Internet macht einen "unsterblich" - beängstigend?

Ich finde es nun auch weder beängstigend noch komisch, wenn nach meinem Ableben meine Spuren im Internet verbleiben und ich meine ebenfalls, dass das früher nicht anders war, nur eben mit Hilfe eines anderen Mediums passiert ist. Außerdem denke ich, dass wir uns alle darüber im Klaren sind, dass wir unsere Spuren im Internet hinterlassen, wobei ich davon ausgehe, dass diese Spuren nicht bis in alle Ewigkeit erhalten bleiben werden.

Abgesehen davon, dass ich aber auch nicht der Meinung bin, dass man allein durch das, was man nach seinem Ableben an Daten hinterlassen hat, für viele weiterlebt, fände ich diesen Gedanken nicht einmal schlimm. Warum sollte auch alles ausgelöscht werden, nur, weil es einen Menschen nicht mehr gibt? Er hat doch gelebt und sich bewegt, und wenn er sich im Internet bewegt hat, sind die Spuren, die er hinterlassen hat, eben entsprechend vielzähliger. Das ist doch irgendwie auch ein ganz schöner Gedanke, wenn man sich überlegt, dass man eben doch nicht ganz weg ist. Klar mag es sicherlich nicht einfach für die Hinterbliebenen sein, wenn diese eine Nachricht von jemandem erhalten, der einen Verstorbenen anschreibt, ohne von dessen Tod zu wissen, aber ich kann mir schwerlich vorstellen, dass die Hinterbliebenen von der Existenz dieser Nachricht so schnell erfahren. Ich selbst käme jedenfalls nicht auf die Idee, mehr oder weniger regelmäßig das eMail-Postfach eines verstorbenen Angehörigen abzufragen und so auch Gefahr zu laufen, dessen Nachrichten, die nach seinem Tod zugestellt werden, lesen zu müssen.

Bei manchen Personen wäre es mir übrigens aus Erinnerungsgründen ganz recht, wenn ich über diese noch irgendetwas im Internet finden würde. Mein Opa, der immerhin hundert Jahre alt wurde, ist sicherlich irgendwo einmal erwähnt worden und ich fände es schön, noch einmal etwas über ihn zu lesen, das ich bisher noch nicht kenne. Leider taucht er aber im Internet nirgends auf, ich finde auch keine Zeitungsausschnitte, in denen er Erwähnung findet. Demnach ist er weg, und alles, was ich habe, sind wenige Fotos und meine Erinnerungen, die ich im Gedächtnis hab. Könnte ich über ihn irgendetwas im Internet finden, so würde das meine Erinnerung lebendiger halten und daher wäre mir das auch teilweise ganz lieb.