Was sollten Kollegen von mir wissen, und was nicht ?
Passend zu dem anderen Thema Gerüchte auf der Arbeit - Wie vermeidet man Ärger ? wollte ich einmal wissen, was ihr euren Arbeitskollegen so alles erzählt habt aus eurem Privaten Leben und wie danach damit umgegangen wurde.
Ich selbst habe leider schon negative Erfahrungen gemacht, nachdem ich auch der Arbeit Private Dinge erzählt habe. Es hat dabei meine Beziehung mit meinem Freund betroffen, und daraus wurden dann hinterher die wildesten Gerüchte gebastelt die mir auch Ärger beim Chef eingebracht haben. Angefangen hatte alles mit einer Antwort auf die Frage einer Kollegin "möchtest du einmal Kinder haben und heiraten", als ich dann nur gemeint habe, dass ich schon Kinder haben möchte mich aber nicht an einen Mann binden möchte sondern meine Freiheit behalten will, zudem fühle ich mich viel zu jung um mich nun schon auf ewig zu binden. Daraus entstanden sind dann Gerüchte, dass ich meinen Freund betrüge, jede Woche einen anderen habe und als Nebenerwerb in einem Bordell arbeite ... Danach hab ich mir meinen Teil gedacht, und bin nun dazu übergegangen, auf der Arbeit mein Privatleben komplett zu verschweigen um eine solche negative Erfahrung nicht mehr machen zu müssen.
Bei meiner jetzigen Arbeitsstelle, wissen die Kollegen rein gar nichts aus meinen Privatleben. Auf die Fragen weiche ich aus, oder gebe keine Antworten was auch nicht immer "gut" ankommt, wie ich schon festgestellt habe. Auf weitere Nachfragen wieso ich es so handhabe, hab ich die Antwort "Mein Privatleben geht nur mich etwas an, und hat auf der Arbeit nichts verloren".
Das einzigste was ich bislang von mir und meinem Privatleben verraten habe, ist mein Alter, den groben Wohnort wo ich aktuell wohne und das ich bereits glücklich vergeben bin. Alles andere möchte ich auch weiterhin verschweigen, und ich bin ehrlich gesagt auch der Meinung, dass es meine Kollegen nichts angeht was ich in meinem Privatleben so treibe und mit wem ich verkehre. Das hindert mich aber nicht daran, abends einmal mit den Kollegen etwas trinken zu gehen oder mal eine Runde Billiard zu spielen - allerdings komme ich auch dort alleine, und bringe aber nicht meinen Lebensgefährten noch Freunde oder Bekannte mit. Ich würde mich auch nicht von meinem Freund bei der Arbeit absetzen lassen und wenn, dann würd ich mich nicht wie immer mit einem Kuss verabschieden sondern nur mit einem "Tschüss".
Hätte ich z.B. bereits Kinder, würde ich auch diese auf der Arbeit verschweigen. Denn wegen des jungen Alters hätte ich sonst bedenken, dass mir deswegen übles Nachgesagt wird wie es bereits schon einmal passiert ist, und ich nun niemanden mehr traue in dieser Hinsicht. Privates ist Privates, und Beruf ist Beruf ...
Verschweigt ihr euer Privatleben auch so wie ich, oder teilt ihr es den Kollegen mit ? Hattet ihr dabei auch schon negative Erfahrungen machen müssen oder wieso denkt ihr so ? Natürlich dürfen auch positive Dinge erwähnt werden, die ihr eurer Meinung dadurch Erfahren habt.
Liebe Grüße
Sorae
Als ich noch berufstätig war, wussten meine engen Kollegen eigentlich so ziemlich alles von mir. Wir waren ja auch nur 3-4 Leute und davon war 1 meine (angeblich) beste Freundin. Sie war meine Trauzeugin usw.
Naja, ich habe dann schnell zu spüren bekommen, wie es ist, wenn jemand Deine Stärken und Schwächen kennt. Wie es ist, wenn der andere vor lauter Neid nur noch versucht, deine privaten Dinge gegen Dich zu verwenden um sich selbst zu etablieren. Ich habe es leidvoll erfahren müssen, wenn intime Dinge auf einmal in der ganzen Firma die Runde machen. Ich habe mich sehr zurückgezogen und war dankbar, als ich endlich in die Elternzeit gehen durfte. Wenn ich nach meiner Elternzeit wieder Teilzeit arbeiten werde, werde ich mich tunlichst hüten, irgendjemandem etwas über mein Privatleben zu erzählen!
Ich möchte es nicht von anderen wissen und werde auch mein Privatleben PRIVAT lassen. Ich denke, die Erfahrungen haben mich gelehrt, daß eben jeder sich selbst der Nächste ist und im Arbeitsleben, wo heutzutage eine Ellenbogenmentalität an den Tag gelegt wird, ist es umso schlimmer.
LG
Emmala
Hallo Sorae,
es gab eine Firma, in der ich von Anfang an Abstand davon genommen habe, mich mit den Kollegen über Privates auszutauschen, weil ich den Eindruck hatte, dass diese regelrecht darauf warten, dass man etwas sagt, was gegen einen verwendet werden kann.
Bei meinem jetzigen Arbeitgeber habe ich anfangs auch nichts Privates rausgelassen, weil ich mir erstmal einen umfassenden Eindruck darüber verschaffen wollte, wie es mit den Kolleginnen und Kollegen überhaupt läuft, wer sich was erzählt, was man selbst erzählt bekommt und wie damit umgegangen wird.
Und ich muss mittlerweile sagen, dass ein wirklich sehr nettes Miteinander unter den Kollegen und Kolleginnen herrscht, ganz besonders unter den Kolleginnen. Wir haben alle ein sehr nettes Verhältnis, ich bin gleich sehr nett aufgenommen worden, als es gleich zu Beginn Probleme mit meinem Chef gab und ich mich einer Kollegin anvertraut habe, um herauszufinden, wie ich damit umgehen kann und soll, hat sie sich mit mir zu meinem Chef begeben, um ihn darüber aufzuklären, wie es bei uns in der Firma allgemein läuft und an welche Regeln auch er sich zu halten hat.
Seitdem habe ich das Gefühl, meinen Kolleginnen wirklich vertrauen zu können, und je mehr ich das tue, desto wohler fühle ich mich dort.
Mir selbst wurden schon die verschiedensten sehr privaten Dinge erzälhlt. Ich halte mich teilweise zwar bedeckt und würde auch niemandem anvertrauen, dass ich jetzt meine Familienplanung umsetze (um ein Beispiel zu nennen), aber das liegt eigentlich nur daran, dass ich finde, es gibt Bereiche, die muss man mit sich selbst und seinem Partner, vielleicht noch mit den engsten Freunden besprechen, sonst mit niemandem.
Was ich grundsätzlich über unsere Firma sagen kann ist, dass auch Geheimhaltungswünsche von den Kollegen erfüllt werden und Gerüchte nur über die ganz hohen Chefs kursieren. Über sie macht man sich im Stillen lustig, über Kollegen lästert man nicht. Vielleicht beschwert man sich mal bei einer Kollegin über einen vorgesetzten Kollegen, aber das sind dann keine Gerüchte und es handelt sich auch nur um ein kurzes Dampfablassen, das auch von niemandem anders gewertet wird.
So gesehen fühle ich mich also mit und bei meinen Kollegen sehr wohl und empfinde dieses Arbeitsklima auch als einzigartig, denn ich habe es so positiv und so "miteinander" wirklich noch nie erlebt.
Als mein Chef letztens gekündigt hat, kamen gleich alle, die von meinen Schwierigkeiten mit ihm wussten, an und haben mich beglückwünscht und mir gratuliert Alle haben sich mit mir gefreut, das fand ich sehr nett und es hat mir ein gutes Gefühl gegeben.
Ich kann mich also glücklicherweise nur glücklich schätzen, dass ich so tolle Kollegen habe.
LG,
moin!
Hi Sorae!
Also erstmal.. Ich kann deine Reaktion verstehen, wenn du schon einmal solche wirklich schlimmen Erfahrungen gemacht hast.. Nur ich könnte das glaub gar nicht, mein Privatleben so strikt vom Berufsleben zu trennen.. Immerhin macht der Beruf ja auch einen Großteil deines Lebens aus und man verbringt mit Kollegen doch mehr Zeit als mit vielen anderen..
Ich erzähle bei mir in der Arbeit doch sehr viel privates, aber nicht allen.. Mittlerweile weiß ich, wem ich wie viel erzählen kann, ohne dass es die Runde macht. Manche meiner Kolleginnen sind mittlerweile sogar zu guten Freundinnen geworden, die ich sehr schätze und mit denen ich auch teilweise privaten Kontakt habe.
Ich bin allerdings froh, dass ich noch keine solchen Erfahrungen machen musste, wie du.. Wahrscheinlich würde ich dann auch anders drüber denken. Aber versuch doch mal, deine Kollegen ganz langsam und vorsichtig besser kennenzulernen. Ich denke, man merkt schon, wann man jemandem vertrauen kann, oder nicht?
Liebe Grüße
Coco
Hallo zusammen,
ich denke das kommt sehr auf die Betriebsgröße an wieviel Kollegen übereinander wissen sollten.
Ich hab als Erzieherin bereits in einem kleinen Kindergarten gearbeitet. Ich und drei Kolleginnen. Da wußte jeder wo der andere wohnt, wann er Geburtstag hat, ob er frisch verliebt oder gtrad getrennt ist, wer wann und wo mit wem Urlaub macht, da wußten wir sehr viel übereinander.
In nem anderen Kindergarten warens 14 Mitarbeiter, da war das schon nicht mehr so. Klar wußte man ein bischen was über die anderen, aber bei weitem nicht so viel.
Ich kann mir vorstellen, dass man in großen Betrieben vielleicht von manchen persönlich gar nix weiß und da kann es dann schon schnell zu Gerüchten kommen, wenn man was über sich erzählt.
LG Tamara
Hallo!
Nun, es ist schwer zu sagen wieviel Arbeitskollegen bzw. einzelne Arbeitskollegen aus dem privatem Umfeld erfahren sollten. Nicht jeder kollege ist gleichzeitig ein bitterböser Mensch, und da bin ich nun schon dort angelangt worauf ich hinauswollte. Auf das Wort Mensch!
Arbeitskollegen sind sie nur in erster Linie, in zweiter und das mag hier etwas in den Hintergrund gerückt sein sind es Menschen mit ihrer eigenen Persönlichkeit und ihrem eigenem Verhalten bzw. ihrem Verhalten dir gegenüber!
Ich bin grad in der mehr oder weniger erfreulichen Situation zu erkennen wem von meinen Mitarbeitern ich etwas anvertrauen kann und wo ich besser den Mund halte und nur smalltalk betreibe. Bei dem einen dachte ich das man ihm alles erzählen kann, nur leider stellte sich heraus das er alles gegen mich verwendete wenn die Zeit dafür da war, drum dessen (wie bereits erwähnt) nur noch smalltalk und sei er noch so abgedroschen.
Abschließend möchte ich noch meine Lösung für dieses Problem erzählen, auch wenn es keine Patentlösung ist.
Ich versuche nun Arbeit und Privatleben so strikt voneinander zu trennen das ich mir quasi zwei verschiedene "Freundeskreise" aufbaue oder auch erhalte. Da wären einmal die Arbeitskollegen und auf der anderen Seite die Freunde die ich schon fast immer hatte, wobei ich in der letzten gruppe keine Kollegen haben möchte, einfach aus dem Grund weil ich dann immer wieder befürchten muss das etwas was eigentich vertraulich ist absichtlich oder auch nicht auf der Arbeit die Runde macht.
LG
Hallo!
Meine Arbeitskollegen wissen auch nicht so viel über mein Privatleben. Von manchen Kollegen wurde ich mal gefragt, wo ich wohne, was ich vor der Ausbildung gemacht habe usw., aber die Fragen hielten sich noch in Grenzen. Beantwortet habe ich die Fragen auch, aber von mir aus habe ich anderen Leuten auf der Arbeit noch nichts erzählt.
Meine Ausbilderin hat mich ein paar Mal gefragt, was ich am Wochenende mache, aber darauf antworte ich auch nur kurz und knapp. Sie erzählt hingegen ganz gerne mal etwas von sich und dann höre ich ihr natürlich auch zu, aber so viel frage ich dann auch nicht nach, weil ich auch nicht so genau weiß, ob ich sie nun "ausfragen" soll oder nicht.
Mit meinen Mitazubis unterhalte ich mich auch fast nur über die Arbeit. Ganz selten fragt mal der eine den anderen, was er im Urlaub vorhat oder nach einer Krankheit, ob es ihm wieder besser geht, aber das war es dann auch fast schon.
Ehrlich gesagt möchte ich auch nicht so viel Privates erzählen. Wenn man sich mit den Kollegen gut versteht und sich vielleicht ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt, dann könnte ich mir das schon eher vorstellen, aber momentan bin ich ganz froh, wenn Privates Privates bleiben kann und Berufliches Berufliches.
Viele Grüße
Hallo,
ich halte es immer so, um so mehr Privates ich erzähle um so verletzbarer bin ich ja auch. Gerade in meinem Beruf als Erzieherin, wo viele Frauen sind, schaue ich schon genau hin, wer was wissen darf. Manchmal fühle ich mich auch gar nicht wohl, wenn Kollegen ihr ganzes Privatleben vor mir ausbreiten, denn da kann ich nicht immer mit umgehen. Klar kennen sie eckpunkte meines Lebens, mehr wissen sie auch was ist mit mir, seid ich da bin, aber was war davor, das weiß man eigentlich nicht.
Ich habe zwei Stellen, eine regelmäßige und eine zur Vertretung, bei der Vertretung habe ich mit einer Kollegin schon recht gut angefreundet, sie weiß mehr über mich und ich über sie. Obwohl sie 20 Jahre älter ist wie ich, aber ich komme besser mit älteren zurecht als mit jüngeren. So denke ich ist es immer eine Abwähgungssache.
Lg yvi
Es ist doch ganz egal ob im Beruf oder Privatleben, es gibt Leute denen kann man private Dinge anvertrauen, und welche, wo man es eben lieber sein lässt.
Ich habe lange Zeit in einem Geschäft für Motorradbekleidung gejobbt (was auch ein Hobby von mir ist) wo ich Abends nach Feierabend mit meinem Chef (oder sollte ich ihn eher Kumpel nennen?) immer nach nebenan in die Kneipe bin um noch was zu trinken und etwas Smalltalk zu halten. Natürlich wurde da auch viel Privates ausgetauscht und ich bin mir sicher, hätte ich mich da so verhalten, wie manch andere(r) hier, wäre das gesamte Arbeitsklima ziemlich in den Keller gegangen. Es war ihm wichtig ein gutes Verhältnis zueinander zu haben, und mir war es das auch.
Ich habe noch nie in einem Betrieb gearbeitet, wo man aufpassen musste was man über sich erzählt, von daher kann ich die Lage mancher hier leider nicht nachvollziehen.
Hallo Sorae,
bei meiner jetzigen Arbeit habe ich 3 Kolleginnen, 1 Kollegen und 1 Chef. Zu meinen Kolleginnen habe ich ein tolles Verhältnis, sie wissen auch ziemlich viel Privates von mir, so wie sie auch selbst privates erzählen.
Mein Chef und mein Kollege wissen nicht viel von mir, das halte ich auch nicht für notwendig, da ich mit beiden eher wenig zu tun habe und beide auch nicht wirklich mag.
Wenn ich an meine anderen Arbeitsplätze zurückdenke, war es auch immer gemischt, einige Kollegen, mit denen ich mich gut verstanden habe, wußten private Dinge von mir, andere, die ich nicht wirklich mochte, eben nicht. Wie PitDesign geschrieben hat, es ist im Privatleben ja auch so, daß man nicht allen Leuten private Sachen anvertraut, so ist es auch auf Arbeit.
Ich habe in der Hinsicht bisher aber auch noch nie schlechte Erfahrungen gemacht, wenn es so wäre wie in deinem Fall, dann wäre ich bestimmt auch erst mal sehr vorsichtig, ob und wenn ja, was ich meinen Kollegen erzähle und was nicht.
Viele Grüße von
wölfchen
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