Mitbestimmung beim Einkauf in der Familie

vom 27.09.2011, 06:47 Uhr

Jeder von uns kennt die Situation, dass die Eltern oder andere Bezugspersonen den Einkauf durchführen. Manche Eltern beziehen ihre Kinder mit ein und fragen eben, was sie essen möchten, was sie vom Einkauf benötigen und andere Eltern wiederum kaufen so ein, als dass sie es vermuten, es wird benötigt und auch gegessen werden. Rücksicht auf einzelne Wünsche werden eher selten wahrgenommen oder teils auch gar nicht ernst genommen.

Wisst Ihr noch, wie es bei Euch war? Ich spreche nun nicht unbedingt davon, dass man als Kind unbedingt eine Schokocreme, Gummibärchen oder sonst irgendetwas ungesundes haben wollte, sondern schon eher normale und gesunde Dinge, die auch länger sättigen. Auch Hygieneartikel wie Duschgel und Shampoo - wie wurde das eingekauft?

Ich muss sagen, dass bei uns durchweg unsere Eltern die Regie übernommen haben. Sie haben uns zwar nicht direkt gefragt, was wir möchten, aber da sie unsere Vorlieben kannten, wurde eben so eingekauft, dass für jeden etwas dabei war. Bei Duschgel und Co hat man etwas für alle eingekauft, wir haben als Kinder erst durch das erste eigene Geld dann unsere eigenen Hygieneartikel gekauft.

Bei meinen Kindern würde ich es schon anders handhaben und sie da einfach mehr mit einbeziehen und nicht nur wissen, was sie mögen und möchten, sondern auch fragen. Wenn es dann mal möglich ist, wird darauf Rücksicht genommen, auch was die Essenswünsche, wie eben Brot, Brotbelag und solche Dinge betrifft. Es sollte dann nur in einem bestimmten Rahmen bleiben. Würdet Ihr es dann auch so handhaben, oder wie stellt Ihr Euch diesen Einkauf vor? Würdet Ihr eben einfach so etwas einkaufen und dann schauen, wie es von den Kindern angenommen wird? Würdet Ihr es vielleicht anders handhaben, als es Eure Eltern in der Kindheit getan haben?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Im Großen und Ganzen ist es bei uns so, dass wir als Eltern einkaufen, was wir denken. Und dass man Dinge kauft, die den Kindern gefallen oder schmecken, stellt sich sich irgendwann von ganz alleine ein. Allein wegen der Diskussionen. :wink:

Allerdings mache ich es auch manchmal, dass die Kinder sich etwas aussuchen können. Jetzt nicht am Süßwarenregal, sondern wenn wir z.B. Körperpflegeartikel benötigen. Dann lasse ich sie schon mal selber aussuchen, welches Duschgel, Zahncreme oder Körperlotion sie haben möchten. Wenn es dann ein Produkt sein soll, mit welchem ich gar nicht einverstanden bin, aus welchem Grund auch immer, dann erkläre ich es und bitte, etwas anderes auszusuchen. Klappt ganz gut.

Wenn man Kinder in die Einkäufe mit einbezieht, macht sie das auch irgendwo selbständiger, denke ich. Wenn ich meinen Kollegen sehe, wo der Sohn mit 25 Jahren immer noch nicht in der Lage ist, sich sein Lieblingsjoghurt zu kaufen oder die entsprechenden Körperpflegeartikel, verspreche ich mir jedes mal, dass mir das nicht passiert. :D

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Als wir alt genug waren, haben wir auch als Kinder von uns aus Essenswünsche geäußert. Danach wurde dann auch schon mal eingekauft. Oder auch, wenn wir eben bestimmtes Obst oder eine besondere Wurstsorte haben wollten. Meine Mutter war immer froh, wenn wir mal gesagt haben, was wir gerne essen würden. Es ist ja auch nicht immer leicht, jeden Tag ein anderes Gericht zu finden.

Als wir größer waren, haben wir uns dann auch Duschgel und Shampoo selbst ausgesucht und auch meistens selbst eingekauft. Ebenso war es dann mit anderen Kosmetiksachen. Anfangs hat meine Mutter für mich auch noch Binden gekauft und irgendwann bin ich dann zu Tampons gewechselt, die ich mir auch selbst gekauft habe. Ich finde es auch immer schöner, wenn die Kinder gefragt werden, was sie denn gerne mal essen möchte und danach auch teils eingekauft wird. Es ist so leichter mal etwas zu kochen, was ihnen schmeckt und es ist ja auch schöner, als wenn man sich immer alleine Gedanken ums Essen machen muss.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Bei uns in der Familie war es so, das wir Kinder bei Essenswünschen schon ein Mitspracherecht hatten.Bei Hygiene und ähnlichem wurde das gekauft was gebraucht, wurde und nicht wirklich nach Wünschen gefragt. Als ich dann älter war und meine Eltern getrennt, ich habe damals bei meinem Vater gelebt, hat mein Vater einmal die Woche, hauptsächlich nach meinen Wünschen, eingekauft. Wenn ich zwischendurch was brauchte, hab ich oftmals noch Geld zugesteckt bekommen.

Heute bei meinen eigenen Kindern mache ich es auch so, ich frage sie was sie gerne Essen möchten. Ich versuche dann alle Wünsche, soweit möglich, in meinen Wochenplan zu berücksichtigen. Bei Süsskram sagen mir meine Kinder was sie gerne mal wieder hätten. Das meiste was sie gerne essen, das weiss ich aber auch ohne das sie mir es sagen müssen. Duschgel kaufe ich immer das was ich gerne hätte und meine Kinder benutzen es mit. Bei Shampoo sieht es wieder anders aus, meine 2. Tochter braucht ein bestimmtes Shampoo, weil sie Probleme mit der Kopfhaut hat. Meine Jüngste besteht auf ein Kindershampoo. Das was sie unbedingt brauchen bekommen sie natürlich auch. Was Schminke, Deo usw. angeht kaufen sie sich das meistens selber von ihrem Taschengeld.

» tearsdontlie1979 » Beiträge: 424 » Talkpoints: -0,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Meine Mutter war beziehungsweise ist diejenige, die bestimmt, was eingekauft wird, da sie ja auch hauptsächlich diejenige ist, die kocht. Sie hat sich allerdings schon ein wenig nach unseren Wünschen gerichtet ;). Viele Sachen zu kaufen die dann nur sehr widerwillig gegessen werden, bringt ja auch nicht wirklich was. Es war zwar nicht so, dass wir den Einkaufswagen nach Wunsch füllen durften, doch ich und mein kleiner Bruder konnten schon Wünsch äußern. Bei Süßigkeiten wurde allerdings härter durchgegriffen.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Bei uns wurde sehr oft besprochen was gekocht werden soll. Eben so, das eine familiäre Entscheidung war. Meist, je nach Schichtplan meiner Eltern, wurde sowas auch schon am Montag besprochen, wenn quasi für das Einkaufen die Woche geplant wurde. Bei anderen Dingen, wie Wurst oder Käse, wussten meine Eltern ja, was ich mag und haben auch davon immer mitgebracht.

Bei meinen Kindern habe ich das auch frühzeitig begonnen, das sie an der Entscheidung beteiligt waren, was am Wochenende gekocht werden soll. Auch da war es lange Zeit eine Entscheidung der gesamten Familie, bis mein Nochgatte der Meinung war, das er mit einem minimalen Schulterzucken sein Desinteresse bekunden muss. Danach habe ich es halt nur noch mit den Kindern abgesprochen.

Jetzt ist natürlich auch mein Freund an der Entscheidung beteiligt, sofern er am Wochenende überhaupt Mittags zu Hause ist. Da wird eben spätestens am Donnerstagabend besprochen was gekocht werden soll und danach kaufe ich dann ein. Ist mein Freund am Wochenende arbeiten, dann entscheiden die Kinder und ich allein, was wir kochen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Als Kind habe ich nicht so viel mitgeredet, was Einkäufe betraf, wenn ich mich richtig erinnere. Das lag aber weniger daran, dass ich nicht durfte, sondern daran, dass es mich eigentlich nicht interessierte, welches Duschgel ich zur Verfügung hatte oder ob der Käse von Firma X oder Y war. Meine Eltern haben auch keine Sachen gekauft, die ich oder meine Schwester absolut nicht mochten, denn welchen Sinn macht es, wenn das Produkt dann nicht gegessen oder aufgebraucht wird.

Ich selber diskutiere nicht jede Kleinigkeit erst einmal mit meines Jungs durch, bevor ich einkaufen gehe. Erstens macht das keinen Sinn und würde viel zu lange dauern, zweitens sind die drei sich sowieso nie einig, was dazu führen würde, dass ich nie zum Einkaufen käme. Ich weiß ja auch, was sie mögen und was nicht und beziehe dieses Wissen mit ein. Wenn einer einen bestimmten Wunsch hat, erfülle ich den auch. Mein Jüngster mag zum Beispiel einen ganz bestimmten Streichkäse mit Flammkuchen-Geschmack besonders gerne, den nehme ich dann hin und wieder mit. Oder meine Großen: die bevorzugen das Deo von Adidas. Das ist zwar teurer, aber ich kaufe es gleich mehrfach, wenn es im Angebot ist.

Manche Eltern meinen es schon zu gut mit dem Mitspracherecht. Da habe ich Sachen erlebt wie zum Beispiel eine Mutter, die ihren 6-Jährigen gefragt hat, welche der Pumps aus ihrer engeren Auswahl ihm am Besten gefallen. Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum 8 - 10-Jährige mitbestimmen müssen, was für ein Fernseher oder Auto angeschafft wird. Da fehlt doch noch jegliches Verständnis für die Erfordernisse und Gegebenheiten. Bei einem Punkt haben unsere Jungs aber sogar die ausschlaggebenden Stimmen: bei der Wahl des Urlaubsortes. Denn es nützt mir nichts, einen Ort auszusuchen, der ihnen nicht passt und dann eine Woche lang Gemecker ertragen zu müssen. Veto gibt es hier von uns nur, wenn es zu abgehoben und zu teuer wird.

» kerry3 » Beiträge: 892 » Talkpoints: 18,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich bin immer zum Einkaufen mitgekommen und so würde ich das auch bei meinen Kindern machen. Warum soll ich mich als Elternteil mit dem Einkauf abmühen und die Kinder sitzen faul vor dem Fernseher? Dann können sie ruhig mitkommen und ihre eigenen Sachen tragen. Einfach etwas einkaufen würde ich nicht, da es dann hinterher vielleicht nicht gegessen würde und ich mag nicht sonderlich gerne Lebensmittel weg werfen, so dass ich das vermeiden würde. Aber ich denke, dass man mit der Zeit sowieso heraus findet, was die Kinder mögen und was nicht und dann auch ohne die Kinder einkaufen gehen könnte.

Dinge wie Hygieneartikel habe ich dann meistens, wenn ich shoppen war, in der Drogerie mitgenommen und habe die dann erst mal von meinem Taschengeld ausgelegt und das dann hinterher wiederbekommen. Es kommt sicher drauf an, wie alt das Kind ist, aber ab 12 oder 13 sollte man das Kind seine Sachen schon selber aussuchen lassen und nicht irgendwelches Duschgel hinstellen. Da würde ich dann wohl auch mein Kind selber losschicken, sofern es alt genug wäre (und ich eins hätte).

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Bei uns in der Familie war es damals so, dass wir Kinder nur ein gewisses Mitspracherecht bei den Einkäufen hatten. Manchmal wurden wir gefragt, was wir essen möchten und unsere Vorschläge wurden mit einbezogen. Auch Süßigkeiten durften wir uns wünschen und dieser Wunsch wurde uns erfüllt. Bei Duschgel und Kosmetikartikeln stand uns auch die Wahl offen. Wir hatten eine bestimmte Sorte, die wir bevorzugt haben und die bekamen wir dann ebenfalls. Als ich älter wurde, habe ich mir meine Kosmetikartikel dann selbst gekauft, bei meiner Schwester ist das Ganze nicht so einfach, sie zeigt einfach nur wenn sie etwas möchte.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12595 » Talkpoints: 13,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich hatte bei meiner Mutter auch ein gewisses Mitspracherecht, was die Einkäufe anging. Bei meiner Mama durften wir dreimal die Woche einen Essenswunsch äußern: Einmal durfte ich auswählen, dann einmal meine Schwester und schließlich noch einmal mein Bruder. Die restlichen Tage der Woche hat dann meine Mutter entschieden, was gekocht wurde. Sie hat dann aber auch immer darauf Rücksicht genommen, dass es uns auch halbwegs schmeckt. Also da konnte ich mich bezüglich des Mitspracherechts also wirklich nicht beschweren.

Ich würde behaupten, dass mein Mitspracherecht bei den Einkäufen eigentlich am größten war, verglichen mit dem Mitspracherecht meiner Geschwister. Das hatte nun nicht unbedingt nur damit zu tun, dass ich die Älteste war. Ich bin früher sehr gerne mit meiner Mutter zum Einkaufen gefahren - das hat mir einfach Spaß gemacht und meine Mutter war darüber natürlich auch froh, da ich ihr so immer beim tragen helfen konnte. Ich habe das echt gerne gemacht, aber natürlich sprang für mich auch etwas dabei heraus. Im Laden konnte ich nämlich meine Wünsche besonders gut äußern - dann gab es hier mal meinen Lieblingsjoghurt, mal eine bestimmte Käsesorte usw. Also ich fand das damals echt praktisch und ich erinnere mich heute noch gerne daran zurück ;)

Was Duschgel angeht, hat meine Mutter eigentlich immer entschieden. In der Pubertät haben wir dann auch schon mal ein bestimmtes Produkt verlangt, aber meistens haben wir und das dann auch von unserem Taschengeld gekauft, wenn wir die anderen Produkt nicht benutzen wollte. Das war für mich dann auch okay. Bei meinem Sohn ist es so, dass er auch mit seinen zweieinhalb Jahren durchaus ein Mitspracherecht hat. Er darf sich im Supermarkt immer einen Joghurt aussuchen oder auch mal einen bestimmten Saft. Was die Drogerieartikel angeht, entscheide ich aber noch alleine. Ab einem bestimmten Alter finde ich es aber auch normal, dass man sich das Duschgel oder andere Produkte selbst aussuchen kann. Ein gewisses Mitspracherecht sollte man den Kindern also durchaus geben, aber auch nicht alles von ihnen bestimmen lassen. Da muss man schon eine gewisse Balance finden.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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