Wie seht ihr heute die Erziehung eurer Eltern?
Meine Erziehung war Streng, hart und Schmerzhaft, einige würden es als teils "Alte Schule" bezeichnen. Der Kochlöffelt scheint ja ein beliebtes "Erziehungsgerät" damals gewesen zu sein, wenn ich mir die anderen Beiträge hier so anschaue . Nunja, besagter Löffel tanzte oft genug auf meinem Hinterteil Samba genauso wie die flache Hand. Man könnte sie schon fast als Verbündete bezeichnen
Aber außer dieser Körperlichen züchtigung gab es natürlich immernoch den guten alten Stubenarrest, Fernsehverbot und was da noch so alles drannhängt.
Die Erziehungsmethoden änderten sich erst als es zu einem unschönen Vorfall gekommen war. Ich weiss nicht warum oder wieso ich in diesem Moment den Kopf in richtung der Schlaghand gedreht hatte, auf jedenfall hatte ich danach ne ziemlich üble Lippenverletzung die auch nicht schlecht geblutet hat. Ob da meinem Vater ein Licht aufgegangen war ? Keine Ahnung, ist mir im nachhinein auch egal! Aber wundert Euch nicht ich bin ganz dankbar dafür das ich nicht mit Samthandschuhen angefasst wurde, schließlich ist aus mir etwas geworden.
Aber (und das ist das wichtigste für mich), ich werde DIESE Erziehungsmethoden in dieser Form nicht an meinen Kindern ausüben, egal was sie angestellt haben. Sicherlich mal einen ordentlichen Arschvoll sowas muss ab und an mal sein wenn alle Stricke reißen, aber nie nie NIE ins Gesicht oder sonstwohin!
Da ich ein recht gespaltenes Verhältnis zu meinen Eltern habe, kann ich über deren Erziehungsmethoden sicher nur sehr subjektiv urteilen. Aber damals war es auch einfach normal, seine Kinder körperlich zu züchtigen. Eltern wurden dazu sogar noch ermutigt. Ebenfalls gehörte es zur Normalität, dass der Nachbar oder der Lehrer Kinder ohrfeigte.
Diese erniedrigenden Versuche des "Einbläuens" mit Teppichklopfern, Kochlöffeln etc. sind mir noch zu gut in Erinnerung, ganz zu schweigen von all den Ohrfeigen und anderen Bestrafungen wie Hausarrest, TV-Verbot, in der Ecke stehen und und und. Nicht der Schmerz war für mich das Schlimmste, aber die Erniedrigung war grauenvoll. So mussten wir uns z.B. mit herunter gelassener Hose über einen Stuhl beugen um den Hinternvoll vor versammelter Familie und als Warnung für die anderen über uns ergehen lassen. Gott sein Dank sind diese Zeiten vorbei.
Nein, ganz vorbei sind sie wohl noch nicht, es gibt noch immer viel zu viele Eltern, die ihre Kinder schlagen. Dazu fällt mir jetzt das Lied von Bettina Wegner " Sind so kleine Hände" ein. Besonders diese Strophe berührt mich sehr.
"Ist so'n kleines Rückgrat, sieht man fast noch nicht.
Darf man niemals beugen, weil es sonst zerbricht.
Grade klare Menschen wär'n ein schönes Ziel.
Leute ohne Rückgrat hab'n wir schon zuviel.
Hallo zusammen,
wenn ich zurückdenke, hatte ich eingentlich eine sehr schöne Kindheit. Die Probleme fingen erst an, als ich mit 11 in die Pubertät kam und zugegebenermaßen auch recht schwierig wurde. Da kam es dann auch vor, daß ich von meinem Vater mal eine Ohrfeige bekommen habe, vorher wurde ich von meinen Eltern nie geschlagen. Zwar waren sie streng, aber nicht gewalttätig.
Ich hatte als Mädchen dafür ganz andere Probleme. Meine Eltern (unter Einflußnahme meiner Oma mütterlicherseits) haben mehrmals versucht, mir Freundinnen zu verbieten, bzw. den Umgang mit ihnen, weil sie der Meinung waren, der Umgang könnte mir schaden. Und warum? Wegen der Mutter meiner Freundin. Unglaublich, aber zu der Zeit war es ja noch so, daß Frauen, die alleinerziehend waren und dann noch Kinder von verschiedenen Männern hatten, absolut verpönt waren. Und logischerweise mußte die Tochter einer solchen Mutter auch einen schlechten Einfluß verbreiten. Als Teenager hat mich das natürlich überhaupt nicht gejuckt und ich habe es auch nicht wirklich verstanden, da ich ja gerne mit meiner Freundin zusammen war. Aber von da an mußte ich mich mit meiner Freundin eben heimlich treffen - und so manch anderes lief dann eben auch nur noch heimlich ab.
Das ist ein Punkt, wo ich in der Erziehung meines Sohnes bewußt darauf geachtet habe, nicht den gleichen Fehler zu machen. Er hatte auch schon Freunde, von denen ich tatsächlich nicht begeistert war, Jungs die mit 6 Jahren schon den ganzen Tag alleine rumziehen durften und alle Freiheiten der Welt hatten. Klar, daß er dann auch so wollte. Wir haben dann auch mit ihm darüber gesprochen, daß es nicht geht und ihm erkärt warum. Zum Teil hat er es verstanden, aber trotzdem immer wieder mal gefragt warum dies oder das für ihn denn nicht erlaubt sei und warum sein Freund es dürfe. Meistens war es aber so, daß sich diese Freundschaften irgendwie verlaufen haben, so daß sich das Problem mehr oder weniger von selbst gelöst hatte.
Heimlichkeiten gibt es nicht, zumindest weiß ich von keinen und ich denke, daß das Verhältnis zu meinem Sohn viel offener ist, das meines zu meinen Eltern. Er spicht mit mir über alles und kann alles fragen, eigentlich so, wie ich es mir auch immer gewünscht habe.
Viele Grüße von
wölfchen
wölfchen hat geschrieben:Hallo zusammen,
Ich hatte als Mädchen dafür ganz andere Probleme. Meine Eltern (unter Einflußnahme meiner Oma mütterlicherseits) haben mehrmals versucht, mir Freundinnen zu verbieten, bzw. den Umgang mit ihnen, weil sie der Meinung waren, der Umgang könnte mir schaden. Und warum? Wegen der Mutter meiner Freundin. Unglaublich, aber zu der Zeit war es ja noch so, daß Frauen, die alleinerziehend waren und dann noch Kinder von verschiedenen Männern hatten, absolut verpönt waren.
Zum Glück waren meine Eltern in der Hinsicht nicht streng. Sie haben mir nie den Umfang mit jemandem verboten. Sie wollten wissen, mit wem ich Umgang habe, aber Verbote gab es nicht. Es gab zwar mal den ein- oder anderen Kommentar, aber dennoch waren meine Freundinnen eigentlich immer gern gesehen. Ich muss dazu sagen, dass ich Freundinnen aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten hatte, was für sie sicherlich gewöhnungsbedürftig war. Ich hatte allerdings keine Freundinnen, die kriminell waren oder dergleichen. Ich denke, sonst hätte es verständlicherweise schon Ärger gegeben.
Ich werde es bei meinem Sohn sicherlich genauso handhaben. Wenn es ein Umgangsverbot gäbe, müsste es schon handfeste Gründe geben, z.B. Eltern Alkoholiker, aufgrund dessen Angst um das eigene Kind, wenn es beim Freund zu Besuch ist oder, dass das Kind nachweislich einen schlechten Einfluss hat, da es hochgradig kriminell oder verhaltensgestört ist. In solch einem Fall würde ich aber auch versuchen, es meinem Sohn zu erklären, soweit er es verstehen kann und nicht einfach so ein Verbot aussprechen. Abgesehen davon ist es mir persönlich wurst, ob die Mutter 3 Kinder von 3 verschiedenen Vätern hat oder ob die Eltern Hartz IV beziehen und welche Gründe es sonst noch geben mag, die manche fanatischen Eltern dazu bewegen, ihren Kindern den Umgang mit anderen Kindern zu verbieten.
Überhaupt schaden Eltern, die Kindern ständig Verbote aussprechen, lediglich der Eltern-Kind-Beziehung, da die Kinder ab da an alles nur noch heimlich werden machen. Es ist wie in Familien, wo die Tochter keinen Freund haben darf und dann mit 16 schwanger wird, da sie heimlich Sex hatte und wenig Ahnung von Verhütung. Einen solchen Fall kenne ich selbst.
Ich muss sagen,dass ich die Erziehung meiner Eltern wirklich gut fand. Ich hatte sehr viele Freuheiten und trotzdem wurde drauf geachtet ,dass mein Leben die richtigen Bahnen nimmt. Ich finde es super wie mich beide erzogen haben und ich werde viel bei meinen Kindern übernehmen. Ich sehe meine Mama als Freundin an und dann denke ich hat man ein wirklich gutes Verhältnis.Es war auch nicht immer einfach mit mir,da ich ein Kind war ,das immer mit dem Kopf durch die Wand wollte. Sie hat meine Erziehung super gemacht .
Grüße Julia
Meine Kindheit war eher gemischter Natur. Es gab sehr viele schöne Momente an die ich mich erinnern kann, doch auch sehr vieles was ich heute als Nachteil empfinde!
Mein Vater war sehr streng, ab und zu wurde auch mal hingelangt. Das war nicht so toll. Doch es war alles nicht so einfach bei uns, und wenn ich heute die ganzen Zusammenhänge betrachte, dann kann ich vieles verstehen. Und auch der Druck der auf meinen Eltern lastete lässt vieles in einem anderen Licht erscheinen. Wir waren zuhause 7 Kinder, ich war die jüngste. Da ging natürlich vieles unter. Kleidung war ein Problem, so wurde öfters mal was von der Kleiderkammer geholt. Was natürlich in der Schule nicht gerade der Hit war.
Meine Mutter hielt sich eigentlich sehr im Hintergrund, und ich frage mich heute noch öfters, was sie die ganze Zeit überhaupt gemacht hat.
Ich war als Kind sehr viel alleine, und habe mich dann mit unseren Katzen oder einfach draußen in der Natur beschäftigt. Ich bemerke das auch heute noch, denn ich mache viele dinge am liebsten alleine. Das führe ich auf meine Kindheit zurück. Doch als Nachteil empfinde ich das nicht, denn ich kann heute vieles allein machen und darauf bin ich stolz. Ich wurde dadurch zu einer „Allrounderin“ die alles alleine in die Hand nimmt. Man kann mich gut alleine lassen. Auf der anderen Seite leide ich sehr darunter, wenn ich zu viel alleine bin, denn ich habe sehr gerne meinen Mann an meiner Seite. Der arbeitet jedoch sehr viel, und ich muss mich mit diesem Umstand arrangieren.
Ich selber versuche nun eingutes Mittelmass bei der Erziehung walten zu lassen. Ich bin vielleicht strenger als ich es bei anderen Müttern bemerke, doch niemals so streng wie meine Eltern damals. Ich versuche meinen Kindern werte zu vermitteln, die ich selbst als sehr wichtig empfinde. Das wären Respekt an erster stelle, denn ich ärgere mich wenn ich die heuteigen jugendlichen erlebe, die keinen respekt mehr haben und einen nur noch blöde anpöbeln. Das will ich bei meinen Kindern niemals mitbekommen!
Dann versuche ich sie in Ihrem Selbstbewusstsein zu bestärken, indem ich ihnen gut zuspreche und sie lobe wenn sie was toll gemacht haben.
Ich finde es war nicht alles gut früher, doch es war nicht alles schlecht
In diesen Sinne
Eure LUNA
Hallo,
tussy, ich kann dir nur sagen: Menschen, die eine schwierige Kindheit hatten und sich fest vornehmen, das mit den eigenen Kindern nicht zu tun, werden meistens seehr gute Eltern.
Ich glaube, dass meine Eltern (eher meine Mutter) alles gut gemacht haben! Ich muss sagen, dass meine Eltern sich trennten, als ich 3 Jahre alt war. Jedoch haben sie mich bis dahin -vor allem mein Vater- wie eine Prinzessin behandelt, ich habe sogar einige Erinnerungen noch im Kopf. Da meine Mutter eine harte Kindheit hatte und ihre Eltern sehr hart mit der Erziehung waren, hat sie sich schon in frühen Jahren sich vorgenommen, das bei den eigenen Kindern nicht zu tun. Ihr wurde damals einfach alles verboten, sie durfte nach der Schule nicht raus, sie durfte keine Freunde nach Hause einladen. Sie sollte nur lernen, lernen. Auch bei der Sexualität waren sie eher sehr verklemmt.
Meine Mutter ist das totale Gegenteil. Sie hat mir eigentlich recht früh erklärt, "wie das Leben ist und läuft" und ich spüre auch sehr stark ein Bedürfnis meiner Mutter zu zeigen, dass ich alles verstanden habe und eine "gute Tochter" bin. Ich habe noch nie einen "nein" gehört, denn ich war auch nie unverschämt und habe mich richtig teure oder abgefahrene Dinge gewünscht. Ich begann auch mit 16 abends wegzugehen und auch da hörte ich niemals ein "nein". Sie meint, dass es daran liegt, dass ich sehr Verantwortungsbewusst bin und nie was dummes machen würde. Stimmt ja auch, ich mache mir meistens sehr viele Gedanken, wenn ich etwas mache .. enttäuscht habe ich meine Mutter nie. Ich war immer eine gute Schülerin, habe nie Mist gebaut,etc.
Hach, und weil sich das alles ja wunderbar anhört, denke ich, dass bei mir richtig gemacht wurde Ich hatte auch nie "den Mut" meine Mutter anzuschreien, geschweige denn handgreiflich zu werden.. Muss aber auch sagen, dass wir ein tolles Verhältnis haben und ich froh bin, sie zu haben
Zu meinem Vater kann ich eigentlich nicht soviel sagen, da ich ihn nur in den Ferien sehe, bzw. jetzt, wo wir in Deutschland leben ja noch weniger. Er ist aber auch sehr zufrieden mit mir und recht stolz.
(Manchmal denke ich mir auch, dass wenn Eltern einen Wunschkind haben, alles eher harmonischer läuft. Und ich war ein seehr erwünschtes Kind )
Liebe Grüße.
Hallo,
Also ich finde, dass ich eine sehr gute Erziehung genossen habe. Denn wenn ich andere Schüler aus meiner Klasse anschaue, dann frage ich mich oft, ob diese überhaupt erzogen worden sind, denn sie sind einfach frech zum Beispiel zu den Lehreren. Ich finde, der Lehrer ist eine Respektperson, auf die man hören müsste (was ich natürlich mache) aber andere Schüler denken sich oft, lass den/die nur reden, das finde ich sehr schlecht. Meiner Meinung nach sind diese Schüler sehr schlecht erzogen und ich würde sagen, dass ich besser erzogen wurd (ich weiß eigenlob stinkt aber so ist meine Meinung). Ich finde es gut, wenn man verschiedenen Meinungen über die Erziehung lesen kann.
Hallo,
also ich muss ehrlich sagen, dass ich regelrecht erschrocken bin, dass hier soviele von euch angeben, in der Kindheit von den Eltern geshlagen worden zu sein. ich finde, dass es nichts schlimmeres gibt, als sein eigenes Kind zu schlagen, das ist wirklich ein absolutes No-Go, auch wenn es nur eine Ohrfeige ist! Ich finde das wirklich erschreckend, dass es soviele Eltern gibt, die noch immer der Überzeugung sind, Schläge würden sinnvoll sein, weil die Kinder dann Respekt vor ihren Eltern bekommen würden. Das ist wirklich absoluter Schwachsinn, schließlich bewirken Schläge nichts anderes als Angst. Deswegen finde ich es umso schrecklicher, was hier viele von euch miterleben mussten, und so etwas tut mir auch dann wirklich leid. Ich kann es einfach nicht verstehen, wie Eltern ihre eigenen Kinder schlagen können, es ist für mich absolut nicht nachvollziehbar, vorallem auch, wenn man bedenkt, wie groß die Kraftunterschiede zwischen Eltern und Kind ist. Ein Kind hat doch wirklich kaum eine Chance sich zu wehren! Nein, also ich finde das wirklich sehr, sehr furchtbar.
Jedenfalls muss ich dann aber sagen, dass ich dank meiner Eltern eine schöne Kindheit hatte. Meine Eltern haben auch nie nur einmal eine Hand an mich gelegt, ich wurde nie geschlagen oder sozusagen "diszipliniert". Natürlich mussten meine Eltern auch einmal streng sein, dann gab es einfach mal "Hofverbot" (also ich durfte dann nicht raus gehen zum spielen, lange hat das aber nie wirklich gedauert, so einen Tag, maximal zwei Tage). Oder man durfte dann einfach mal eben nicht an den Fernseher, oder später auch nicht an den Computer. Das waren eben so gängige "Strafen" wenn ich mal wieder etwas ausgeheckt habe. Natürlich haben meine Eltern auch das eine oder andere mal mit mir wirklich geschimpft, was natürlich auch nicht schön war, aber letzten Endes hatten sie immer recht.
Und schließlich muss man ja auch erzogen werden, ich denke, wenn meine Eltern mir alle Freiheiten gegeben hätten, dann wäre ich heute wohl ein komplett anderer Mensch, wahrscheinlich total verwöhnt, wer weiß. Ich weiß es nicht, möchte es auch gar nicht wissen, weil ich fest der Überzeugung bin, dass meine Eltern meine Erziehung perfekt hinbekommen haben. Ich weiß nicht, ich kann es nicht wirklich beurteilen, ob sie Fehler gemacht haben, aber ich würde ganz klar sagen, dass sie sich keine Fehler zu Schulde kommen lassen.
Jedenfalls kann man natürlich sagen, dass kein Mensch perfekt ist und das immer wieder Fehler passieren, aber das ist kein Problem, jedenfalls kann ich jetzt nicht sagen, dass meine Eltern etwas wirklich gravierend falsch gemacht haben, spontan würde mir jetzt überhaupt nichts einfallen. Ich bin einfach der Überzeugung, dass ich es wirklich verdammt gut bei meinen Eltern hatte und dass sie wirklich viel für mich getan haben, und dafür bin ich ihnen auch sehr dankbar. So kann ich auch wirklich sagen: Ich habe ein gutes Beispiel, und dem möchte ich folgen. Sprich, wenn ich einmal Kinder habe, möchte ich sie auch so gut erziehen wie meine Eltern mich erzogen haben.
Jedenfalls weiß ich zum Beispiel auch, dass mein Vater keine gute Kindheit hatte, und trotzdem ist er wirklich ein toller Vater geworden. Also denke ich mir auch, wenn man eine schlechte Kindheit hatte und sich wirklich fest vornimmt, alles anders zu machen, dass das durchaus klappt und dass man es sicher schafft, seine Kinder besser zu erziehen, als man selbst erzogen worden ist. Habe da auch mehrere Bekannte, die in einer ähnlichen Situation waren, und trotzdem gute Eltern geworden sind.
Also generell sage ich ja, auch wenn man selbst keine gute Kindheit hatte, heißt das noch lange nicht, dass man seinen Kindern eine ebenso schlechte Kindheit beschert, schließlich hat man selbst die Verantwortung und die Entscheidungskraft, ob man seine Kinder eine schöne Kindheit geben möchte, oder ob man eher nach seinen Eltern kommt. Man kann alles selbst entscheiden. Aber trotzdem sage ich, dass es mich wirklich erschüttert, dass sich daran nichts ändert, dass man seine eigenen Kinder schlägt. Ich würde wirklich nie auf die Idee kommen, das macht einen wirklich traurig, wenn man ständig davon liest und hört. Finde ich ehrlich gesagt wirklich furchtbar und ich kann mich da auch wirklich sehr, sehr glücklich schätzen, dass mir so etwas nie wiederfahren ist. Dafür bin ich meinen Eltern auch sehr, sehr dankbar.
Welches Glück man mit seinen Eltern gehabt hat, merkt man meist erst, wenn man Erwachsen ist, und ich habe wirklich Glück gehabt.
Meine Schwestern und ich hatten ein sehr liebevolles Elternhaus und es war immer jemand da, der für uns Zeit hatte. Im gleichen Haus lebten noch meine Grosseltern und meine unverheiratete Tante, aber es hatte jeder eine Wohnung für sich, nur das Mittagessen wurde gemeinsam eingenommen.
Ich kann mich nicht erinnern, dass meine Eltern jemals gestritten hätten, auch betrunken habe ich weder meinen Vater, noch meine Mutter je zu Gesicht bekommen. Es wurde sehr viel Wert darauf gelegt, uns Werte zu vermitteln, wie Ehrlichkeit, Zusammenhalt in der Familie und auch mit Freunden. Gegenseitige Rücksichtnahme und Toleranz, Hilfsbereitschaft, aber auch genauso Durchsetzungskraft waren Dinge, die meine Eltern uns vermitteln wollten.
In meinem Elternhaus wurde grosser Wert auf eine vernünftige Schulbildung gelegt, dennoch brauchten wir nie Angst haben, wenn die Noten schlecht waren. Es wurde darüber geredet und dann wurden Möglichkeiten gefunden, um die schulischen Leistungen zu verbessern.
Bei uns zuhause war immer viel los, es waren immer andere Kinder da, die sich bei uns wohl fühlten und nie wurde ein Kind an der Tür abgewiesen, weil wir z.B. gerade gegessen haben. Im Gegenteil, dann wurde ein Teller mehr auf den Tisch gestellt und das Kind bekam auch etwas. Ich selbst war oft erstaunt, wenn ich woanders hin kam, dass es dort nie etwas zu essen oder zu trinken für andere Kinder gab.
Meine Eltern haben sich auch Zeit für uns genommen, es wurde vorgelesen, wir haben zusammen Gesellschaftsspiele gespielt und auch da waren oft andere Kinder oder Nachbarn dabei, die den Nachmittag oder Abend mit uns verbrachten. Meine Mutter hat mit uns gebastelt, gebacken und gekocht und wenn die Küche eingesaut wurde, hat man es eben wieder sauber gemacht. Mein Vater hat mit uns gehämmert und geschraubt, er hat uns Puppenwiegen, Puppenhäuser und Bauernhöfe gebaut. Für mich war das alles normal, dass es das in den Familien meiner Freunde nicht gab, war mir als Kind nicht bewusst.
In unserer Nachbarschaft lebten viele Kinder, bei denen es zuhause ganz anders zuging, meine Freundin, bei der ihr Vater regelmässig die Möbel zerschlug, wenn er im Suff nachhause kam, hat als Teenager fast komplett bei uns gelebt, vermisst hat sie da wohl keiner.
Ich selbst bin in der Erziehung meines Sohnes auch ruhig, mein Mann, der ganz anders erzogen und aufgewachsen ist, wundert sich gerade immer, woher ich die Nerven bei unserem kleinen Trotzkopf nehme. Ich weiss, dass meine Eltern mir diese Nerven mitgegeben haben und hoffe, dass ich es schaffe, das schöne Elternhaus, welches ich selbst hatte, und das Gefühl von Liebe und Geborgenheit, an meinen Sohn weitergeben zu können.
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