Papst spricht im Parlament

vom 22.09.2011, 19:09 Uhr

Der Papst ist in Deutschland. Wie ja klar war, ist der Protest gegen den Papst nicht gerade gering. Ein Stück weit ist es auch die eigene Schuld. Viele Gegner kamen dazu, als es hieß er wird im Parlament sprechen. Was haltet ihr davon dass er das darf? Findet ihr es okay oder nicht? An sich ist es bei uns ja wichtig Staat und Kirche zu trennen, glaubt ihr dass deswegen eine Grenze überschritten wird mit der Rede im Parlament?

Ich persönlich halte nicht viel vom Papst, also es ist nichts persönliches gegen ihn als Person, sondern allgemein. Würde aber im Normalfall nicht auf die Idee kommen gegen ihn zu protestieren. Den ich denke jeder hat das Recht, daran zu glaube was er möchte und finde man sollte da tolerant sein, Ich finde es aber nicht gut, dass er im Parlament reden darf und finde das damit eine Grenze überschritten wurde. Wie seht ihr dass?

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo ich finde es ist immer wieder schön wenn der heilige Vater nach Deutschland kommt und ich denke der Großteil der Bevölkerung freut sich auch darüber. Die Leute die gegen ihn protestieren oder etwas dagegen haben dass er im Parlament gesprochen hat, sollten wirklich mal überlegen was da sonst für mehr als fragwürdige Personen große Reden halten.

Es ist absolut in Ordnung wenn man nicht in jedem Punkt mit der katholischen Kirche übereinstimmt oder vielleicht sogar eine völlig andere Meinung hat aber es sollte doch erlaubt sein wenn einmal in 5 Jahren jemand in dieses Land kommt und wirklich mit offenem Herzen zu den Menschen spricht. :roll:

» spyro666 » Beiträge: 37 » Talkpoints: 0,27 »


Ich habe wirklich kein Problem damit, dass er kommt. Ich habe auch kein Problem damit wie viel Geld dafür raus geschmissen wird (auch wenn mir natürlich viele Verwendungszwecke durch den Kopf gehen), von mir aus kann er auch zu so vielen Leuten sprechen wie er möchte und jeder kann zuhören. Aber im Parlament, sitzen die Leute nicht als Gläubige Katholiken, sondern als Politiker und in dieser Funktion finde ich es falsch den Papst reden zu lassen.

Von mir aus können die alle als privat Personen zu einem persönlichen Gespräch mit ihm eingeladen werden und bei so vielen Reden zuhören wie sie wollen, aber ich finde es wichtig Staat und Kirche ordentlich zu trennen und dies ist so nicht gegeben. Das ist als würde die Frau Merkel bei ihrem Wahlkampf im Kölner Dom Plakate schwingen und Reden halten mit Wahlversprechen. Ich möchte nicht als Papst Hasserin rüberkommen, ich mag ihn nicht, aber ich toleriere ihn. Denn es sind nicht alle so intolerant wie so manche religiöse Menschen.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich selber habe auch kein Problem damit, dass der Papst nach Deutschland gekommen ist und er emfpangen wurde wie ein Präsident eines anderen Landes. Ich mein, er ist ja auch so zu sagen, der Präsident des Vatikanstaates.

Allerdings sehe ich seine Rede im Bundestag sehr skeptisch. Denn meiner Meinung nach, sollte es hier bei der eindeutigen Trennung von Staat und Kirche bleiben und nicht für eine einzelne Person aufgehoben werden. Denn auch, wenn er vielleicht als Staatsoberhaupt des Vatikans gesprochen hat, ist die Grenze zwischen Staatsoberhaupt und Kirchenoberhaupt sehr sehr dünn.

Die Ansichten der Kirche vertreten ich persönlich nicht in allen Punkten und ich bin der Meinung, dass auch eine Kirche mit der Zeit gehen sollte. Aber der Konservative-Flügel hat leider anscheinend noch die Mehrheit in der Kirche und wagt es nicht, die Themen wie Gleichgeschlechtliche Ehe und Abtreibung als anerkannt in unserer Gesellschaft zu akzeptieren.

Auf der anderen Seite, gibt die Kirch auch sicherlich vielen Menschen den Halt, den sie in dieser momentan wirtschaftlichen Situation in Europa suchen. Ich mein, er schafft es 100.000 Menschen zu bewegen ihm bei einer Messe zu zu hören. Dass schaffen sonst nur Popstars. :-)

Meine Meinung zusammengefasst. Rede vorm Bundestag, seh ich skeptisch. Alles andere, soll jeder glauben und tun was er möchte.

» Bermuda » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,87 »



Die eigentliche Streitfrage war ja die nach der Trennung von Staat und Kirche. Diese ist in Frankreich sehr strikt, gibt es aber bei uns nicht. Nichtsdestotrotz gibt es auch laizistische Politiker in Deutschland. Da der Papst im Bundestag auch als Staatsoberhaupt des Vatikanstaats und nicht nur als Religionsführer aufgetreten ist, hatte ich damit aber weniger Probleme, obwohl ich auch für eine strenge Trennung von Staat und Kirche bin.

» Präambel » Beiträge: 12 » Talkpoints: 2,92 »


Ich würde auch nie auf die Idee kommen gegen den Papst zu demonstrieren, weil ich ihn wesentlich weniger wichtig nehme als er sich selbst. Wenn ich demonstriere dann, weil mir etwas wichtig ist und weil ich erwarte, dass sich etwas ändern lässt. Religion halte ich aber für groben bis gefährlichen Blödsinn und der Papst hat ja nun auch deutlich gesagt, dass er kein Interesse hat seine Kirche der gesellschaftlichen Realität anzupassen.

Bei der Rede im Bundestag wird aber gerne vergessen, dass der gute Mann unter anderem auch das Oberhaupt eines Staates ist. Und egal was man von seiner Religion und seinem Gott hält, ihn anders als andere Staatsoberhäupter zu behandeln wäre wohl auch nicht angemessen gewesen.

Und zu dem beliebten Spruch "jeder kann glauben was er möchte" - sicher kann jeder glauben was er möchte, aber nur, solange er damit andere Menschen nicht einschränkt. Genau das ist aber das Problem mit dem Papst und seiner ganzen Institution - es wird permanent versucht die eigenen Moralvorstellungen auf Unbeteiligte zu übertragen. Insofern gibt es in Deutschland auch keine klare Trennung von Kirche und Staat, denn wir werden von einer Partei regiert, die in ihrem Namen schon deutlich macht, wo sie ideologisch steht und die das in ihrem Handeln ja auch oft genug deutlich gemacht hat.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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