Lebender Adventskalender - keine Motivation mehr
Bei uns im Orte ist es schon seit ich denken kann Tradition gewesen, dass es einen lebendigen Adventskalender gibt. Das war dann immer wieder ein riesiges Fest für uns gewesen, denn da kann man dann jeden Tag im Dezember zu einer anderen Familie "pilgern" und bekommt jeden Adventabend beispielsweise Spekulatius oder warmen Glühwein sowie Kinderpunsch eingeschenkt. Dabei muss man als ausrichtende Person oder Familie natürlich einen kleinen Kostenaufwand betreiben, aber das war es den meisten Leuten eben einfach wert, weil jeden Abend so eine schöne Stimmung gewesen ist.
Nun gab es natürlich auch in diesem Jahr wieder eine Ausschreibung von der Gemeinde für solch einen lebendigen Adventskalender. Aber dieses Jahr haben leider nur knapp 10 Leute sich beworben und so muss man weiter auf die Austragung warten. Was könnten denn die Gründe sein, dass beim lebendigen Adventskalender auf einmal niemand mehr mitmachen möchte? Habt ihr auch so einen Adventskalender bei euch im Orte? Wie ist bei euch denn die Beteiligung? Ist sie in diesem Jahr ebenfalls so stark zurückgegangen, falls es schon Planungen geben sollte?
Bei uns gibt es so eine Tradition nicht, aber wenn ich das so lese, klingt das nach einer schönen Idee. Allerdings stelle ich mir vor, dass so etwas nur ein kleinen Gemeinden oder Stadtteilen funktioniert, denn ich glaube, dass manchen etwas mulmig wird, bei der Vorstellung wildfremde Menschen zu Tee und Keksen einzuladen. Der Ort in dem ich arbeite, ist ein Fünftausend-Seelendorf, wo jeder jeden kennt. Da fände so etwas sicherlich reißenden Absatz. In meinem Heimatort hingegen, der eigentlich auch nicht gerade riesig ist, aber doch ein gutes Stückchen größer, würde das wohl schon nicht mehr hinauen, weil man eben doch überlegt, wenn man sich da ins Haus holt. Es sei denn, es sind immer dieselben Leute dabei, die man sowieso aus dem Kegelclub und so weiter kennt.
Vielleicht ist das ja einer der Gründe, warum das bei euch nicht mehr klappt? Die alten Hasen mögen nicht mehr und der neuen Generation ist die Vorstellung mit fremden Leute zusammen zu rücken, auch an Weihnachten, irgendwie suspekt. Im übrigen finde ich es komisch, dass ihr bereits Ende September die Frist enden lasst. Natürlich muss so etwas auch richtig geplant werden, aber das finde ich dann doch arg früh. Denn auch wenn Aldi bereits Lebkuchen verkauft ist für viele Leute Advent und Weihnachten doch noch recht weit weg und sie planen vermutlich noch nicht oder kaum für diese Zeit. Darum haben sie vielleicht einfach nicht mitbekommen, dass die Organisation da schon läuft? Wirklich schade, dass so eine nette Tradition ausläuft.
In meinem Dorf gibt es so etwas ähnliches. Wobei es nicht als lebender Adventskalender bezeichnet wird. Die Idee bei uns finde ich sehr nett. Es geht darum, dass sich eben 24 Familien finden, die ein Fenster weihnachtlich schmücken. Im ganzen Dorf werden demnach eben statt Türchen Fenster geöffnet. Bis zu dem jeweiligen Tag bleiben die Fenster verdeckt und werden dann eben am jeweiligen Tag aufgedeckt.
Das ist eigentlich Sinn und Zweck der Übung. Es hat sich in der Zwischenzeit jedoch auch eingebürgert, dass die Familie, die das Fenster öffnet, eben auch ein wenig zum Essen und zum Trinken anbietet. Beim Öffnen des Fensters kann demnach also jeder dabei sein und es gibt eine Kleinigkeit dazu. Das artet aber nicht ins Extreme aus. Bei Privatpersonen ist jedem klar, dass die nicht das Dorf verköstigen können. Aber es macht jedes Jahr zum Beispiel auch die Feuerwehr mit und da gehen dann meistens auch mehrere Leute hin, weil es dort eben auch mehr Glühwein oder dergleichen gibt.
Ich finde die Aktion bei uns sehr schön. Weniger wegen Speis und Trank, weil da habe ich noch nie daran teilgenommen. Ich finde es sehr schön, wenn man in der Adventszeit spazieren geht und dann eben die ganzen Fenster die im ganzen Dorf verteilt sind sieht. Die Fenster werden dabei wirklich festlich und oft mit viel Aufwand gestaltet und sind oft richtig schön.
Die Motivation der Dorfbewohner war soweit ich weiß eigentlich immer recht groß. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass es eben nicht so ausartet, dass die Wohnung oder das Haus mit Dorfbewohnern bevölkert wird, welche dann auch noch Speis und Trank erwarten. Es geht wie gesagt in erster Linie um das Schmücken des Fensters und dazu gibt es eben einen Topf Glühwein und eventuell ein paar Kekse. Das Nikolausfenster macht dann eben zum Beispiel die Feuerwehr oder die Volksschule oder die ortsansässige Bank oder dergleichen, wo es dann eben auch etwas mehr Speis und Trank gibt.
Sehr schöne Tradition die ihr da habt. Eine Art "lebenden Adventskalender" kannte ich so in der Form noch nicht. Ich denke mal bei euch handelt es sich um ein kleines Dorf, in dem jeder jedem kennt, oder? Da kann man so etwas bestimmt gut veranstalten wenn sich genug Leute finden, was ja offenbar dieses Jahr das Problem bei dir zu scheinen sein. Vielleicht denken die meisten Familien, dass sie die nötige Zeit dafür nicht haben. Aber man kann ja trotzdem schon vorher einen Termin ausmachen, was zwar etwas den Reiz nehmen würde aber so kann man nun sagen ob man kann oder eben nicht. Manch einer hat vielleicht nur zwei oder drei Tage wo er sich sagt, dass er dort keine Zeit hat und deshalb etwas abgeschreckt ist. Organisatorisch kann ich natürlich nicht darüber urteilen aber hier sollte noch etwas machbar sein.
Ein anderer Grund kann sein, dass die Familien mit ihren Kindern lieber ihre eigene Gesellschaft genießen wollen und nicht unbedingt mit den Nachbarn. Gerade die Eltern arbeiten ja meist sehr viel und sind froh wenn sie mal ein paar Stunden alleine im kleinen Kreise der Familie genießen können. Diesen Punkt kann ich aber auch sehr gut verstehen. Ein weiter könnte der Aufwand sein. Es werden ja sicher nicht nur zwei Leute zu Besuch kommen, oder? Nicht jeder hat den Platz um ein paar mehr Leute bei sich unterzubringen. Der Aufwand der hinter Leckerein steckt ist natürlich auch enorm. Manch einer denkt ja, man müsse sich hier die Mühe machen und selber etwas backen damit man den anderen gegenüber nicht "dumm" dasteht.
Von einem lebenden Adventskalender hatte ich noch nie gehört. Aber was du da beschreibst, ist eine nette Tradition. Nur für diejenigen Personen, die das ausrichten, dürfte es doch eine Menge kosten. Gibt die Gemeinde da einen Zuschuss? Ich nehme an, es ist eine kleinere Gemeinde, denn in einer Großstadt lässt sich so etwas bestimmt nicht durchführen.
Wenn ihr erst 10 Bewerbungen habt, fehlen ja immerhin noch 14, das ist viel. Wie wollt ihr die noch zusammen kriegen. Es ist ja gut, dass die Gemeinde so früh angefangen hat, alles zu organisieren. Ich würde mich da ganz bestimmt nicht melden. Es ist zwar schön, wenn alle gemütlich zusammen sind und Advent feiern, aber für den Gastgeber dürfte es eine große Belastung sein, die nicht jeder gerne auf sich nimmt. Ist es in der Vergangenheit schon mal vorgekommen, dass ihr für euren lebenden Adventskalender zu wenig Familien hattet, die mitmachen wollten?
@Cid : Nein, es gibt keinerlei Zuschüsse. Ich persönlich weiß ja auch nie so genau, wie man das dann finanziert. Aber die Familien werden sich sicherlich auch einfach denken, dass es ja nur ein Tag im Jahr ist. Zudem kosten Glühwein oder Kinderpunsch, wenn man sie selbst macht, sowie ein paar Plätzchen auch nicht die Welt. Und es ist auch glücklicherweise so, dass die Besucher da immer noch etwas zusätzlich mitbringen, sodass man als Ausrichter nicht ganz so viel an Geld investieren muss. Ich hoffe, dass in diesem Jahr noch weitere Familien mitmachen werden, denn mit mehrmaligem Ausrichten wird es ja sicherlich eher schwierig, groß etwas zu erreichen.
Ich kenne diese menschlichen Adventskalender ausschließlich von Rathäusern und anderen öffentlichen Einrichtungen. Dass es so etwas auch als eine Art "private Version" gibt, ist ja ganz nett. Aber mich wundert es nicht, dass nur wenige Bewerbungen eingegangen sind, um dort mitmachen zu dürfen. So wie es sich liest, wird die Wohnung oder das Haus durchaus von zig fremden Menschen betreten und ehrlich gesagt würde das wohl kaum jemand von uns wollen. Dass in den letzten Jahren der Zulauf vielleicht anders war, kann auch Ursachen haben, dass beispielsweise das Vertrauen in die Mitmenschen doch größer gewesen ist und dass die eine oder anderen Mitwirkenden schlechte Erfahrungen gemacht haben.
Auch wird das Zeitproblem angeführt werden. Gerade in der Weihnachtszeit ist doch alles sehr hektischer und stressiger, vieles, was erledigt werden muss, Dinge, die besorgt und organisiert werden wollen. Da kommt dann das Plätzchen backen und Kinderpunsch/ Glühwein vorzubereiten doch etwas fehl am Platz vor, vor allem, wenn man nicht weiß, wie viele Leute da eintreffen und was die so alles zu sich nehmen. Mir wäre da das Risiko auch einfach zu hoch.
Habt Ihr Euch denn beworben, fcbtill oder überlasst Ihr lieber anderen den Vortritt?
Hier gibt es in den kleineren Stadtteilen (oder besser Dörfer) auch lebendige Adventskalender. Manche Orte sind so klein, dass es dort schwierig wird, 24 Familien zu finden, die bereit sind, dabei mitzumachen, bzw. ihr Grundstück dafür zur Verfügung zu stellen. Denn diese Abende finden eigentlich immer draußen statt, also nicht im Haus. Höchstens mal in der Garage, dem Carport oder dergleichen.
Im letzten Ort, in dem wir wohnten, war es dann so, dass es nicht jeden Tag eine Veranstaltung gab, sondern je nach Anzahl derer, die mitmachen, zwei oder drei Abende pro Woche. Das reicht auch hin, finde ich, denn in der Vorweihnachtszeit ist es schwierig, viele Leute zu mobilisieren, da ja doch einige Termine für jeden anstehen, Weihnachtsfeiern, Weihnachstsmärkte und dergleichen.
Im vorletzten Ort wurde tatsächlich jeden Abend jemand gefunden, teilweise war dann auch manche Familie mehr als einmal Gastgeber. Aber dieses Dorf war sowieso anders, da haben alle jede Gelegenheit genutzt, um sich einen zu bechern
Ich habe von so einem lebendigen Adventskalender noch nie etwas gehört, so etwas kenne ich gar nicht. Ich kenne nur eine Abwandlung, dass es das mit Geschäften gibt und an jedem Tag in einem Geschäft eine kleine Überraschung oder ein Sonderangebot. Das ist ja so etwas ähnliches und da ist die Beteiligung, soweit ich weiß, nicht zurückgegangen, aber hier gibt es auch viele Geschäfte, die so etwas anbieten könnten.
Ich muss sagen, dass ich verstehen kann, dass keiner Gastgeber spielen will. Einmal will man ja, wenn man Gäste einlädt, selber entscheiden, wer eingeladen wird und wer nicht. Ich würde niemals eine öffentliche Einladung aussprechen, wer weiß, wer da hinterher alles kommt. Dann hat man noch Kosten und Aufwand. Wenn es keinen Zuschuss gibt, muss man alles selber bezahlen und das ist schon ein bisschen viel und man weiß vorher ja auch nicht, wie viele Leute kommen, nachher sitzt man hinterher selber auf dem ganzen Esskram und Getränken. Und eine Menge Müll machen solche Feten auch immer, so dass ich das wohl eher nicht machen würde.
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