Wie als Raucher dem Kind das Rauchen verbieten?

vom 24.09.2011, 03:32 Uhr

Eigentlich ist die Überschrift eigentlich etwas falsch ausgedrückt. Dass man Kindern das Rauchen durch Strafen verbieten kann, ist klar, aber gibt es hier Leute, die Tipps haben wie man das seinen Kindern so erklären kann, dass es gar nicht soweit kommt. Ich habe nämlich eine Freundin, deren Vater starker Raucher ist. Trotzdem raucht weder sie, noch ihr Bruder heute. Sie meinte damals schon dass es stinkt, weil es in der Wohnung und auch im Auto geraucht hat.

Nun bin ich selbst in der Situation, dass ich und mein Mann rauchen (meine Eltern sind wiederum beide Nichtraucher) und unser Sohn fängt jetzt schon an zu fragen, warum er nicht rauchen darf (4 Jahre alt). Natürlich erklären wir ihm das kindgerecht und sagen auch, dass Mama und Papa das falsch machen. Nun kommen wir einfach nicht davon los. Wir rauchen weder im Haus noch im Auto. Auch bei Schnee gehen wir vor die Tür.

Vielleicht gibt es hier auch rauchende Eltern, die ein paar hilfreiche Tipps für uns haben, wie ihr das mit euren Kindern gemacht habt. Jetzt ist er noch jung und gibt sich mit unserer Erklärung zufrieden, aber er wird ja auch mal in ein Alter kommen, wo es cool ist. Das es generell ein Rauchverbot für ihn geben wird, bis er 18 ist, ist klar, aber was er heimlich macht weiß man nicht. Und ich möchte seinen Willen wecken, es besser zu machen. Bringt es was, z.B. eine Vereinbarung zu treffen, dass er solange er nicht raucht entsprechend mehr Taschengeld bekommt und wenn er doch mal erwischt wird, ihm dieses komplett zu streichen?

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ehrlich gesagt würde es nicht glaubhaft herüber kommen, wenn Dein Sohn irgendwann einmal das Rauchen beginnt und Ihr immer noch raucht, ihm es aber verbieten wollt. Als Kind von zwei rauchenden Elternteilen bin ich da einfach vorgeschädigt und ich habe bis auf wenige Ausnahmen in meiner Jugendzeit einfach keinen Bedarf nach Rauchen gehabt. Ich habe gesehen, wie Rauchen meinen Eltern geschadet hat, wie groß die Abhängigkeit war und ist und wie viel Geld das kostet. All das und der unangenehme Geruch vom kalten Rauch in der Wohnung haben mich dazu gebracht, das Rauchen erst gar nicht anzufangen.

Als Vierjähriger wird man da selbst nicht darauf kommen, aber ich würde es eben schon mit den obrigen Beispielen einfach mal ausprobieren. Vielleicht kommt Euer Sohn später auch nicht großartig auf die Idee, nun das Rauchen zu beginnen und entsprechend habt Ihr das Problem der Aufklärung überstanden.

Weißt Du, ich finde es als Erwachsener schon schwierig, einem Kind etwas beizubringen, wo man selbst nicht dahinter stehen kann und so ist es bei Euch wohl auch mit dem Rauchen. Wenn Ihr schon nicht davon loskommt, versucht es doch wenigstens erst einmal, das Rauchen einzuschränken und zu reduzieren. Vielleicht kommt der endgültige Willen zum Aufhören ganz von allein.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Wenn ein 4 jähriges Kind fragt, warum es nicht rauchen darf, sollte man ihm sagen, dass er eben noch ein Kind ist und manche Dinge Kinder eben nicht dürfen. Dass Mama und Papa da was falsch machen ist zwar richtig. Aber ich denke nicht, dass ein Kind versteht, dass Mama und Papa in dieser Hinsicht nur was falsch machen. Für Kinder ist es doch eigentlich so, dass Mama und Papa eben doch diejenigen sind, die eben in den Augen des Kindes erst mal alles richtig machen.

Wenn dein Kind älter wird, kann man ihm dann erklären, dass es eben nicht so einfach ist, wieder davon loszukommen, wie man es sich wünscht und dass es eben nicht bei einer Zigarette bleibt, wenn man einmal anfängt und es eben auch nicht gesund ist.

Ich habe auch immer gesagt, dass ich es nicht schaffe aufzuhören. Ich habe wirklich alle Ausreden gesucht und auch gefunden, warum ich nicht aufhören kann. Aber ich rauche nun fast ein Jahr nicht mehr und es ist auch gut so. Man sollte sich einfach mal überlegen, was man sich so alles kaufen kann, wenn man nicht mehr raucht und wieviel Geld man schon in die Luft gequalmt hat. Dann denkt man da ein wenig anders drüber und wenn ihr daran denkt doch aufzuhören, dann macht es doch, bevor euer Kind in das Alter kommt, wo er selber anfangen könnte zu rauchen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Natürlich ist es eine schlechte Ausgangsbasis, den Kindern das Rauchen zu untersagen, wenn man selber raucht. Eltern sind nun einmal die Vorbilder und von ihnen sehen sie sich eben auch viel ab. Auf der anderen Seite ist es ja bei mehreren Sachen so, dass sie eben für Kinder nichts sind. Wenn ihr ein Glas Wein trinkt werdet ihr das eurem Kind auch nicht erlauben.

Kinder kapieren eigentlich schon, dass manche Sachen eben nur Erwachsene machen dürfen und Kinder nicht und so werden sie denke ich durchaus auch verstehen, dass sie nicht rauchen dürfen. Ein Vierjähriges Kind wird mit Verstand und so noch nicht allzu viel anfangen können. Aber es ist eben einfach nicht erlaubt, weil Kinder nicht rauchen dürfen.

Ich weiß noch, dass in meiner Kinderzeit es üblich war, dass es da diese Kaugummizigaretten gab. Kinder von rauchenden Eltern haben dann öfters diese Kaugummis bekommen. Solche Methoden oder eben Methoden dieser Art und Weise halte ich für Schwachsinn. Ein Kind braucht auch keine Zigarette aus Kaugummi oder Schokolade. Davon würde ich also abraten und einfach wie bei Alkohol erklären, dass Kinder eben keine Zigaretten, Alkohol oder wie auch immer haben dürfen, weil es für sie nicht gut ist.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Aus der eigenen Erfahrung und der von Klassenkameraden kann ich sagen, das nur die Leute angefangen haben zu rauchen, wo es zu Hause von den Eltern verboten wurde. Und wir hatten zwei Leute in der Klasse, wo es kein Rauchverbot durch die Eltern gab und diese rauchen bis heute nicht.

Es ist doch wohl schon immer so gewesen, das eben die verbotenen Sachen doch wesentlich interessanter sind, als das was quasi erlaubt war. Das man als rauchende Eltern dem Kind schlecht ein komplettes Verbot aussprechen kann, dürfte klar sein. Man kann es dann nur übers Alter versuchen. So nach dem Motto, wenn du volljährig bist, dann kannst du es gerne machen. Klappte zumindest bei mir mit einigen Dingen, das ich das dann später gar nicht mehr machen wollte.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Wie macht Ihr es denn, wenn es um weniger gesellschaftliche negative bewertete Dinge geht, die aber auch nicht für Kinder geeignet sind? Ich denke da auch an Alkohol aber auch an Kaffee oder Cola. Es gibt eben Dinge, die sind für Kinder nicht, die man als Eltern dann nicht gestattet, weil das so ist. Da wird sich doch niemand eine große Begründung ausdenken sondern eher mit der Basta-Methode einfach das konsumieren verbieten. Bei kleineren Kindern sehe ich darin überhaupt kein Problem, problematisch finde ich es eher, wenn man Kinder wie kurze Erwachsene behandelt - das sind sie aber nicht.

Die Idee als Strafe für ein Nichtbefolgen der Regel das Taschengeld zu entziehen halte ich für nicht sinnvoll, wie ich schon im Thread Taschengeld – leistungsbezogen oder bedingungslos geschrieben habe. Und damit finde ich auch eine Prämie völlig ungeeignet, erwünschtes Verhalten zu fördern. Denn das kann dazu führen, dass das unerwünschte Verhalten dann unter Ausschluss der elterlichen Aufsicht statt findet. Wie man später handelt kann man sich immer noch überlegen, aber ein 4-Jähriger sollte einfach akzeptieren, dass es bestimmte Dinge gibt, die man in dem Alter nicht darf.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Einem vierjährigen Kind zu sagen, dass Mama und Papa etwas falsch machen, wenn sie rauchen, finde ich nicht gut. Später wir das Kind fragen, warum ihr das falsch macht, wenn ihr das doch wisst. Als Vorbild könnt ihr als Elternpaar nur funktionieren, wenn ihr aufhört zu rauchen. Und wenn ihr es wirklich wollt, dürfte das auch klappen. Was viele andere vor euch geschafft haben, werdet ihr auch können.

Wenn ihr eurem Kind später das Taschengeld erhöhen wollt, wenn es nicht raucht, könnte das ein Anreiz für das Kind sein zu sagen dass, wenn es dies und das nicht macht, ihr das Taschengeld noch weiter erhöhen sollt. Das ist mit Vorsicht zu genießen. Vielleicht will euer Kind später überhaupt nicht rauchen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Sollten nicht gerade die Eltern als gutes Beispiel voran gehen? Irgendwelche Strafen halte ich nicht für sinnvoll. Er wird seine Erfahrungen machen und dann selbst entscheiden wie er mit dem Thema umgehen wird. Das die Eltern rauchen kann auf ihn abschreckend wirken oder auch das komplette Gegenteil. Wenn ihr dem Kind sagt, dass rauchen "falsch" ist und ihr es trotzdem macht, kommt das bei dem Kind sicher nicht sehr eindeutig an.

Ihr solltet einfach mal versuchen mit der Pafferei aufzuhören. Das ist auch für das Kind in seinem Wachstum und seiner Entwicklung sicher das beste wenn er nicht von Qualm umgeben ist. Auch wenn manche sagen, dass sie nicht in der Wohnung oder in der Nähe des Kindes rauchen, anfällig ist es trotzdem.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich finde auch das Verbieten der falsche Weg ist- unabhängig davon, ob man selbst raucht oder nicht. Die meisten Kinder wollen irgendwann wissen, was dahinter steckt und es zumindest mal probieren. Ich konnte darüber damals mit meinen Eltern (Mutter Nichtraucherin, Vater starker Raucher) mit beiden nicht darüber reden- sie wissen es bis heute nicht, obwohl ich seit vielen Jahren rauche. Die Begründung, dass Mama und Papa etwas falsch machen, ist für einen 4jährigen sicherlich okay. In diesem Alter gibt es unabhängig vom Rauchen ja auch viele andere Dinge, die Mama und Papa machen und die er selbst nicht machen darf (Kaffee, Alkohol, Kochen, lange aufbleiben). Mit 13 oder 14 Jahren (oder wann auch immer Kinder heutzutage mit dem Rauchen in Kontakt kommen) finde ich die Begründung, dass Mama und Papa etwas falsch machen, etwas unpassend. Zumindest sollte man dabei näher auf das Thema Sucht eingehen und auch die "positiven" Dinge des Rauchens (und anderer Süchte) ansprechen. Wenn Rauchen nur schlecht wäre, dann müsste man doch ganz leicht aufhören können. Und gerade wenn die Kinder einen nicht als willensschwachen oder labilen Menschen kennen, dann ist es schon schwer zu erklären. Die meisten Kinder werden irgendwann nachfragen, wollen mehr wissen. Aber oft ist es so, dass Kinder aus Raucherhaushalten es als eklig und stinkend in Erinnerung haben- was es ja nun einmal ist!

Papa geht beim Essen raus, wegen den blöden Zigaretten, zu Hause muss man beim Spielen aufpassen, ob Mama gerade eine Zigarette in der Hand hat, es stinkt, man sieht den Qualm überall und kommt auch irgendwann in das Alter, wo man erkennt, was das kostet und sich wundert, warum Raucher überhaupt rauchen. Aber auch Kinder nicht rauchender Eltern lernen in der Kindheit viel Negatives über das Rauchen, vielleicht verbrennt man sich mal an einer Zigarette, man bekommt versehentlich Qualm ab, überall liegen Zigarettenstummel rum, usw. Mittlerweile werden Raucher in Deutschland mehr und mehr eingeschränkt. Das zeigt erst recht, das Rauchen eben nicht nur toll ist, sondern das man bei Wind und Wetter draußen stehen muss, Probleme in Beziehungen hat ("Ich küsse keinen Raucher") und viel Geld dafür ausgibt. Zu meiner Kindheit war es allerdings so, dass mein "Rauchen ist bäh"-Bild aus meiner Kindheit mit dem "Wir Raucher sind cool"-Bild auf dem Schulhof kollidierte. Wer cool war rauchte. Die Älteren rauchten- und man orientiert sich in der Pubertät an den Älteren und weniger an Gleichaltrigen. So konnte man sich auch abgrenzen, eigene Entscheidungen treffen und selbst entscheiden- auch wenn es den Erwachsenen nicht passte.

Niemand konnte uns das Rauchen verbieten, Zigarettenautomaten waren frei zugänglich aber auch sonst gibt es immer Ältere, die einem Zugang verschaffen können. Ich weiß nicht, in wie fern sich dies langsam ändert, ob Werbung irgendwann komplett verboten wird für Zigaretten. Damals war es eben doch cool und etwas was man meinte als Jugendlicher machen zu müssen. Und dann war man eigentlich schon ganz schnell abhängig- was man als Teenie natürlich nicht zugeben möchte, oder damit sogar früher albern wirkte: "Du rauchst doch gerade mal kurze Zeit, da kann doch jeder aufhören. Ich habe nach xx Jahren aufgehört." Wenn Mama und Papa aber der Meinung sind, dass es falsch ist zu Rauchen, dann würde ich doch dafür sorgen, dass ich meinem Kind nun nicht noch ein Jahrzehnt etwas Falsches vorlebe. Unabhängig davon, ob sich das Kind später selbst für etwas Falsches entscheidet. Vielleicht mal Allen Carr oder so lesen.

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» Trisa » Beiträge: 3297 » Talkpoints: 31,17 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Meine Eltern sind beide Raucher. Sie haben aber stets Rücksicht genommen und auch immer nur auf der Terrasse und dem Balkon geraucht und niemals im Haus. Mein Bruder hatte mit 18 mal die Phase, wo er auf Partys, also auch nicht regelmäßig, geraucht hat. Allerdings auch nur, weil es "cool" war. Er hat dann schnell eingesehen, dass er nicht wirklich Interesse daran hat und seitdem nicht wieder geraucht.

Meine Mutter hat uns relativ schnell klar gemacht, dass sie das einfach nicht gut finden würde. Verbieten konnte sie es uns später ja nicht, aber uns fehlte wie gesagt einfach auch das Interesse zu rauchen. Und nur weil sie selber raucht, probiere ich das doch nicht zwangsläufig. Meine Mutter hat ein gutes Näschen und hat auch immer gerochen, wenn wir nach Rauch gerochen haben (wenn wir feiern waren). Sie hätte es auch gerochen, wenn wir heimlich geraucht hätten. Nicht, dass wir das getan hätten, aber enttäuschen will man doch seine Eltern nicht, wenn man richtig erzogen ist, oder?

Man bekommt es wohl wirklich am besten auf der Schiene hin, dass man einfach sagt, dass man das nicht gut findet und das man enttäuscht wäre. Strafe ist hier sicherlich nicht unbedingt der richtige Weg. Und bedenken muss man, dass es später für einen Teenager eh unglaublich einfach ist zu rauchen - und das kann man ja nun nicht nur daheim, sondern macht es dann vermutlich eher heimlich bei Freunden.

Ich finde es außerdem sehr wichtig, in welchem Freundeskreis man verkehrt. In meinem waren alle Nichtraucher und da kann man dann auch nie in Versuchung das Ganze mal zu probieren, weil alle immer mal eine rauchen. Sowas gab es bei uns nicht. Bei anderen war es wiederum Gang und Gebe, dass man bei einer Party raucht. Solche Freundeskreise hatte ich allerdings nie. Und auch jetzt besteht mein Freundeskreis maximal aus Gelegenheitsrauchern.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


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