Marathon ohne Training - Erfahrungen

vom 25.09.2011, 19:45 Uhr

In der Zeitschrift Fit for Fun konnte man kürzlich etwas über das Thema Marathon lesen. Aber nicht einfach irgendwelche klassischen, öden Informationen, sondern es ging darum, dass fünf normale Freizeitsportler, aber nicht übermäßig aktiv im Laufbereich, einfach mal so einen Marathon absolviert haben. Das halte ich persönlich schon für eine enorme Meisterleistung und ehrlich gesagt weiß ich überhaupt nicht, wie der Körper dieser Leute zu so einer Granatenleistung in der Lage gewesen ist.

Eigentlich wollte ich auf einen Marathon total hintrainieren und das werde ich wohl auch erst einmal machen. Aber wenn man dann doch einmal sesshaft geworden ist, so mit vierzig Jahren beispielsweise, könnte man ja so ein Experiment durchaus noch einmal wagen, oder? Ist jemand hier schon einmal einen Marathon komplett ohne Training gelaufen? Denkt ihr, dass das jeder Körper überhaupt schaffen kann? Oder gibt es da nicht viele Leute, die bei so einer unfassbaren Belastung ohne Training vorher einfach zusammenbrechen würden? Denkt ihr, dass bei manchen Läufern dann sogar Lebensgefahr bestehen könnte oder ist dies übertrieben?

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich selber glaube nicht, dass jeder untrainierte Mensch einen Marathon laufen kann. Um welche Distanz handelte es sich denn? Der eine oder andere kann es sicher schaffen aber garantiert nicht mit einer schnellen Zeit. "Ankommen ist alles" wird hier das Motto sein. Bei der Leistungsstufe ist es das beste und eigentlich einzige auf das man fixiert sein sollte. Platzierungen sollten einem hier nicht interessieren. Zusammenbrüche kann es auch bei trainierten Sportlern geben wenn sie wirklich zu sehr überdrehen oder sie schon krank in den Marathon reingegangen sind. Lebensgefahr könnte dann auch bestehen aber wo besteht die nicht? Trainiere lieber richtig dafür, denn du wirst merken das man nicht umsonst so viel für solche Sachen trainieren muss.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ein Freund von mir läuft auch jedes Jahr beim Berlin-Marathon mit. Er meinte mal, dass jeder von uns es schaffen würde, einen Marathon zu laufen. Wir sind aber auch alle recht trainiert und gehen regelmäßig laufen. Marathon-Distanz ist aber noch keiner von uns gelaufen. Das wäre seiner Meinung nach auch nicht notwendig, solange man an sich das Laufen gewöhnt ist und die nötige Willenskraft hat, den Marathon durchzustehen. Selbst wenn man zwischendurch mal geht, wäre es ja nicht so schlimm, solange man eben auch wieder weiter läuft.

Sicherlich ist es sinnvoller, wenn man auf einen Marathon hin trainiert. Aber ich denke schon, dass es auch ohne geht und man einen Marathon laufen kann, ohne jemals die vollständige Distanz gelaufen zu sein. Wenn man den Punkt überwindet, an dem man denkt, man kann nicht mehr und man am liebsten aufhören würde, dürfte es zu schaffen sein. Ganz untrainiert wird das jedoch nicht machbar sein. Aber da ich eben weiß, wie fit ich bin und welche Geschwindigkeit ich dauerhaft laufen kann, könnte es klappen. Denn wenn ich gemütlich jogge, also keine allzu schnelle Geschwindigkeit laufe, dann geht es mir manchmal so, dass ich denke, ich könnte noch ewig weiterlaufen. Dass bei einem Marathon dann keine super Zeit gelaufen werden kann, ist logisch. Aber wenn es einfach nur ums Ankommen geht, denke ich schon, dass es auch ohne spezielles Training funktioniert.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Natürlich kann fast jeder die Marathondistanz zurücklegen. Die Frage ist aber, wie schnell oder langsam man dabei ist. Wenn man in Saft und Kraft steht, also irgendwann zwischen ca. 20-30 Jahren, verkraftet man so etwas mit viel Willenskraft auch ohne Training. Wer dabei sportlich vorbelastet ist, läuft dann eine bessere Zeit. Sportlich vorbelastet waren auch einige der Angesprochenen der Fit-For-Fun Story. Die Zielzeiten gingen dabei von 3:51h bis 5:30h. Ich habe einiges dazu im Netz gefunden, aber völlig klar ist das alles nicht. Leider gibt es auch die Seite der Teilnehmer nicht (mehr?). Respekt muss man vor so etwas nicht zwangsweise haben, weil es schon leicht idiotisch ist. Risiken sind durchaus vorhanden und je älter man ist, desto riskanter wird die Sache.

Aus sportlicher Sicht hast du alles richtig gemacht, wenn deine Zielzeiten konsistent sind. Im Prinzip kann man aus deiner 10er Wettkampfzeit ziemlich genau deine Halbmarathonzeit berechnen und auch recht genau deine Marathonzielzeit. Aus einer echten Halbmarathonzeit kann man einen recht engen Korridor von wenigen Minuten für deine Marathonzielzeit berechnen. Stimmt das alles halbwegs überein, dann würde ich aus sportlicher Sicht sagen, gut gemacht.

Wer einen Marathon in 5 Stunden läuft, der mag das tun, aber ich kann mit größter Sicherheit sagen, er hat in keiner Weise auch nur näherungsweise optimal trainiert oder er gehört einfach nicht auf diese Strecke. Ich kann auch Leute kaum verstehen, die trotz eines Minimums an Training vor einem Marathon auf die Frage der angestrebten Zielzeit antworten: "Irgendwas zwischen 4 Stunden und 4:30h!" Aber da scheiden sich zwei Welten. Die einen, die nur irgendwie durchkommen wollen und die anderen, die gezielt trainiert haben. Möge jeder selber beurteilen, wo er den Sinn des Marathons sieht. Für mich persönlich ist der klar. Und wer sich mal einen Marathon näher angeschaut hat und sieht, was da zunehmend bei Zeiten über 4:30h Stunden so durch die Straßen torkelt, der stellt den Sinn der Teilnahme dann auch bei sehr vielen Teilnehmern in Frage.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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