Wie seht ihr heute die Erziehung eurer Eltern?

vom 05.03.2008, 14:57 Uhr

Als Kind hab ich sicherlich die Einstellung meiner Eltern zu manchen Dingen gehasst. Vorallem weil ich nie damit durchkam, das ja auch andere dürfen und nur ich nicht. Ich musste also unter 16 Jahren um 22 Uhr zu Hause am Wochenende und unter der Woche war 19 Uhr das Ende der Fahnenstange. Die einzigste Ausnahme damals war die Tanzstunde.

Ich durfte mir mit 14 kein zweites Loch ins Ohr stechen lassen, obwohl alle anderen durften und solche Kleinigkeiten halt. Genauso hatte meine Mutter darauf bestanden, das ich zur Jugendweihe und Konfirmation einen Rock zu tragen hatte, obwohl damals grad Hosenanzüge dafür in Mode waren.

Später dann, ich war vielleicht grad mal so 18 oder 19 Jahre war ich über die meisten Entscheidungen doch froh. Vorallem was die zusätzlichen Ohrlöcher angeht. Und auch das Rockthema war dann plötzlich nicht mehr so negativ angehaucht. Im Gegenteil ich finde es heute noch toll mich bei Feiern ein wenig in Szene zu setzen, einfach weil ich mal dem täglichen Hosentrott entrinne.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Tja, die Erziehung meiner Eltern war etwas seltsam, da sie sich niemals wirklich einig waren. Meine Mutter wollte mir immer ziemlich viel verbieten, dann bin ich mit Hundeblick zu Papi, der hat es dann erlaubt. Egal ob es um länger wegbleiben oder um mehr Taschengeld ging. :D.

Am Ende war ich dann immer fein raus, und die beiden waren am Streiten. Mit meiner Mutter bekam ich aber während der Pubertät immer mehr Probleme, wir haben einen richtigen Kleinkrieg geführt, daher bin ich mit 16 Jahren ausgezogen.

» Steffi1106 » Beiträge: 175 » Talkpoints: 0,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Klingt jetzt vielleicht etwas merkwürdig, aber es ist "schön" zu lesen, das man nicht alleine ist. Für mich war das damals echt eine Horrorzeit, obwohl ich sagen muss, das ich heute ein recht gutes Verhältnis zu meinem Vater habe und zu Mutti sowieso.
Erziehung ist schon keine einfache Sache und ich denke auch, das man einige Fehler seiner Eltern bei den eigenen Kindern wiederholen wird, aber unbewusst. Ich meine damit nicht die Schläge oder dergleichen, sondern diese Kleinigkeiten.

» tussy » Beiträge: 226 » Talkpoints: -0,54 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallöchen,

Ich fande die Erziehung meiner Eltern schon weitestgehend korrekt. Als Kind denkt man sich aber häufiger, warum sind meine Eltern so streng.

Meine Mutter war bis zum Grundchulalter eigentlich eher streng, wenn auch gerrecht. sowas wie Fernsehverbot habe ich nie bekommen - hätte sich bei mir auch nicht gelohnt. Es gababer klare Regeln, wie früh kein fernsehen und erst Hausaufgaben machen und dann spielen, oder eben nach dem Sandmann ins Bett. Aber wenn alles gut geklappt hat - und das hat es meistens - dann konnten wir öfter Freunde einladen oder sowas. Alles kein Problem.
Mein Vater hatte nicht so das Händchen für Kinder und wurde leicht ungeduldig. Da meine Mutter das wusste, hat sie hauptsöchlich unsere Erziehung übernommen. Als ich 5-6 war haben sie sich auch scheiden lassen, von daher war das kein Thema mehr. Dann waren wir nur noch alle 1-2 Wochen am Wochenende mal beim Papa. Und da ging das schon.

Nach dem Grundschulalter hatte ich ziemlich viele Freiheiten,was aber auch daran lag, das meine Mutter sehr viel zu tun hatte. Aber immernoch gab es eben Zeiten an die ich mich halten solte. aber auch das hat sich mit dem alter atürlich gegeben.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Hallo zusammen,

ich bin weder kriminell, noch nehme ich Drogen, noch trinke ich Alkohol oder ähnliches. Also sage ich einfach mal das meine Mama alles richtig gemacht hat :) Ich habe ein gutes Elternhaus genossen :)

Liebe Grüße von der
Laufmasche

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich fand die Erziehungsarbeit meiner Eltern Klasse und habe auch vieles übernommen - abgewandelt auf meine Familie, aber doch irgendwie übernommen. Aus meinem Bruder und mir sind einigermaßen anständige und vernünftige Individuen geworden, also haben sie ja schonmal nicht alles schlecht gemacht... :wink: :lol:

Tatsache ist, daß es bei uns, bis auf 2-3 Ohrfeigen, die wirklich eher aus einem Reflex heraus passiert sind, nie Schläge gab, daß meine Eltern uns viel Vertrauen entgegen brachten, daß wir als Kinder viel Mitsprache- und Mitgestaltungsrecht hatten. Naja - und genauso stell ich mir das bei mir und meinen Kindern auch vor.

Und wir arbeiten jetzt eben dran... :D

LG claupau

» claupau » Beiträge: 208 » Talkpoints: 5,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo,

also mich hat an meiner Erziehung immer gestört, dass mir nie wirklich Selbstständigkeit zugetraut wurde. Alles wurde einem aus der Hand genommen, als könnte man selber nichts alleine. Gut fand ich in meiner Erziehung allerdings die liebevolle Art meiner Eltern und die ständige Mühe nur das beste für mich zu machen und zu bekommen.

Ich kann also im Allgemeinen sagen, dass ich ganz zufrieden mit der Erziehung meiner Eltern war, nur manchmal hat es mir ein wenig an Selbstständigkeit gefehlt.

mfG Marcel

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» POTWMarcel » Beiträge: 1118 » Talkpoints: 8,77 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Meine Erzeugerin war Alkoholikerin, ich bekam Prügel und wir wurden immer auf ihre Touren ins Wirtshaus mitgeschleppt. Dann ging sie immer fremd und drohte uns wenn wir was sagen, dann bekommen wir Prügel, meinen Vater schien das alles nicht zu interessieren.

Nach dem sich meine Eltern scheiden liesen, fing mein Vater an (zu viel) Alkohol zu trinken. Der einzige Unterschied zwischen den beiden war, dass er trotzdem arbeiten ging.

Tja, gescherrt haben sich bei nie sonderlich um uns, außer meiner Schwester, da sie immer die Jüngste war und zudem der Liebling aller.

Ich fälschte dann die Anmeldungsformulare für ein Internat, in das mich mein Vater auch 2 Jahre gehen lies, da er anscheinend auf den Genuss gekommen ist, wenn ich nicht da bin.
Im dritten Jahr nahm er mich raus, weil er das bischen Geld für sich ausgeben wollte.
Das gab mir die Gelegenheit mich voll in meine ohnehin schon großen Depressionen und Essstörungen mit SVV zu begeben, da war mir dann vieles von seinen Taten egal.

Das Gute ist aber an all dem, dass ich vielen Kleinigkeiten gegenüber jetzt sehr gleichgültig bin, da es schlimmeres gibt.
Ich bin einiges selbstständiger als meine Geschwister, da ich immer die war, die am wenigsten Aufmerksamkeit brauchte und auch bekam und meine Geschwister, vor allem meine Schwester machen jetzt ziemlich Probleme, da weiß mein Vater das endlich etwas zu würdigen (dass ich doch immer Recht hatte mit meinen Aussagen über meine Schwester)

Meine Oma, dessen Haus es war, bzw. für die anderen immer noch ist, ließ sich von meinem Vater immer unterbuttern, hielt aber fast immer zu uns Kindern.

Ich versteh deren Erziehung bis heute nicht, hab das für mich aber in dem Sinne abgeschlossen, dass sie es einfach nicht besser können und unfähig sind, ihr eigenes Leben auf die Reihe zu griegen.
Und seit dem ich ausgezogen bin hat sich ja auch alles gebessert, und ich bin mehr oder weniger froh, immer schon auf mich gestellt gewesen sein zu müssen, sonst hät ich nicht einfach von einem Tag auf den anderen so weit wegziehen können.

» Todesengel » Beiträge: 174 » Talkpoints: 0,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Über die Erziehung durch meine Eltern kann ich mich auch nicht beklagen und darüber bin ich wirklich froh, muss ich sagen, vor allem wenn man hier liest, bei wie vielen von euch das nicht der Fall war.

Meine Eltern waren und sind auch eigentlich nicht übermäßig streng gewesen. Manche hätten es vielleicht schon als streng angesehen, aber ich bin sehr gut damit klar gekommen. Natürlich hatte man auch so seine Momente, wo man gerne mehr bekommen hätte oder mehr Erlaubnisse gehabt hätte. Aber letztendlich waren die Entscheidungen meiner Eltern immer begründet und im Nachhinein auch durchaus richtig!

Zum Beispiel haben meine Eltern sich immer vehement dagegen gewehrt, mir irgendwelche Kultspielzeuge zu kaufen, wie damals zum Beispiel die Tamagotchis und ähnliches. Und das ist auch gut so, denn so habe ich schon früh gelernt zu unterscheiden, welche Dinge es auch wirklich wert sind, dass man dafür Geld ausgibt.

Und ansonsten waren meine Eltern eher nicht so, dass sie wirkliche Vorschriften gemacht haben. Sie haben mir vielmehr gesagt, was sie von der Sache halten und welche negativen Aspekte sie auch darin sehen. Und haben dann aber gemeint, dass es mein Leben ist und ich selber wissen muss, was ich tue.
Das machen sie so, seit ich 14 bin, und es fällt mir dadurch denke ich auch einfacher, heute eine Sache erst aus allen Blickwinkeln zu betrachten und realistisch an etwas heranzugehen. Wenn man die Meinung kennt und sich dennoch selbst entscheiden darf, so merkt man auch viel eher mal, dass die Eltern ja doch recht haben...
Und heute gebe ich viel auf die Meinung meiner Mutter.

Allgemein ist das ganze, was ich hier schreibe, mehr auf meine Mum ausgelegt. Mein Vater hat sich immer weitestgehen rausgehalten aus den Erziehungsfragen und meine Mum halt mal machen lassen.

Und als er dann von uns weg ist, als ich gerade 16 war, wurde sein Interesse an uns natürlich noch weniger. Zu ihm hab ich kaum noch ein Verhältnis, und schon gar kein intensives.

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» Wunky » Beiträge: 487 » Talkpoints: -0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bei mir war mein Vater eher der sanfte, nachgiebige und meine Mutter streng. Das änderte sich jedoch, als ich meinen ersten Freund hatte, dessen Herkunft meinem Vater nicht passte, auf einmal war es umgekehrt.

Ich bekam auch mal vielleicht 2-3 mal in meinem Leben als ich noch kleiner war ein paar mit dem Kochlöffel auf den Hintern, heute wohl undenkbar. Das finde ich antiquiert und würde mein Kind so nicht körperlich bestrafen wollen. Was nicht heißt, dass er nicht mal ab und an was auf die Finger bekommt, wenn er partout nicht hören will. Aber das liegt eher daran, dass er noch in einem Alter ist, wo Argumente nicht viel zählen, als ich diese Kochlöffelhaue bekam, hätte man mich auch schon anders bestrafen können, ich war da 4 oder 5.

Alles in allem finde ich die Erziehung meiner Eltern okay, sie haben den ein- oder anderen Fehler gemacht, waren aber insgesamt weder übermäßig streng noch haben sie mir alles durchgehen lassen. Also von da her würde ich ihnen wohl eine 3+ geben. :D

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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