Angst vor U-Bahn Schlägern?

vom 21.09.2011, 21:06 Uhr

Ich fahre fast schon täglich Bahn in Berlin und muss immer mit ansehen, dass die Gewalt auf den Bahnhöfen ständig zunimmt. Besonders drastisch ist dies bei den U-Bahnen, da dort meistens weniger Leute vorzufinden sind. Gegen Nacht sind auch sehr oft große Menschengruppen vorzufinden und meistens sehe ich dort betrunkene Jugendliche. Ich denke mir schon nur noch, dass der Abschaum da herum lungert. Die Jugendlichen werden immer aggressiv, wenn jemand Sie auffordert leise zu sein und so sprengen Sie oft jegliche Grenze des Respekts. Ob alte Frau oder Mädchen, jeder wird von Ihnen schief angemacht und leider kommt es nicht selten zu Schlägereien. Dabei gehen meistens kleine Gruppen auf eine Person los um dieser das Handy oder Geld zu entwenden. Ich finde das einfach nur schrecklich und man sieht hier mal genau was mit der unteren Schicht passiert.

Ich habe zwar keine Angst weiterhin Bahn zu fahren aber verstehe, dass die Leute immer mehr auf andere Verkehrsmittel umsteigen. Diese Entwicklung in Berlin ist wirklich traurig und zeigt, dass mal etwas passieren muss. Ich interessiere mich einfach wie Eure Meinung zu diesem ganzen Thema ist. Wie sieht es bei euch in den Städten aus oder gar bei euch in den Bezirken?

» Sebek » Beiträge: 241 » Talkpoints: 30,26 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich fahre auch manchmal mit der U-Bahn. Ich wohne in einer Kleinstadt, wo es keine U-Bahnen gibt. Wenn wir aber z. B. nach Köln fahren, dann benutzen wir auch die U-Bahnen. Bisher habe ich zum Glück keine negativen Erfahrungen machen müssen. Ich habe auch selbst noch keine Prügeleien in den U-Bahnen mit bekommen.

Gestern habe ich auch in den Nachrichten gehört, dass sich immer weniger Leute trauen, mit der U-Bahn zu fahren. Dass es nun schon so weit gekommen ist, finde ich echt traurig. Alleine würde ich sowieso niemals mit der U-Bahn fahren. Schon allein, wenn man als Frau hinunter zu den U-Bahnen gehen muss, ist dies einfach nur beängstigend. Wir gehen immer mit etwa 4 Leuten zu den U-Bahnen. Da denke ich, dass es nicht so schnell passieren wird, dass und Schläger angreifen werden. Ich würde immer mit mindestens einer anderen Person zur U-Bahn gehen. Auch vor den Prügelattacken, wäre ich nie alleine gegangen. Die Leute, die nun die U-Bahn wegen den Prügelattacken meiden, kann ich gut verstehen, wenn sie alleine unterwegs sind. Man muss heutzutage leider eine solche Angast haben, dass mal selbst zum Opfer wird.

Benutzeravatar

» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich selber fahre zwar nie mit der U-Bahn, was daran liegt, dass es hier keine gibt und ich mit dem Auto mobil bin, kann aber verstehen wenn Menschen Angst haben mit der U-Bahn zu fahren. Diese Gewalt ist einfach nur erschreckend. Es ist ja nicht nur die Tatsache, dass man quasi jeden Moment zusammengeschlagen werden kann sondern auch, dass einem meistens keiner helfen wird. Genau das würde bei mir der Großteil der Angst darstellen. Ich höre es aus meinen Freundeskreis oft genug wenn mal jemand in der Stadt zusammengeschlagen wird. Die Leute ignorieren das einfach und gehen weiter. Dagegen muss echt mal was passieren. Das hätte eigentlich schon viel, viel früher geschehen sollen aber warum macht keiner was?

Was kann man den hier machen um für mehr Sicherheit zu sorgen? Man könnte regelmäßige Polizeipatrouillen durch U-Bahnhöfe schicken was natürlich mit Kosten verbunden ist. Diese Kosten sollten sich aber lohnen, schließlich geht es hier um die Sicherheit der Menschen. Alleine diese Überwachungskameras schrecken keinen mehr ab. Als Beweismittel ist es sicher nicht verkehrt aber mehr bringen sie nun wirklich nicht. Es ist halt schwierig weil es so viele U-Bahnhöfe gibt, die man absichern muss. Und wenn es nicht dort passiert dann vielleicht auf einen normalen Bahnhof.

Benutzeravatar

» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich wohne nicht mehr in einer größeren Stadt, allerdings habe ich auch noch nie direkt in einer größeren Stadt gewohnt, allerdings längere Zeit in einer solchen gearbeitet und dort auch im Rahmen meiner Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel so einiges erlebt, was ich schon damals als weniger schön bezeichnet hätte. Mit Schlägereien hatte das aber glücklicherweise nichts zu tun, damit bin ich bisher nicht konfrontiert worden und auch wirklich froh darüber. Ich wohne nun seit Jahren in einer wirklich kleinen Stadt, eher in einem Dorf, und wir haben hier kein wirklich gut ausgebautes öffentliches Nahverkehrsnetz, sodass ich nur selten mal die Bahn benutze, dann allerdings auch ausschließlich den Zug, denn eine S- oder gar U-Bahn gibt es hier nicht. Mit diesen Verkehrsmitteln werde ich nur konfrontiert, wenn ich mich mal in München aufhalte.

Seit diese Schlägereien an Bahnhöfen, egal, ob nun U- oder S-Bahn, in den Medien entsprechend erwähnt werden, habe ich schon manchmal ein mulmiges Gefühl und frage mich, was ich wohl tun würde, wenn es um mich herum zu einer solchen Schlägerei kommen würde, weil ich mich nur als eingeschränkt handlungsfähig ansehe, aber das ist eine längere Geschichte. Ich würde sicherlich versuchen, Hilfe zu holen, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich in einem solchen Schockmoment wirklich in der Lage dazu wäre, überhaupt irgendwie zu handeln.

In Berlin bin ich auch mal mit solchen Schlägertypen konfrontiert worden, als wir abends mal noch recht spät unterwegs waren und ein Freund von mir hatte ebenfalls mal in einer Berliner S-Bahn eine weniger schöne Begegnung mit gewaltbereiten Herrschaften. Dennoch ging zum Glück bisher alles gut, auch, wenn solche Erlebnisse einen natürlich noch sensibler für das machen, was theoretisch passieren könnte, eben, weil einem dann noch klarer wird, dass das alles gar nicht so theoretisch ist.

Benutzeravatar

» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Bei uns direkt gibt es auch keine U-Bahn, aber auch an den anderen öffentlichen Verkehrsmitteln kann man die zunehmende Gewaltbereitschaft sehen. Es ist ja nicht nur so, dass man diese Schläger nur in den U-Bahnen der größeren Städte findet, das fängt schon auf dem Dorfbahnhof morgens an wenn sich die Schulkinder am Bahnsteig gegenseitig schubsen. Leider bleibt es oftmals schon nicht mehr beim schubsen, was dennoch gefährlich ist, sondern auch schon gesehen, dass sich ältere Schüler in Gruppen zusammen rotten und auf die kleineren losgehen um an deren Handys, Bargeld etc. zu kommen. Mischt man sich dort schon ein, kann es durchaus schon passieren, dass man sich eine fängt.

Ich selbst hab das schon beobachtet und auch eingegriffen nachdem eine solche Gruppe Kinder erpresst hat und ihre Handys und Wertgegenstände haben wollten. Zum Glück kam es dabei nicht zu einer Schlägerei, da der Zoll das ganze mitbekommen hat und vorher durchgegriffen hat, und diese Gruppe beim nächsten Bahnhof aus dem Zug geworfen hat. Hinterher hab ich mir auch Gedanken gemacht, was wäre gewesen wenn die zugeschlagen hätten? Es ist ja schon schwierig als Frau gegen einen Mann anzukommen, aber gegen eine ganze Gruppe hätte ich auf jeden Fall den kürzeren gezogen.

Ich selbst habe darauf reagiert, und benutze die öffentlichen Verkehrsmittel nur noch wenn wirklich viele Menschen auf dem Bahnsteig zugegen sind also meistens morgens und nachmittags. Denn dort hoffe ich, wird sich im Falle des Falles doch mal noch jemand einmischen und helfen. Die Übergriffe die tödlich ausgegangen sind an Bahnhöfen und U-Bahnen in München und Berlin. in den letzten Jahren erfolgten immer auf Einzelpersonen die dort alleine waren oder nur sehr wenige mit dabei waren. So leider auch der aktuelle Fall an einer Bushaltestelle, bei dem es zwar zwei waren aber gegen eine ganze Gruppe würde man dort auch nicht ankommen. Wenn ich Abends noch weg muss nehme ich entweder mein Auto, oder ich lasse mich von jemanden abholen um solche Orte Abends und Nachts zu meiden.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Sebek hat geschrieben:Ich fahre fast schon täglich Bahn in Berlin und muss immer mit ansehen, dass die Gewalt auf den Bahnhöfen ständig zunimmt.

Das Nutzen der U-Bahn in Großstädten ist ja letztlich nichts, was schlecht ist. Eigentlich ist es etwas sehr vernünftiges. Und das eigentlich aus verschiedensten Perspektiven (Umweltschutz, Benzinpreise, Parkplatznot, Staus, Geschwindigkeit). Wenn du jetzt aber schreibst, dass du siehst, wie die "Gewalt" auf den Bahnhöfen zunimmt, muss ich mir schon die Frage stellen, woran das zu sehen ist? Bist du jetzt öfter in Schlägereien verwickelt? Musst du öfter als Zeuge einer Gewalttat bei der Polizei aussagen? Immer im Verhältnis zu "früher", wobei hier niemand weiß, was bei dir unter "früher" zu verstehen ist (80er-, 90er Jahre?). Oder aber beziehst du das (scheinbare) Ansteigen von Gewaltdelikten in U-Bahnen auf die steigende Berichtserstattung? Denn dann sollte man sich vielleicht lieber mit der Polizeistatistik befassen und hier auch Punkte berücksichtigen, dass heute wesentlich mehr zur Anzeige gebracht wird und durch die Technik (Handys, Kameras in den Bahnhöfen) die Verbreitung der Informationen darüber erleichtert wird. Kann mich z.B. an keine U-Bahnschläger-Prozesse in meiner Kindheit erinnern, wobei nicht anzunehmen ist, dass es nicht ebenfalls zu Auseinandersetzungen gekommen ist.

Sebek hat geschrieben:Besonders drastisch ist dies bei den U-Bahnen, da dort meistens weniger Leute vorzufinden sind. Gegen Nacht sind auch sehr oft große Menschengruppen vorzufinden und

Was ist denn nun in Berliner U-Bahnen der Fall? Weniger Leute aber große Menschengruppen? Und was verstehst du mit "gegen Nacht"? Es ist ja leicht zu unterstellen, dass Menschen die unter der Woche um 2 Uhr Nachts in U-Bahnen unterwegs sind, am nächsten Morgen nicht zur Arbeit gehen müssen. Ebenso kann man unterstellen, dass die Menschen die dann noch betrunken sind, nicht einem Lebenswandel nachgehen, der den bürgerlichen Vorstellungen entspricht.

Sebek hat geschrieben:meistens sehe ich dort betrunkene Jugendliche.

Das allein ist sicher kein schöner Anblick aber in erster Linie ein Problem der Elternhäuser dieser Jugendlichen. Wobei hier natürlich die Wurzel vieler Übel begraben liegt.

Sebek hat geschrieben:Ich denke mir schon nur noch, dass der Abschaum da herum lungert.

Wenn jetzt "Normalos" wie du aber so denken, dann ist der Ausschluss dieser Jugendlichen vor der "Normalgesellschaft" wie du sie kennst und offenbar erwartest schon geschehen und schon hast du den "Abschaum" mit zu verantworten. Es ist ja ganz offensichtlich, dass du schon diesen Jugendlichen nicht mehr Wertneutral entgegenstehen kannst. Ich unterstelle mal, dass du das auch vermittelst. Ich hoffe mal, dass du dann auch verstehen kannst, dass diese dir gegenüber auch nicht "Respekt" erweisen würden - machst du ihnen gegenüber ja auch nicht.

Sebek hat geschrieben:Die Jugendlichen werden immer aggressiv, wenn jemand Sie auffordert leise zu sein und so sprengen Sie oft jegliche Grenze des Respekts. Ob alte Frau oder Mädchen, jeder wird von Ihnen schief angemacht und leider kommt es nicht selten zu Schlägereien.

Das kann eine Folge von Planlosigkeit sein oder der Versuch, sich wenigstens durch Gewalt einen Platz in ihrer (!) Gesellschaft zu sichern. Eigentlich ist es ein hilfloses Unterfangen, weil die aussichtslose Situation damit nicht aufgelöst werden kann. Probleme sind dann aber sicher "nur" die, die sich durch fehlende Kaufkraft erkennen lassen. Die Jugendlichen wissen ja, dass sie wohl nicht in einer Superstar-Villa leben werden und haben keine Vorstellung vom gewöhnlichen, bürgerlichen Leben bzw. lehnen dies auch ab, was man dem Mangel an Bildung zuschieben kann. Das ist dann aber auch wieder ein Problem welches aufkommt, wenn die Gesellschaft versagt. Es wäre zu einfach, dies wieder dem Elternhaus zuzuschieben. Und lösen würde eine einfache Erklärung die Situation auch nicht.

Sebek hat geschrieben:Dabei gehen meistens kleine Gruppen auf eine Person los um dieser das Handy oder Geld zu entwenden. Ich finde das einfach nur schrecklich und man sieht hier mal genau was mit der unteren Schicht passiert.

Das was du nun aber beschreibst ist ja schon ein wesentlich anderer Schritt. Das ist nicht mehr einfach nur ein Akt der Gewalt sondern ein (gewöhnlicher) Raub! Ob das wirklich "normal" ist bzw. zwingend folgen muss, halte ich für nicht erwiesen. Das mag es auch geben, dürfte aber von anderen Gruppen verübt werden. Man sollte schon zwischen denen Unterscheiden, die nichts mit sich und der eigenen Lebenszeit anzufangen wissen und "grundlos" Gewalt gegen Dinge und Menschen anwenden und denen, die aus der Ausweglosigkeit für sich beschlossen haben, über Raub und Diebstahl an das zu gelangen, was sie sonst nicht bekommen würden.

Sebek hat geschrieben:Ich habe zwar keine Angst weiterhin Bahn zu fahren aber verstehe, dass die Leute immer mehr auf andere Verkehrsmittel umsteigen.

Hier aber zur Ausgangsfrage: wieso sollte man Angst haben? Es ist doch in aller Regel so, dass die U-Bahnen sicher sind und diese Gewaltausbrüche die Ausnahme sind! Hinzu kommt, dass Gewalt ja auch noch eher innerhalb solcher Gruppen passiert. Da ist dann der normale Bürger völlig ausgenommen. Sich auf Grund der steigenden Zahl an Berichten verunsichern zu lassen, ist sicher ein falscher Weg und bereitet nur dem Polizeistaat den Boden. Leider wird der "subjektiven Bedrohungslage" mehr Beachtung geschenkt, als es die "objektive" Situation erforderlich machen würde. Weiß denn jemand, welche schreckliche Tat in Berliner U-Bahnen am 21. September vorgefallen sind? Wohl kaum etwas, das den Weg in die Nachrichten gefunden hat - und dennoch werden wieder Taschendiebe unterwegs gewesen sein. Ebenso dürfte es zu Rangeleien gekommen sein, die einen Polizeieinsatz (oder den der U-Bahn-Wache) notwendig gemacht haben. Aber das war "schon immer" so.

Sebek hat geschrieben:Diese Entwicklung in Berlin ist wirklich traurig und zeigt, dass mal etwas passieren muss.

Genau das bewirkt eben diese Panikmache. Natürlich "muss was passieren". Aber nicht auf dem Gebiet der "inneren Sicherheit". Das Problem wird nicht durch mehr Polizei und "härter Strafen" gelöst - im besten Fall kann man dieses Problem dadurch verschieben. Will man nachhaltig was ändern, muss man versuchen, diese Gruppen zu sprengen indem man den Mitgliedern Perspektiven aufzeigt. Diese Perspektiven hätten automatisch den Effekt, dass die Zeit zum "zusammenrotten" nicht mehr ausreichen würde.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Sebek hat geschrieben: Ich interessiere mich einfach wie Eure Meinung zu diesem ganzen Thema ist. Wie sieht es bei euch in den Städten aus oder gar bei euch in den Bezirken?

Ich selber fahre eigentlich nie mit der Bahn oder mit dem Bus, denn ich wohne auf einem kleinen Dorf, wo es auch gar keinen S- oder U-Bahn gibt, also werde ich dieser möglichen Gefahr auch erst gar nicht ausgesetzt. Ich kriege solche Vorfälle immer nur durch die Medien mit und bin schon sehr schockiert jedesmal, denn ich finde es einfach unmöglich und respektlos. Einen wirklichen Sinn darin gibt es ja auch nicht und anscheinend sind manche Leute einfach zu frustiert in ihrem Leben oder haben zuviel Langeweile, dass sie so einen Irrsinn veranstalten müssen.

Wenn ich allerdings auch mit solchen öffentlichen Verkehrsmitteln fahren müsste, dann hätte ich sicherlich auch ein mulmiges Gefühl und vor allem dann, wenn auch noch mehrere Leute, die schon gewaltbereit aussehen, dort rumlungern würden. Aber Gott sei Dank bin ich auf solche Verkehrsmittel nicht angewiesen, da ich auch ein eigenes Auto habe. Wenn ich allerdings so etwas sehen würde, dann würde ich auch eingreifen oder zumindest die Polizei rufen, damit solche Täter auch zur gefasst werden und somit zur Rechenschaft gezogen werden können.

Benutzeravatar

» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Dieses Thema habe ich bereits vor wenigen Monaten auch angesprochen, weil damals ein Mann verstorben ist, weil es Streit um den schönsten Vatertagswagen gegeben hat. Da hat man mir teils gesagt, dass so etwas Einzelfälle wären und ich mich davon nicht großartig beeindrucken lassen sollte. Nun ist es aber schon so, dass sich von Mal zu Mal diese Nachrichten einprägen und es sicherlich auch im Berliner Beispiel nicht die letzte Nachricht dieser Art sein wird.

Ja, ich habe schon Befürchtungen, wenn ich abends oder nachts mit den öffentlichen Verkehrsmitteln allein unterwegs sein müsste. Nun wohne ich aber auf dem Lande und bin daher (leider) mehr auf das Auto angewiesen. Würde ich nun in einer dieser größeren Städte wohnen und auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sein, so hätte ich in der Tat auch ein Problem, diese dann beispielsweise nach Feierabend oder so zu nutzen.

Es erging mir schon ähnlich, als ich in einer hessischen Großstadt arbeitete und dort möglichst oft und gern auf die Bahnen zurückgegriffen habe. Damals sind solche Übergriffe nicht so oft vorgekommen oder man hat stets darüber geschwiegen, was ich mal ausschließe. Jedoch fuhr da schon die Angst immer mit und entsprechend heilfroh war ich gewesen, als ich zu Hause angekommen war. Denn nicht immer ist man mit anderen Menschen unterwegs und auch die Hinweise, sich möglichst in einer größeren Menschenmenge aufzuhalten, war da schon nicht gegeben.

Letztes Wochenende war ich zum Beispiel zu einer Veranstaltung in einer Großstadt unterwegs gewesen und da ich es absolut nicht mag, allein in der Großstadt Auto zu fahren und auch das Problem mit der Parkplatzsuche habe, habe ich mich entschlossen, das Auto kurz vor dieser Stadt an einem Park and Ride-Parkplatz abzustellen und dann eben mit der Bahn in diese Großstadt zu fahren. Hätte ich nun nicht noch eine Begleitung gehabt, hätte ich lieber den Stress des Autofahrens in der Großstadt bevorzugt.

Im Übrigen gehe ich mal nicht davon aus, dass die Übergriffe ausschließlich aus Habgier stattfinden. Provokation oder provozierendes Verhalten, sich stärker in einer Gruppe zu fühlen, Machtausübung und so weiter wird gern mal beschrieben, wenn Opfer von solch einem Akt erzählen. Selbst, wenn man dann schon mal den falschen Blick darauf hat, so scheint es, wird man ganz schnell angegriffen. Den Mut, dagegen anzugehen, hätte ich ehrlich gesagt nicht - und so schütze ich mich lieber selbst, indem ich möglichst wenig und schon gar nicht allein die öffentlichen Verkehrsmittel wie S- oder U-Bahn benutze.

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Der Bezirk oder besser gesagt wie kleine Stadt, in der ich lebe, ist nicht vollgestopft mit U-Bahnen und anderen Bahnen und Bussen wie zum Beispiel in Berlin. Hier fährt, wenn überhaupt, alle zwanzig Minuten ein Bus und mehr gibt es hier auch nicht. Von daher gibt es nicht ganz so viele öffentliche Stellen an denen die Jugendlichen und Betrunkenen rumlungern und andere Leute bedrängen können.

Als ich aber mal vor ein paar Monaten mit einer Freundin in Berlin war, habe ich das auch wieder erlebt. Wir waren auch abends nach dem Kino an einer U-Bahn-Station und da tummelten sich auch wieder ein paar besoffene Jugendliche. Sie steuerten schon fast auf uns zu, aber da kam dann zum Glück (!) die U-Bahn und wir konnten unbeschadet verschwinden. Wir waren so froh!

Von daher finde ich es ganz schön schlimm, dass sich viele Städte und auch viele U-Bahn-Stationen sich so entwickeln. Es ist schon sehr gefährlich, wenn man zur Zeit alleine und dann auch noch nachts an einer U-Bahn-Station steht. Die Regierung sollte auf jeden Fall was dagegen tun!

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Was mich erschreckt, ist die Tatsache, dass die Täter auch dann zuschlagen, wenn sie wissen, dass sie gefilmt werden. Sie nehmen es sogar in Kauf erwischt zu werden. Das spricht für eine ziemlich hohe kriminelle Energie. Wahrscheinlich nehmen sie es auch in Kauf an den Falschen zu geraten. Nicht jedem schweren Jungen sieht man ein, dass er ein schwerer Junge ist.

» Präambel » Beiträge: 12 » Talkpoints: 2,92 »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^