt nicht sicher, ob ich ihm die Kamera geben würde Gerade dann, wenn er seine Hilfe beim Fotografieren anbietet.

Dann gibt es ja auch noch so nette Einheimische, die sich passend zur Touristenattraktion verkleiden, und dann Geld für ein Foto mit ihnen haben wollen, aber das ist dann wieder etwas Anderes.