Was ist ein Motopäde?

vom 24.09.2011, 14:08 Uhr

Ich habe mal im Netz ein wenig gestöbert, weil ich mit meinem Rücken einige Probleme habe und besonders im Nackenmuskelbereich Probleme habe. Deswegen dachte ich, dass ich was finde, was mir hilft und ich bin auf eine mir unbekannte Berufsrichtung im medizinischen Bereich gestoßen. Man soll bei solchen Beschwerden zu einem Motopäden gehen. aber was bitte ist ein Motopäde und wo finde ich einen Motopäden in meiner Gegend? Gibt es diesen Berufszweig wirklich und was macht ein Motopäde?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ehrlich gesagt verwundert es mich ein wenig, dass diese Frage von Dir als ausgebildete Erzieherin kommt. Immerhin ist die Motopädie durchaus auch ein Bereich, der in der Pädagogik vorkommt, zumindest, wenn es um die Motorik als solches geht. Es gibt ja beispielsweise Motopädagogen, die sich darauf spezialisiert haben, Kindern mit Koordinationsstörungen, Problemen in Grobmotorik und so weiter zu helfen. Ein wenig kann man es mit der Ergotherapie vergleichen, wobei die Ergotherapie nicht nur den körperlichen Bereich abdeckt.

Jedenfalls beschäftigt sich ein Motopäde mit der Wechselwirkung zwischen Bewegung und der Psyche des Menschens. Manche Menschen mit Problemen im Nacken- und Rückenbereich haben diese Probleme eben, weil sie wortwörtlich die Probleme auf ihren Schultern tragen. Ein Motopäde versucht diese Probleme dann anders zu lösen und gibt im Idealfall dem Patienten auch Lösungswege mit.

Bislang kannte ich ehrlich gesagt nur die Motopädie im Bereich der Pädagogik. So hatten wir einen Motologen, der zu uns in die Einrichtung gekommen ist, um mit Kindern, die ihre Schwierigkeiten mit de Bewegung hatten, zusammenzuarbeiten und sie eben entsprechend zu fördern. Das fiel dann unter dem Begriff "pädgogisch-präventiv", Bei Erwachsenen wird es dann wahrscheinlich eher "therapeutisch-rehabilitierend" sein.

Nun könnte man auch zu einem Physiotherapeuten gehen, der betrachtet den Patienten aber nicht als ganzheitlich, sondern da geht es in der ersten Linie wirklich nur um die Verbesserung der Körperstellung beziehungsweise um die Reduzierung und Verbesserung der körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Motopäda arbeitet ganzheitlich, bezieht Psyche und Geist mit ein.

Ehrlich gesagt wüsste ich nun nicht, wo Du einen expliziten Motopäden auffinden kannst. Ich denke mal, dass er eher in Praxen von Ergotherapeuten und auch Physiotherapeuten arbeitet. Jedenfalls weiß ich, dass Motopäden gern von diesen Praxen eingestellt werden, dass es selbständig arbeitende Motopäden gibt, wüsste ich zumindest in dieser Umgebung nun nicht.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Das Wort "Motopäde" kannte ich wirklich nicht. Meine Ausbildung zur Erzieherin ist allerdings auch schon ein paar Jahrzehnte her und ich denke, dass sich da schon einiges geändert hat von den Berufsbezeichnungen. Früher war ein Ergotherapeut auch nichts anderes als ein Physiotherapeut. Diese Bezeichnungen kamen dann wohl erst später hinzu. Aber danke für deine Erklärung. Das hilft mir auf jeden Fall schon weiter um meinen Hausarzt mal zu fragen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Auch zwischen Ergo- und Physiotherapeuten gibt es noch einmal Unterschiede, da ein Physiotherapeut nach meinen Erfahrungen eben nur für das körperliche Befinden, nicht aber zusätzlich zum seelischen oder geistigen Befinden behandelt. Das geht dann bei Ergotherapeuten noch mal in die ganz andere Richtung.

Die Ausbildung des Motopäden gibt es in der Tat erst seit 1977 und wenn ich es richtig in Erinnerung habe, muss man schon eine entsprechende Vorausbildung haben. Ein Motopäde baut quasi auf eine andere Ausbildung auf, daher bin ich ehrlich gesagt auch verwundert, dass man angeblich dahin gehen soll, wenn man Probleme mit dem Nacken hat.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Aber Ergotherpeuten und Motopäden gab es in meiner Jugendzeit und bei meiner Ausbildung zur Erzieherin noch gar nicht. Sicher ist mir das Wort Motorik ein Begriff und das kann man auch von Motopäden ableiten. Ich war nur etwas verwirrt, als ich las, dass man bei Nackenschmerzen einen Motopäden aufsuchen sollte und ich bisher nie was von dieser Art Therapeut gehört habe. Es kam mir wie ein erfundenes Wort vor. Damals musste man mit Kindern die nicht gut sprechen konnte auch nicht zu einem Logopäden, sondern ging in die Sprachschule. Daran sieht man wohl, dass man langsam alt wird.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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