Kenn ich nicht- esse ich nicht?

vom 25.09.2011, 22:49 Uhr

Es gibt ja so eine Lebensweisheit, die aussagt, was man nicht kennt, isst man auch nicht. Und klar ist der Mensch ein Gewohnheitstier. Wenn man damit groß geworden ist, dass auf ein Brot nun mal Butter gehört, wird man das auch in späteren Jahren nur bedingt umstellen. Wahrscheinlich wird man auch die Lieblingsjoghurtsorte aus der Kindheit bevorzugt kaufen. Sicherlich werden sich Kirschjoghurts oder auch Erdbeerjoghurts besser verkaufen als so "neumodische" Sorten wie Mango- Stracciatella. Eben weil viele Kunden halt zu den gewohnten und bewährten Artikeln greifen.

Ich meine wenn die Statistiken besagen, dass die Verbraucher das kaufen, was sie bereits kennen, warum produziert die Industrie dann ständig neue Lebensmittel und Geschmacksrichtungen? Manches braucht halt auch bis es sich auf dem Markt etabliert. Wenn ich mich an die erste Zeit erinnere, als es Becel auf dem Markt gab- da waren auch alle skeptisch. Ich würde aber mal behaupten, dass Nachfolgemarken wie zum Beispiel Lätta heute einen sehr guten Absatz finden.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Sicherlich sind die Konsumenten es gewohnt, eine bestimmte Sorte zu essen oder zu trinken. Auch ich habe meine bevorzugte Buttermarke oder meinen bevorzugten Joghurt. Diese Artikel kaufe ich meistens, weil ich sie kenne. Trotzdem möchte ich aber auch etwas Neues probieren. Denn irgendwann wird mir auch mein Lieblingsjoghurt zu langweilig und ich bekomme Appetit auf etwas anderes.

Wenn es nichts mehr Neues geben würde, dann hätten wir heute die vielen verschiedenen Sorten von beispielsweise Joghurt. Dann müssten wir uns mit normalem Naturjoghurt zufrieden geben. Und wenn dieser nicht auf den Markt gekommen wäre, dann würden wir noch saure Milch oder so essen. Vor allem wächst unsere Bevölkerung. Alte Menschen gehen und neue Menschen kommen. Und die werden mit den neuen Produkten auf dem Markt groß und haben finden vielleicht dort wieder ihre bevorzugten Produkte.

Vor allem müssen die Firmen untereinander konkurrieren. Jeder will ein besseres, noch gesünderes, noch vielfältigeres Produkt auf den Markt bringen. Und das finde ich auch gut so. Ich würde es eher langweilig finden, wenn ich nur eine Buttersorte, nur eine Joghurtsorte usw. hätte.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Lebensmittel sind inzwischen so vielfältig geworden, das einem schwer fällt, das richtige Produkt im Supermarkt zu finden. Und ehe man eben ein Produkt auswählt, das einem überhaupt nicht schmeckt, wählt man eben die Produkte aus, mit denen man schon seit Jahren gute Erfahrungen gemacht hat. Daher haben es neue Produkte meist sehr schwer, sich am Markt zu etablieren.

Ich probiere dennoch ab und zu mal etwas Neues aus. Bei Gemüse habe ich mich beispielsweise jahrelang an die Standardsorten gehalten, bis ich mal den Romaneso ausprobiert habe. Dieser hat mir so gut geschmeckt, dass ich hin und wieder ihn mir immer wieder einmal mitbringe. Und so verhält es sich bei den anderen Lebensmitteln auch.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



In manchen Bereichen trifft dieser Spruch sicher auch auf mich zu, aber nicht in allen. Dabei geht es nicht nur um neumodische Dinge, sondern manchmal auch um Sachen, die ich einfach noch nie probiert habe, weil ich mich vielleicht noch nie überwinden konnte, sie zu probieren. So habe ich zum Beispiel noch nie Austern oder Schnecken gegessen und würde sie auch niemals probieren, weil ich das total ekelig fände.

Auf der anderen Seite gibt es auch neue Dinge, die ich durchaus probiere – manchmal selbst dann, wenn ich eigentlich davon ausgehe, dass sie mir nicht zusagen werden. Um beim Joghurt-Beispiel zu bleiben: ich mag von den Fruchtjoghurts nur Sorten mit Kirschen oder Heidelbeeren. Dennoch würde ich auch einen Joghurt mit Pfirsich oder Mango probieren, obwohl ich ihn sicher nicht mögen werde. Auch bei Gemüse und Obst bin ich relativ experimentierfreudig, auch wenn mir längst nicht alles schmeckt. Ich muss aber zugeben, dass ich solche Dinge meistens nicht von mir aus kaufe, sondern mal bei anderen probiere. Wenn ich einkaufen gehe, bin ich auch ziemlich festgefahren, es sei denn, es gibt neue spannende Sorten mit Inhaltsstoffen, die mir grundsätzlich zusagen. Bei Joghurt, Pudding oder Eis wären das solche Dinge wie Schokolade, Marzipan, Pistazien oder Karamell. Bei Butter habe ich vor einigen Monaten auch mal die gesalzene Variante ausprobiert und war begeistert. Für mich war das etwas Neues.

Bei mir kommt es vor allem auf die Inhaltsstoffe an, sofern es sich um ein Produkt handelt, das aus verschiedenen Zutaten besteht. Solange ich die Inhaltsstoffe grundsätzlich esse, probiere ich meistens auch das neue Produkt. Obst und Gemüse sind nun nicht gemischt, aber davor ekele ich mich ja nicht, so dass ich diese Sachen auch probieren kann. Essen würde ich aber nicht zwangsläufig Sachen, die ich mal probiert habe und die mir nicht schmecken. Wenn ich etwas probiert habe und nicht mag, muss ich es nicht immer wieder probieren.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei uns im Schwäbischen heißt dieser Spruch "Was der Bauer ned kennt, frisst er ned" und ich kenne durchaus Menschen, auf die das zutrifft. Da ist einzig und alleine ein Schnitzel mit Spätzle ein gutes Mittagessen und auch nur das wird in der Wirtschaft bestellt. Diese Leute sind aber die Ausnahme und irgendwie tun sie mir auch Leid, denn wenn man immer nur in den altgewohnten Bahnen fährt, verpasst man die große Vielfalt des Lebens und zwar nicht nur beim Essen, sondern auch in anderen Bereichen. Natürlich kaufe auch ich immer wieder Sachen, die sich über Jahre hinweg bewährt haben, beim Essen eben diese, die mir und meiner Familie schmecken. Um aber Abwechslung in den Alltag zu bringen, probiere ich auch immer wieder Neues aus, sonst würde es doch langweilig werden.

Wäre der Mensch im Allgemeinen so, dass er immer nur Gewohntes mag, hätten Dönerbuden oder der Chinese um die Ecke einen schweren Stand und auf die heimischen Tische kämen heute wie früher nur fette Braten mit Knödel auf den Tisch. Aber der Mensch ist von seiner Art her zum Glück neugierig und lernfähig.

» kerry3 » Beiträge: 892 » Talkpoints: 18,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Meine Essgewohnheiten haben sich im Laufe der Jahren total verändert und ich habe inzwischen wirklich vieles probiert, das irgendwie neu für mich war. Trotzdem tue ich mich manchmal aber unglaublich schwer damit, weil ich zu viel Angst davor habe, dass das, was ich im Begriff zu probieren bin, irgendwie eklig sein könnte und ich dann einen nachhaltigen Eindruck bekomme, den ich nicht mehr loswerde. Das ist mir einfach schon zu oft passiert und ich habe auch langsam einen Anhaltspunkt, womit das jeweils zusammenhängt: bei mir hängt Ekel oft mit der Konsistenz eines Lebensmittels zusammen. So weiß ich, dass ich beispielsweise niemals Sülze probieren würde, weil sie mir einfach zu schleimig-wabbelig ist und ich allein diese Konsistenz nicht leiden kann. Es gibt aber auch Geschmacksrichtungen, die mir einfach nicht zusagen, und wenn ich bereits riechen kann oder mir gesagt wurde, dass der Geschmack eines Lebensmittels, das ich nicht kenne, in diese Richtung geht, probiere ich es in der Regel auch nicht.

So hat sich allerdings auch herausgestellt, dass es doch einiges gibt, das ich noch nie probiert habe. Man mag es kaum glauben, aber ich habe tatsächlich noch nie eine Currywurst gegessen. Wurst esse ich einfach nicht sonderlich gerne und Curry gehört auch nicht zwingend zu meinen Lieblingsgewürzen, wozu sollte ich also eine Currywurst testen? Genauso verhält es sich mit diversen Gemüsesorten, die ich noch nie probiert habe, weil mich allein ihr Geruch schon abstößt. Ich habe da aber auch schon andere Erfahrungen gemacht, vor allem, wenn ich mehr oder weniger dazu gezwungen war, etwas Neues zu probieren, was besonders häufig aus Höflichkeit passiert, beispielsweise, weil ich irgendwo zum Essen eingeladen bin und dann nicht sofort ablehnen möchte. Auf diese Weise habe ich herausgefunden, dass ich Broccoli sehr mag und ich meine, dass mir wirklich etwas entgangen wäre, wenn ich dieses Gemüse nicht hätte probieren „müssen“, was wohl so schnell nicht passiert wäre, wäre ich damals nicht der Einladung der Mutter meiner besten Freundin, doch zum Essen dazubleiben, gefolgt.

Vermutlich kann man zusammenfassend sagen, dass ich mich einfach auf meine Erfahrung und meine ganz persönlichen Neigungen und Abneigungen verlasse, wenn es darum geht, etwas auszuprobieren, das mir noch völlig fremd ist. Ich bin sicher das, was man einen „heiklen Esser“ nennt und habe vielleicht auch engere Grenzen als viele andere Menschen, was ich manchmal wirklich selbst bedauern muss, eben, weil ich glaube, dass mir so wirklich vieles entgeht, aber bisher habe ich tatsächlich nur negative Erfahrungen gemacht, wenn ich mich dazu überreden lassen habe, etwas zu probieren, gegen das ich eine Abneigung empfunden habe. Vielleicht werde ich da doch irgendwann mal mutiger – generell abgeneigt, Neues auszuprobieren, bin ich ja nicht.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich glaube auch, das kommt ganz auf die einzelne Person an. Ich persönlich finde den Spruch beziehungsweise die Einstellung "kenne ich nicht, esse ich nicht" total schwachsinnig.

Ich habe früher selber nach dieser Einstellung gehandelt. Wenn ich irgendetwas als nicht ansehnlich oder nicht gut riechend erachtet habe, habe ich das auch nicht gegessen. Bestes Beispiel sind bei mir die Schrimps. Ich finde die sehen nicht gut aus und riechen, naja, irgendwie riecht alles, was aus dem Meer kommt meiner Meinung nach nicht so appetitlich, als das ich mich Hals über Kopf darauf stürzen würde. Vor ein paar Jahren habe ich die aber einfach mal probiert und ich muss sagen, dass die super schmecken. Von daher bin ich ganz froh darüber, dass ich das gemacht habe. Ich würde das allerdings auch nicht unbedingt bei allem machen, Weinbergschnecken oder Froschschenkel, naja, es gibt dann doch so einige Hürden.

Ich habe allerdings auch so meine Lieblings-Joghurts oder Lieblings-Schokolade, die ich dann auch immer kaufe. Nichtsdestotrotz probiere ich auch gerne mal ein paar neue Sachen aus. Dabei muss es jetzt nicht unbedingt der Mango-Stracciatella Joghurt sein (ich mag keine Mangos), aber ein paar "neuere" Sorten probiere ich dann doch gerne mal. Ein anderes Beispiel ist die Cola Zero, früher habe ich immer Cola Light getrunken, jetzt trinke ich Cola Zero. So kann man auch von seinen Gewohnheiten absagen und sich neue Gewohnheiten schaffen. Man sollte einfach offen für alles beziehungsweise vieles sein.

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» Tassadar » Beiträge: 1245 » Talkpoints: -1,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Teilweise trifft der Spruch auch auf mich zu, aber eben nicht in allen Bereichen. Ich greife natürlich auch immer wieder zu altbewährten Lebensmitteln, die ich kenne und die mir gut schmecken. Aber dennoch bin ich froh, dass es ständig neue Dinge gibt. Hört sich ein Produkt gut an, probiere ich es und wenn es schmeckt, kaufe ich es öfter. Dann gibt es aber auch Dinge, die ich nie probieren würde, weil sie mich erstens überhaupt nicht reizen und ich mir es auch nicht lecker vorstelle. Da fällt mir jetzt zum Beispiel Philadelphia mit Milka ein.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Also auch mich trifft der Spruch "Kenne ich nicht - esse ich nicht!" absolut nicht zu. Gerade was Joghurts und Co angeht, probiere ich sehr gerne neue Produkte aus. Klar mag ich auch den klassischen Erdbeer-Joghurt, aber auch neue Produkte werden von mir sehr gerne gekauft. Ich erinnere mich noch, als vor wenigen Monaten der Müller Milchreis in der Geschmacksrichtung "Schokolade-Kokos" auf den Markt gekommen ist. Hier war es echt so, dass ich ohne großes Überlegen zugegriffen habe, weil ich beide Komponenten auch solo sehr gerne mag und daher auch mal die Kombination dieser beiden unbedingt probieren wollte. Meistens ist es aber wirklich so, dass die ganz ausgefallenen Sorten im Supermarkt länger stehen bleiben als die klassischen Varianten.

Ich kenne allerdings sehr viele Leute, die neuen Sachen gegenüber sehr misstrauisch eingestellt sind und lieber beim altbewährten bleiben. Ich finde das schon ein wenig übertrieben, denn probieren kann man doch ruhig mal. Falls es einem dann wirklich nicht schmeckt, dann weiß man eben Bescheid - zumindest hat man es dann versucht. Hätte ja auch durchaus sein können, das man ein Produkt neu für sich entdeckt. Ich habe auch schon einige Dinge probiert, von denen ich mir gar nicht vorstellen konnte, dass die doch ganz gut schmecken können. So hat mein Mann mich beispielsweise auf den Champignon-Geschmack gebracht. Früher habe ich nie Kaffee getrunken, aber dann habe ich probiert und nun kann ich mir den Morgen ohne eine Tasse Kaffee gar nicht mehr vorstellen. Man verpasst einfach auch etwas, wenn man alles gleich von vorne herein ablehnt und nicht mal probieren möchte.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Bei mir ist es eine Mischung. Ich habe beispielsweise schon Probleme damit, ein mir unbekanntes Stück Obst oder Gemüse zu probieren, auch der Anblick von Garnelen und anderen Meerestieren spricht mich nicht an. Ich habe diese Dinge noch nie in meinem Leben probiert und da habe ich auch keinen Bedarf danach. Auch Dinge, wie Innereien oder dergleichen kenne ich nicht wirklich, als Kind habe ich mal Leber gegessen, aber das fand ich so widerlich, dass ich seitdem immensen Abstand davon nehme. Dabei gibt es diese Dinge heute wohl auf andere Arten und Weisen zubereitet und müssen gar nicht mal so schlecht sein. Aber in mir ist eine Abneigung dagegen und von daher kann man von mir ruhig als Bauern sprechen, der selten das isst, was er nicht kennt.

Ich habe aber beispielsweise keine Probleme damit, mal eine neue Joghurtsorte oder eine neue Variante von eher ungesunden Lebensmitteln auszuprobieren. Auch neuere Käsesorten, die noch andere Zutaten beinhalten, so lange es nicht dieser Milben- oder Aschekäse sein muss, esse ich ganz gern mal. Da eben nicht alle Sorten, sondern die, von denen ich denke, sie könnten mir schmecken.

In Restaurants mag ich schon etwas offener sein und dafür habe ich beispielsweise auch den Urlaub genutzt. Mal etwas essen, was ich so nicht kenne. Die meisten Experimente in dieser Richtung waren ganz gut geworden, aber zu Hause tue ich mich noch recht schwer mit den mir unbekannten oder noch nicht probierten Gerichten. Allerdings schaue ich schon mal, dass ich mal etwas anders als sonst zubereite oder experimentiere schon so herum.

Da ich vorhin auch von ungesunden Nahrungsmitteln geschrieben habe, fällt mir noch ein Beispiel ein. Vor Jahren gab es von einem Chips-Hersteller irgendetwas mir Hähnchen-Geschmack, dann gibt es zwischendurch mal Sondereditionen von Chips mit Gewürzketchup-Geschmack oder auch Döner Kebap-Geschmack. Bei aller Liebe zu Chips, aber diese würde ich jetzt nun auch nicht anrühren. Da stellt sich bei mir etwas quer und ich greife dann schon lieber auf die ordinären Paprika-Chips oder Sour Cream-Chips zurück.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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