Was ist "typisch Einzelkind"?
Ich selber bin ohne Geschwister aufgewachsen und auch sehr glücklich darüber. Andererseits würden die meisten Menschen, die Geschwister haben, auf diese wohl nie verzichten wollen. Vermutlich würde ich anders darüber denken, hätte ich Geschwister.
Jedenfalls wurde mir schon das ein oder andere Mal gesagt, ich sei ein typisches Einzelkind. Habe ich diejenigen aber aufgefordert, das zu begründen, konnten sie es nicht wirklich. Als Antwort kam dann sowas wie "das merkt man einfach". Mein Freund hat mir auch schon bescheinigt, ein typisches Einzelkind zu sein. Er meint, er habe das bereits bei unserem Kennenlernen bemerkt, doch auch er konnte es nicht anhand von Beispielen belegen. Die Erklärung war dann, er habe ein Gespür für so etwas.
Ein klischeehaftes Einzelkind stelle ich mir folgendermaßen vor: es ist egozentrisch, will immer im Mittelpunkt stehen und die volle Aufmerksamkeit haben und kann nicht teilen. Das trifft auch mich überhaupt nicht zu, im Gegenteil. Ich bin eher zurückhaltend und fühle mich bei zu viel Aufmerksamkeit unwohl. Und teilen kann ich sehr wohl. Außerdem kenne ich so einige Einzelkinder, die auch alle eher nicht diesen Klischees entsprechen.
Was ist in euren Augen typisch Einzelkind und woher kommen diese Klischees? Meint ihr, Geschwister zu haben, sei "gesund" für die eigene Entwicklung und wer keine habe, verpasse etwas?
Ich kann mir das nicht vorstellen ohne Bruder aufzuwachsen. In meinem Freundekreis habe ich ebenfalls ein Einzelkind. In manchen Situationen merke ich schon, dass er ein Einzelkind ist. Er ist oft eingebildet und er möchte immer im Mittelpunkt stehen. Aber sonst verhält er sich wie jeder andere. Manchmal nerven Geschwister schon aber das ist ja nicht weiter schlimm. Als Geschwister sollte man in jeder Situation zusammen halten, denn im Endeffekt sind sie die einzigen Personen auf die man sich immer verlassen kann. So wie du dich jetzt beschrieben hast, sehe ich keine Anzeichen, dass du ein Einzelkind bist. Hör einfach nicht auf die anderen, denn du kannst es einfach nicht jeden Recht machen. Sei einfach glücklich, dass du das Licht der Welt entdeckt hast und genieße dein Leben mit den Personen, die dich so mögen wie du bist!
Ich bin auch froh, dass ich noch einen Bruder habe. Zwar haben wir uns früher nicht sehr gut verstanden, sondern es gab immer kleine Zankerreien. Aber das denke ich, ist doch normal. Ich kenne allerdings auch ein paar Leute, die eben ein Einzelkind sind.
Eine Freundin von mir, mit der ich schon in der Grundschule befreundet war, ist auch ein Einzelkind. Und wenn ich dann bei ihr zu Besuch war, ist es mir auch aufgefallen, was der Unterschied ist. Sie bekam einfach alles, was sie wollte. Sie hatte die tollsten Sachen. Wenn ihre Oma zu Besuch kam, gab es auch immer ein kleines Geschenk oder ein wenig Geld. Sie wurde also richtig verwöhnt. Sie musste eben nie etwas teilen, so wie ich. Auf der einen Seite, ist das natürlich toll, wenn man nichts teilen muss. Aber auf der Anderen, finde ich es auch ein wenig langweilig, wenn man keine Geschwister hat.
Auch wenn es öfters Streit zwischen meinem Bruder und mir gab, bin ich froh, dass ich ihn als Bruder habe und nicht als Einzelkind aufwachsen musste. Ich denke, wenn man als Einzelkind aufwächst, dass man anders mit Menschen umgeht. Einzelkinder sind oft nur auch sich fixiert und es fällt ihnen schwer zu teilen. Und ich habe von meiner Freundin auch schon oft gehört, dass sie doch auch lieber ein Geschwisterchen haben möchte. Und ich wiederrum meinte manchmal, dass ich gerne ein Einzelkind wäre. Aber hinterher bin ich doch froh, dass ich kein Einzelkind bin.
Also ich bin auch ein Einzelkind und kenne die meisten dieser Vorurteile auch. Meist heißt es dann, viele Einzelkinder wünschen sich immer das neuste und teuerste und betteln ihre Eltern solange darum, bis sie ihnen den Wunsch erfüllen. Ich war in meiner Kindheit eigentlich auch immer recht sparsam. Hatte ich mal einen etwas größeren Wunsch, musste ich eben bis zum Geburtstag oder bis Weihnachten warten und dann hat die ganze Familie zusammengelegt, um mir diesen Wunsch zu erfüllen. Später habe ich dann auch selbst gespart, um mir dafür etwas zu kaufen.
Ich bin auch eher der ruhige und schüchterne Typ, vor fremden Leuten kriege ich meine Klappe eigentlich nie so recht auf, nur bei Leuten, die ich persönlich gut kenne. Ich suche wegen meiner Schüchternheit auch nicht so oft nach Aufmerksamkeit. Ich kenne da einige Leute, die Geschwister haben und viel aufgedrehter sind.
Und über den letzten Vorwurf mit der mangelnden Gabe des Teilens kann ich eigentlich auch nur schmunzeln, da ich auch gerne meinen Banknachbarn mal mit einem Blatt aushelfe, wenn dieser seinen Block zuhause vergessen hat oder meinen Korrekturstift möchte, weil er sich verschrieben hat.
Ein typisches Einzelkind erkenne ich eigentlich nie sofort und ich kann auch nicht verstehen, dass deine Freunde es einfach so sagen, aber nicht begründen können. Ich bin jetzt 16 Jahre auch ohne Geschwister klargekommen und es macht mir nichts aus. Viel mehr würde mich es erstmal aus der Bahn werfen, auf einmal einen Bruder oder eine Schwester zu haben. Das wäre anfangs bestimmt sehr ungewohnt.
Ich bin kein Einzelkind, aber teilen kann ich auch nur schwer, was eben auf der Basis mit nichts für sich allein haben zu können, liegt. Alles und jedes musste fast immer geteilt werden und nun bin ich froh, dass ich eben auch mal etwas für mich allein haben kann. Also, als ein typisches Klischee kann ich dieses nicht teilen können oder wollen, nicht mehr sehen. Immerhin lernen Kinder bereits im Kindergarten und in der Schule, auch mit Freunden, dass Teilen möglich ist und dass es nicht immer ohne geht. So ganz egoistisch würde ich eben ein Einzelkind nicht bezeichnen wollen.
Ja, aber woran kann man denn sonst ein typisches Einzelkind festmachen? Schwer zu sagen, obwohl ich früher auch gern davon gesprochen habe. Wenn ich diesen Ausdruck verwendet habe, ging es oft genug um materielle Dinge. Natürlich kann man einem Einzelkind mehr bieten, als man es eben zwei, drei und mehr Kindern bieten kann, wenn man nicht gerade einen gewissen Reichtum oder Wohlstand vorzeigen kann. Ich denke, da kann es sich schon bemerkbar machen.
Auch das Auftragen oder Weiterbenutzen von Kleidungsstücken ist bei Einzelkindern nicht gegeben und da kann ich mir schon vorstellen, dass es sich auch auswirkt. Dass man eben etwas anders mit gebrauchten Dingen umgeht. Aber auch hier hat man doch manchmal Verwandtschaft, spricht Cousins oder Cousinen, die quasi wie Geschwister sein können. Da kommt es schon noch auf das Verhältnis an, wie ich finde.
Ja, und dass man als Einzelkind durchaus mehr an Aufmerksamkeit empfängt, sich manchmal mehr auf ein Einzelkind konzentrieren kann, versteht sich ja auch von selbst. Das kann als Nachteil entstehen, aber eben auch als Vorteil. Es kommt doch letztendlich auch auf die Erziehung an und wie damit umgegangen wird, wenn man das Einzelkind abschirmt, dann kann es eben äußerst egoistisch werden, verwöhnt werden und so weiter. Es liegt doch eher an den Eltern, wie sie damit umgehen, aber ich denke nicht, dass heutzutage ein Einzelkind etwas schlechtes sein muss, solange das Kind auch anderweitig Spielkameraden hat und soziale Kompetenzen entwickelt.
Ich habe sowohl einen Bruder, als auch eine Schwester und muss sagen, dass ich auch sehr froh darüber bin. Natürlich gab es vor allem in der Kindheit genügend Situationen, in denen man sich gewünscht hätte, Einzelkind zu sein, weil sie einen einfach nur genervt haben. Schlussendlich war ich dann aber doch ganz froh, dass ich die beiden hatte, denn wir haben auch heute noch ein sehr gutes Verhältnis zueinander und sehen uns wirklich regelmäßig. Ohne die Beiden kann ich mir mein Leben einfach gar nicht wirklich vorstellen - aber wenn man ein Einzelkind ist, dann kann man sich vermutlich auch nicht vorstellen, Geschwister zu haben. Es kommt eben auch immer darauf an, wie man es gewöhnt ist.
Woher diese ganzen Klischess bezüglich einen Einzelkindes kommen, weiß ich leider auch nicht so genau. Einzelkinder werden meistens als egoistisch angesehen, ihnen wird eine geringe soziale Kompetenz vorgeworfen, sie wollen immer im Mittelpunkt stehen, sind total verwöhnt und können nicht teilen. Das sind so die gängigsten Vorurteile, würde ich sagen. Das mag auch gewiss auf einige Einzelkinder zutreffen, aber meiner Meinung nach kann man doch nicht alle über einen Kamm scheren. Also ich finde nicht, dass man es Leuten unbedingt am Verhalten anmerken kann, ob sie Einzelkinder sind, oder eben nicht. Ich habe in meinem Freundeskreis einige Einzelkinder - es gibt welche, die wirklich relativ mitteilungsfreudig sind und oft im Mittelpunkt stehen möchten - es gibt aber genauso gut Leute, die da eher zurückhaltend und sehr bescheiden sind, obwohl sie keine Geschwister haben.
Bei den Kindern in meiner Umgebung ist es sogar eher so, dass die Kinder mit Geschwistern unbedingt im Mittelpunkt stehen wollen. Ist auf der einen Seite auch irgendwie verständlich: Bei Geschwistern muss man sich auch irgendwie von der Masse abheben, um besonders wahrgenommen zu werden. So erkläre ich mir zumindest dieses Verhalten. Also ich finde die ganzen Vorurteile bezüglich Einzelkindern einfach übertreiben und nicht zeitgemäß. Meiner Meinung nach kommt es in erster Linie auf die jeweilige Erziehung an. Vielleicht hat man als Einzelkind auch besondere Eigenarten, die den Mitmenschen auffallen, aber mir persönlich fällt dafür nicht wirklich ein Beispiel ein. Ich denke, alles hat seine Vor-und auch Nachteile - ob man nun als Einzelkind aufwächst, oder eben nicht. Ich persönlich könnte mir mein Leben ohne meine Geschwister nicht vorstellen.
Das Verhalten, das du gerade beschrieben hast, ist für mich auch das typische Verhalten für ein Einzelkind und ich kenne sehr viele Kinder, die dieses Verhalten an den Tag legen. Jedoch haben die meisten Kinder dieses Verhalten im Laufe der Jahre abgelegt und die schlechten Eigenschaften auch.
Ich kann dir ja mal ein paar Beispiele, für das typische Verhalten von Einzelkindern aufzählen. Das erste Verhaltensmuster ist, dass viele Kinder, die Einzelkinder sind, nicht teilen können und auch nicht teilen wollen. Die wollen die Spielsachen, die Süßigkeiten und was es sonst noch so gibt immer für sich alleine haben. Aber es gibt auch viele Kinder die Geschwister haben und trotzdem so sind.
Das zweite typische Beispiel ist, dass die Kinder immer im Mittelpunkt stehen wollen, also dass sie nicht wollen, dass die anderen Leute noch jemand anderen beachten und dem ihre Aufmerksamkeit schenken. Einzelkinder wollen in der Öffentlichkeit bloß nicht vergessen werden und zeigen das auch offen, auch wenn es peinlich ist.
Generell kann man das mit dem Verhalten gar nicht sagen - mein Freund hat zwei Geschwister, kommt mir manchmal aber auch echt wie ein verzogenes Einzelkind vor. Warum das so ist, kann ich auch gar nicht genau sagen. Teilen tut er jedenfalls auch nicht gern. Und er kommt "aus gutem Hause" - ist also nicht so, dass er nicht teilen mag, weil er früher nichts hatte, oder so.
Bei "Einzelkind" muss ich immer an eine Freundin aus meiner Kindheit denken - die hatte Alles! Alle neuen Barbies und My Little Ponies, einen Gameboy, ganz viele Sticker (ja - es waren die frühen 90-er ). Geteilt hat sie nicht so gern. Auch durfte sie sich immer erst die tollsten Sachen zum Spielen aussuchen, dann die anderen. Zu Weihnachten bekam sie einen eigenen Weihnachtsbaum in ihr Zimmer mit einer bunten (!) Lichterkette! Als ich meine Eltern ebenfalls um einen eigenen Weihnachtsbaum mit bunter Lichterkette bat, zeigten die mir nur einen Vogel.
Ich bin ein Einzelkind. Für mich heißt es, dass man eher zurück haltender ist, nicht so extrovertiert. Kinder mit Geschwistern sind da einfach offener, da sie es nicht anders kennen. Ich teile auch sehr gern, das ist also nicht unbedingt ein Zeichen eines typischen Einzelkindes. Ansonsten sind es alles nur Vorurteile. Spezialisieren kann man das alles nicht.
Ich denke, dass auch Einzelkinder ganz normal sein können, wenn sie eine richtige Erziehung genießen. Doch auch das ist manchmal nicht wirklich ausreichend, und man merkt einfach wer Geschwister hat und wer nicht. Manchmal zeigt sich das durch große Schüchternheit, es kann aber auch, wie schon erwähnt, genau das Gegenteil sein. (Natürlich gibt es sicher auch andere Merkmale, muss aber auch nicht sein, denn jeder Mensch ist schließlich verschieden)
Einzelkinder finde ich nicht anders als Kinder mit Geschwistern, doch ohne Geschwister fehlt ihnen sicher irgendetwas im Leben, schließlich bleiben diese meistens ein Leben lang und man steht ihnen sehr nahe. Es können ja auch Bezugspersonen sein, denen man etwas anvertraut, was man den Eltern nicht sagen kann/möchte.
Auch wenn ich manchmal gerne Ruhe vor meinen Geschwistern haben will, würde ich ohne Geschwister nicht leben können, denn für mich wäre die dann eintretende Stille auf Dauer unerträglich.
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