Kreative Ideen für WG-Casting gesucht
Meine Freundin und ich ziehen im Oktober zusammen in eine Dreizimmerwohnung in Hamburg. Wir suchen noch einen dritten, männlichen Mitbewohner und so haben wir eine Anzeige auf gängigen WG-Seiten geschaltet. Das Zimmer ist für Hamburger Verhältnisse relativ günstig, sodass wir schon nach weniger als 24 Stunden über 60 Antworten im Postfach hatten und die Anzeige deaktivierten. Nach dem ersten Aussieben haben wir schließlich vierzehn junge Männer eingeladen, uns Anfang Oktober besuchen zu kommen.
Nun das eigentliche Problem: Wir haben auch in unserer Anzeige und in den Mails, die wir mit den Bewerbern geschrieben haben, ordentlich auf den Putz gehauen - derbe, flache Witze auf unterem Niveau, Sarkasmus und Ironie gepaart mit Begeisterung und Lebensfreude. Schließlich wollen wir uns unserem zukünftigen Mitbewohner so zeigen, wie wir sind, denn wir müssen uns eine Wohnung zusammen teilen.
Wir wollen unsere 14 Kandidaten einzeln zu uns einladen und in Ruhe kennen lernen. Allerdings wollen wir nicht den typischen, langweiligen Fragenkatalog durchkauen, sondern etwas besonderes aus dem WG Casting machen. Leider fehlen uns dafür noch ein bisschen die Ideen. Wahrscheinlich gibt es einige, die sowas doof finden, aber solche Leute passen dann auch einfach nicht zu uns. Also ist ein "unmainstreamiges" WG-Casting das Beste, was man machen kann, um den Humor der Leute zu testen.
Am Ende sollen sie auf jeden Fall jeder ein kleines Bild von sich malen mit der Handynummer daneben, das pinnen wir uns dann erstmal an den Kühlschrank. Eine nette Frage ist auch, welches Kücheninventar oder Dekorationsstück am besten zu einem passt und warum. Allerdings hätten wir am liebsten ein paar witzige, spektakuläre Aufgaben für unsere Bewerber und bis jetzt fällt uns da noch nicht so viel ein. Deshalb wende ich mich nun an euch, in der Hoffnung, dass euch ein paar kreative Ideen für unser WG-Casting einfallen. Das wäre spitze
Ihr sucht also Leute, die sich für euch zum Affen machen? Mit "idiotischen" Aufgaben um ein Zimmer buhlen? Man stelle sich mal dich in der Situation vor: die Leute suchen ja nicht zum Spaß und sind u.U. sogar in einer Zwangslage. Dann kommt einer mit so einer "lustigen" Idee und glaubt dabei "kreativ" oder "lustig" zu sein. Idealer Weise macht man sich dann auch über "Unterschichten-Fernsehen" lustig und findet die Menschen in den entsprechenden Casting-Shows idiotisch.
Das schlimmste bei solchen kreativen "Humor"-Testern ist aber auch noch die Tatsache, dass es offensichtlich noch nicht dazu reicht, genügend Aufgaben zu generieren. Wie schätzt du deine Chancen bei so einem Test eigentlich ein? Würdest du deinen Ansprüchen an einen "Mitbewohner" genügen?
Was genau ist bei dem "Casting" übrigens "unmainstreaming"? Schließlich machst du doch nur das nach, was du im Fernsehen für lustig vorgemacht bekommst? Hier den "Humor" der Leute testen zu wollen (nachdem sie ja wirklich was von DIR wollen, was du weißt und entsprechend ausnutzt) ist sicher der letzte zuverlässige Humortest, der vorstellbar wäre. Ähnlich ergiebig und erhellend wie ein "Wahrheitstest", indem du die "Kandidaten" auf die Frage antworten lässt, ob sie dich in Zukunft beklauen werden.
@ DerPunkt : Ich finde die Idee wirklich gut und lustig. Sie wollen ja niemanden aufnehmen, nur weil er in einer Notsituation ist, sondern weil sie eine gute Wohngemeinschaft wollen, mit einem Mitbewohner, der zu ihnen passt. Und durch ungewöhnliche Aufgaben kann er sich nicht darauf vorbereiten.
Ich habe jetzt zwar keine guten Ideen, wünsche dir und deiner Freundin viel Spaß und hoffe für euch, dass ihr den perfekten Mitbewohner findet.
derpunkt - wir haben bereits in unserer Anzeige und im persönlichen Mailkontakt gesagt, dass wir uns ein paar Aufgaben ausdenken wollen. Es wird also niemand ins kalte Wasser geschmissen - wer keine Lust auf sowas hat, sagt von vornherein ab!
Glaub mir, ich hab selber oft genug nach einem WG-Zimmer gesucht, ich weiß wie man sich fühlt und ich weiß auch, dass es nicht einfach ist, ein WG-Zimmer zu finden. Allerdings wollen wir, wie Schokokuss auch schon gesagt hat, nicht aus Mitleid irgendwen nehmen. "Notsituation" - sollen wir unseren zukünftigen Mitbewohner etwa danach aussuchen, wie lange er schon erfolglos auf Wohnungssuche ist? Mal darüber nachgedacht, dass es vielleicht einen Grund geben könnte, warum gewisse Leute einfach kein Zimmer finden?
Und ganz blöd sind wir auch nicht - natürlich lassen wir die Leute nicht rein, zeigen ihnen das Zimmer, lassen sie ein Bild malen und schicken sie dann nach Hause. Das "normale" persönliche Gespräch halte ich allerdings für selbstverständlich und daher nicht für extra erwähnenswert.
Viel wichtiger ist doch, dass man auf der gleichen Ebene unterwegs ist. Humor ist ganz ganz wichtig. Und wer es nicht witzig findet, dass wir (zwei Mädels) nackte Frauen an unseren Kühlschrank hängen und ihnen Schamhaare malen oder gerne Witze über deine Mudder machen (wie in der WG-Anzeige auch schon, damit die Leute wissen, was auf sie zukommt), der passt einfach nicht zu uns. So einfach ist das. Wenn der Humor nicht stimmt, kann auch das Zusammenleben mit uns nicht funktionieren.
derpunkt, du schreibst, ich weiß was die Bewerber von mir wollen, aber ich nutze die Situation aus, indem sie nicht wissen, was ich von ihnen will - falsch! Wie bereits mehrfach geschrieben, haben wir wiederholt auf unsere Castingidee hingewiesen. "Unmainstreamig" ist das WG-Casting als WG-Casting. Ich war selber schon auf unzähligen WG-Castings und es war ausnahmslos jedes Mal gleich - man setzt sich zusammen hin, redet ein bisschen, guckt sich das Zimmer an und fährt nach Hause. Langweilig! Absolut langweilig!
Ich finde es wichtig, dass man als Mitbewohnersucher das Casting seiner Persönlichkeit entsprechend gestaltet. Hätten meine Ex-Mitbewohner (ich habe bis jetzt in zwei WGs gewohnt mit insgesamt 12 Leuten) die Castings entsprechend ihrer Charaktere gestaltet, wäre mir schon damals aufgefallen, dass wir nicht zueinander passen. So ein witziges WG-Casting mit Aufgaben und Spielchen ist die beste Art, zu schauen, ob die Chemie passt. Ich spreche aus Erfahrung.
Ich muss auch sagen, dass ich so ein Casting absolut legitim finde, da ihr ja nicht die Wohlfahrt seid, müsst ihr auch niemanden nehmen, weil er sich in einer Notlage befindet. Sondern ihr sucht einen Mitbewohner, mit dem ihr es lange aushalten könnt und mit dem man auch Spaß haben kann. Gerade wenn die Leute vorher Bescheid wissen, dann finde ich das absolut okay (auch wenn ich selber da nicht mitmachen würde) und im Gegensatz zu diesen WGs, die ihren Bewerbern weder zu- noch absagen (aber vorher versprechen, dass sie sich "auf jeden Fall" melden), sondern sie in der Luft hängen lassen, finde ich so ein Casting auch nicht schlimm.
Was ihr machen könntet, das hängt aber wirklich am Ehesten von eurem Humor ab. Ihr könntet "Mutproben" machen (z.B. irgendwelche verrückten Kreationen mischen und essen oder trinken lassen), einen kleinen Fitnesstest machen (10 Kniebeugen, 10 Liegestützen und einmal Treppe hoch und runter und Zeit nehmen), ihr könntet um eine Gesangseinlage bitten (entweder so Singstar oder ihr gebt dem Bewerber 10 Minuten um euch mit einem Lied zu überzeugen) oder ein Wettessen veranstalten. Es ist schon schwer, euch einen Tipp zu geben, wenn man euch nicht persönlich kennt.
Achtung: natürlich geht es gar nicht darum, die Wohlfahrt zu sein und nach "Notlage" (die man auch nicht realistisch einschätzen kann). Aber der Gedanke, über ein "Casting" etwas über den anderen zu erfahren ist mindestens naiv. Und jetzt dieses "Spiel" aufzusetzen, nur weil man eben die "Machtposition" hat, ist eben eher "unschön". Erschrecken ist ja auch die Ansicht, dass das Suchen einer Wohnung oder eines Zimmers ein Event sein muss. Das ist OK, wenn anschließend das Zimmer auch sicher zu haben ist. Hier aber macht man sich erst "zum Deppen" und weiß, dass erst noch zig andere folgen, ehe man eine Zusage bekommt (vermutlich gibt es keine explizite Absage).
Durch diese "Spiele" bekommt man heraus, ob jemand eher introvertiert oder extrovertiert ist. Aber was die "Chemie" zwischen den zukünftigen Mitbewohnern angeht, bleibt das was herauszufinden ist eher bei 0. Nebenbei ist hier auch derjenige im Vorteil, der euch zu liebe weniger an Wahrheiten interessiert ist. Wenn so einer gefällt, holt man sich bestimmt nicht den Richtigen. Das aber nur nebenbei.
Allein die "Tipps" lassen für mich ehrlich gesagt vermuten, dass man gar nichts vom anderen herausbekommt. Was sollen Kniebeugen oder Wettessen über das Gegenüber aussagen und passt jemand zu euch, der schnell isst oder der langsamer ist?
derpunkt, ich habe das Gefühl, du hast noch nie in einer WG gewohnt, die keine reine Zweck-WG war?
Natürlich sagen Dinge wie Wettessen oder Kniebeugen nichts über den Mitbewohner aus. Sowas würde ich während eines WG-Castings auch nicht von den Bewerbern verlangen, da fehlt mir irgendwie der Witz hinter, trotzdem Danke für die Vorschläge, pepsi.
Aber: Beispiel Bild malen. Ein Bild sagt sehr viel über den Charakter aus. Man erkennt Humor. Wer ein Selbstportrait von sich selber zeichnen soll, sagt so einiges über sich aus. Das ist eine Wissenschaft, die man sogar studieren kann. Allerdings geht es zum Beispiel in diesem Fall gar nicht so sehr um das Resultat. Es geht nicht darum, ob es ein Strichmännchen wird oder ein mehrschichtiges Gemälde. Es geht vor allem um die Reaktion und das Umgehen mit dieser Aufgabe. Wie verhält sich der Bewerber? Macht er es gerne, lacht er darüber oder ist er genervt und widerwillig?
Wie gesagt - Humor! Und wer das Leben (ja, auch ein WG.Casting gehört dazu!) nicht mit Humor nimmt, passt einfach nicht zu uns. Es mag sein, dass du andere Kriterien bei deiner Mitbewohnerauswahl an den Tag legen würdest. Aber uns sind Dinge wie ähnlicher Humor, Begeisterungsfähigkeit und schlechte Witze einfach wichtiger, als Aussehen, Sauberkeit, Musiklautstärke oder Kochkünste. Und ja, introvertierte Mitbewohner stehen nicht auf unserer Wunschliste. Passen nicht zu uns. Auch dafür dienen solche Aufgaben. Um den Menschen zu finden, der eben einfach am besten zu uns passt. Zu und und nicht zu dir.
Bitte beim Thema bleiben. Hier geht es nicht um den Sinn und Zweck, sondern um Vorschläge. Sinn und Zweck wurde hier nun schon genug diskutiert.
Ich finde die Idee absolut Klasse, gebe aber auch zu, ich bin deswegen schon ein paar Tage am Grinsen. Weil man halt echt alles daraus machen kann. Angefangen von kommt macht euch zum Affen, bis halt hin zu einer durchaus ernsten Suche, die nett verpackt ist. Ich denke aber, koeniglich hat nun genau beschrieben was sie wollen. Jemand der zu ihnen passt. Der auf der selben Wellenlänge schwimmt. Immerhin wohnt und lebt man ja auch zusammen und sie will mehr als eine Zweckgemeinschaft. Und ich persönlich würde nun mit niemanden zusammen wohnen wollen, der meine Hobbys verabscheut, der Hobbys hat, mit denen ich nicht klar komme und der noch dazu absolut unsauber und unzuverlässig ist. Die Standardfrage wird fast jeder passend beantworten. So Sachen wie: Wir haben den und den Putzplan, machst du mit? Da wird wahrscheinlich fast jeder Ja klar sagen und nachher sieht es anders aus.
Außer den genannten Sachen wie Humor und so, würde ich durchaus auch testen, wie sauber der Bewerber ist und was er kann, beziehungsweise was er auch bereit ist zu machen. Wobei man da sicherlich ein paar Sachen planen kann, die kein offensichtlicher Test sind. Zum Beispiel, wenn der Bewerber kommt, gerade Spülen und abwarten was der Bewerber nun macht. Steht er nur dabei oder fragt er ob er helfen kann? Für mich sagt die Reaktion viel aus. Oder irgendwas spezielles Putzen lassen, um zu testen ob der Bewerber es kann. Erzählen kann man viel.
Mir persönlich wäre bei einem Mitbewohner wahrscheinlich auch noch das handwerkliche Geschick wichtig. Da würden sich sicherlich auch noch ein paar Tests finden lassen. Auch hier wären mir Taten statt Worte lieber. Wobei man das eventuell auch geschickt mit einbauen kann. Oder halt sagen kann, hier ist noch einiges zu machen, siehst du was und kannst du uns eine Lösung anbieten. Wäre ja eventuell noch nicht mal die direkte Ausführung, sondern auch um zu testen wie der Bewerber Problem löst.
Statt dem Portrait von sich, würde ich den Bewerber eher malen lassen, wie sein Zimmer später aussehen soll. Oder wie er sich seine Ecke im Bad vorstellt. Oder der Kühlschrank. Für mich wäre es die Hölle mit einem Veganer zusammen zu leben, der kein Fleisch in der Nähe seiner Lebensmittel duldet. Genauso wäre ich die Hölle für eine Veganer. Das sind so Sachen die ihr auch bedenken solltet.
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